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Kein Anschluss ohne Kommunikation oder - Mediaculture online

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3.3 Welche Faktoren bedingen die <strong>Anschluss</strong>kommunikation über<br />

Bildschirmspiele?<br />

http://www.mediaculture-<strong>online</strong>.de<br />

Welche Faktoren die <strong>Anschluss</strong>kommunikation über Bildschirmspiele vorhersagen, wurde<br />

ebenfalls in einer hierarchischen Regressionsanalyse berechnet.<br />

Bei den Computerspielgesprächen können mit den in Tabelle 2 aufgeführten acht<br />

Variablen insgesamt 36 Prozent der Unterschiede aufgeklärt werden (R2 = .36). Bei<br />

diesen Analysen erwies sich das Geschlecht auch am Ende noch als besonders wichtig.<br />

Das negative Beta-Gewicht (β = -.34) zeigt, dass das männliche Geschlecht die Häufigkeit<br />

von Unterhaltungen über Computerspielen im Peer-Bereich am besten vorhersagt. Wieder<br />

erwies sich das Interesse der Eltern an Aktivitäten am Computer als weniger bedeutsam<br />

als das der Freundinnen und Freunde (β = .13). Darüber hinaus klärte die<br />

Leseorientierung der Peergroup weitere Teile der Varianz auf, jetzt allerdings in negativer<br />

Weise. Denn je lesefreundlicher die Jugendlichen ihre Peergroup schilderten, desto<br />

seltener unterhielten sie sich in diesem Kreis über Computerspiele (β = -.10). Dem Lesen<br />

zugeneigte Einstellungen schließen demnach in gewisser Weise Unterhaltungen über<br />

Bildschirmspiele aus. Viel wichtiger für häufige Gespräche war jedoch, wie häufig die<br />

Jugendlichen sich selbst an den Rechner setzten, um Spiele zu spielen (β = .33). Wie<br />

schon bei der <strong>Anschluss</strong>kommunikation zum Thema Bücher und Lesen war der<br />

rechnerische Einfluss des Migrationshintergrunds <strong>oder</strong> der Schulart zu vernachlässigen.<br />

Die Befunde der vorliegenden Studie weisen damit insgesamt auf die allgemein wichtige<br />

Rolle des eigenen Nutzungsverhaltens und des wahrgenommenen Interesses der<br />

Freundinnen und Freunde für die Gegenstände der <strong>Anschluss</strong>kommunikation von<br />

Fünftklässlern hin. Das Geschlecht und die Leseorientierung in der Peergroup hängen<br />

dagegen differenziell mit diesen Inhalten zusammen. Lese-<strong>Anschluss</strong>kommunikation<br />

findet bei beiden Geschlechtern und im Zusammenhang mit einer lesefreundlichen<br />

Peergroup statt. Gespräche zum Thema Computerspiele treten allerdings eher bei Jungen<br />

und in einer eher lesefernen Peergroup auf. Dieses Ergebnis lässt sich durchaus<br />

optimistisch interpretieren für (schulische) medienpädagogische Maßnahmen, die<br />

Gespräche über Gelesenes und Gespieltes initiieren wollen. Denn die rechnerischen<br />

Einflussfaktoren betreffen primär individuelle Handlungen und Merkmale der informellen<br />

Zusammenschlüsse von Heranwachsenden - Aspekte mithin, die pädagogisch<br />

beeinflussbar erscheinen.<br />

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