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Kein Anschluss ohne Kommunikation oder - Mediaculture online

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3.2 Welche Faktoren bedingen die <strong>Anschluss</strong>kommunikation über Bücher?<br />

Unser Ziel ist es, in einer hierarchischen Regression von a) den Strukturmerkmalen<br />

(Geschlecht, Schulart, Migrationshintergrund), b) dem wahrgenommenen Interesse von<br />

Mutter und Vater sowie c) dem der Freundinnen und Freunde daran, was jemand in seiner<br />

Freizeit am PC macht bzw. liest, d) dem Grad der Leseorientierung in der Clique sowie e)<br />

der Medienaktivität auf die Häufigkeit von Peer-<strong>Anschluss</strong>kommunikationen zu schließen.<br />

Die fünf Schritte umfassende Regression (a-e) folgt damit einer Logik von distalen hin zu<br />

proximalen Faktoren. Durch das hierarchische Vorgehen müssen die später in die Analyse<br />

aufgenommene Variablen zusätzliche Varianz bei der <strong>Anschluss</strong>kommunikation aufklären.<br />

Das ist in beiden Regressionen mit einer Ausnahme der Fall gewesen: Lediglich bei der<br />

Analyse der PC-Spiel-Gesprächshäufigkeit erbrachte die Hinzunahme des<br />

Elterninteresses an PC-Freizeitaktivitäten im Schritt b keinen signifikanten Zuwachs an<br />

erklärten Unterschieden. In Tabelle 1 und 2 sind aus Platzgründen nur die Ergebnisse des<br />

letzten Schritts der hierarchischen Regression mit allen Variablen dargestellt. Von den<br />

insgesamt acht Variablen, die in die Gleichung zur Vorhersage von<br />

<strong>Anschluss</strong>kommunikationen über Bücher eingeflossen sind, leisteten im letzten Schritt<br />

drei einen statistisch signifikanten Beitrag (vgl. Tabelle 1). Dennoch konnten hohe 44<br />

Prozent der Unterschiede zwischen häufigen und seltenen Buchbesprecherinnen bzw.<br />

-besprechern aufgeklärt werden (R2 = .44). In der hierarchischen Regression verschwand<br />

der Einfluss der distalen Faktoren Geschlecht, Migration und Schulart, wenn die<br />

kommunikationsnäheren Einstellungen und Verhaltensvariablen nach dem ersten Schritt<br />

einbezogen wurden. Welches Interesse die Jugendlichen bei ihren Eltern wahrnahmen,<br />

spielte ebenfalls eine geringe Rolle. Wichtiger war die Leseorientierung ihrer Clique: Wie<br />

das positive Beta-Gewicht (β = .39) zeigt, sprechen die Befragten häufiger mit Peers über<br />

Gelesenes, wenn sie dort eine positive Leseorientierung finden. Das ist ebenfalls der Fall,<br />

wenn die Fünftklässler selbst angeben, in ihrer Freizeit häufig Belletristik zu lesen (β = .<br />

24). Nicht zuletzt hatte das bei den Freundinnen und Freunden vermutete Interesse an<br />

der Freizeitlektüre einen Vorhersagewert für die Frequenz von Gesprächen (ß = .15). Mit<br />

anderen Worten: Je häufiger die Jugendlichen zu Hause Bücher lasen und je positiver sie<br />

die Leseorientierung in ihrer Clique einschätzten, desto häufiger redeten sie dort über ihre<br />

Romanlektüre.<br />

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