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Realität statt Imitation :: Leseprobe

Der Inhalt: Die Nullpunkt-Erfahrung Günther Hess, diesmal aus dem Lockdown in Ruanda Von Krebs geheilt Bericht von Nikolaus Dietrich Erweckung einer toten Kirche Phillip Hand, Großbritannien Wir widerstehen, der Feind flieht Willi Mayer: Aus der Perspektive des Sieges Jesu leben Dienst auf drei Ebenen John David Kirby, Florida: Lehren, Verkündigen, Heilen Einheit, die nicht produzierbar ist Wieslaw Ziemba, Polen Relivid-20, das tödlichste Virus überhaupt Die Wirkung des religiösen Geistes 10 Symptome von Relivid-20-Infizierten Religiösität, die Herzattake Reinhard Hirtler, Brasilien: Mehr als alles andere behüte dein Herz Milch und Honig statt Wüstenmentalität George Markakis, GR: Einnehmen, was uns gegeben ist Warum Mose es nicht schaffte ...ins verheißene Land zu kommen Wir erwarten eine neue Erde Ian McCormack: Was wollte Jesus auf Erden retten? Was Realität sein könnte Peter Ischka: Die Superlative der festen Zusagen

Der Inhalt:

Die Nullpunkt-Erfahrung
Günther Hess, diesmal aus dem Lockdown in Ruanda

Von Krebs geheilt
Bericht von Nikolaus Dietrich

Erweckung einer toten Kirche
Phillip Hand, Großbritannien

Wir widerstehen, der Feind flieht
Willi Mayer: Aus der Perspektive des Sieges Jesu leben

Dienst auf drei Ebenen
John David Kirby, Florida: Lehren, Verkündigen, Heilen

Einheit, die nicht produzierbar ist
Wieslaw Ziemba, Polen

Relivid-20, das tödlichste Virus überhaupt
Die Wirkung des religiösen Geistes

10 Symptome von Relivid-20-Infizierten

Religiösität, die Herzattake
Reinhard Hirtler, Brasilien: Mehr als alles andere behüte dein Herz

Milch und Honig statt Wüstenmentalität
George Markakis, GR: Einnehmen, was uns gegeben ist

Warum Mose es nicht schaffte
...ins verheißene Land zu kommen

Wir erwarten eine neue Erde
Ian McCormack: Was wollte Jesus auf Erden retten?

Was Realität sein könnte
Peter Ischka: Die Superlative der festen Zusagen

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R E A L I TÄT

STAT T

IMITATION

Religiöse Ersatzformen

überwinden, um in dem zu leben,

was uns bereits gegeben

ist

PETER ISCHKA (Hg.)


Impressum

Die Bibelstellen sind in der Regel der Schlachter 2000 entnommen: Bibeltext

der Schlachter, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben

mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten,

und an den gekennzeichneten Stellen aus folgenden Übersetzungen zitiert bzw.

ins Deutsche übertragen:

elb – Revidierte Elberfelder Bibel © 1985/1991/2006 SCM-Verlag GmbH &

Co. KG, Witten 2008.

gm – Übersetzung des Autors aus dem Hellenischen ins Englische.

hfa – Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle ® entnommen,

Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc. ® . Verwendet mit freundlicher

Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel.

lut – Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017,

© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

menge – Menge-Bibel, Deutsche Bibelgesellschaft.

Hervorhebungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibelzitaten

sowie Ergänzungen in Klammern wurden hinzugefügt.

© 2020 by Peter Ischka

Copyright © 2020 by Agentur PJI UG, Adelberg

http://shop.agentur-pji.com

Umschlag und Satz: Agentur PJI UG

Fotos: Agentur PJI UG

Lektorat: Gabriele Pässler, Görwihl

Printed in Germany

ISBN 978--3-944764-27-6


INHALT

Einleitung

Peter Ischka „Realität statt Imitation“ – »bewegen20« 7

Die Nullpunkt-Erfahrung

Günther Hess, diesmal aus dem Lockdown in Ruanda 15

Von Krebs geheilt

Bericht von Nikolaus Dietrich 33

Erweckung einer toten Kirche

Phillip Hand, Großbritannien 37

Wir widerstehen, der Feind flieht

Willi Mayer: Aus der Perspektive des Sieges Jesu leben 45

Dienst auf drei Ebenen

John David Kirby, Florida: Lehren, Verkündigen, Heilen 61

Einheit, die nicht produzierbar ist

Wieslaw Ziemba, Polen 69

Relivid-20, das tödlichste Virus überhaupt

Die Wirkung des religiösen Geistes 77

10 Symptome von Relivid-20-Infizierten 85

Religiösität, die Herzattake

Reinhard Hirtler, Brasilien: Mehr als alles andere

behüte dein Herz 87

Milch und Honig statt Wüstenmentalität

George Markakis, GR: Einnehmen, was uns gegeben ist 87

Warum Mose es nicht schaffte

...ins verheißene Land zu kommen 97

Wir erwarten eine neue Erde

Ian McCormack: Was wollte Jesus auf Erden retten? 101

Was Realität sein könnte

Peter Ischka: Die Superlative der festen Zusagen 117



Einleitung zu bewegen

„Realität statt Imitation“, das hat uns bei der Livestream-Konferenz

bewegen 20 im Juli 2020 beschäftigt. Wir haben eine ganz neuartige,

„spannende“ (entspannte?) Zeit hinter uns: Im „Lockdown“

wurde vieles heruntergefahren, was bisher selbstverständlich war.

Auch die Aktivitäten aller Kirchen – eine gute Gelegenheit, nachzudenken

und das System zu hinterfragen! Einige Politiker haben

sogar die Frage in den Raum gestellt: „Ist Kirche überhaupt systemrelevant?“

Wenn wir die letzten Wochen Revue passieren lassen, haben

wir in den Medien mehr von Virologen gehört als von Pastoren.

Warum ist die Kirche so schweigsam? Hat sie nichts zu sagen

zum dem, was gerade geschieht?

Wenn wir uns vorstellen, wie groß und wie herrlich Gott ist, wie

wir immer wieder singen … Wir behaupten ja, wir hätten zu diesem

unvorstellbar großen Gott eine Beziehung. Da ist es gut, wenn

wir uns an eine Stelle am Anfang des Epheserbriefs erinnern, in

der Paulus darum bittet, dass unsere Augen des Herzens geöffnet

werden, damit wir erkennen können, was uns alles gegeben ist –

diese unvorstellbare Kraft, die in uns Heiligen zur Wirkung kommen

will.

Genau das ist die Herausforderung: Es steht im Wort Gottes tatsächlich

so, aber wir spüren es nicht immer.

Gott will uns gebrauchen,

damit sein Wille umgesetzt wird

Unser Wunsch für diese »bewegen«-Konferenz ist, dass wir mit dieser

Realität mehr in Verbindung kommen, so stark, dass sie sich

konkret, in unserem Alltag, umfassend auswirkt.

Epheser 1,18.


Wir in der deutschsprachigen Welt sind ja sehr kopflastig: Wir

haben Lehre über Lehre. Wir wissen über sehr vieles Bescheid;

doch mit der Umsetzung dessen, was wir wissen, tun wir uns gelegentlich

schwer. Aber diese Wahrheiten sollten nicht nur im Kopf

verankert sein, sondern in unser Herz kommen und zu unserem

Leben werden.

Kurz gesagt: Wir sollen Täter des Wortes sein, so hat es Jakobus

formuliert.

Das bedeutet nicht, dass wir eine lange Liste von Gesetzen und

irgendwelchen Anordnungen befolgen sollten, sondern dass wir

praktisch tun, was uns an Unermesslichem verheißen ist, das, wozu

wir berufen sind – dass wir annehmen, was unser Erbe ist, und es

uns zunutze machen.

Zu gerne hätten wir einen 10-Punkte-Plan, den wir Punkt für

Punkt abhaken können. Dann wären wir zufrieden, wir hätten etwas

geleistet.

Aber inzwischen sind viele darauf gekommen, dass es darum gar

nicht geht.

Zum Beispiel beten wir im Vaterunser: „Dein Wille geschehe hier

auf Erden, so wie er im Himmel vorbereitet ist.“ Das war nie als

Formel gedacht, sondern als Modell-Gebet, das wir mit konkretem

Inhalt füllen. Dazu müssen wir aber, bevor wir anfangen zu beten,

für das spezifische Anliegen den Willen Gottes kennen! Denn das

Spannende dabei ist, dass Gott uns gebrauchen will, damit sein

Wille hier auf Erden realisiert wird.

Auf diese Herausforderung möchte ich mich persönlich voll und

ganz einlassen – und ich hoffe, dass auch ihr euch dazu herausfordern

lasst. Dann können wir es gemeinsam erleben, wie sichtbar

wird, was wir bisher bloß theoretisch für wahr gehalten haben.

Jakobus 1,22.


Eckpunkt „Zwei oder drei“

Die bewegen-Treffen hängen immer miteinander zusammen – das,

was dieses Mal passiert, hat einen Bezug zu dem, was beim letzten

Treffen passiert ist. Manche Eckpunkte bleiben dabei gleich.

Einer dieser Eckpunkte ist das Prinzip der „Zwei oder drei“.

Diese Verheißung gilt, wenn zwei oder drei in einer Sache durch

den Heiligen Geist in Übereinstimmung kommen; diesen Prozess

allerdings dürfen wir nicht abkürzen und einfach abstimmen und

alle übernehmen die „beschlossene“ Meinung. Vielmehr erwarten

wir, dass jeder unabhängig vom anderen vom Heiligen Geist einen

Eindruck bekommt, der bestätigt oder ergänzt. Dann erfüllt sich die

Verheißung, dass diese zwei oder drei bitten können, was sie wollen,

und es erhalten – denn sie bitten im Willen Gottes und der Vater

wird es ihnen geben.

Das ist natürlich eine umkämpfte Situation. Du wirst merken:

Es ist gar nicht so einfach, zu zweit oder dritt in solch eine tiefere

Beziehung zu kommen. Wie findest du diese zwei oder drei, mit

denen zusammen du eine solche Überprüfung durch den Heiligen

Geist vornehmen kannst?

Ideal ist das natürlich bei Ehepaaren. Die sind zu zweit und sie

sind herzlich eingeladen, auch geistlich eine Qualitätsbeziehung zu

haben: „Liebe Frau, hast du heute Nacht etwas geträumt? – Was

will Gott uns damit sagen?“ Oder: „Lieber Mann, durch welches

Wort Gottes hat der Heilige Geist ganz speziell heute Morgen zu dir

gesprochen?“

Oder es gibt eine Situation, die gelöst werden muss: „Heiliger

Geist, zeig uns die Wurzel des Problems.“ Die Wurzel – das ist meistens

nicht das, was vor Augen ist; oft sitzt sie sehr tief. Der Heilige

Geist will uns diese Zusammenhänge zeigen, damit wir erfolgreich

beten können, indem wir einfach Gottes Willen aussprechen: „Dieser

Wille geschehe!“ Das ist dann kein frommes Gebettel, sondern

ein Befehl.

Matthäus 18,19–20.


Automatisch

Ein anderer Punkt, der im November 2019 aufkam: „Re-Automatisierung“

– ein verrücktes Wort; im Gebet hatte ich empfunden, dass der

Heilige Geist es mir mitgeteilt hat. Mit diesem Wort konnte ich zunächst

überhaupt nichts anfangen – ich konnte mir nicht vorstellen, dass der

Heilige Geist überhaupt so ein Wort in seinem Wortschatz hat.

Aber meine Frau hat das sofort begriffen! Sie hat im Internet

gesucht und herausgefunden, dass Automatisieren eine griechische

Wurzel hat. Natürlich bin ich daraufhin sofort an die Bibel gegangen:

Steht dieses Wort „automatisch“ denn auch in der Bibel? Tatsächlich,

sogar an zwei Stellen!

Die eine Stelle finden wir in Apostelgeschichte 12,10: Als Petrus

aus dem Gefängnis befreit wurde, öffnete sich das Tor zur Stadt

automatisch. Ich habe mir das so richtig schön vorgestellt, wie bei

einem Shopping-Center, wo die Tür sich automatisch öffnet, wenn

man sich ihr nähert.

