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die Flußmeister 2008

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<strong>die</strong> <strong>Flußmeister</strong> <strong>2008</strong><br />

Speicherkaskaden im Entwässerungssystem Ganglinie rot = gebremster Abfl uss,<br />

Ganglinie blau =ungebremster Abfl uss<br />

Mit der Bildung von Speicherkaskaden werden Retentionsräume<br />

aktiviert, <strong>die</strong> zu einer Verzögerung des Abfl usses<br />

und zur Reduktion von Abfl ussspitzen beitragen.<br />

In Bild oben wird der Einfl uss der Speicherkaskaden auf das<br />

Abfl ussverhalten sichtbar.<br />

Die blauen Ganglinien zeigen den ungebremsten Abfl uss,<br />

der im Verlauf des Kanalnetzes weiter ansteigt. Mit der<br />

Nutzbarmachung von Speicherkaskaden wird <strong>die</strong>ser<br />

Spitzenabfl uss „gebremst“ weitergeleitet, wobei mit zunehmendem<br />

aktiviertem Speichervolumen sich <strong>die</strong> Reduktion<br />

der Abfl ussspitze, also <strong>die</strong> Differenz zwischen gebremstem<br />

und ungebremstem Abfl uss, immer deutlicher bemerkbar<br />

macht.<br />

Systeme<br />

Folgende Kaskadengrundsysteme mit unterschiedlichen<br />

Entlastungsmöglichkeiten,<br />

aber auch ohne Entlastung in den Vorfl uter, sind für <strong>die</strong><br />

dargestellten Ziele auf unterschiedlichste Art und Nutzen in<br />

verschiedenen Varianten und Kombinationen anwendbar.<br />

a) Speicherkaskaden ohne Entlastung in den Vorfl uter<br />

b) Speicherkaskade mit untenliegender Entlastung (BÜ/SÜ)<br />

c) Speicherkaskaden mit obenliegender Vorentlastung<br />

(RÜ/BÜ/SÜ) und untenliegender Nachentlastung (KÜ/SÜ)<br />

d) Speicherkaskaden mit nur obenliegender Entlastung<br />

(RÜ/BÜ/SÜ)<br />

Regen- bzw. Mischwasserbehandlung<br />

Sollen <strong>die</strong> Speicherkaskaden zur Regen- bzw. Mischwasserbehandlung<br />

verwendet werden, ist deren statisches<br />

Volumen bis Oberkante Überlaufschwelle anrechenbar.<br />

Voraussetzung für <strong>die</strong> Anrechenbarkeit ist, dass der Dros-<br />

Bund der <strong>Flußmeister</strong> Bayerns<br />

selabfl uss jeder einzelnen Kaskade im Sinne<br />

der Richtlinien <strong>die</strong> erforderliche Einstellung in<br />

der Abfl ussmenge hat. Wird <strong>die</strong>se z.B. um ein<br />

Vielfaches größer als der zweifache Trockenwetterabfl<br />

uss (2 QTW), so kann das Volumen<br />

nicht mehr für <strong>die</strong> Mischwasserbehandlung voll<br />

verwendet bzw. angerechnet werden.<br />

Infolge der Durchströmung der Speicherkaskade<br />

durch den gesamten Zufl uss minus des<br />

jeweils oben zurückgehaltenen Speichervolumens<br />

ist zur Anrechenbarkeit für das statische<br />

Volumen das 1,5fache erforderliche Bemessungsvolumen<br />

zugrunde zu legen. Im Fall einer<br />

obenliegenden Vorentlastung der Speicherkaskade wird<br />

das Speichervolumen nur von der kritischen Wassermenge<br />

(Qkrit) bzw. kritischen Teilwassermenge (Q krit teil)<br />

durchströmt. Für <strong>die</strong>sen günstigeren Fall, - der im Sinne<br />

eines Klärüberlaufes eine Nachentlastung vorsieht, wird<br />

ja nur eine geringe Durchströmung erzeugt – sehen <strong>die</strong><br />

Richtlinien bisher keine Bemessungsformel vor. Daher wird<br />

generell auch hier für das statische Volumen das 1,5fache<br />

des Bemessungsvolumens vorgesehen.<br />

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist <strong>die</strong> Bemessung<br />

einer Speicherkaskade zwar unter Berücksichtigung der<br />

bisherigen Bemessungsvorschriften nach dem einfachen<br />

Bemessungsverfahren möglich, wenn man <strong>die</strong> Speicherkaskade<br />

als Stauraumkanal mit untenliegender Entlastung unter<br />

Berücksichtigung der entsprechenden Sicherheitszuschläge<br />

bemisst. Allerdings ist in <strong>die</strong>sem Fall bei untenliegender<br />

Entlastung der Kaskade eine Schmutzfangzelle hinter <strong>die</strong><br />

Entlastungsanlage zu empfehlen , so dass daraus das System<br />

eines Stauraumkanals mit obenliegender Entlastung wird.<br />

Das Mindestvolumen einer solchen Schmutzfangzelle sollte<br />

50 m³ betragen. Aufgrund der zahlreichen Iterationsschritte<br />

bei der Bemessung eines solchen Systems empfi ehlt sich<br />

gerade auch im Hinblick auf <strong>die</strong> für jeden Iterationsschritt<br />

notwendigen hydraulischen Berechnungen das Nachweisverfahren<br />

gemäß ATV – A 128, mittels Schmutzfrachtsimulationsberechnung<br />

zu wählen.<br />

Durch den variablen [2] Einsatz der Kaskaden lassen sich<br />

großräumig Verbundbeckensysteme herstellen, so dass<br />

immer dort <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Mischwasserbehandlung erforderlichen<br />

Volumen genutzt werden können, wo sie auch zur<br />

Verfügung stehen. Dieser fl exible Einsatz fordert Kreativität<br />

und Phantasie bei der Erstellung eines preisgünstigen und<br />

funktionsfähigen Entwässerungskonzeptes.<br />

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