Alpsommer & Viehscheid 2020
Besonders während des Alpsommers, den unsere Rinder auf den Alpen in Mittel- und Hochlagen verbringen, und in der darauffolgenden Viehscheid-Saison zeigt sich das Allgäu von seiner buntesten Seite. Die Viehscheide, bei denen die Tiere wieder ihren Besitzern übergeben werden, sind für die Region eine Zeit der Feste. Nur noch im Allgäu und in einigen Orten in Vorarlberg und Tirol hat sich der alte Brauch erhalten.
Besonders während des Alpsommers, den unsere Rinder auf den Alpen in Mittel- und Hochlagen verbringen, und in der darauffolgenden Viehscheid-Saison zeigt sich das Allgäu von seiner buntesten Seite. Die Viehscheide, bei denen die Tiere wieder ihren Besitzern übergeben werden, sind für die Region eine Zeit der Feste. Nur noch im Allgäu und in einigen Orten in Vorarlberg und Tirol hat sich der alte Brauch erhalten.
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Fotos: Kunst von Fred Spahr, Thomas Niehörster<br />
Großes Bild links: Der »Augen-Blick« zwischen Hirte und Vieh. Oben hat der Künstler<br />
die starke Bindung zwischen Kalb und Kuh auf der Leinwand verewigt<br />
Ganz oben: Den »Wilden in Menschenzoos« hat Fred<br />
Spahr (darunter) eine ganze Serie gewidmet<br />
Das Foto eines saugenden Kalbs ist dem<br />
Wahlallgäuer besonders an Herz gewachsen,<br />
da er dessen Geburt auf der Weide live miterleben<br />
konnte. Es diente ihm später als Vorlage<br />
für ein Gemälde. Zu diesem Erlebnis<br />
passt ein weiteres Foto, welches die Berührung<br />
einer Mutterkuh mit ihrem Kalb zeigt,<br />
das in einem Kälberstall eingepfercht ist. Das<br />
sind die realistischen Motive Spahrs.<br />
»Beim Malen fasziniert mich wiederrum, die<br />
Tiere auch einmal ‚farbverfälscht' wiederzugeben«,<br />
erklärt der Bildkünstler und deutet<br />
auf ein Bild mit goldenen Kühen, hinter denen<br />
blau schillernd der Berg Säuling aufragt.<br />
KRITISCHER BEOBACHTER<br />
Inzwischen ist Spahr in die mystische Welt<br />
des Allgäus vorgedrungen und entdeckt in<br />
Bäumen, Steinen und Wasserläufen Wesen,<br />
die vorbeieilenden Menschen verborgen bleiben:<br />
»Kunst öffnet Augen und Sinne«, lautet<br />
der Leitspruch seines Schaffens. Neben Kühen<br />
porträtiert Spahr auch Menschen, malt<br />
Pferde, Hühner, Hunde, wie sie ihm gerade<br />
begegnen. Außerordentlich beeindruckt hat<br />
ihn eine Reportage über afrikanische Eingeborene,<br />
die bis ins 20. Jahrhundert als »Wilde<br />
in Menschenzoos« zur Schau gestellt wurden.<br />
Auch ihnen hat er eine Serie von Illustrationen<br />
gewidmet.<br />
Seine Bilder hat der Künstler bereits in mehreren<br />
Galerien im Allgäu präsentiert. Außerhalb<br />
dieser zeitlich begrenzten Ausstellungen<br />
zeigt Fred Spahr die ganze Palette seines<br />
Schaffens zusätzlich online unter »fred-spahr.<br />
blogspot.com«. Thomas Niehörster<br />
Ob beim »golden Highland Cattle« oder der »blauen<br />
Kuh«: Fred Spahr liebt das ausrucksvolle Farbenspiel<br />
ALPSOMMER & <strong>Viehscheid</strong> <strong>2020</strong> 35
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