Eine Re-Automatisierung brauchen wir dann, wenn wir das, was

von selber geht, nicht mehr „automatisch“ in Empfang nehmen. Es

ist ja interessant: So eine automatische Tür kann man mit der Hand

gar nicht öffnen, man könnte höchstens mit einem Hammer die Glasscheibe

einschlagen – das wäre aber sicher die falsche Methode!

Ich glaube, der Geist Gottes wollte mir damit sagen: Besinne dich

auf das, was von Gott fertig vorbereitet ist und was für dich wie

von selbst funktioniert, eben automatisch – und das ist, wenn man

genau hinschaut, eine ganze Menge.

Wir sind aber so gestrickt, dass wir gerne aus unserer eigenen

Kraft, aus unserer religiösen Prägung, unserer Herkunft heraus

alles Mögliche tun wollen, um das zu erreichen, was Jesus doch

schon vollbracht hat. Aber am Ende funktioniert das alles nicht.

Die zweite Automatisierungs-Stelle, die ich in der Bibel gefunden

habe, steht in Markus 4,28: „Die Erde bringt automatisch Frucht

hervor.“ Wir können nur davorsitzen und warten, bis die Frucht reif

ist. Dann können wir ernten. Unsere ganze Anstrengung, Frucht zu

produzieren, könnte also umsonst gewesen sein …

10


Ihr kennt die Stelle in Psalm 127 – vielleicht wisst ihr nicht, dass

das dort steht, aber ihr kennt den Inhalt. Der gefällt uns, den hören

wir gerne: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“

Was lernen wir daraus? „Mehr schlafen!“? Nicht ganz; es lohnt

sich immer, auch die Sätze davor und danach zu lesen, man nennt

das „den Zusammenhang beachten“. So manches Mal greifen wir

einen Vers heraus oder auch nur einen halben Vers, weil er eine

besondere Aussage hat, die uns ausnehmend gut gefällt; wir lesen

aber nicht, was davor oder danach steht. Das kann nämlich unangenehm

werden: Die isoliert wohlklingende Verheißung ist nämlich

oft an Bedingungen geknüpft.

In Psalm 127 steht vor der Verheißung mit dem „im Schlaf“:

„Wenn der Herr das Haus nicht baut, arbeiten seine Erbauer vergebens

daran. Wenn der Herr die Stadt nicht bewacht, wacht der

Wächter vergebens. Es ist vergebens für euch, dass ihr früh aufsteht,

euch spät niedersetzt, das Brot der Mühsal esst“ – und dann

erst kommt’s: „So viel (also all das, worum sich die anderen ohne

den Herrn umsonst mühen) gibt er seinem Geliebten im Schlaf.“ –

Bist du ein Geliebter des himmlischen Vaters?

Von seiner Seite aus bist du es: Er liebt dich so intensiv, er hat

alles getan, dass du mit ihm in einer Beziehung sein kannst, er hat

alles beseitigt, was zwischen dir und Gott steht. Gott der Vater hat

dich grenzenlos lieb!

Leider sehen wir Gottes Liebe durch die Brille dessen, wie wir

hier in dieser Welt Liebe kennengelernt haben – jedoch lange nicht

alles, was dort Liebe genannt wird, ist wirklich Liebe!

Ein „Gott der Liebe“ – ?

Gerade jetzt, nach dieser Phase des Lockdowns, tun sich viele schwer

damit, in dem lebendigen Gott einen Gott der Liebe zu sehen. Aber

er ist die Liebe schlechthin! Und sein allergrößter Wunsch ist, dass

das, was er für dich vorbereitet hat, in deinem Leben zur vollen Entfaltung

kommt.

11


Er will nicht, dass du in einer religiösen Imitation steckenbleibst

und dass du etwas tun musst, das so aussieht „als ob“. Der Vater

im Himmel will, dass man an uns sehen kann, wie Gott der Vater

ist und wie Gott der Sohn ist. Lange nicht alles, was wir in frommer

Mittelmäßigkeit daherreden, lässt erkennen, wer und wie Gott

wirklich ist.

Manch frommes Gebaren ist sogar richtig abstoßend. Deshalb

sagen viele: „Wenn Gott so ist wie diese Christen, dann kann er

mir gestohlen bleiben!“ Das sollten wir wirklich ernst nehmen, das

ist nicht irgendeine Nebenerscheinung. Es ist Stoff für die vielen

falschen Gottesbilder, die im Laufe der Geschichte und auch heute

noch geprägt werden.

Unser Herzensschrei

Auch wenn wir hier „digital“ zusammenkommen oder im Nachhinein

dieses Buch lesen: Ich wünsche mir und uns allen, dass wir

von Gottes Liebe voll und ganz durchtränkt werden. Ich wünsche

mir, dass unser Herr unsere Herzen gewinnen kann, dass unsere

Herzen weich werden, damit er sie durchdringen kann. Und dass

auch unser Kopf uns da nicht im Weg steht mit den Festungen, den

Mauern der Vernünfteleien, die sich wider die Erkenntnis Jesu Christi

erheben. Diese Festungen, das sind nicht nur die atheistischhumanistischen

und sonstigen antichristlichen Philosophien oder

vordergründige Argumente – das sind die religiösen Muster, die

ganz knapp an der Wahrheit vorbeischrammen. Sie belassen uns

in einem schönen Scheinglauben, aber sie rauben uns die Verheißungen.

Ich wünsche mir und uns allen für dieses bewegen, dass wir in

dieser Hinsicht wirklich einen Durchbruch erleben – das gilt denen,

die eine Botschaft vorbereitet haben, genauso wie denen, die zuhören

oder lesen. Wir Sprecher sind überhaupt nichts Besseres. Was

wir hier zum Ausdruck bringen, ist der Schrei unseres Herzens.

Was wir sagen, das wünschen wir von ganzem Herzen auch für uns

2. Korinther 10,4–5.

12


selber: Wir wollen in der Realität leben, in der Realität all dessen,

was uns für jetzt und hier zugesagt ist – im vollen Maß und uneingeschränkt.

Die Liebe Gottes des Vaters, die Gnade unseres Herrn Jesu Christi

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit jedem, der

diese Zusammenfassung von bewegen 20 liest. Liebe, Gnade und

Gemeinschaft – das sind die jeweiligen Markenzeichen von Gott

dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Halleluja!

Peter Ischka

Gastgeber von bewegen und Leiter von „Mission is possible“

Die Bibelzitate in diesem Beitrag wurden frei wiedergegeben; Psalm 127 ist zitiert

aus der Elberfelder Bibel.

2. Korinther 13,13.

13


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14


Die Nullpunkt-Erfahrung

Günther Hess

sandte diesen Beitrag aus Ruanda, wo er wegen des Lockdowns

festsitzt. Sonst lebt er in Berlin und in Zypern; er ist Pionier für

Hauskirchen-Netzwerke.

Ich bin hier in Ruanda gestrandet, in Kigali. Vor drei Monaten kam

ich her, um eine Konferenz durchzuführen; dann kam der Lockdown.

Ende letzten Jahres wurden von der Regierung über 700

Kirchen geschlossen, und ich kam, um einigen der betroffenen

Pastoren weiterzuhelfen – und dann hat mich Corona überrascht.

Schon Ende letzten Jahres hatte ich den Eindruck, dass etwas

Neues auf uns zukommt, dass etwas noch nie Dagewesenes geschehen

würde. Immer wieder versuchte ich zu vermitteln: „Wir müssen

uns gut darauf vorbereiten“ – ohne genau zu wissen, was da auf uns

zukommt.

Zwei Bibelstellen nehme ich als Grundlage für das, was ich mitteilen

möchte:

Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten; und ich werde

den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben,

dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt

nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr

kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Jesus spricht hier vom Geist der Wahrheit. Wir haben diesen

Geist, und doch leben wir nicht immer in seiner Realität. Bedenken

wir: Innerhalb von nur einer Woche hat Gott ganz radikal die

Systemfrage gestellt! Das müssen wir uns so richtig vor Augen führen:

In nur einer Woche wurden weltweit die meisten Gottesdienste

geschlossen; hier in Ruanda gibt es seit drei Monaten keinen einzigen

Gottesdienst mehr.

Johannes 14,15–17.

15


Ich möchte berichten, wie es trotz des totalen Lockdowns möglich

wurde, die Grundlagen für ein neues Hauskirchen-Netzwerk zu

legen – menschlich schien das absolut unmöglich.

Das zweite Bibelzitat, das ich vorausschicke, finden wir in Apostelgeschichte

4,33–34:

Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung

des Herrn Jesus ab; und große Gnade war auf ihnen allen.

Denn es war auch keiner bedürftig unter ihnen, denn so viele Besitzer

von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten

den Preis des Verkauften.

Ich glaube, mit dieser Systemfrage will Gott Veränderung bringen

in zwei Bereiche unserer Kirchenrealität, also wie wir unser Christentum

wahrnehmen.

Die erste Frage lautet: Wie leben wir als Christen zusammen?

Plötzlich, von einem Sonntag auf den anderen, war keine Versammlung

mehr möglich. Niemand konnte mehr zum Sonntagsgottesdienst

gehen. Mit einem Schlag waren wir zurückgeworfen auf die

Kontakte zu zwei, drei oder vier wichtigen Personen, also innerhalb

der Familie und zu engen Freunden, mit denen wir unser Christsein

weiterhin leben konnten. Ich weiß, Peter Ischka hat in den letzten

bewegen-Konferenzen immer wieder betont, dass wir als Teams

zusammenkommen müssen; es geht nicht so sehr um große Gottesdienste

– und die sind nun weggebrochen.

Gott lässt uns jetzt das gewohnte System grundsätzlich hinterfragen.

Er sagt uns damit so viel wie: Liebe Leute, ihr braucht eine

Nullpunkt-Erfahrung; anders kann ich euch nicht aus eurem religiösen

Trott herauslocken. Ihr seid zu sehr an euren sonntäglichen

Gottesdienst gewöhnt. – Das ist die „radikale Systemfrage“.

Ich selber habe über Jahre die Bedeutung von Hauskirchen

betont, dass wir uns als Teams, als kleine Gruppen, als Familien

– wie auch immer wir das nennen wollen –, also dass wir uns auf

Beziehungsebene treffen und Jüngerschaft praktisch leben, anders

als es in einem großen Gottesdienst je möglich wäre.

16


Dafür finden wir in Apostelgeschichte 2 ein gutes Vorbild: Plötzlich

kamen 3000 Männer dazu! Wie haben die sich organisiert? Stellen

wir uns vor: Es gab damals noch keine Kirchentradition. Wie hat man

diese neuen Gläubigen aufgefangen? Apostelgeschichte 2,42 sagt es

uns: Sie haben zusammen gegessen und sich täglich getroffen. Sie

haben zusammen gebetet und nahmen die Unterweisung der Apostel

ernst. Diese gingen von Haus zu Haus, wie wir in Kapitel 5 lesen, und

haben die Leute geistlich aufgebaut und versorgt. Ihr System der Versorgung

ging über das gemeinsame Essen hinaus.

Stellen wir uns einmal vor, wie sich unsere Realität verändert,

wenn wir einen lieben Menschen verloren haben: Es ist dieselbe

Straße, es ist dasselbe Haus, aber plötzlich sind wir in einer ganz

neuen Realität – jemand, den wir geliebt haben, ist nicht mehr da.

Alles ist plötzlich anders.

So ähnlich ging es den Jüngern: Gott musste sie mehrfach

erschüttern, damit sie aus ihren alten Mustern herausgeschüttelt

werden konnten.

Sehen wir uns doch mal an, was Gott alles anstellen musste, um

die Jünger überhaupt auf diese erste Nullpunkt-Erfahrung vorzubereiten,

damit er sie danach neu ausrichten konnte. Eine der großen

Gefahren jetzt nach Corona ist, dass wir danach wieder Business

as usual bevorzugen. Wenn wir aber weitermachen, als wäre nichts

gewesen, dann haben wir eine Chance nicht genützt und die Frage,

die Gott uns gestellt hat, nicht beantwortet. Daher glaube ich, dass

es mehrere Erschütterungen braucht, um überhaupt so richtig zu

dieser Nullpunkt-Erfahrung zu gelangen und daraufhin uns auch

wirklich neu ausrichten zu können.

