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HABER AVRUPA - EUROPA JOURNAL JUNI 2020

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HABERjob&bildung Juni 2020, Seite - 14

© pololia - stock.adobe.com © Daniel Ernst - stock.adobe.com

Pflege, Wissenschaft und Wirtschaft

Österreich braucht

Zuwanderung

Die österreichische Bevölkerung steht der

Vielfalt durch Zuwanderung insgesamt positiver

gegenüber, als die Regierung vermutet.

Menschen mit Migrationshintergrund haben

in den Bereichen Pflege, im Lebensmittel‐Einzelhandel,

Logistik und Transport entscheidend

zur Bewältigung der Corona‐Krise

beigetragen. Fast 90% der Menschen in

Österreich unterstreichen deren Leistung bei

den besonderen Herausforderungen der vergangenen

Monate als „wichtig“ – 54% sogar

als „sehr wichtig“. Das ergab eine Umfrage,

die das Marktforschungsinstitut Marketagent

für die Allianz „Menschen.Würde.Österreich“

durchgeführt hat.

Für die Umsetzung des 8‐Punkte‐

Plans wird bis 2022 ein zusätzliches

Investitionsvolumen von 200 Millionen

Euro bereitgestellt.

Portal "Digitale Schule"

Bereits mit Beginn des nächsten

Schuljahres wird das Portal "Digitale

Schule" zur Verfügung stehen. "Es

Besonderer Bedarf in Pflegesektor

Die Befragten brachten darin nicht nur zum

Ausdruck, wie wichtig der Beitrag der Menschen

mit Migrationshintergrund in Zeiten

von Corona war und ist, sie sehen auch die

Notwendigkeit, den Zuzug in Zukunft ganz

gezielt zu fördern. Drei von vier Befragten halten

es für wichtig, für die Pflege von alten

und kranken Menschen qualifizierte Zuwanderer

anzuwerben. Fast zwei Drittel meinen

zudem, dass sich Österreich im internationalen

Wettbewerb mehr anstrengen müsse,

qualifizierte Personen für den Bereich Wissenschaft

anzuwerben.

Pflege wird digital

Die Forscher*innen des AIT Austrian Institute

of Technology entwickelten eine interaktive

App für pflegende Angehörige von Menschen

mit Demenz, um sie und die Betroffenen in

ihrem Alltag zu unterstützen. Die Kommunikationsfähigkeiten

und das veränderte Verhalten

der von Demenz betroffenen Person

kann die pflegenden Angehörigen rasch überfordern.

Die App soll professionelles Wissen,

Training und rasche Hilfestellung in herausfordernden

Situationen mittels Smartphone

bieten. Die App war bislang ein Forschungsprojekt

und soll in Zukunft einer breiteren

Bevölkerungsgruppe zur Verfügung gestellt

werden.

(OTS)

Neue Chancen und Möglichkeiten für Schüler/innen und Lehrer/innen

Masterplan für Bildung: Digitale Schule

stellt ein wesentliches Element dar,

um die Kommunikation zwischen

Schülern, Lehrern und Eltern zu verbessern",

so ÖVP‐Bildungssprecher

Rudolf Taschner. Ein Teil der Plattform

ist das digitale Klassenbuch, das

bereits ab Herbst 2020 im Bundesschulbereich

flächendeckend eingesetzt

wird. Gütesiegel‐Lern‐Apps

sowie der Einsatz von digitalen Endgeräten

für Schüler und Lehrer sind

weitere Inhalte des Plans.

Innovative Lehr‐ und Lernformate

Taschner hob zudem die Ausrichtung

der Eduthek nach Lehrplänen als weitere

Maßnahme hervor. "Die Eduthek

als digitale Plattform liefert bereits

Neue Lehrberufe

für die Jobs von morgen

Zahlreiche Neuerungen durch das Lehrberufspaket

„Österreich als Standort profitiert vom System

der heimischen Lehrausbildung genauso wie

unsere Unternehmen und viele Jugendliche,

denen so einen guter Einstieg ins Berufsleben

ermöglicht wird. Gerade jetzt ist es daher

umso wichtiger an der Modernisierung und

Neugestaltung der Lehrlingsausbildung weiter

zu arbeiten“, erklärte Wirtschaftsministerin

Margarete Schramböck anlässlich der Verordnung

des neuen Lehrberufspaketes. „Wir setzen

heute einen Schritt, der uns unserem

Ziel näher bringt. Gut ausgebildete Fachkräfte

werden immer gebraucht und es ist besonders

in herausfordernden Zeiten

wichtig, künftigen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

das notwendige

Rüstzeug durch eine optimale

Ausbildung mitzugeben.“

Neuerungen durch das

Lehrberufspaket:

