der bordfunker - Alle Mann an Bord
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Beim „<strong>Bord</strong>fest” tobte jecker Ork<strong>an</strong><br />
Aula wurde närrischer Hexenkessel<br />
von Bodo Malsch<br />
<strong>Alle</strong> reden von Köln, von den Osterm<strong>an</strong>n-Sälen<br />
o<strong>der</strong> vom Gürzenich. <strong>Alle</strong>s Quatsch! Wer Karneval<br />
erleben will, <strong>der</strong> muss nach Huckingen, in die<br />
Aula des <strong>M<strong>an</strong>n</strong>esm<strong>an</strong>n-Gymnasiums. Die KG<br />
„<strong>Alle</strong> <strong>M<strong>an</strong>n</strong> <strong>an</strong> <strong>Bord</strong>” boten dort beim „<strong>Bord</strong>fest”<br />
am Samstagabend wie<strong>der</strong> ein Spitzen-Super-<br />
Wahnsinns-Programm, für das dem<br />
Berichterstatter einfach die Superlative ausgehen.<br />
Hier <strong>der</strong> Versuch, den närrischen Ausnahmezust<strong>an</strong>d<br />
in Worte zu fassen.<br />
Auch das Publikum <strong>der</strong> „Blauen Jungs” hätte einen<br />
Preis verdient. Die bunt kostümierte Besucherschar<br />
– Leichtmatrosen, Sträflinge, Robin Hoods,<br />
Piraten, Benjamin Blümchen und allerlei Ph<strong>an</strong>tome<br />
<strong>der</strong> Nacht – war zum Feiern gekommen. Kaum<br />
griff das „Soundl<strong>an</strong>d-Sextett” zum ersten Mal zu<br />
den Instrumenten, da wurde in <strong>der</strong> rappelvoll ausverkauften<br />
Aula schon heftig geschunkelt. Und<br />
beim ersten Auftritt des t<strong>an</strong>zenden und singenden<br />
Offizierskorps <strong>der</strong> „<strong>Alle</strong> <strong>M<strong>an</strong>n</strong>” wurde aus 600<br />
Kehlen nach Leibeskräften mitgeschmettert. Die<br />
Fischer-Chöre sind ein Dreck dagegen.<br />
„Ihr könnt froh sein, dass ich hier bin”, witzelte<br />
Postbote Fr<strong>an</strong>z-Josef Bientreu. „Das ist mein<br />
Pechtag. Ich hab‘ heute morgen auf ‘ner<br />
Beerdigung den Blumenstrauß gef<strong>an</strong>gen.<br />
Den Hals hätte sich beim Auftritt <strong>der</strong> Birkesdorpe<br />
Buure B<strong>an</strong>d m<strong>an</strong>cher Zuschauer brechen können.<br />
Denn nicht wenige st<strong>an</strong>den auf den Stühlen. Zum<br />
Sitzen brauchte die bei Titeln wie „Das wird die<br />
längste Nacht <strong>der</strong> Welt” o<strong>der</strong> „Hej, Baby” eh keiner<br />
mehr.<br />
Akrobatisches Geschick bewies auch Hebamme<br />
Agathe, die auf ihrer Karriere-Leiter herum-<br />
krabbelte und dabei vergnügliche Betrachtungen<br />
über Gott und die Welt <strong>an</strong>stellte. Beispiel:<br />
„Vielleicht ist das von <strong>der</strong> Ulla Schmidt ja gar<br />
kein Ministerium, son<strong>der</strong>n eine Lehrstelle.”<br />
Nicht mehr in die Lehre gehen müssen die<br />
“Eigener Spatzen”. Nach 33 Jahren auf <strong>der</strong> Bühne<br />
besitzen die stimmgewaltigen musikalischen<br />
Parodisten jede Menge humorige Treffsicherheit<br />
und die Fähigkeit zu beeindruckend schnellen<br />
Kostümwechseln.<br />
Sänger Peter Grimberg verw<strong>an</strong>delte die Halle mit<br />
seinen goldenen, rockigen Oldies endgültig in<br />
einen Hexenkessel. Da wurde gehottet und<br />
gesungen, was das Zeug hielt.<br />
Ein beson<strong>der</strong>es Schm<strong>an</strong>kerl hatte sich die 1955<br />
gegründete „<strong>Alle</strong> <strong>M<strong>an</strong>n</strong> <strong>an</strong> <strong>Bord</strong>” für den Schluss<br />
aufgehoben. Die gest<strong>an</strong>denen „T<strong>an</strong>zbären” und<br />
die Mädels und Jungens des T<strong>an</strong>zkorps traten<br />
gemeinsam zum Jubiläumst<strong>an</strong>z <strong>an</strong>. Schöner k<strong>an</strong>n<br />
Karneval kaum sein!<br />
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