Die Perspektive für eine Neuausrichtung hängt sehr davon ab,

wie wir mit dem Heiligen Geist zusammenarbeiten. Die Apostelgeschichte

können wir als die Geschichte des Heiligen Geistes mit den

ersten Christen bezeichnen. In keinem anderen Buch der Bibel ist

der Heilige Geist präsenter als in diesem. Die ganze Geschichte der

Erschütterungen, der Nullpunkt-Erfahrungen und der Neuausrichtung

ist eine konstante Geschichte mit dem Heiligen Geist.

17


Der erste Schock: „Ich gehe zum Vater“

In Johannes 14 hatte Jesus angefangen, die Jünger vorzubereiten.

Wir müssen uns die Situation ganz nüchtern vorstellen, ohne die

religiöse Brille, durch die wir diese guten alten Geschichten oberflächlich

als „sowieso bekannt“ abhaken.

Er sagte zu ihnen: „Freunde, ich werde sterben.“ Wie reagieren

wir, wenn jemand aus unserer Familie so etwas sagen würde? „Ich

komme gerade vom Arzt, und der hat mir mitgeteilt, dass ich höchstens

noch drei Monate zu leben habe“ – das würde uns erschüttern

und mitten ins Herz treffen! Auch für seine Jünger war es sicher

sehr bewegend, als er ihnen mitteilte: „Ich gehe nun zum Vater. Das

Kreuz wartet auf mich. Ihr werdet mich nicht mehr sehen.“

Sehr interessant ist die Art und Weise, wie Jesus sie auf diese

Ereignisse vorbereitet: Er wies darauf hin, dass sie damit Schwierigkeiten

haben werden; doch er verkündigte ihnen zugleich: „Ihr

werdet Frieden haben, übernatürlichen Frieden, und ich werde

euch nicht allein zurücklassen. Ich werde euch den Geist der Wahrheit

als Beistand senden.“

Wahrheit, so wie ich das verstehe, ist nur ein anderes Wort für

„Realität“. Der Feind hat seine Wahrheit, die er in unser Leben bringen

will, aber Gott hat seine eigene Wahrheit. Und auch wir haben

viele Wahrheiten: Je nachdem, wie wir gerade „drauf sind“, verändert

sich unsere Wahrnehmung von Wahrheit. Doch Jesus hat

gesagt: „Ich bereite euch jetzt vor, und alles, was in Kürze passieren

wird, ist dramatisch: Kreuz, Auferstehung, Himmelfahrt, Pfingsten.

Doch ich verspreche euch, dass ihr in all dem nicht allein seid – der

Geist der Realität, der Geist der Wahrheit wird bei euch sein.“

Wir müssen uns diesen Schock vorstellen, wie sie nach diesen

Sätzen einander ratlos angeschaut haben. Das meiste, was Jesus

ihnen gerade gesagt hatte, konnten sie nicht verstehen; aber er

bereitete sie vor auf das, was kommen sollte.

So ging es uns mit Corona – viele Propheten haben darauf hingewiesen:

Da kommt etwas auf uns zu! Seit letztem Herbst hatte

ich ähnliche Eindrücke und habe bei jeder Gelegenheit darauf auf­

18


Was sich in dieser Zeit

in Ruanda getan hat

Die geplante Konferenz konnte nicht stattfinden; alle größeren Versammlungen

waren verboten. Ich kam bei einem deutschen Freund

unter, der hat einen großen Balkon. Dort konnte ich kleine Trainings

halten zum Thema, wie Christen hier Hauskirchen gründen können;

das war sehr effektiv. Als es richtig gut angelaufen war und die ersten

Gruppen entstanden und aus dem ganzen Land Einladungen für solche

Trainings kamen, wurde plötzlich der totale Lockdown verhängt.

Natürlich wurde auch der Flughafen geschlossen; so saß ich in

Ruanda fest. Niemand durfte auf die Straße, alle Geschäfte waren zu.

Das war erst mal eine ganz besondere Erfahrung für mich: Ich war

sehr mit mir selber konfrontiert, hatte nichts mehr zu tun. Gerade

hatte ich mich noch so darüber gefreut, wie es hier losging, war

schon mittendrin, nicht mehr in der Ruhe zu sein, und plötzlich ging

gar nichts mehr!

Ich sitze hier einfach auf dem Balkon. Mein deutscher Freund hat

mir beigebracht, wie man gepflegt Bier trinkt. Wir haben viel gegrillt

und Tischtennis gespielt, und dabei bin ich in eine große Ruhe hineingekommen

– mir wurde klar: Ich muss nichts leisten. Ich konnte einfach

genießen. Paradoxerweise ist inmitten dieses Genießens mehr

geschehen, als wenn ich all das selber angeleiert hätte!

23


Ich war nicht darauf vorbereitet, länger hierzubleiben, ich hatte

zu wenig Kleidung in meinem handlichen Reisegepäck. Kaufen? Alle

Geschäfte waren geschlossen! Aber im Slum habe ich eine Schneiderin

gefunden, die hat bei mir Maß genommen und mir Hemden im Ruanda-

Stil genäht – in Deutschland werde ich das vielleicht nie anziehen!

Dabei hat sich herausgestellt, dass diese Frau eine Türöffnerin ist.

Nach Lukas 10,5–6 würde man ihren Laden als ein „Haus des Friedens“

bezeichnen und diese Schneiderin als „Mensch des Friedens“.

Wir fanden Kontakt zueinander, ich bekam Zugang zur ganzen Familie

und sie hat mich in andere Häuser gebracht. Wir konnten mit

Menschen beten. Es geschahen Dinge, die eigentlich gar nicht möglich

waren: Ich wurde in die Häuser (Hütten) zum Essen eingeladen

und lernte dabei, wie hier üblich, mit den Fingern zu essen.

Eins kam zum anderen, und ich stieß auf einen jungen Mann,

der eindeutig Leiterpotenzial hat. Ich begann ihn auszubilden und

anhand ganz klarer Strukturen zu trainieren. Den möchte ich gerne

anstellen, wenn es mir finanziell irgendwie möglich ist, für 100 Euro

im Monat. Man kann es kaum glauben, aber das ist hier ein gutes

Monatsgehalt! Wir haben einen sehr detaillierten Plan entwickelt,

und mit dem ist er nun schon aktiv.

Die Geschäfte sind inzwischen wieder offen, nur der Flughafen

lässt sich Zeit. Wir haben begonnen, ganz intensiv zu evangelisieren.

In dieser Zeit erreichte uns aus Israel eine kleine Spende von 100

Dollar mit der Maßgabe, darüber zu beten. Das war ein sehr bewegender

Moment!

Wir saßen gerade wieder mal auf jenem Balkon. Die Frau, die hier

im Haus putzt, war dabei und Alexandre, der angehende Leiter. Es

stellte sich heraus, dass er wegen des Lockdowns total in der Krise

war. Für viele hier ist die Situation äußerst angespannt; für die meisten

in den Slums bedeutet das, richtiggehend zu hungern! Erst da

habe ich mitbekommen, dass Alexandre sich nicht mal mehr Wasser

kaufen konnte. Es gibt hier kein fließendes Wasser; entweder holt

man sich welches aus einem unsauberen Gewässer oder man kauft

sich solche großen Plastik-Gallonen.

24


Plötzlich hatte ich den Eindruck vom Heiligen Geist, ich solle der

Frau meinen ganzen Geldbeutel geben mit der Aufforderung: „Gib

Alexandre so viel Geld daraus, wie du meinst, dass richtig wäre.“

Ich hatte gerade Geld abgehoben und es waren etwa 200 Euro drin.

Man kann sich kaum vorstellen, was da passierte! Die junge Frau hat

innerlich gebebt; was da in meinem Geldbeutel steckte, entsprach

etwa zehn Monatsmieten für ihre Slumwohnung! Ich war schon dort

zum Essen eingeladen, mit den Fingern, versteht sich – und was ich

da gesehen habe, das kann sich in Deutschland kaum jemand vorstellen.

Sie hat dem jungen Mann dann eine Summe gegeben, die

sie möglicherweise bisher noch nie in der Hand gehalten hatte. Die

Heiligkeit Gottes berührte sie und sie hat ihr Leben Jesus gegeben.

– Von den 100 Dollar konnten wir dem jungen Mann also eine erste

Versorgung geben und dazu Essen einkaufen, damit wir Menschen

einladen können, um beim Essen mit ihnen über Jesus zu reden.

Nun kann auch Alexandre mit anderen Trainings durchführen, so

wie ich es ihm beigebracht habe. Das Ziel ist: 30 Hausgemeinden

in dieser Slumgegend. Zuerst haben sie so etwas nicht für möglich

gehalten, da man Kirche nur im Stile großer Gottesdienste gewohnt

ist. Doch an den Beispielen haben sie es gesehen; und durch den

Zugang, der sich mir eröffnet hatte, wurde diese Möglichkeit nun

auch von den Leitern in der Stadt erkannt. Ich glaube, dass Gott

mich noch öfter in Ruanda haben will.

Gott hat hier in dieser kurzen Zeit so viel bewirkt und zugleich

mich in die Ruhe gebracht! Mittlerweile trainieren wir Leiter aus verschiedenen

Regionen, und es fängt an, auf das ganze Land auszustrahlen

– ohne Übertreibung: sogar auf ganz Ostafrika! Was wir hier

entwickelt haben, hat sich als gute Grundlage herausgestellt; ich

werde es anschließend auch in Tansania einsetzen.

So weit meine persönlichen Erfahrungen zum Thema „Ruhe und

Gebet“.

25


Der fünfte Schock: Der Heilige Geist

Und nun zum nächsten Schock, der die Jünger Jesu erfasste – als

der Heilige Geist dann tatsächlich kam. Die Vorbereitung: Ruhe,

und: Wartet! Dann kam Pfingsten.

Nachdem der Heilige Geist gekommen war (Apostelgeschichte 2),

begannen die Christen, sich in Häusern zu treffen. Das war auch

hier in Kigali für viele ein Schlüssel. Vor Kurzem hatte die Regierung

ja 700 Gemeinden geschlossen; man dachte hier bisher eher

in der Kategorie von Gemeindemitgliedschaft. Doch jetzt heißt es:

„Geht hinaus und macht Menschen zu Jüngern! Geht in alle Welt!“

Nun konnten sie das auch verstehen, denn die alten Strukturen

waren plötzlich gar nicht mehr da. „Lehre uns, wie wir die Mitglieder,

die wir verloren haben, zu Jüngern machen können“, baten

die Leiter. Jetzt werden sie zu einer Bewegung weg von statischer

Gemeinde. Gott hat Familie geschaffen, das ist der natürlichste

Weg. Wir kehren wieder zur Reich-Gottes-Familienstruktur zurück.

Der sechste Schock: Verfolgung und Flexibilität

Für die ersten Jünger kam der nächste Schock – und das war immer

noch nicht der letzte! Auch wir müssen dieses Prinzip verstehen:

Corona wird nicht der letzte Schock gewesen sein, in nächster Zeit

werden wir es mit weiteren zu tun bekommen.

Der nächste Schock in der Apostelgeschichte war, dass die

jüdische Tradition kollidierte mit dem Neuen derer, die den Messias

gefunden hatten. Das Ergebnis: Verfolgung. Wie ungemütlich!

Die Gemeinde zerstreute sich in alle Richtungen, die Leiter blieben

in Jerusalem. Eine neue Realität zeigte sich: Früher waren jene, die

von Jesus trainiert worden waren, Leiter gewesen; jetzt auf einmal

waren die Gläubigen auf sich allein gestellt.

In Corona-Zeiten haben viele genau das erlebt: Plötzlich war da

nicht mehr der Pastor, man konnte ihn nicht mehr sonntags treffen. Er

erschien höchstens auf einem Bildschirm, aber das war’s dann auch.

Plötzlich war man selber verantwortlich für seinen Glaubensleben!

26


Von Krebs geheilt

Bericht von Nikolaus Dietrich

Hannelore und Nikolaus Dietrich hatten sich

angemeldet zu bewegen19 im November. Eine

Woche vor Beginn, am 25. Oktober 2019, erreichte uns eine E-

Mail:

„Mein Mann und ich hatten uns zusammen zu bewegen19 angemeldet

und wir hatten uns schon sehr darauf gefreut. Nun haben

wir vor ca. einer Woche erfahren, dass mein Mann definitiv Knochenkrebs

hat; damit sind alle Reisepläne erst einmal zunichtegemacht,

da nun Therapien und vieles mehr ansteht. So müssen wir

unsere Teilnahme leider absagen.

