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Wir Steirer - Ausgabe 2 - Juni 2020

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Die Sommerferien stehen vor der Tür –<br />

doch wer kümmert sich<br />

um die Kinderbetreuung?<br />

Corona-Restriktionen<br />

stellen Familien<br />

vor massive Herausforderungen<br />

Während der letzten<br />

Wochen und Monate<br />

waren Eltern dazu<br />

angehalten, ihre Kinder<br />

nach Möglichkeit<br />

zuhause zu betreuen.<br />

Aufgrund der Corona-<br />

Pandemie hatten<br />

zahlreiche Bildungsund<br />

Betreuungseinrichtungen<br />

mit Mitte März<br />

ihren Betrieb eingeschränkt<br />

oder ihre Tore<br />

ganz geschlossen. Infolgedessen<br />

mussten viele<br />

Eltern große Teile oder<br />

sogar ihren kompletten<br />

Urlaub aufbrauchen,<br />

um ihren Nachwuchs<br />

zuhause zu betreuen.<br />

Mit Mitte Mai konnte<br />

in Kinderbetreuungseinrichtungen und<br />

Schulen wieder schrittweise zum Normalbetrieb<br />

übergegangen werden. Allerdings<br />

stehen die Sommerferien quasi vor der Tür,<br />

womit bereits die nächste Herausforderung<br />

für Erziehungsberechtigte wartet.<br />

Veranstalter & Co. werden<br />

vor ein Rätsel gestellt<br />

Öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

weisen in<br />

den Sommermonaten<br />

bekanntlich<br />

nur beschränkte<br />

Öffnungszeiten<br />

„Während des Corona-Lockdowns musste ich<br />

anfangs eine Woche Pflegeurlaub für meinen 8<br />

Jahre alten Sohn nehmen, da er nicht die Schule<br />

besuchen konnte. Anschließend war ich angehalten<br />

Resturlaub aufzubrauchen und Zeitausgleich<br />

zu nehmen. Eine Woche Urlaub ging ebenso<br />

drauf. Wie es um die Sommerbetreuung steht,<br />

ist derzeit noch völlig unklar – viel Urlaub bleibt<br />

jedenfalls nicht, um mich um meinen Sohn zu<br />

kümmern. Vielleicht kann mir ja die Regierung<br />

einen Betreuungsplatz organisieren?“<br />

(Sonja M. aus Fernitz, Angestellte)<br />

auf oder haben im Juli<br />

bzw. August gänzlich<br />

geschlossen. Zudem<br />

ist nicht klar, ob die<br />

steiermarkweit beliebten<br />

Sommerbetreuungsangebote<br />

in gewohnter<br />

Form stattfinden können.<br />

Selbst die Veranstalter sind sich nicht sicher,<br />

ob eine ordnungsgemäße Durchführung<br />

aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse<br />

in den Betreuungseinrichtungen wie etwa<br />

bei Zeltlagern und Almhütten oder aufgrund<br />

der angebotenen Leistungen, wie zum Beispiel<br />

Sportkursen, möglich ist. Nun werden<br />

zwar laufend scheibchenweise Lockerungen<br />

bekannt gegeben, von Klarheit für Sommer-<br />

„Unsere beiden Kinder (5 und 7 Jahre) waren für diesen Sommer<br />

bereits für ein Ferienlager im Juli angemeldet. Leider bekamen<br />

wir vom Veranstalter eine Absage – das Camp soll aufgrund der<br />

Coronakrise heuer nicht stattfinden. Momentan wissen wir noch<br />

nicht, wie wir diesen Zeitraum überbrücken sollen. Mittlerweile<br />

habe ich das Gefühl, dass sich die Regierung einfach an den Eltern<br />

abputzt, da diese im Zweifelsfall schon irgendeine Betreuung<br />

finden werden – das sei bekanntlich ja ‚keine Schande‘…“<br />

(Daniela P. aus Schladming, Einzelhandelskauffrau)<br />

betreuungs-<br />

angebote ist<br />

man jedoch<br />

noch weit<br />

entfernt –<br />

hier braucht<br />

es endlich<br />

Gewissheit.<br />

Eltern dürfen bei<br />

Kinderbetreuung nicht im Regen<br />

stehen gelassen werden!<br />

Viele Erziehungsberechtigte werden entweder<br />

aufgrund der<br />

derzeitigen wirtschaftlichen<br />

Lage<br />

oder wegen der<br />

Pflichtkonsumation<br />

von Urlaubstagen in<br />

den letzten Wochen<br />

keinen gewohnten<br />

Sommerurlaub<br />

beanspruchen können.<br />

Das bedeutet,<br />

dass viele Eltern<br />

auch weiterhin<br />

Probleme haben<br />

werden, ihrer Arbeit<br />

und gleichzeitig<br />

der Betreuung der<br />

Kinder nachzukommen.<br />

Aus diesem<br />

Grund erachten die Freiheitlichen eine Ausweitung<br />

der Öffnungszeiten aller Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

als einen gangbaren<br />

Weg. Schulen und Kindergärten sollen über<br />

die Sommermonate durchgehend geöffnet<br />

haben, damit Kinder von pädagogischem<br />

Personal beaufsichtigt werden können. Die<br />

„Nachdem wir unseren Urlaub für die Zeit während der<br />

Corona-Krise großteils aufgebraucht haben und zudem<br />

noch nicht klar ist, ob die Ferienbetreuung in unserer<br />

Schule stattfinden kann, wissen wir nicht, wie wir die<br />

Betreuung unserer Tochter diesen Sommer bewerkstelligen<br />

sollen. Man wird einfach vor unvollendete<br />

Tatsachen gestellt, das ärgert mich!“<br />

(Peter K. aus Weiz, Kfz-Techniker)<br />

Betreuungspflicht einfach an die Eltern auszulagern,<br />

wie es die politischen Verantwortungsträger<br />

in den vergangenen Monaten<br />

„kostenneutral“ verordneten, kann und darf<br />

keine dauerhafte Lösung sein. Darüber hinaus<br />

muss schnellstmöglich von überzogenen<br />

Hygiene- und Abstandsregelungen abgesehen<br />

werden. Immerhin handelt es sich bei<br />

der Zielgruppe um Kinder, nicht um vielfach<br />

zitierte „Virenschleudern.“<br />

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