Hasenheide 13 (Deutsche Sprachausgabe)
ISBN 978-3-86859-650-2
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Der kleine Festsaal, 1910<br />
Die vergrößerte Saalfläche ermöglichte nun auch die<br />
Veranstaltung von Messen, so zum Beispiel im Mai<br />
1911 eine Ausstellung der Baugenossenschaft IDEAL,<br />
die ihre Pläne für eine Siedlung in Britz vorstellte.<br />
Fast 30.000 Besucher in einer Woche und mehr als<br />
eintausend neu gewonnene Mitglieder waren nicht nur<br />
für die Genossenschaft ein voller Erfolg. Entsprechend<br />
den räumlichen Möglichkeiten als multifunktionaler<br />
Ver gnügungsort blieben die Anlässe und Themen der<br />
Veranstaltungen bunt gemischt: SPD-Wählerversammlungen,<br />
Zusammenkünfte von Branchengewerkschaften,<br />
Konzerte, eine Operettenvorstellung mit der Fledermaus<br />
von Johann Strauß oder eine Jugendweihe der Freireligiösen<br />
Gemeinde mit »Festvorträgen auf der Orgel<br />
mit Violinbegleitung«. Der Vielfalt schien keine Grenze<br />
gesetzt.<br />
Und doch war mit Versammlungen aller Art, ob ernsthaft<br />
oder vergnüglich, schlagartig Schluss, als der<br />
Erste Weltkrieg seine Opfer forderte. Vielerorts wurden<br />
nun Festsaalbesitzer durch die Oberste Heeresleitung<br />
genötigt, ihre Räume als Lazarette zur Verfügung<br />
zu stellen. Auch in Kliems Festsälen, jetzt zum Reservelazarett<br />
erklärt, wurden ab Oktober 1914 verwundete<br />
Soldaten betreut.<br />
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