Wir wünschen Ihnen einen guten Verlauf der Konferenz in der

Kraft des Heiligen Geistes und in Seiner Gegenwart! Mit herzlichen

Grüßen …“

Meine Antwort an Frau Dietrich:

„Ich bin gerade in Österreich unterwegs und versuche, mich

kurz zu fassen. Wenn die Therapie Ihres Mannes nicht unmittelbar

an dem bewegen-Wochenende beginnt, ist es durchaus eine gute

Therapie, bei bewegen dabei zu sein. Wir hatten bei jedem Treffen

starke Heilungen und rechnen damit, dass dieses Mal die Intensität

noch stärker sein wird. Sollte es dann noch nötig sein, können

die medizinischen Therapien immer noch in Anspruch genommen

werden, aber es besteht doch die Möglichkeit, dass Gott sich als

Heiler erweist. Ich will Sie aber auf keinen Fall dazu überreden; ich

möchte Sie nur ermutigen.“

E-Mails sind, wie alle Beiträge in diesem Buch, redaktionell bearbeitet.

33


„Lieber Herr Ischka, vielen Dank für Ihre Ermutigung, wir haben

uns entschieden, doch zu kommen.“

Ich kannte die Dietrichs noch nicht persönlich; so war es gut, dass

Nikolaus gleich auf mich zukam und sich vorstellte. Am ersten Tag

hatte er so enorme Schmerzen, dass es ihm schwerfiel, das fünf

Minuten entfernte Appartement zu erreichen.

Am nächsten Tag beteten wir alle für Nikolaus und danach war

er völlig schmerzfrei!

Gut drei Monate später, am 8. Februar, erreichte mich folgende

Nachricht:

„Lieber Peter, gestern rief die Uniklinik Heidelberg an und gab

die Untersuchungsergebnisse bekannt: Es wurden keine Krebszellen

mehr in meinem Körper gefunden! Halleluja! Danke für eure

Gebete! Jesus heilte meinen Körper und meinen Geist! Halleluja!

Danke, bis Juni! – Am Freitag fliege ich mit einer Männergruppe

nach Israel, um dort u. a. Holocaustüberlebenden zu dienen.“

Für unser Livestream-Treffen hat Nikolaus auf meine Bitte einen

Video-Bericht geschickt:

Das Heilungsgebet: „Jesus wird mich heilen!“

Letztes Jahr Ende Oktober, Anfang November durfte ich gemeinsam

mit meiner Frau bei bewegen dabei sein. Unter anderem sprach

Phillip Hand über Heilung. Peter wusste von mir, also bat er mich

nach vorne und ich konnte schildern, dass ich gerade die Diagnose

„Knochenkrebs“ erhalten hatte; schon seit längerer Zeit hatte ich

unter sehr, sehr starken Schmerzen geliten. Dann beteten alle für

mich – und für meine Frau, damit sie mir gut zur Seite stehen kann;

Phillip hat das Gebet dann auch noch mit Öl versiegelt.

Wahrscheinlich entscheidend war, dass ich ganz deutlich gesagt

habe: „Ich weiß, dass Jesus mich heilen will. Er wird mich heilen!“

Das war mir ganz klar: Es ging vor allem um meine geistliche Heilung.

Ich hatte in meinem Leben bereits erfahren, dass Gott durch­

34


aus auch Schmerzhaftes zulässt, um mich aufzuwecken, damit ich

wieder umkehre. Ein Beispiel: Ich hatte mich am Kopf gestoßen und

war dann aufgrund einer Gehirnblutung gelähmt; damals erlebte

ich Heilung von unserem Herrn. – So war mir auch jetzt klar: Gott

will diese Krankheit heilen, aber er möchte, dass ich ganz in seine

Arme laufe; diesen Eindruck hatte ich sehr stark, daher konnte ich

es auch so deutlich sagen.

Nach dem Gebet am 1. November gingen die Schmerzen weg, in

den Tagen danach kamen sie wieder; aber am 11. November waren

die Schmerzen komplett weg und sind nie wieder aufgetreten, bis

heute!

„Das ist wie ein Wunder“

Am 11. November begann eine erste, sehr schwache Chemotherapie

mit einem speziellen Medikament, das sollte die hohe Anzahl

der Krebszellen sowohl im Blut als auch im blutbildenden Knochenmark

reduzieren (ich hatte den sehr hohen Wert von 560).

Am 6. Dezember rief die Onkologin mich zu sich und sagte: „Das

ist ja unglaublich: Ihr Wert ist von 560 auf 30 zurückgegangen! Bei

Ihnen schlägt das besonders stark an, das ist wie ein Wunder.“

„Danken Sie nicht uns Ärzten“

Nach einer weiteren Therapierunde ließ ich mich im Januar an der

Uni-Klinik durch Prof. Goldschmidt nochmals untersuchen; er prüfte

auch im Knochenmark sehr genau – und fand keine einzige Krebszelle

mehr! Anfang Februar teilte ich der Onkologin dieses Ergebnis

mit – und was sie dazu sagte, das hat mich sehr beeindruckt: „Danken

Sie nicht uns Ärzten, denn Ihr Glaube hat ihnen geholfen.“ (Im

Laufe der Behandlungen hatte ich ihr einmal gesagt, dass meine

Zeit in „seinen“ Händen liegt, und dabei nach oben gezeigt.)

Eigentlich war für Februar eine sehr starke Chemotherapie geplant,

die alles zerstört hätte, das gesamte Blut, und anschließend wäre es

35


mit gesunden Stammzellen nach und nach wiederhergestellt worden.

Darauf habe ich von ganzem Herzen verzichtet! Stattdessen

bin in dieser Zeit mit sieben Männern aus unserer Gemeinde nach

Israel gereist, dort haben wir u. a. Holocaustüberlebenden etwas

Leckeres gekocht, für sie gesungen und den Tag für sie gestaltet.

(Im Februar ging das noch, kurz darauf hätten wir erst einmal zwei

Wochen in Quarantäne gehen müssen.)

Im Moment machen meine Frau und ich in Bayern Urlaub –

anschließend wollten wir zu bewegen kommen, aber das verfolgen

wir nun zu Hause auf Gott-24.tv im Livestream. Peters Bitte um das

Heilungszeugnis bin ich gerne nachgekommen – es ist so gekommen,

wie ich geglaubt habe! Die Ärztin hat es mir sogar offiziell

bestätigt. Danke, Jesus!

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Erweckung

einer toten Kirche

Phillip Hand

aus Großbritannien leitet das „Encounter Revival Center“ südlich

von Manchester. Sein Dienst ist stark von Heilungen begleitet.

Anfang dieser Woche habe ich gebetet: „Gott, zeige mir, was ich

bei bewegen bringen soll! Gib mir eine Offenbarung dafür!“ Und

was für eine Antwort kam von Gott? „Auferstehung! Auferstehung!

Auferstehung!“ Er lenkte meinen Blick auf die Geschichte von

der Auferweckung des Lazarus; den Bericht davon können wir in

Johannes 11 nachlesen.

Ein gewisser Mensch war krank

Ich möchte, dass wir uns diese Begebenheit so richtig vorstellen,

ganz bildlich vor Augen führen. Die Geschichte entfaltet sich in 45

Versen recht detailliert, und es steckt so viel Leidenschaft drin, so

viel Liebe; es ist wie eine Achterbahn, das wäre absolut filmreif.

Wenn Hollywood imstande wäre, das richtig einzufangen, dann

wäre das ein gigantischer Film, voller Liebe und Trauer, Leidenschaft

und Kraft.

Also wir können uns entscheiden: Entweder lesen wir einfach,

was hier steht, oder wir lassen es zu, dass dieser Bericht uns unter

die Haut geht und uns verändert. Man geht nie unverändert weiter,

wenn man Gott begegnet ist. Wenn du immer der Gleiche bleibst,

wenn sich bei dir nichts verändert hat, dann bist du Gott wohl noch

nie begegnet. Lassen wir uns also gemeinsam auf das ein, was

damals geschah, und lassen wir uns eröffnen, was der Heilige Geist

der Gemeinde in den deutschsprachigen Ländern sagen will. Versu­

37


chen wir, mit dem Herzen zu hören, was der Heilige Geist uns durch

dieses Wort mitteilt.

Die Geschichte beginnt mit: „Da war ein gewisser Mann …“ – so

steht das nicht im griechischen Urtext, aber in meiner Bibel heißt

es: „Da war ein gewisser Mann, der war krank.“ Wir wissen: Dieser

Kranke, das war Lazarus. Aber ich will jetzt prophetisch auswerten,

was es hier heißt: Ein bestimmter Mensch war krank.

Ich bin sicher, dass Leute dieses Buch lesen, die selber krank

sind oder kranke Angehörige haben – und Gott will ihnen heute

begegnen. Wir haben gerade ein wunderbares Zeugnis gehört von

Nikolaus Dietrich, er wurde von Krebs geheilt. Er wurde geheilt,

weil er Gott persönlich begegnet ist. Ich glaube, dass dieser Bericht

zu jedem Leser spricht und generell zu der Gemeinde Jesu in den

deutschsprachigen Ländern.

Unsere Geschichte handelt von einer Familie, die mit Jesus in

Liebe verbunden war. Lazarus hatte zwei Schwestern, Maria und

Marta. Maria hat das teure Öl über Jesu Füße gegossen; damit hat

sie gezeigt, wie wertvoll ihr Jesus war. Ihre Liebe zu Jesus war schon

vorher jedermann bekannt gewesen – jeder in der Familie und in

der Nachbarschaft konnte das sehen, und trotzdem kam Krankheit

in dieses Haus!

Ja, Gott erspart uns Schwierigkeiten nicht, sondern er bringt uns

durch sie hindurch. Wenn Probleme bei uns anrufen, dann verbinden

wir weiter zu Jesus, wir rufen bei Jesus an. Wir kennen unseren

Erretter, wir kennen unseren Erlöser, wir kennen unseren Heiler:

Jesus! Aber manchmal stöhnen wir doch: „Warum ich, Herr? Warum

passiert mir das? Bitte, Herr!“

Jemand hat gesagt: „Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh’

einfach weiter!“ Geh durch, und auf der anderen Seite kommst du

wieder hinaus.

Lazarus war also krank, und man sagte Jesus Bescheid: „Dein

Freund Lazarus ist krank!“ Darauf sagte Jesus nur: „Diese Krankheit

wird nicht zum Tod führen, sondern sie dient zur Ehre Gottes“ –

damit seine Herrlichkeit, die des Gottessohns, sichtbar werde.

38


Wir widerstehen, der Feind flieht

Aus der Perspektive des Sieges Jesu leben

Willi Mayer

ist ein geistlicher Vater in Baden-Württemberg, Gemeindegründer

und Ratgeber für Leiter. Einer seiner Schwerpunkte ist der Sieg über

die Mächte der Finsternis.

Gott möchte die schlafende und tote Gemeinde auferwecken mit

seiner Auferstehungskraft. Wir alle wissen, dass wir in einer Zeit

der Erschütterung sind; viele von uns spüren zurzeit auch mächtig

Gegenwind, wir haben große Herausforderungen zu meistern.

Deshalb müssen wir jetzt lernen, den Finsternismächten zu widerstehen.

Jakobus sagt dazu: „Widersteht dem Teufel, so flieht er von

euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“ 11 Ja, wenn das

nur so einfach wäre! Es funktioniert nicht ganz so locker, wie wir

uns das wünschen.

Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, und so kam ich auf

2. Timotheus 2,3–5 (nach NBH): „Sei als ein guter Streiter von Jesus

Christus bereit, die dazugehörigen Leiden auf dich zu nehmen. Niemand,

der in den Kampf zieht, lässt sich in Alltagsgeschäfte verwickeln,

denn er will dem gefallen, der ihn angeworben hat. Auch wenn

jemand an einem sportlichen Wettkampf teilnimmt, kann er nur dann

den Siegespreis gewinnen, wenn er sich an die Regeln gehalten hat.“

Wir sind also Verfechter, Streiter für die Sache Christi; und Jesus

erwartet, dass wir die unbequemen Widrigkeiten, die mit solchen Auseinandersetzungen

einhergehen, auf uns nehmen. Diese Widrigkeiten

können ganz menschliche Ursachen haben, aber auch durch Finsternismächte

bewirkt werden; wenn wir mit Jesus siegreich sein wollen,

dann müssen wir bereit sein, solche Nachteile in Kauf zu nehmen.

