Alpsommer & Viehscheid 2020
Besonders während des Alpsommers, den unsere Rinder auf den Alpen in Mittel- und Hochlagen verbringen, und in der darauffolgenden Viehscheid-Saison zeigt sich das Allgäu von seiner buntesten Seite. Die Viehscheide, bei denen die Tiere wieder ihren Besitzern übergeben werden, sind für die Region eine Zeit der Feste. Nur noch im Allgäu und in einigen Orten in Vorarlberg und Tirol hat sich der alte Brauch erhalten.
Besonders während des Alpsommers, den unsere Rinder auf den Alpen in Mittel- und Hochlagen verbringen, und in der darauffolgenden Viehscheid-Saison zeigt sich das Allgäu von seiner buntesten Seite. Die Viehscheide, bei denen die Tiere wieder ihren Besitzern übergeben werden, sind für die Region eine Zeit der Feste. Nur noch im Allgäu und in einigen Orten in Vorarlberg und Tirol hat sich der alte Brauch erhalten.
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kuscheln. Von Oktober bis April schläft die<br />
ganze Familie im gemütlich ausgepolsterten<br />
und mit Erde verschlossenen Wohnkessel<br />
und wartet auf bessere Zeiten. Mit einer Körpertemperatur<br />
von wenigen Grad Celsius,<br />
nur noch zwei bis drei Atemzügen und gerade<br />
einmal fünf Herzschlägen pro Minute<br />
fahren die Tiere ihren Energiebedarf um 90<br />
Prozent zurück.<br />
Erst, wenn der im Vorjahr angefressene<br />
Speck aufgebraucht ist, endet der halbjährliche<br />
Kühlschrankmodus und der Hunger<br />
treibt die Tiere zurück ans grüne Büffet.<br />
Auch im Allgäu dürften inzwischen allerorts<br />
wieder schlanke Murmeltiere aus dem Boden<br />
geschossen sein.<br />
PELZIGE WEGGEFÄHRTEN<br />
Tatsächlich fühlen sich Murmeltiere in unserer<br />
bergigen Region augenscheinlich recht<br />
wohl. So kann man die putzigen Nager im<br />
Allgäu an vielen Orten antreffen. Allerdings<br />
muss man dafür die Täler verlassen, denn<br />
Fotos: Pixabay, Fotolia<br />
unter 1000 Metern Höhe ist es den Tieren zu<br />
heiß – 20 Grad Celsius Umgebungstemperatur<br />
empfinden sie in etwa so wie ein Mensch<br />
36 Grad auf der Veranda (ohne Sonnenschirm).<br />
Je höher man also hinaufsteigt, desto<br />
länger verlassen Murmeltiere bei warmen<br />
Temperaturen ihren Bau. Rund um die<br />
Rappenseehütte, die Kemptner Hütte, die<br />
Mindelheimer Hütte und die Fiderepasshütte<br />
bestehen gute Chancen auf eine Sichtung.<br />
Auch um die Zipfelsalpe treiben sich einige<br />
Murmeltiere herum. Wenn man das Pfeifen<br />
hört, ist man freilich schon zu nah dran und<br />
die Bergmännle mit Sicherheit auf Tauchstation.<br />
Also: Fernglas nicht vergessen!<br />
Viola Elgaß<br />
Murmeltiere leben in<br />
sozialen Familienverbänden<br />
und sind begnadete<br />
Gruppenkuschler –<br />
kein Wunder, dass sie<br />
sich zu einem alpinen<br />
Wahrzeichen gemausert<br />
haben. Darauf ein<br />
Nasenküsschen!<br />
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Berg<br />
Limo<br />
ALPSOMMER & <strong>Viehscheid</strong> <strong>2020</strong> 27
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