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Das Einfamilienhaus 7-8-2020

In dieser Ausgabe des Magazins Das Einfamilienhaus stehen Minihäuser und Bauen mit Holz im Vordergrund. Aktuelle Hausbeispiele werden ausführlich mit Grundrissen vorgestellt, dazu verschiedene Themen von der Haustechnik bis zur Inneneinrichtung.

In dieser Ausgabe des Magazins Das Einfamilienhaus stehen Minihäuser und Bauen mit Holz im Vordergrund. Aktuelle Hausbeispiele werden ausführlich mit Grundrissen vorgestellt, dazu verschiedene Themen von der Haustechnik bis zur Inneneinrichtung.

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JOURNAL | TINY HOUSES<br />

Kosten, Vorbereitung, Rechtliches<br />

KOSTEN:<br />

je nach Größe, Ausbaustufe,<br />

techn. Ausstattung, Komfort usw.<br />

– zwischen 35.000 und 120.000 €<br />

(Angaben: Tiny House Verband<br />

e. V.; Tiny Houses bringen zudem<br />

geringere Grundstückskosten<br />

mit sich sowie eine niedrigere<br />

Grundsteuer.)<br />

VORBEREITUNG, INSPIRATION:<br />

Üben, ausprobieren, probewohnen:<br />

Wer mit dem Leben im<br />

Minihaus liebäugelt, kann z. B.<br />

seinen Urlaub in einem Tiny-<br />

House-Dorf verbringen. Adressen<br />

finden sich unter: tiny-houses.de/<br />

minihaus-map/<br />

RECHTLICHES:<br />

Wer dauerhaft in seinem Tiny<br />

House wohnen will, benötigt ein<br />

erschlossenes Grundstück, und<br />

zwar im „Innenbereich“ gemäß<br />

§ 34 Baugesetzbuch (BauGB), d.h.<br />

innerhalb eines „im Zusammenhang<br />

bebauten“ Ortsteils. Will<br />

man sein Minihaus lediglich an<br />

den Wochenenden oder in den<br />

Ferien nutzen, kann man sich in<br />

den Sondergebieten gemäß § 10<br />

Baunutzungsverordnung (BauN-<br />

VO) umsehen („Sondergebiete,<br />

die der Erholung dienen“).<br />

WASSER/ABWASSER:<br />

Als Wohngebäude benötigt das<br />

Minihaus einen Anschluss an<br />

die Wasserver- und die Abwasserentsorgung<br />

(Anschluss- und<br />

Benutzungszwang). Regenwasser<br />

kann zur WC-Spülung eingesetzt<br />

werden, seine Nutzung als<br />

Trinkwasser ist unzulässig und<br />

nicht ungefährlich. Ein Abwassertank<br />

müsste regelmäßig geleert<br />

werden. Und die Trockenoder<br />

Komposttoilette ist nicht<br />

jederfraus bzw. jedermanns<br />

Sache, außerdem ökologisch<br />

bedenklich.<br />

INFO-ADRESSE:<br />

www.tiny-house-verband.de –<br />

Tiny House Verband e. V.,<br />

Zusammenschluss von Herstellern,<br />

Zuliefererbetrieben, Vereinen<br />

von Tiny-House-Besitzern und<br />

Interessierten: Adressen von<br />

Herstellern, Informationen u. a. zu<br />

Bauweisen, Haustechnik, rechtlichen<br />

Aspekten<br />

Tiny-Kraftwerk – teuer, aber<br />

machbar: Der Sieger des Solar-<br />

Decathlons von 2007 deckt den<br />

Eigenbedarf mit Solarenergie<br />

und erzeugt noch Überschüsse.<br />

Schott AG/TU Darmstadt<br />

Kompakthäuschen „Petit Place“: Laut<br />

den Entwicklern ist es stromautark,<br />

die Photovoltaikmodule sollen 9.000<br />

Kilowattstunden im Jahr bringen.<br />

Christian Fielden/RoosRos Architecten<br />

jedoch insgesamt das energieautarke,<br />

ja das autarke Tiny House für schlicht<br />

unwirtschaftlich. Für eine komplette<br />

Versorgung mit Solarstrom aus eigenen<br />

Solarmodulen etwa seien die<br />

Dächer zu klein.<br />

Ganzheitlich betrachtet<br />

Generell könnten bescheiden dimensionierte<br />

Wohneinheiten durchaus ein<br />

Modell für die Zukunft sein, so Anne<br />

Söfker-Rieniets. Aber das in Ballungsgebieten,<br />

an Stellen, wo konventionelle<br />

Gebäude nicht unterzubringen<br />

seien. Superkompakte Häuser könnten<br />

„... in engen Baulücken, auf Dächern<br />

bestehender Häuser ... Verwendung<br />

finden.“ Draußen im Grünen stellten sie<br />

ökologisch betrachtet eher ein Problem<br />

dar. Wie im bekannten Tiny House<br />

Village im bayerischen Mehlmeisel, im<br />

Fichtelgebirge. Weitab von Arbeitsplatz,<br />

Ausbildungsstätte, kulturellen<br />

Angeboten, Einkaufsmöglichkeiten,<br />

sei man auf das Auto oder öffentliche<br />

Verkehrsmittel angewiesen, was zu<br />

unnötigen CO 2<br />

-Emissionen führe. Hier<br />

vielleicht ein besserer Ansatz: Wer in<br />

der geplanten Tiny-House-Siedlung in<br />

Hannover wohnen will, im ecovillage,<br />

muss die Genossenschafts-Charta<br />

unterschreiben, sich zu einem nachhaltigen<br />

Lebensstil verpflichten – und<br />

diese Charta schließt zum Beispiel den<br />

Bereich der Mobilität ausdrücklich<br />

mit ein.<br />

Genügsam – mit Meerblick<br />

Es hilft alles nichts, geht es einem<br />

wirklich um Nachhaltigkeit, muss man<br />

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