11 Jakobus 4,7–8 LUT.

45


Wettkampfregeln beachten!

Dieser Text sagt, dass die Alltagssorgen und -geschäfte uns davon

abhalten wollen, ein guter „Kämpfer“ zu sein. Dieser Kampf wird

mit einem Wettkampf im Sport verglichen – und wie es bei Sportwettkämpfen

Regeln gibt, die wir einzuhalten haben, so müssen wir

auch im geistlichen Kampf die Regeln befolgen, sonst werden wir

disqualifiziert und der Siegespreis wird aberkannt. Wir müssen also

nicht nur voll des Heiligen Geistes sein und voller Leidenschaft für

Jesus; wir müssen auch die Regeln des Wettkampfes einhalten – nur

dann werden wir den Siegespreis erlangen!

Über den geistlichen Kampf lesen wir auch in Epheser 6; dort heißt

es, und das ist sehr wichtig, dass wir nicht gegen Menschen kämpfen,

wenngleich okkulte Mächte auch Menschen gegen uns benutzen können;

aber wenn wir erfolgreich kämpfen und beten wollen, müssen

wir die Mächte dahinter sehen. Satan und sein Dämonenheer benutzen

Menschen, um uns zu schaden und uns lahmzulegen; darum wäre

es ein großer Fehler, menschlich zu reagieren, wenn uns z. B. in der

Politik oder in anderen Bereichen Entwicklungen nicht gefallen.

In Epheser 6 lesen wir: „Schlussendlich seid stark in dem Herrn

durch die gewaltige Macht seiner Stärke. Zieht die volle Rüstung

Gottes an, damit ihr den listigen Kunstgriffen des Teufels standhalten

könnt. Wir kämpfen ja nicht gegen Menschen aus Fleisch und

Blut, sondern wir haben es mit dämonischen Mächten und Gewalten

zu tun, mit Weltherrschern der Finsternis, bösartigen Geistwesen

in der unsichtbaren Welt. Ergreift darum die ganze Waffenrüstung

Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen könnt, und dann, wenn

ihr alles erledigt habt, noch steht.“ 12

Wenn wir nun nicht gegen Menschen kämpfen sollen – das wollen

wir auch gar nicht –, müssen wir lernen, stark in Jesus Christus

zu sein. Ja, wir brauchen die Auferstehungskraft, von der Phillip

gesprochen hat: Wir müssen erfüllt sein mit dem Heiligen Geist. Am

besten beten wir, dass das Feuer Gottes auf uns kommt! Wir brauchen

die Kraft der Urgemeinde – ja, eine noch größere! –; und wir

12 Epheser 6,10–13 frei wiedergegeben, u. a. nach NBH.

46


müssen erkennen, was die Sache Jesu ist, was der Anteil der Engel

und was unsere Aufgabe ist.

Die Tricks durchschauen

Wir sehen, dass die Anschläge des Teufels heimtückisch, trickreich

und listig sind. Das Hauptmuster bei seinen Tricks ist die Frage:

„Sollte Gott gesagt haben …?“ Er kommt mit der Vernunft und appelliert

an die Vernunft und baut Mauern, die sich gegen die Erkenntnis

Christi erheben. 13 Er provoziert zum Unglauben, er versucht, das

Vertrauen auf Gott zu untergraben. Seine Spezialität sind religiöse

Denkmuster; die sehen sehr fromm aus, schrammen aber ganz sicher

am Ziel vorbei – doch seine Gedanken (die Tricks Satans) sind uns

nicht unbekannt, damit wir nicht von ihm hereingelegt werden. 14

Wenn wir irgendwo unterwegs sind, wo es gefährlich werden

könnte, sind wir besonders wachsam, wir meiden z. B. Ansammlungen.

Genauso müssen wir sehr wachsam sein gegenüber den

sogenannten Weltbeherrschern der Finsternis. Die Mächte der Finsternis,

das sind nicht die „Schlangen und Skorpione“, von denen

Jesus sprach, 15 sondern das sind Weltbeherrscher, gefallene Engel!

Es sind Dämonenfürsten, und sie sind für uns nicht sichtbar. Sie

leben in der vierten Dimension, in der unsichtbaren Welt über uns.

Darum ist es so wichtig, dass wir nach den geistlichen Regeln

kämpfen, das heißt auch: mit dem gebotenen Respekt.

Schon viele Christen haben Schiffbruch erlitten – sie wurden

krank, manche starben sogar –, weil sie geistliche Regeln nicht

ausreichend verstanden und nicht beachtet haben.

In den letzten Monaten hat Gott mir neue Einsicht in diese geistlichen

Regeln gegeben; das Wichtigste für mich war, zu erkennen,

was Jesus für mich bereits getan hat, dass ich die Kraft von Jahwe

Zebaoth und El Schaddai in Anspruch nehme – und dass ich weiß,

was meine Aufgabe ist und was z. B. die Engel dazu beitragen.

13 2. Korinther 10,4–5.

14 2. Korinther 2,11.

15 Lukas 10,19.

47


Der Kampf beginnt in mir!

Doch das Wichtigste – und viele Christen übersehen das – ist nicht

der Kampf gegen dämonische Mächte, sondern der Kampf beginnt

in mir! Der Feind weiß ganz genau, dass unser alter Mensch Gott

widerstrebt, und dieses Widerstreben macht uns ein großes Problem.

Der Apostel Paulus schreibt in Galater 5,16–18, dass der Geist

Gottes unser Leben bestimmen will, damit wir unseren menschlichen,

schädlichen Begierden widerstehen können; und unsere

menschliche Natur widerstehe dem Geist Gottes.

Hier, in uns, findet der eigentliche Kampf statt. Wer siegt? Siegt

der Geist Gottes in mir oder mein alter Mensch? Entscheiden wir

uns, dem Geist Gottes die Führung über uns zu übergeben! Dann

stehen wir nicht mehr unter dem Gesetz, nicht mehr unter einem

Fluch, sondern unter der Gnade Gottes, und der Feind kann uns

dann nicht einmal mehr antasten.

Wenn wir in Galater 5 weiterlesen, sehen wir in Vers 19–21, was

unser natürlicher Mensch alles an Antigöttlichem hervorbringt; in

Vers 21 werden wir sogar gewarnt: Wenn wir in unserer alten Natur

leben, dann haben wir im Reich Gottes keinen Platz mehr! Darum

gilt es, dem Heiligen Geist allen Raum in uns zu geben; der kann

dann die Frucht des Geistes in uns wirken.

Der Heilige Geist will uns also helfen, dass unser Leben umgestaltet

wird in das Bild Jesu. In der engen Liebesbeziehung zu Jesus

Christus bewirkt der Heilige Geist in uns Liebe, Freude und Frieden,

Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung

– und dann bleibt unsere alte Natur wirklich am Kreuz.

In Zukunft wird der Leib Christi bestimmt sein von einer intensiven,

engen Beziehung zu Jesus; und der Geist Gottes in uns bewirkt

dann die Liebe, die durch ihn in uns hineingegossen wurde. 16 Dann

verletzen wir uns nicht mehr gegenseitig und reden nicht mehr

schlecht übereinander, sondern wir jagen dem Guten nach.

16 Römer 5,5.

48


Gebt dem Teufel keinen Raum

Auch in Epheser 4 greift Paulus dieses Thema auf; dort werden wir

aufgefordert, im Geist zu leben. Unter anderem heißt es dort: „Gebt

dem Teufel keinen Raum.“ 17 Wir sollen also nicht dauerhaft zornig

sein usw. Wenn wir ihnen keinen Raum geben und wenn ihnen alle

Türen in unserem Leben verschlossen sind, können die Finsternismächte

uns nichts anhaben.

Zorn, Wut, Ärger, Unversöhnlichkeit sind Türöffner für dämonische

Mächte; dadurch gewähren wir ihnen Zugang in unser Leben – oder

wenn wir uns in den Medien, im Internet oder im Fernsehen die

falschen Dinge ansehen, auch dann öffnen wir uns für die Mächte

der Finsternis.

Auch unsere Worte haben Macht: Wir sollen kein hässliches

Gerede mehr von uns geben, kein böses Geschrei; stattdessen sollen

wir lernen, Gutes zu tun – das bewahrt uns vor Sünde.

Aber vor allen Dingen müssen wir in Vergebung leben, und zwar

mit allen Menschen! Ja, wir sollten daran arbeiten, mit allen Menschen

versöhnt zu sein. Lasst ja keine bittere Wurzel der Unversöhnlichkeit

in euch aufkommen! Bittere Wurzeln in uns sind wie

Gift, das wir immer wieder zu uns nehmen; letztlich wird dieses Gift

unseren Körper schwer schädigen – wir werden krank, unsere Seele

wird zerstört.

Wenn wir an Geist, Seele und Leib gesund werden wollen, müssen

wir uns von solchen schändlichen Dingen reinhalten, und wir

müssen bereit sein, allen Menschen zu vergeben, die irgendetwas

gegen uns haben.

Wir sind im Trainingslager

Wir leben in einer Zeit, in der der Heilige Geist sehr deutlich zu uns

redet. Wir – ich und jeder Leser – müssen immer bereit sein, andere

um Vergebung zu bitten; erst vor Kurzem hat Gott mir gezeigt, dass

ich zu jemandem fahren soll und mich entschuldigen für Aussprü­

17 Epheser 4,27 EÜ.

49


che, die ich vor 25 Jahren gemacht habe. Ja, der Heilige Geist leitet

uns in alle Wahrheit, und wenn der Heilige Geist euch heute etwas

Derartiges sagt, dann tut es!

Versteht: Wir sind in einem Trainingslager des Heiligen Geistes.

Sportler müssen zuerst die Grundlagen lernen; bei der Bundeswehr

muss man erst eine Grundausbildung machen und gewisse

Trainingsphasen durchlaufen, bevor man zum eigentlichen Einsatz

kommt. Wir werden geschult für das, was vor uns liegt! Diese Zeit,

in der wir jetzt leben, ist eine ganz intensive Trainingszeit – etwas

Größeres steht vor uns! Deshalb ist es wichtig, jetzt, in „Zeiten des

Friedens“, die Übungsgelegenheiten wahrzunehmen.

Wir erwarten ja, dass Jesus wiederkommt. Ich bin überzeugt, dass

wir in der Endzeit leben, und die Zeit ist fortgeschritten. Die Bibel

sagt an vielen Stellen: Wenn wir Jesus begegnen wollen, sollten wir

uns vorbereiten! Wenn die Israeliten im Alten Bund in den Kampf

zogen, mussten sie sich reinigen, ja weihen, besonders die Priester.

Wir sind königliche Priester! Wir bereiten uns darauf vor, Jesus persönlich

zu begegnen. Darum reinigen wir uns.

Wenn wir zu einer Hochzeit eingeladen sind, ist es ganz normal,

sich vorher zu duschen und frische Kleider anzuziehen; genau in dieser

Zeit leben wir jetzt! In 1. Johannes 3,4–9 werden wir ausdrücklich

davor gewarnt, absichtlich zu sündigen: „Denn wer absichtlich sündigt,

lehnt sich gegen Gottes Ordnung auf, denn Sünde ist eine Auflehnung

gegen Gott. Und ihr wisst, dass Jesus auf der Erde erschien, er,

der selbst ganz ohne Sünde ist, um die Sünden der Menschen wegzunehmen.

Wer mit ihm verbunden lebt, der sündigt nicht bedenkenlos

weiter. Wer gewohnheitsmäßig sündigt, hat ihn nie gesehen und nie

begriffen, wer er ist. Meine Kinder, lasst euch doch von niemandem

verführen. Nur wer das Rechte tut, ist gerecht und kann wie Christus

vor Gott bestehen. Wer in der Sünde lebt, stammt vom Teufel, denn

der sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes ist jedoch erschienen,

um die Werke des Teufels zu vernichten. Wer – also absichtlich und

bedenkenlos sündigt, lehnt sich gegen Gott auf.“

50


Dienst auf drei Ebenen:

Lehren, Verkündigen, Heilen

John David Kirby

… aus Florida, USA. Man könnte ihn als Erweckungsprediger

(revivalist) bezeichnen: Er weckt auf und sein Dienst wird tatsächlich

begleitet von Heilungen und Wundern. Wovon er hier

spricht, das lebt er selber.

