Korpskommandant aD Paul Rickert - St. Margrethen
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40 Jahre im Einsatz für Dorf und Gemeinde<br />
Hermann Rüesch im wohlverdienten Ruhestand<br />
Am 31. Mai 2010 hat für Hermann<br />
Rüesch die wohlverdiente Zeit des<br />
Ruhestandes nach 40 Jahren treuem<br />
Dienst als Angestellter des Bauamtes<br />
<strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong> begonnen. Am 1. Juni<br />
1970 trat er als Wegmacher in den<br />
Dienst der Gemeinde.<br />
Wenn heutzutage jemand 40 Jahre<br />
beim gleichen Arbeitgeber bleibt, sieht<br />
das in den Augen moderner Menschen<br />
nach Betriebsblindheit aus. Da ist aber der<br />
Bauamtschef Claudio Senn ganz anderer<br />
Meinung, denn obschon in diesen vier<br />
Jahrzehnten die wöchentlich anfallenden<br />
Hauptaufgaben des Gemeindebauamtes<br />
etwa die gleichen geblieben seien, hätten<br />
doch das Detail der Aufgaben und die Ansprüche<br />
der wachsenden Gemeinschaft<br />
im Dorf stetig zugenommen und forderten<br />
immer mehr von den Bauamtsangestellten.<br />
Und gerade dieses Wissen um das<br />
Detail und die ständige Bereitschaft, auch<br />
für andere Belange, waren markante <strong>St</strong>ärken<br />
von Hermann Rüesch als Mitarbeiter<br />
des Bauamtes.<br />
Als er am 1. Juni 1970 als 24jähriger<br />
Wegmacher in den Dienst der Gemeinde<br />
trat, war Karl Dudler ein Jahr lang Gemeindeammann<br />
und das Bauamt stand unter<br />
der Aufsicht von Gemeinderat Ernst Leu.<br />
Damals leitete Franco <strong>St</strong>eccanella das Bauamt,<br />
Hansruedi Keller wirkte als Vorarbeiter<br />
und Hermann Rüeschs Arbeitskollegen<br />
waren <strong>Paul</strong> Eberle, Jakob Tschäppeler und<br />
Ernst Manz (Gemeindegärtner).<br />
Wenn man mit Hermann Rüesch<br />
über die ersten Jahre seiner Berufsarbeit<br />
spricht, merkt man gleich, wie er mit einer<br />
gewissen Wehmut daran denkt. Es<br />
war vieles noch „Handarbeit“ und verlangte<br />
viel Zeit. Die <strong>St</strong>rassen wurden mit<br />
dem Reisbesen gereinigt, der schadhafte<br />
<strong>St</strong>rassenbelag musste mit Teer und Splitt<br />
nachgebessert werden, die <strong>St</strong>rassenränder<br />
wurden von Hand gejätet und für<br />
die Schneeräumung stand ein Rapid zur<br />
Verfügung. Es sei schon ein wesentlicher<br />
Fortschritt gewesen, als den Wegmachern<br />
ab 1972 eine „moderne“ Wischmaschine<br />
die Arbeit erleichterte, mit welcher alle 14<br />
Tage auch die <strong>St</strong>rassen von Walzenhausen<br />
gereinigt werden mussten.<br />
Hermann Rüesch war bis zum<br />
Schluss in fast allen Bereichen des Bauamtes<br />
tätig: in der Rasen- und Sportplatzpflege,<br />
im Bestattungswesen, beim Unterhalt<br />
der CSC-Tiefgarage beim Bahnhof, als<br />
Markt- und Kilbichef, als Bauchef der Bühnenanlagen,<br />
als Leiter der Giftsammelstelle,<br />
in der Winterräumung, beim Unterhalt<br />
der öffentlichen WC-Anlagen und vor allem<br />
als Ansprechperson der Dorfvereine.<br />
Er bestätigt, dass er nicht nur während<br />
der Arbeitszeit den Vereinen bei<br />
der Benützung von öffentlichen Anlagen<br />
zur Verfügung stand, sondern sozusagen<br />
„rund um die Uhr abrufbereit“ gewesen<br />
sei. Und dies war seit jeher seine Arbeitseinstellung<br />
und erfüllte ihn mit Genugtuung,<br />
was ihm manchmal einen herzlichen<br />
Dank aus den Vereinen einbrachte.<br />
Die Tätigkeit im Bauamtswesen einer<br />
Gemeinde bringt aber nicht nur eitel<br />
Freude. Ihm waren zum Beispiel bei der Rasenpflege<br />
im Park besonders jene Hundehalter<br />
ein Dorn im Auge,<br />
welche „sich keinen Deut<br />
um die Notdurft ihres Tieres“<br />
kümmerten. Ein besonderes<br />
Kapitel sei die<br />
Wegwerfmentalität der<br />
heutigen Gesellschaft,<br />
welche die öffentlichen<br />
Plätze, Anlagen und <strong>St</strong>rassen<br />
einfach als „Abfallkübel“<br />
betrachtet. Hermann<br />
Rüesch hatte jahrelang<br />
das Bestattungswesen<br />
betreut, was keine einfache<br />
Angelegenheit Sportplatzunterhalt<br />
darstellte und stark mit<br />
Emotionen und Gefühlen verbunden war.<br />
Mit den Jahren erfahre man eine gewisse<br />
Abhärtung, zum Beispiel beim Einsargen,<br />
meint er ganz nachdenklich, jedoch habe<br />
er bis zuletzt manchmal harte Momente<br />
durchstehen müssen, wenn es darum<br />
ging, bei einem Selbstmord, bei schweren<br />
Unfällen oder beim Todesfall einer bekannten<br />
und ihm nahestehende Person<br />
die Bestattungsarbeit verrichten zu müssen.<br />
Hier durfte er wegen seiner pietätvollen<br />
Art oft einen Dank der Angehörigen<br />
für seine Arbeit entgegennehmen.<br />
Nun ist er im Ruhestand, aber dennoch<br />
voller Tatendrang, stehen doch viele<br />
Pläne und Hobbies an. Allem voran werde<br />
er die freie Zeit mit seiner Frau Brigitte<br />
geniessen und dann und wann eine interessante<br />
Reise planen. Das grösste Hobby,<br />
das er schon ein Leben lang in seiner geliebten<br />
Musikgesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Margrethen</strong><br />
pflegt, ist das Musizieren. Ihn kennt man<br />
mit dem grossen B-Bass oder dem wuchtig<br />
geschwungenen Sousaphon, auch musiziert<br />
er in der Buuremusig und als Freimitglied<br />
beim Musikverein Lutzenberg.<br />
Dass er noch eine kleine Leidenschaft für<br />
spezielle Sackmesser habe, verrät er nur so<br />
nebenbei.<br />
Text G. Schneider • Fotos Bauamt+G.Schneider<br />
Bauamtschef Claudio Senn und der Jubilar<br />
Hermann Rüesch<br />
Der Musikant Hermann Rüesch mit seinem<br />
Sousaphon<br />
Das Mosaik möchte an dieser <strong>St</strong>elle<br />
Hermann Rüesch für all das im Dienste<br />
der Dorfgemeinschaft Geleistete<br />
herzlich danken und den Wunsch<br />
aussprechen, dass man weiterhin auf<br />
seine Hilfe bei irgendeinem Anlass<br />
zählen kann.<br />
124·4·2010