• Neu ist der Lehrberuf

der Fertigungsmesstechnik,

mit den zwei Schwerpunkten

„Produktmessung“

und „Produktionssteuerung“.

• Das bestehende Berufsbild

Buchbinder/in wird

neu gestaltet und für die

seit Beginn der COVID‐19‐Krise vertiefende

Übungsmaterialien für alle

Schularten und Unterrichtsgegenstände.

Nun wird die zielgenaue

Suche noch verbessert und den Lehrerinnen

und Lehrern ein erweitertes

Service geboten", unterstreicht Bildungssprecher

Taschner.

"Mit dem 8‐Punkte‐Plan für den digitalen

Unterricht wird sichergestellt,

dass innovative Lehr‐ und Lernformate

im Bildungssystem breitflächig

Anwendung finden. Die Schülerinnen

und Schüler werden dadurch auch

besser auf die berufliche Zukunft

vorbereitet", so Taschner.

industrielle Produktion erweitert.

• Der Ausbildungsversuch für den Lehrberuf

Medizinproduktekaufmann/frau wird in die

Regelausbildung übergeleitet.

• Ebenso zur Regelausbildung übergeleitet

wird der bestehende Ausbildungsversuch

für das Spezialmodul Hochvolt‐Antriebe im

Lehrberuf Kraftfahrzeugtechnik.

• Der Ausbildungsversuch Zahnärztliche Fachassistenz

wird bis 2026 verlängert.

Das neue Lehrberufspaket tritt mit 1. Juli

2020 in Kraft.

(OTS)

Anderl: Lernen gehört in die Schule

Digitaler Unterricht solle laut Renate

Anderl, AK Präsidentin, jedoch nicht

dazu führen, dass die Eltern „unfreiwillige

Hilfslehrerinnen und ‐lehrer

daheim in der Küche oder im

Wohnzimmer“ bleiben. Renate Anderl:

„Lernen gehört in die Schule.

Die Schulen müssen ihren Schülerinnen

und Schülern beibringen,

wie sie im Netz mehr tun können,

als nur Likes zu verteilen. Entsprechende

Lehr‐ und Lernziele müssen

zum wichtigen Bestandteil der

Schul‐Digitalisierung gemacht werden.

Lernen gehört in die Schule,

die Familien dürfen nicht schon

wieder mit Home‐Schooling belastet

werden.“

Nur ein Puzzlestein

Aus Sicht der Industrie seien die vorgestellten

Maßnahmen wesentliche

Bausteine zum Ausbau des digitalen

Schulsystems. Positiv sei zudem das

Fördersystem für die Anschaffung

der Computer der Schülerinnen und

Schüler. „Dass neben der Fortbildung

auch die Arbeitsräume und Ausstattung

der Lehrenden in den Blick

genommen werden, ist ebenfalls

sinnvoll“, so der IV‐Generalsekretär

Mag. Christoph Neumayer. Trotz

allem sei der Masterplan nur ein

Puzzlestein eines zukunftsfähigen Bildungssystems.

Der Ausbau der MINT‐Ausbildungsplätze

(zumindest +20 Prozent MINT‐

Graduierte) und MINT‐Kompetenzen

sei dabei genauso entscheidend wie

ein realitätsnahes Verständnis für die

Digitalisierung zu schaffen: „Richtig

eingesetzt kann die Digitalisierung

die Lernerfolge verbessern, den Spaß

am Lernen erhöhen und den bürokratischen

Aufwand deutlich reduzieren“,

so Neumayer.

(OTS)

© BKA / Christopher Dunker

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