Der Berg, die Wüste und die Herrlichkeit

Als Jesus vom Berg herunterkam, folgte ihm eine große Menge, so

lesen wir in Matthäus 8.

Immer wieder ruft Gott seine Leiter, auf den Berg zu kommen.

Der Berg, das ist der Ort des Gebets, hier suchen wir Gottes Angesicht.

Auf dem „Berg“ ist Gottes Gegenwart. So hat Gott auch uns

dazu berufen, dass wir seine Gegenwart auf Erden zur Realität

machen, dass wir das Unsichtbare sichtbar machen.

Als Jesus nun vom Berg herunterstieg, da ging es richtig los:

Auf dem Weg kam ein Aussätziger zu Jesus, er warf sich regelrecht

vor ihm nieder. Der Aussätzige wurde zu Jesus gezogen durch die

Gegenwart Gottes, die auf ihm ruhte.

Ein anderer großer Mann Gottes, Mose, war ebenfalls mit Gott

auf einem Berg gewesen, und als Mose von diesem Berg herunterkam,

da leuchtete die Herrlichkeit Gottes aus ihm heraus.

Als Jesus vom Berg herabstieg, ruhte die Herrlichkeit Gottes auf

ihm; das hat etwas Anziehendes. Gott möchte auch uns begegnen

auf dem Berg, damit wir zu Trägern seiner Gegenwart werden und

damit wir auf Erden seiner Herrlichkeit Ausdruck verleihen.

Wir haben so viel großartige Lehre und Verkündigung, wir wissen

so viel; aber Gott möchte uns in eine weitere Dimension bringen,

damit wir selbst und andere verändert werden durch die Kraft

61


des Heiligen Geistes: vom Wissen zum Sein.

Aussatz ist ein Bild, ein Symbol für Sünde. Aussatz steht auch für

unheilbare Krankheit, aber vor allem für die Krankheit der Sünde.

Der Aussätzige wurde also zu Jesus hingezogen. In dem Bericht

lesen wir: Er kam und warf sich vor ihm nieder. Er sagte: „Herr,

wenn du willst, kannst du mich reinigen.“ Das ist ein Bild für viele

Gläubige heute: Wir glauben, dass Gott heilen kann, aber wissen

wir auch, ob er jetzt heilen will? Gott gibt uns heute durch Jesus

Christus eine Offenbarung – Jesus sagte zum Aussätzigen: „Ich will,

sei gereinigt!“, und sogleich wurde der vom Aussatz gereinigt.

Gott ruft uns Leiter wieder auf diesen Berg des Gebets, an diesen

verborgenen Ort der Kraft. Denn wir müssen überzeugt sein

von dem, was Gottes Wille ist – sonst können wir nicht beten: „Dein

Wille geschehe!“

An religiöser Debatte herrscht ja kein Mangel, es wird viel über

Lehrmeinungen gestritten. Aber Gott interessiert das nicht; er will,

dass auf Erden seine Herrlichkeit sichtbar wird!

Die Gemeinde eines übernatürlichen Gottes muss eine übernatürliche

Gemeinde sein. Sie läuft nach dem Muster des Dienstes

Jesu; er kam, um seine Kirche ins Leben zu rufen – Jesus ist der Apostel

und Hohepriester unseres Bekenntnisses. 23

Er hat die Kirche in die Welt gebracht als seine Vertretung, seine

Repräsentanz; dazu hat er uns den Bauplan, das Modell gegeben.

In Matthäus 4 lesen wir, dass Jesus gerade aus der Wüste zurückgekommen

war. Hinter ihm lag eine intensive Zeit mit seinem Vater:

40 Tage und 40 Nächte hatte er gefastet und war vom Bösen versucht

worden, doch hat er jede Versuchung überwunden.

Jesus war in die Wüste gegangen voll des Heiligen Geistes; aber als

er aus der Wüste herauskam, kam er in Vollmacht und im Geist. Nun

lehrte er in ihren Versammlungshäusern und predigte das Evangelium

des Reiches und heilte im Volk jede Krankheit und jedes Gebrechen. 24

Ich möchte damit deutlich machen: Gott ruft dich und mich auf

23 Hebräer 3,1.

24 Matthäus 4,23.

62


den Berg des Gebets, an diesen verborgenen Ort der Vollmacht.

Wenn wir in der sichtbaren, spürbaren Herrlichkeit Gottes unterwegs

sind, dann werden Menschen auch zu uns hingezogen.

Dabei ist es sehr wichtig zu unterscheiden: Was ist der Heilige

Geist und was ist ein religiöser Geist? Der Heilige Geist zieht Menschen

zu Jesus, der Geist der Religiosität bindet Menschen an ein

System und hält sie auf Distanz zu Jesus. „Vor den religiösen Streitgesprächen

aber ergreife die Flucht“, rät Paulus. 25

Gottes Liebe und Gegenwart und Herrlichkeit

Menschen werden angezogen von der Gegenwart Gottes und von

seiner umfassenden Liebe. Jesus hat auf Erden die Liebe Gottes

verkörpert; die Pharisäer und Sadduzäer hingegen legten den Menschen

Lasten auf und hielten sie von Jesus fern. Gott ruft uns auf,

hier auf Erden die Liebe Gottes auszuleben, die durch den Heiligen

Geist in unsere Herzen ausgegossen ist. 26

Dafür brauchen wir die Leitung des Heiligen Geistes, nicht die

eines religiösen Geistes.

Im Wissen um den Willen Gottes

Als Jesus aus der Wüste zurückkehrte, kam er heraus in Vollmacht

und Kraft des Heiligen Geistes, und daraufhin veränderten sich

sein Leben und sein Dienst. Nachdem Johannes der Täufer Jesus

im Jordan getauft hatte und nachdem Jesus in der Wüste die Versuchungen

überwunden hatte, begannen die Wunder in Vollmacht: Er

heilte alle Kranken, befreite Menschen von Dämonen und weckte

Tote auf.

Dazu ruft Gott seine Leiter auch heute; aber das kostet etwas.

Wir sind herausgefordert, dazu Ja zu sagen: die Wüstenerfahrung,

die Verborgenheit, der Gipfel des Berges, der Ort des Gebets – und

dann die Geburt eines übernatürlichen Dienstes.

25 Titus 3,9.

26 Römer 5,5.

63


So wie Jesus zu dem Aussätzigen sagte: „Ich will, sei gereinigt!“,

so müssen auch wir Leiter im Leib Christi überzeugt sein, dass Gott

die Menschen um uns herum heilen will. Wir müssen überzeugt

sein, dass Gott für dich und für mich einen übernatürlichen Dienst

hat. Diese Offenbarung kommt auf dem Berg und in der Wüste. In

Matthäus 4,23 lesen wir, dass danach der übernatürliche Dienst

Jesu in Vollmacht begann.

Der Bauplan für fruchtbaren Dienst

Dieser Dienst hat drei Ebenen, drei Dimensionen: Lehren, Verkündigen

und Heilen; in Matthäus 4,23 sehen wir den Bauplan für diesen

erfolgreichen, fruchtbaren Dienst:

„Jesus ging umher und lehrte in ihren Synagogen.“

Lehren

Die erste Priorität ist also Lehre. Wir brauchen gesunde Lehre,

das Wort Gottes muss gelehrt werden. Heute gibt es viele Gemeinden,

die das Wort Gottes lehren. Es gibt Zentren, die hauptsächlich

lehren, es gibt dafür auch TV-Kanäle und Internetplattformen. Ja,

wir brauchen gute Lehre aus dem Wort Gottes. Wenn wir das Wort

Gottes lehren, dann legen wir Wahrheit in den Menschen hinein;

Jesus sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit

wird euch frei machen“ 27

Verkündigen

Aber wir brauchen auch die zweite Ebene, das Verkündigen des

Reiches Gottes. Wenn wir das Wort Gottes lehren, bringen wir den

Menschen Stabilität und Festigkeit. – Aber wir müssen auch das

Reich Gottes verkündigen.

Wenn wir das Reich Gottes predigen, das bringt den Menschen

große Hoffnung. Jesus verkündete: „Das Reich Gottes ist nahe

gekommen!“ Die Verkündigung zeigt den Menschen das Reich des

Königs, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden, und

27 Nach Johannes 8,32.

64


Einheit ist nicht produzierbar

Wieslaw Ziemba

(Polen) leitet die Gebetsbewegung „Polen für Jesus“. Durch seine Schwiegersöhne ist er

eng verbunden mit Österreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten.

Wir leben in einer Zeit der Erschütterungen; davon lesen wir in

Hebräer 12,25–28: Alles, was nicht zu Gottes Reich gehört, wird

erschüttert und abgeschüttelt, damit das bleibt, was ewig ist. Wenn

wir Veränderung zum Guten wollen, brauchen wir eine Offenbarung

des Reiches Gottes in Europa. Wir brauchen auf unserem Kontinent

dringend eine neue Bewegung Gottes, eine Reformation.

Nicht nur wir Christen brauchen geistliche Veränderung; auch die

Nationen brauchen Umgestaltung, eine Transformation. Ich glaube,

die Gemeinde ist das Werkzeug in Gottes Hand, um in unseren Ländern

etwas in Bewegung zu bringen. Die Gemeinde muss aufstehen

in der Kraft Gottes und die ihr gegebene Autorität ergreifen, um dem

System des Feindes nicht einfach das Feld zu überlassen. Damit die

Gemeinde ihre Autorität ausüben und dieses System in seine Schranken

weisen kann, hat sie allerdings Bedingungen zu erfüllen. Eine

dieser Bedingungen ist die Einheit des Leibes Christi.

Gott wirkt, wenn …

Zunächst die Begriffsklärungen: Was ist überhaupt der Leib Christi,

was ist Gemeinde? Da gibt es schon mal die unterschiedlichsten

Vorstellungen; aber im Grunde besteht die Gemeinde, die Kirche

aus Menschen. Das ist alles! Die Leute, aus denen die Kirche

besteht, für sie ist Jesus der Herr und Erlöser und sie machen ihn

zum Mittelpunkt von allem. Diese Leute befinden sich an verschiedenen

Orten und gehören unterschiedlichen Denominationen an,

aber im Ganzen ist das die Gemeinde Jesu, der Leib Christi. Suchen

wir also Leute, die sich wirklich Jesus hingegeben haben und die

69


Jesus als ihren Herrn von ganzem Herzen lieben, dann finden wir

„Gemeinde“.

Wie kommt das Wirken Gottes, eine Bewegung Gottes, die wir ja

so dringend brauchen, wie kommt das nun in Gang? Ich glaube: Als

Erstes muss diese Gemeinde wieder vollkommen zurückgegeben

werden an ihren Herrn, an Jesus. Es ist seine Gemeinde! Wenn wir

wollen, dass Gott etwas tut, dann müssen wir seine Bedingungen

kennenlernen und erfüllen.

In 2. Chronik 7,13–14 steht, ich gebe es mit eigenen Worten wieder:

„Wenn die Krise kommt und wenn mein Volk, das nach meinem

Namen genannt ist, sich demütigt, betet und mein Angesicht sucht

und umkehrt von seinen bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel

her hören und ich werde ihre Sünden vergeben und das Land heilen.“

Als Gemeinde Jesu sollen wir Verantwortung übernehmen in der

Situation, in der wir gerade stehen. Gott sagt: Der erste Schritt ist,

sich zu demütigen. Was ist Demut? Demut heißt, vollständig von

Jesus abhängig zu sein − wir sind arm im Geist. Wir müssen zugeben,

dass wir selber überhaupt nichts fertigbringen. Ohne ihn können

wir nichts tun.

Zweitens: Diese Demut führt uns zur Buße. Buße tun heißt: Wir

bekennen unsere Sünden, wir ändern unser Denken und wir unterwerfen

uns Jesus.

Als Nächstes folgt Gebet: „Wenn sie beten …“ Die Geschichte

lehrt uns: Jeder Bewegung Gottes ging eine starke Gebetsbewegung

in Einheit voraus.

„Ist der Christus denn zerteilt?“

Wie gelangen wir zur Einheit des Leibes Christi, zur wahrer Einheit?

Und was – oder wer – ist das Volk Gottes?

