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Korpskommandant aD Paul Rickert - St. Margrethen

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6<br />

100 Jahre Katholische Pfarrkirche<br />

Wenn man den imposanten Bau unserer<br />

Kath. Pfarrkirche betrachtet,<br />

glaubt man kaum, dass dieses Bauwerk<br />

erst 100 Jahre alt ist. Und doch,<br />

das der heiligen Dreifaltigkeit gewidmete<br />

Gotteshaus wurde am 10. Oktober<br />

1910 eingeweiht.<br />

1804 hatte die Evang. Kirchgemeinde<br />

im Unterdorf ihre Kirche gebaut und<br />

damit das bisher gemeinsam genutzte<br />

Alte Kirchlein verlassen. Dieses wurde in<br />

der Folge nur noch von den Katholiken<br />

benutzt. Ihnen allein gehörte es allerdings<br />

erst ab 1873, als sie den Eigentumsanteil<br />

der Evangelischen mit Fr. 4‘000.-- auslösten.<br />

Damals war die Zahl der <strong>St</strong>. Margrether, die<br />

sich zum katholischen Glauben bekannten,<br />

sehr klein. 1849 zum Beispiel waren es<br />

nur deren 184. Mit dem Anschluss an die<br />

Bahn 1858 bzw. 1871 begann sich <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong><br />

allerdings zu entwickeln. Mit dem<br />

Fussacher Rheindurchstich 1900 war dann<br />

die vorherige ständige Überschwemmungsgefahr<br />

gebannt, was wirtschaftlich<br />

weiteren Aufschwung gab. In den ersten<br />

Jahren des 20. Jahrhunderts wurden namhafte<br />

und für die <strong>St</strong>. Margrether Wirtschaft<br />

wichtige Firmen wie etwa die Hiag Holzindustrie,<br />

die Gautschi AG, die Rht. Gasgesellschaft<br />

und die Feyco gegründet. Im<br />

Zuge dieser Entwicklung nahm die Bevölkerungszahl<br />

und damit auch die Zahl der<br />

Katholiken laufend zu. Bei der Volkszählung<br />

1900 registrierte man 1947 Einwohner,<br />

davon 611 Katholiken. In den darauffolgenden<br />

Jahren vergrösserte sich die<br />

katholische Bevölkerung laufend weiter.<br />

Den steigenden Ansprüchen war<br />

das Alte Kirchlein bald einmal nicht mehr<br />

gewachsen. 1885 befasste man sich mit<br />

einem Projekt zur Erweiterung. Dieses Projekt<br />

wurde, aus heutiger Sicht zum Glück,<br />

nie verwirklicht. Aber die Platzknappheit<br />

blieb und so wurden die <strong>St</strong>immen, welche<br />

einen Kirchenneubau verlangten, immer<br />

lauter. Die Ehre, diesen Neubau nicht nur<br />

gefordert, sondern durch eigenes Zutun<br />

und Handeln massgeblich gefördert zu<br />

haben, gebührt eindeutig Pfr. Anton <strong>St</strong>reicher,<br />

welcher während beinahe 40 Jahren<br />

als Pfarrherr wirkte und die <strong>St</strong>. Margrether<br />

Katholiken betreute. Während seiner<br />

Amtszeit, welche bis 1905 dauerte, setzte<br />

er sich unermüdlich für die Idee eines<br />

Kirchenneubaus ein. Als Ergebnis unzähliger<br />

Bitt- und Betteltouren konnte er den<br />

<strong>St</strong>. Margrether Katholiken einen Baufonds<br />

von rund Fr. 70‘000.-- hinterlassen.<br />

Nachdem in den Folgejahren weiter<br />

gesammelt und gespart worden war,<br />

wagte man sich 1907 mit dem Kauf des<br />

prächtigen Bauplatzes am Rosenberg an<br />

die Realisierung. Am 13. September 1908<br />

beschloss man den Neubau nach den Plänen<br />

des Frauenfelder Kirchenbauarchitekten<br />

Albert Rimli zu verwirklichen.<br />

Albert Rimli führte seit 1901 ein<br />

Architekturbüro in Frauenfeld. Er war zu<br />

seiner Zeit einer der gesuchtesten Archi-<br />

<strong>Paul</strong> Gerosa<br />

Das Schulhaus Rosenberg und der noch leere Bauplatz für die Kirche auf einer Postkarte von 1908.<br />

Die neue Pfarrkirche im Bau.<br />

Offensichtlich war man schon vor der Vollendung stolz auf die neue Kirche. Da die Turmspitze noch<br />

fehlte, vervollständigte man das Bild mit derjenigen der Höchster Kirche.<br />

tekten für Kirchen, Schulhäuser und andere<br />

öffentliche Bauten. Von seinen vielen,<br />

dem <strong>St</strong>il des Historismus verpflichteten<br />

Kirchenbauten, befinden sich nebst unserer<br />

<strong>St</strong>. Margrether Pfarrkirche allein drei<br />

weitere in der nächsten Umgebung, nämlich<br />

diejenigen von Widnau, Höchst und<br />

Au. Die Höchster Kirche wurde übrigens<br />

124·4·2010

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