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die Flußmeister 2008

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PFT in der Umwelt<br />

PFT und ihre Vorläufersubstanzen werden seit mehr als<br />

50 Jahren produziert. Das Auftauchen von PFT in der<br />

Umwelt wurde in den 70er Jahren erstmals beobachtet.<br />

PFT werden heute weltweit in Gewässern, in der Atmosphäre<br />

sowie im Gewebe bzw. Blut von Tieren, aber auch<br />

von Menschen nachgewiesen. Somit gehören <strong>die</strong> PFT zu<br />

den in der Umwelt extrem persistenten und ubiquitär<br />

auftretenden Stoffen und bedürfen einer umfassenden<br />

Umweltbeobachtung. Die Wege und Mechanismen, über<br />

<strong>die</strong> sich PFT global verteilt haben, sind im Einzelnen noch<br />

nicht vollständig aufgeklärt.<br />

Messprogramme<br />

PFT können auf verschiedenste Weise in <strong>die</strong> Umwelt<br />

gelangen. Um <strong>die</strong> Belastungen einzelner Bereiche mit PFT<br />

zu ermitteln und <strong>die</strong> möglichen Eintragswege abzuklären,<br />

wurde mit einer Reihe von aufeinander abgestimmten<br />

Messprogrammen begonnen.<br />

Diese umfassen <strong>die</strong> Untersuchung von<br />

• Oberfl ächengewässern einschließlich<br />

Trinkwassertalsperren<br />

• Grund- und Trinkwasser<br />

• Gewerblichem Abwasser<br />

(Indirekt- und Direkteinleitungen)<br />

• Kläranlagenabläufen und Klärschlamm<br />

• Fischen (Muskulatur - zur Ermittlung der Verzehrsfähigkeit<br />

von Fischen; Leber, Blut, Gonaden -<br />

zur Ermittlung der Bioakkumulation), Muscheln<br />

• Böden<br />

• Luft und Gesamtdeposition<br />

44<br />

Ausgewählte Ergebnisse<br />

und deren Bewertung<br />

Oberfl ächengewässer und Trinkwassertalsperren<br />

Im Jahr 2006 wurden 20 Oberfl ächengewässer (davon<br />

zwei Trinkwassertalsperren) beprobt. Besonders auffällig<br />

war <strong>die</strong> Messstelle unterhalb der wasserrechtlich<br />

<strong>die</strong> <strong>Flußmeister</strong> <strong>2008</strong><br />

genehmigten Einleitung aus dem Industriepark Werk<br />

Gendorf in <strong>die</strong> Alz (Summe PFT rd. 8 µg/l, davon PFOA<br />

7,5 µg/l). Entsprechend der weiteren Verdünnung wurden<br />

für PFOA stromabwärts am Inn und an der Donau<br />

noch Konzentrationen von 0,1 bzw. 0,05 µg/l gemessen.<br />

Auf Grund der breiten Verwendung gelangen PFT auch über<br />

kommunale Kläranlagen in <strong>die</strong> Umwelt. Demzufolge werden<br />

PFT insbesondere bei Messstellen unterhalb von Siedlungsschwerpunkten<br />

an vergleichsweise abfl ussschwachen<br />

Vorfl utern (z.B. Regnitz, Sächsische Saale, Main) in einem<br />

niedrigen Konzentrationsbereich (Spitzenwert für PFOS<br />

0,042 µg/l) gefunden. Das Wasser der Trinkwassertalsperren<br />

Mauthaus und Frauenau war PFT-frei.<br />

Die Anfang <strong>2008</strong> durchgeführte Untersuchung der Überblicksüberwachungsmessstellen<br />

des Landesmessnetzes<br />

„Fließgewässer“ auf PFT zeigte weitere Belastungsschwerpunkte,<br />

denen durch weitere gezielte Untersuchungen nachgegangen<br />

wird, um <strong>die</strong> Emissionsquellen zu identifi zieren<br />

und mögliche Maßnahmen einzuleiten.<br />

Ökotoxikologische Bewertung<br />

Das LfU hat anhand der bislang bekannten ökotoxikologischen<br />

Daten für Oberfl ächenwasser einen vorläufi gen<br />

PNEC (Predicted no effect concentration = Konzentration<br />

bei der nach derzeitigem Kenntnisstand keinerlei Effekte<br />

auf Organismen mehr auftreten) von 2 µg/l für PFOS und<br />

100 µg/l für PFOA abgeleitet. Demnach sind aufgrund der<br />

bisher vorliegenden Analysendaten nach dem derzeitigen<br />

wissenschaftlichen Kenntnisstand keine akuten ökotoxikologischen<br />

Wirkungen bei Gewässerorganismen zu befürchten.<br />

Die bislang in den bayerischen Oberfl ächengewässern<br />

gefundenen Werte liegen durchweg weit unterhalb <strong>die</strong>ser<br />

Schwellenwerte.<br />

Grundwasser bayernweit<br />

2007 wurden 51 Grundwässer in Bayern auf PFT untersucht.<br />

In 13 der 51 Grundwässer konnten perfl uorierte<br />

Verbindungen nachgewiesen werden. Die meisten positiven<br />

Befunde wurden in uferfi ltratbeeinfl ussten Messstellen<br />

erhalten. Dies bedeutet, dass eine Bodenpassage <strong>die</strong> PFT<br />

nur unzureichend zurückhalten kann.<br />

Die festgestellten Konzentrationen lagen für PFOS im Bereich<br />

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