Wir kommen aus verschiedenen Hintergründen, wir haben unterschiedliche

Theologien und so oft definieren wir uns von dem her,

wozu wir gehören oder an welche speziellen Lehren wir glauben.

In 1. Korinther 1,10–13 beanstandet Paulus die Spaltung im Volk

Gottes; und er sagt, sie sollten vollkommen in Übereinstimmung

70


sein. Woher kamen diese Spaltungen? Paulus hielt ihnen den Spiegel

vor: „Einer von euch sagt: Ich halte zu Paulus, ein anderer: Ich

folge dem Apollos; wieder ein anderer gibt von sich: Ich halte es mit

Kephas, und noch einer sagt: Ich folge Christus nach.“ Paulus fragt

sie, und das ist die Schlüsselfrage: „Ist der Christus denn zerteilt?“

Das ist eine starke Frage: Ist Jesus denn zerteilbar? – Wo lag das

Problem bei diesen Leuten in Korinth?

Sie standen dem Paulus, Apollos, Kephas näher als dem Christus,

sie identifizierten sich mehr mit diesen Namen als mit Christus.

Anhand von diesen Persönlichkeiten definierten sie also, wer

sie selber sind.

Heute erleben wir Ähnliches – der eine sagt: „Ich bin Katholik“, der

nächste: „Ich bin evangelisch“, andere: „Ich bin Pfingstler“ (oder Baptist)

und so weiter. Genau darüber spricht Paulus mit den Korinthern:

All diese Trennungen kommen daher, dass wir uns nicht mit Christus

und seinem Reich identifizieren, uns nicht ihm und ihm allein zugehörig

fühlen, sondern eher einer Organisation oder Theologie. Ob wir

das nun in Worten ausdrücken oder nicht – wir sagen damit praktisch:

„Ich bin besser als die anderen. Wir sind der Wahrheit näher.“

Herausfinden, wer wir wirklich sind

Wollen wir in dieser spannenden finalen Zeit Gottes Wirken erleben,

dann müssen wir herausfinden, wer wir wirklich sind. Als Nachfolger

Jesu haben wir unsere wahre Identität in Christus, wir sind Kinder

Gottes. Wir sind Söhne Gottes in Christus Jesus. Unsere Volkszugehörigkeit:

Wir sind Bürger des Reiches Gottes – und sozial-gesellschaftlich

gehören wir zur Gemeinde Jesu, und die darf nicht begrenzt werden

durch Denominationen-Denken. So viel dazu, wer der Leib Christi

ist, die Gemeinde Jesu: Sie ist das Volk, das Jesus Christus gehört.

Das Wort „Religion“ oder „religiöser Geist“ hört man heute oft;

aber verstehen wir auch, was der Geist der Religiosität eigentlich

ist? 31 Ich möchte euch etwas aus meinem Leben erzählen. Polen ist

31 Im nächsten Kapitel gehen wir auf diese Frage näher ein: „Relivid-20,

das tödlichste Virus überhaupt“.

71


ein katholisches Land und ich dachte immer: Religion, Religiosität,

das ist katholisch. Ich wollte gegen den religiösen Geist in Polen

beten – und hatte dabei nur die Katholiken vor Augen. Aber Gott hat

zu mir gesagt: Kümmere dich mal lieber um die Religiosität bei dir

und in deinen eigenen Kreisen, also unter den Evangelikalen.

Zunächst war ich ziemlich geschockt und ich bat Gott, mir das zu

erklären. Inzwischen sehe ich: Der religiöse Geist ist ein Geist der

Spaltung. Trennung passiert immer dann, wenn wir unsere Identität

– unser Selbstbild, unsere Zugehörigkeit, das, was oder wer wir sind –

nicht auf das gründen, wer wir in Christus sind und in seinem Reich.

Das sah ich auch in mir, und ich musste darüber ernsthaft Buße tun.

Ich komme aus einer Pfingstgemeinde, und als mir aufging, dass ich

meine Identität aus dieser Denomination bezog, musste ich erst einmal

diese traditionelle Festlegung loswerden! Ich werfe nicht mein Erbe

über Bord – das Gute sollen wir behalten –, aber „Pfingstler“ ist nicht

meine Identität. Es sagt nichts darüber aus, wer ich wirklich bin.

Für mich war das eine große Offenbarung, und von da an konnte

ich auf Leute zugehen, die aus einer anderen christlichen Ecke

kamen, ich hatte eine andere Einstellung zu ihnen; und wann immer

ich jetzt jemandem begegne, von dem ich weiß: Der liebt Jesus als

seinen Herrn und Retter, dann weiß ich: Das ist mein Bruder, das ist

meine Schwester! Der einzige Unterschied für mich ist, ob jemand

in Jesus Christus wiedergeboren ist oder nicht.

Einheit schaffen?

In der Bibel werden wir nirgends aufgefordert, Einheit zu machen

– zu schaffen –; wir haben nur die Ermahnung, dass wir die Einheit

bewahren sollen. In Epheser 4,1–4 steht es schwarz auf weiß: „Als

Gefangener des Herrn ermahne ich euch: Lebt würdig der Berufung,

die ihr empfangen habt. Seid demütig, geduldig und sanftmütig

in Liebe zueinander. Setzt alles daran, die Einheit im Geist zu

bewahren durch das Band des Friedens.

Es ist ein Leib und ein Geist, so wie ihr zu einer Hoffnung berufen

seid, ein Gott und Vater aller, der über allen, durch alle und in

72


Relivid-20,

das tödlichste Virus überhaupt

Imitation verhindert Realität –

das ist die Wirkung des religiösen Geistes.

Für alles Echte bietet der religiösen Geistes (rG) schillernde Ersatzformen;

er tut alles, um durch Imitate die Realität zu sabotieren –

aber seine Fälschungen sind schlaff, hohl, kraftlos:

Was eigentlich einfach ist, lässt er kompliziert erscheinen.

Was uns schon gegeben ist, lässt er uns mühsam erarbeiten – und

da wir nie genug arbeiten, bringt er uns unter Druck, jagt uns Angst

ein und überhäuft uns mit Schuldgefühln.

Damit uns die Früchte des Baumes des Lebens vorenthalten bleiben,

drängt er uns die tödliche Frucht vom Baum der Erkenntnis

des Guten und Bösen auf: Selbstgerechtigkeit – statt der Gerechtigkeit

Christi, mit der wir dank dem am Kreuz vollbrachten Werk

gerechtfertigt worden sind.

Der rG versucht uns zu beschäftigen mit der Vergangenheit oder

der Zukunft, nur nicht mit dem Hier und Jetzt. Immer wieder kommt

er mit der alten Frage: „Sollte Gott gesagt haben …?“

Die Kraft des Heiligen Geistes wird ersetzt durch religiöse Aktivität.

Das Ergebnis dieses Virus ist immer – der geistliche Tod.

Infektionsgrad 100 %

Es gibt keinen Menschen, der nicht mit Relivid-20 infiziert worden

wäre! Dieses Eingeständnis ist der erste Schritt zur Immunisierung;

und wer selbst nicht immunisiert und damit frei ist von dieser

Viruslast, kann anderen nicht wirklich weiterhelfen. Jeder für sich

muss dem Herrn erlauben, mit seinem Licht in alle unsere Lebensbereiche

hineinzuleuchten, besonders in die frommen Ecken, damit

er sieht, wo er selbst betroffen sind.

77


Relivid-20-Scheingefechte

Wir sollen wachsam sein, denn Satan geht umher als Imitation eines

brüllenden Löwen und sucht nach Leuten, die sich verschlingen lassen.

35 Es gibt ja ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihm und

seinen Aktivitäten; das stört ihn aber nicht im Geringsten – Hauptsache,

wir lassen uns von ihm täuschen.

Ein wichtiger Pfeiler seiner Strategie ist, dass wir ihn meist nicht

richtig einschätzen. Er streut uns Angst in die Augen und ins Herz

wie den sprichwörtlichen Sand ins Getriebe, Angst vor seinen dämonischen

und okkulten Agitationen und Inszenierungen, und verwickelt

uns in aussichtslose „geistliche Kämpfe“, in Scheingefechte

mit ihm, dabei hat Jesus ihn bereits völlig besiegt!

An Jesus sehen wir, dass es nicht die Dämonen waren, die ihm

Probleme machten; Dämonen sprach er direkt an, und sie gehorchten

ihm auf der Stelle. Seine hartnäckigsten Gegner waren die religiösen

Eiferer, die sich für das Wort Gottes einsetzten und so taten,

als würden sie alle Gebote befolgen – und genau diese Leute ließen

ihn dann ans Kreuz schlagen.

Demnach sind nicht Dämonen das größte Problem der Gemeinde

Jesu und auch nicht die Aktivitäten von Satanisten, sondern dieser

rG – er lockt den Leib Christi auf einen belanglosen Nebenschauplatz.

Dort ist die Gemeinde mit sich selbst beschäftigt und

kann nicht als Braut für den Bräutigam zubereitet werden.

Der religiöse Geist bläht auf und raubt Kraft

Ein rG versucht immer, im Leben eines Gläubigen oder in einer

Gemeinschaft die Kraft des Heiligen Geistes zu verdrängen durch

religiöse Betriebsamkeit. Dadurch entsteht ein äußerer Schein von

Gottesfurcht, deren Kraft aber wird verleugnet. Paulus warnt uns

davor und sagt: „Hüte dich vor solchen Menschen, wende dich von

ihnen ab!“ 36

35 1. Petrus 5,8.

36 Nach 2. Timotheus 3,5.

78


Ein rG imitiert die Liebe zu Gott und wahre Anbetung. Diese

falschen Formen von Frömmigkeit haben dem Leib Christi mehr

Schaden zugefügt als esoterische Bewegungen und alle Sekten

zusammengenommen! Von all den Gedankenfestungen, mit denen

der Feind die Menschheit verführt und manipuliert, ist der rG die

trügerischste und mörderischste, weil er den Anschein erweckt, er

würde den guten Absichten Gottes dienen.

Der rG ist der Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer, vor

dem Jesus seine Jünger eindrücklich gewarnt hat. 37 Er wirkt ganz

ähnlich wie Sauerteig im Brot: Er hat keinerlei Nährwert, gibt dem

Brot keinerlei zusätzliche Substanz, sondern bringt den Teig nur

dazu, sich aufzublähen. Der rG nährt lediglich den Stolz des Menschen

– das war das Muster beim ersten Sündenfall und das ist es

bei jedem weiteren „Fall“ seither. Es sieht ganz danach aus, dass

Satan es besser begriffen hat als so manche Christen, dass Gott den

Stolzen widersteht und nur den Demütigen Gnade gibt. 38 Ist der

Sauerteig einmal im Brotteig, dann ist es schwierig, ihn wieder loszuwerden:

Stolz ist schwer zu korrigieren.

Wie das Kaninchen auf die Schlange

Der rG fixiert unseren Blick auf das Negative – und es ist ein geistliches

Gesetz: Wir werden zu dem, worauf wir unsere Aufmerksamkeit

gerichtet haben. Fixieren wir unseren Blick auf das Böse, wird

es uns beherrschen; wenn wir hingegen auf die Herrlichkeit des

Herrn blicken, werden wir in sein Bild verwandelt. 39 Das bedeutet

nun nicht, dass wir den Kopf in den Sand stecken und Sünde und

Irrtümer lustig weiterwuchern lassen sollen – aber wenn wir nur

auf das Böse (und den Bösen) starren wie das Kaninchen auf die

Schlange, hält uns das fern von der Herrlichkeit des Herrn und vom

Kreuz, wo die Lösung ist.

37 Matthäus 16,6.

38 Jakobus 4,6.

39 2. Korinther 3,18.

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Sich an sich selbst messen

Der rG verlangt, dass wir durch gute Werke bei Gott Anerkennung

erarbeiten, statt dass wir das vollbrachte Erlösungswerk von Jesus

in Empfang nehmen. Damit will er erreichen, dass wir aus der

Gnade fallen. 40

Der rG kommt als Ankläger – er reibt uns Schuld unter die Nase,

die vielleicht schon längst bereinigt und vergeben ist: „Wenn wir

unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns

die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“ 41

Nicht Angst und Anklage bewegt uns zur Umkehr, sondern die Güte

unseres Herrn leitet uns dahin. 42

Wenn wir es Gott erlauben, das Licht anzuschalten, ist klar zu

erkennen: Der rG will uns dazu bringen, dass wir auf uns selbst

schauen, uns mit unseren eigenen Maßstäben messen und uns mit

anderen vergleichen, anstatt auf Jesus zu blicken und zu sehen, was

für uns bereitsteht.

