36 | Rubrik Street Racket
Zürich Tennis Outdoor Season 2020 |37Street Racket –anyone, anytime, anywhereMan spielt es auf der Strasse, in Hinterhöfen, auf Parkplätzen, aufdem Schulhausplatz oder auf der Vereinsanlage. Die Rede ist vonStreet-Tennis oder wie es der Erfinder Marcel Straub nennt: StreetRacket. Es kann aufgrund seiner Spielweise, die nicht in ein starresRegelwerk gepresst ist, problemlos den örtlichen Gegebenheitenangepasst werden.Die jugendlichen Spielerinnen undSpieler sind begeistert von StreetRacket. Da nicht Kraft oder einscharfer Schuss zum Ziel führt, sondernBallgefühl und Beweglichkeit, stehen sowohlMädchen als auch Knaben auf demFeld. «Der Ball darf nicht aus dem Feld»,beschreiben die Spieler eine wichtigeRegel des Spiels, bei dem ein Schaumstoffballmit Schlägern aus Holz hin undher befördert wird.AUS DER NOT ERFUNDENEntwickelt wurde die noch junge SportartStreet Racket von Marcel Straub, einemSportlehrer, der in Langnau aufgewachsenist. Die Idee kam Straub 2015 auf derKaribikinsel Dominica, wo er Tischtennisunterrichten sollte. Nur: Es gab keine Tische.Also zeichnete er ein Feld auf denBoden. Zurück in der Schweiz, tüftelteStraub an einem grösseren Ball, um dasSpiel zu verlangsamen, dachte sich Feldund Regeln aus, produzierte Schlägerund machte Werbung. «Street Racket istein Sport für Jung und Alt, für Anfängerund Könner. Zudem fördert das Spiel diemotorischen Fähigkeiten», erzählt derZürcher. «Die Kosten sind minimal, undman kann es sogar drinnen spielen.» Imletzten Herbst kündigte Marcel Straubseine Stelle beim Zürcher Sportamt, umsich voll auf die Verbreitung und Verankerungvon Street Racket zu konzentrieren.«Spannend ist es auch für die Clubs. Trai-ner können Street Racket im Unterrichtoder Training als aktivierenden Einstiegin eine Lektion, als Aufwärmen vor Turnieren,für Teambildungsprozesse, zurVerbesserung des Ballgefühls, zum logischenund strukturierten Aufbau vonSpielzügen am kleinen Modell sowie zurElaboration von Spielübersicht einsetzen»,sagt Erfinder Marcel Straub.STREET RACKET MACHT EINFACH SPASSClaudia Furger, Verantwortliche für SchulundStrassentennis beim RegionalverbandZürich Tennis (RVZT), sieht Potential inder neuen Sportart: «Es gibt verschiedeneGründe, warum diese neue Sportartso gut ankommt. Zum Beispiel bietetStreet Racket eine grosse Anzahl vonSpielformen und Challenges für alle Niveaus.Auch die Spieldauer kann beliebigfestgelegt werden. Street-Tennis kannalleine, als Einzel, Doppel oder Mixedgespielt werden. Gerade für Einsteigerim Tennis ist es sinnvoll mit Schläger undBall auf spielerische Art das Ballgefühlzu verbessern. Dies führt zu schnellerenFortschritten, mehr Erfolgserlebnissenund somit zu mehr Spass und Motivationauch auf dem Tennisplatz. Dafür brauchtes nicht viel: Ein paar Striche auf einereinigermassen ebenen Unterlage genügenund es kann losgehen. Street Racketmacht Spass, man spielt es mit Freunden,Nachbarn, Kollegen, Schulkameraden,Familie, im Verein oder in der Schule».Der RVZT entwickelt zur Zeit verschiedeneMöglichkeiten einer Zusammenarbeitmit dem Erfinder Marcel Straub.Street Racket eignet sich beispielsweiseauch für Schulen und alle, die unverbindlichTennisluft schnuppern wollen undvielleicht später in einem Tennisclub ihreBegeisterung für den Racketsport fortführenwollen. Mit einem Street-Racket-Angebotim freiwilligen Schulsport könnteden Kindern und Jugendlichen das Spielmit Schläger und Ball und somit auch dieSportart Tennis näher gebracht werden.Claudia Furger: «Die enge Zusammenarbeitgerade mit Tennisclubs ist dabeienorm wichtig, da diese den tennisinteressiertenKindern und Jugendlichen direktnach den Kursen Schnupper- und/oderTrainingsangebote machen sollen, dieden Einstieg in den Verein erleichtern».Iris RothacherWeitere Informationen unter www.streetracket.net.