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25-2020 Aktuell Obwalden

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Minikrimi<br />

Das zweiteGesicht<br />

«Verzeihung», hüstelte der RezeptionistdesHotels.«Herr<br />

Bruck?»Olli ahnte,<br />

was der Mann dachte. «Ich bin freigesprochen<br />

worden!», sagte er. «Das<br />

Gericht hat bestätigt, dass ich kein<br />

bezahlterKiller bin!» –«Natürlich!»Der<br />

Portier schob ihm einen Schlüssel hin.<br />

«Zimmer 23 fürSie.» Im Baddes Hotelzimmers<br />

musterteOlli sein Gesicht im<br />

Spiegel. Die Narben der Operation waren kaum mehr zuerkennen. Errief Hübner an. «Es<br />

klappt!», sagte er nur. Ein paar Stunden später, in der Hotelbar, setzte sich eine Blondine<br />

neben ihnund sagte: «Sie sind Bruck, nichtwahr?Sie sollen ein...»–«Ichbin freigesprochen<br />

worden!» Olli sahsie an.–«Ichbin Linda»,sagte sie. «Gehenwir doch woandershin!»<br />

Die Leuchtschrift verkündete «Ed‘s Club». Drinnen fühlte Olli sich an die alten Tage erinnert.<br />

Er saß mit Linda in einer ruhigen Nische ganz amEnde des Raumes. «Schon mal was von<br />

Ed Broom gehört?», fragte sie. «Ihm gehörtedieser Club einmal.» Olli nickte langsam. «Zusammen<br />

mit Tony Krüger. Alles lief toll, bis Krügers Clan-Bekanntschaften plötzlich Brooms<br />

Anteil übernehmen wollten. Mafialeute, von der übelsten Sorte.» Sie hob nur die Schultern.<br />

«Broom wollte nicht freiwillig verkaufen –datöteten sie sein Mädchen. Broom drehte durch<br />

und schlug einen von Tonys Kerlen halbtot. Dafür hat er fünf Jahre Gefängnis aufgebrummt<br />

bekommen! Jetztkommt er bald frei undwirdfeststellen müssen,dassTonyKrügerden Club<br />

in derZwischenzeit komplett übernommen hat.»–«Dannhat Tony vermutlichein Problem!»,<br />

sagteOlli.«Komm mitnachhinten!»,antworteteLinda nur. «Tony will mitdir reden.»<br />

Tony Krüger saß in seinem Büro am Schreibtisch. «Olli Bruck, so so, ich habe viel von dir gehört»,<br />

sagte er. «Du bist der Mann, der für Geld Menschen umlegt.» Olli sagte nichts. «Pass<br />

auf: Ichbiete dir 50000 Euro!»,meinte Krüger.«Dafürlöstduein Problem, dasich habe.» Olli<br />

lächelte schmal.«Heißtdas ProblemzufälligEdBroom?» Krüger nickte. «Wie du es anstellst,<br />

ist mir völlig egal. Ich dachte damals, Ed würde klein beigeben, nachdem ich seine Freundin<br />

erledigt hatte. Aber stattdessen ist er vollkommen durchgedreht.» Olli nickte knapp. «Wunderbar!»,<br />

sagte Krüger und zog ein Geldbündel aus der Schreibtischschublade. «Damit wäre<br />

dann allesklar!»–«Dasdenke ichallerdings auch!» Olli zogdie Waffe,die dieganze Zeit über<br />

am Rücken in seinem Hosenbund gesteckt hatte. Indas kleine Mikrofon unter seinem Hemd<br />

sagteer: «Kommissar,Sie können kommen!» SeineStimmeklang plötzlichverändert.<br />

Krüger zucktezusammen. «Ed?», fragte er ungläubig. Ed Broom alias Olli Bruck nickte. «Als<br />

ichwegen guterFührung vorein paar Monatenverfrühtaus demKnast kam, ließ ichein paar<br />

sogenannte Schönheitsoperationen vornehmen, weil ich unerkannt zurückkommen wollte,<br />

um mit dir abzurechnen. Aber dann sprach mich dieser Kommissar an und schlug mir einen<br />

Deal vor. Zusammen haben wir Olli Bruck erfunden, den angeblichen Auftragskiller, und ein<br />

paar Zeitungsmeldungen über ihnlanciert. Wirdachten,dassdujemandenwie Bruckjetzt bestimmt<br />

gut brauchen könntest. Wie sich herausgestellt hat, hatten wir recht. Und was noch<br />

viel besser ist: Du hast auchnochzugegeben,dassdumeine Freundin umgebracht hast,der<br />

versuchte Auftragsmord ist also dein kleinstes Problem.» Die Tür flog auf und uniformierte<br />

Beamte stürzten herein. Kommissar Hübner nahm Olli dieWaffeab. «Gut gemacht, Ed!»

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