Wie ein Engel des Lichts:

Superfromm, aber immer noch der Teufel

Der rG kommt nicht als gruseliger gehörnter Dämon daher, sondern

als Engel des Lichts. Das hat Paulus den Korinthern erklärt: „Da

sind falsche Apostel – Betrüger, die lediglich behaupten, Apostel

von Christus zu sein. Das ist kein Wunder, denn Satan selbst präsentiert

sich als Engel des Lichts; daher ist es nichts Besonderes, wenn

seine Diener so tun, als ob sie der Gerechtigkeit dienen würden.“ 43

Falsche Apostel? Dann muss es auch richtige geben! Apostel und

Propheten sind unerlässlich für die Veränderung der Gemeinde –

40 Galater 5,4.

41 1. Johannes 1,9 STL.

42 Römer 2,4.

43 2. Korinther 11,13–15 frei wiedergegeben.

80


aber der rG schüttet gerne das Kind mit dem Bade aus: „Es gibt

falsche Apostel, also verzichten wir sicherheitshalber lieber ganz

drauf …“

Als „falsche Apostel“ bezeichnet Paulus jene Juden, die den jungen

Heidenchristen die Einhaltung der mosaischen Gesetze auferlegen

wollten. Auf unsere Zeit übertragen: Falsche Apostel sind „Diener“,

die mit dem Wort Gottes Druck ausüben und andere in der

Gemeinde beherrschen und manipulieren. Das war eine der ersten

todbringenden Verführungen der jungen Gemeinde.

„Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit

durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben.“

44 Heute legt der rG Christen ähnliche Gesetze auf; die haben

sich entwickelt aus der Tradition und aus einseitigen Doktrinen und

gehen gezielt an dem vorbei, was Christus uns gebracht hat! Damit

legt der rG den Gläubigen ein Joch auf, um sie fernzuhalten von der

Freiheit, zu der sie eigentlich frei gemacht worden sind. 45

Der rG bringt Parteiungen, bewirkt Spaltung: hier die „wahren

Gläubigen“, da die anderen – und das ist die Wurzel für Glaubenskriege,

ob offen ausgefochten oder nur in den Herzen. Jesus weist

darauf hin, dass jeder, der seinen Bruder hasst, des Mordes schuldig

ist; 46 trotzdem sind Rufmordkampagnen unter Christen leider

keine Seltenheit.

Liebe, das Gegenmittel

Jesus hat alle Gebote zusammengefasst in diesen beiden: ,,Du sollst

den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit

deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das

erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: Du

sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen zwei Gebo­

44 Galater 2,21 ELB.

45 Galater 5,1.

46 Matthäus 5,21–22.

81


ten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.“ 47 Wenn wir diese

beiden „Gebote der Liebe“ halten, befähigt uns der Heilige Geist,

alle „Du sollst nicht“-Gebote des Gesetzes zu erfüllen.

Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die

Hoffnung und hält durch bis zum Ende. 48 Der rG hingegen sucht

immer das Negative, er klagt an und produziert Angst. Er baut nicht

auf, er ist trennend und er zerstört.

Das Isebel-Muster

Ein markantes Beispiel für solch einen Geist liefert uns die Gemahlin

des Königs Ahab, Isebel. Diese Frau war ehrgeizig und hochgradig

manipulativ. Der schwache Herrscher Ahab ließ seine Frau

gewähren, so nahm sie massiv Einfluss auf seine Regentschaft. Im

Schreiben an die Gemeinde in Thyatira sehen wir: Dieses Muster

wurde im Leib Christi zum ernsthaften Problem – Jesus gibt uns

zu verstehen: „Aber ich habe gegen dich, dass du [den religiösen

Geist der] Isebel gewähren lässt, die sich als eine Prophetin ausgibt

und durch ihre Lehre meine Nachfolger zu sexueller Unmoral verführt

und an Götzenverehrung beteiligt.“ 49 Beides ist heute massiv

in allen Kirchen vertreten.

Das Isebel-Muster ist sehr aufschlussreich und hilft, die verschiedenen

Facetten des rG zu enttarnen: Isebel ist eine falsche Prophetin,

und das Ziel von Königin Isebel war es, die echten, wahren Propheten

Gottes umzubringen. Selbst der große Prophet Elia floh vor ihr, versteckte

sich unter einem Busch und wollte dort nur noch sterben. 50

Der rG kommt mit einer Imitation von Prophetie, die kontrolliert

und manipuliert, und sorgt dafür, dass richtige Propheten in der

Gemeinde keinen Raum finden. (Eine Frucht davon ist die Theologie,

es gäbe heute keine Propheten mehr.) Paulus hingegen erinnert

47 Matthäus 22,37–40 SLT.

48 1. Korinther 13,7.

49 Nach Offenbarung 2,20.

50 1. Könige 19,2–5.

82


Milch und Honig

statt Wüstenmentalität

George Markakis

aus Griechenland leitet das Gebetshaus „Shalom Center Athen“ und dient als prophetischer

Lehrer in vielen Ländern.

Es gibt eine Realität – eine Wirklichkeit – und es gibt Imitationen.

Wir wollen hier den Unterschied entdecken und nach der Realität

suchen und uns nicht zufriedengeben mit Fälschungen.

Was nun ist eine Fälschung und was ist die Realität? Die Fälschung

ist ein Evangelium, das uns weismachen will, dass Gott alles getan

hat, damit es mir gut geht, damit ich erlöst bin – ich, meiner, mir,

mich. Und was ist die Realität? Die Wahrheit ist, dass Gott mich

erlöst hat und mich in sein Königreich einlädt, das im Himmel bereits

besteht – und ich bin dazu berufen, dieses Reich hier auf der Erde in

Erscheinung zu bringen. Damit ich das Reich Gottes auf Erden manifestieren

kann es sichtbar und spürbar machen –, muss ich selber in

dieser Wirklichkeit leben, hier auf Erden Reich Gottes sein.

Wenn meine Realität sich nur auf Erlösung von der Sünde

beschränkt, ist das noch lange nicht der volle Ausdruck des Reiches

Gottes auf Erden. Um das ein bisschen besser zu verstehen,

schauen wir uns ein paar Beispiele aus der Schrift an. Das sind

nicht nur Beispiele, es sind Vorschattungen – Bilder für das, was

die Realität ist.

Das Lamm ist nicht alles

Werfen wir zunächst einen Blick in das Buch der Offenbarung. In

Offenbarung 5,2 ruft ein Engel aus: „Wer ist würdig, die Rolle zu öffnen

und ihre Siegel zu brechen?“ In Vers 5 sagt der Engel: „Siehe,

es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, um das Buch zu

öffnen und seine Siegel zu brechen.“ Weiter heißt es: „Und ich sah,

87


und siehe: Inmitten des Thrones stand ein Lamm und das sah aus

wie geschlachtet.“ Vers 7: „Und es nahm das Buch aus der Rechten

dessen, der auf dem Thron saß.“

Das Lamm, das aussah, als wäre es geschlachtet, das ist der

Löwe aus dem Stamm Juda, Jesus Christus. Er hat die Macht des

Todes und der Hölle überwunden. Er ist auferstanden vom Tod und

ist jetzt der König. Er sitzt zur Rechten Gottes.

Die meisten Christen schauen nur auf die Lammesnatur Christi;

sie glauben das Evangelium der persönlichen Erlösung. Sie haben

die Vergebung der Sünden als Geschenk für sich angenommen,

das verdanken wir dem versöhnenden Schuldopfer Jesu Christi am

Kreuz. Das ist wunderbar! Aber reicht das? Ist das alles? – Die Gottesbeziehung

dieser Leute beruht nur auf dem Evangelium der persönlichen

Errettung; die wurde offenbart durch die Lammesnatur

Christi – aber es ist ein Fehlschluss anzunehmen, das Evangelium

beinhalte nur die Erlösung von Sünde. Wer das meint, der erwartet

weiter nichts. Solche Christen meinen, das Evangelium wäre nur

dazu da, dass wir Kinder Gottes werden: „Wenn ich nur vom ewigen

Tod errettet bin und wenn ich nur in Ewigkeit bei Jesus sein kann,

das reicht und es ist wunderbar. Ich bin errettet.“

Was, wenn ich euch jetzt sage, dass dies nicht das Evangelium

ist, das Jesus gebracht hat? Was wäre, wenn ich euch sagen würde,

dass dies sogar eine Fälschung des eigentlichen Evangeliums ist?

Diese Verfälschung soll verhindern, dass du im eigentlichen Evangelium

lebst. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Dieses Evangelium

von der Errettung hat vielen Christen und dem Reich Gottes

erheblichen Schaden zugefügt!

Aus Ägypten ’raus, was dann? Also: Dieses Lamm, von dem wir in

der Offenbarung lesen, dass es wie geschlachtet ist, dieses Lamm

ist gleichzeitig der Löwe von Juda. Schauen wir uns den Unterschied

an; die Heilige Schrift wird uns helfen, dies besser zu verstehen.

Nehmen wir das Beispiel, das uns zeigt, was die Errettung

durch das Opferblut des Lammes ist – wir sehen das an den Israeliten,

die in Ägypten in Gefangenschaft waren.

88


Sie wurden aus der Sklaverei in Ägypten erlöst und vor dem Todesengel

bewahrt, weil sie das Blut des geschlachteten Lammes an die

Türpfosten ihrer Häuser strichen. Das gilt auch für uns Christen:

Das Blut des Lammes Jesus Christus hat uns aus der Macht des

Todes errettet, und wie die Israeliten aus Ägypten auszogen, so sind

wir ausgezogen aus der Sklaverei der Sünde. Sie wurden erlöst aus

Ägypten und gingen mitten durch die Fluten des Schilfmeers, um

dann in der Wüste frei zu sein. In der Wüste wurden sie unter der

Führung des Mose zum Gottesvolk.

Das ist der Zustand der meisten von uns: Wir sind erlöst aus

Ägypten, aus der Sünde, und jetzt sind wir in der Wüste. Wir sind

befreit und wir folgen dem Mose, d. h., wir folgen Jesus Christus

nach, und wir preisen das Lamm Gottes, das sein Blut für uns vergossen

hat zur Erlösung. Wir beten unseren Erlöser an.

… um fortan in der Wüste zu leben?

Jetzt kommt eine schwierige und herausfordernde Frage: Ist dies

das echte, das wahre Evangelium – oder ist es nur eine Nachahmung,

eine Imitation? Um das herauszufinden, müssen wir eine weitere

Frage stellen: Hat Gott die Israeliten erlöst, damit sie fortan in

der Wüste leben? Die Antwort ist: Nein! – Wozu hat Gott die Israeliten

dann aus Ägypten erlöst? Er wollte, dass sie das verheißene

Land einnehmen, „das Land, in dem Milch und Honig fließen“. Aber

dazu mussten sie das Land einnehmen, das andere besetzt hielten,

Völker, die dem Willen Gottes widerstanden.

Doch die Israeliten fürchteten die Auseinandersetzung, und deshalb

verfehlten sie den Zweck, wozu Gott sie aus Ägypten herausgeführt

hatte – und sie verdarben es sich mit ihrem König; die Bibel

lehrt uns, dass Gott zornig war über diese Generation: Er verfluchte

sie und diese Generation starb in der Wüste. Wenn dich das jetzt

erschüttert oder dich zu sehr herausfordert: Bitte vergib mir.

Die Israeliten, die sich nun in der Wüste befanden, waren zwar

durch das Blut der Opferlämmer befreit worden, aber jetzt lebten

sie unter Gottes Fluch. Ja, Gott war ihnen immer noch gnädig und

89


er ließ sie nie im Stich; 40 Jahre lang hat er sie mit Manna übernatürlich

ernährt. Er ließ Wasser aus dem Felsen strömen und er

ließ Vögel einfliegen, damit sie Fleisch zu essen hatten. Die Wolken-

und Feuersäule war jeden Tag bei ihnen. Die Schrift sagt uns

sogar, dass Gottes übernatürliche Kraft diese ganzen 40 Jahre dafür

sorgte, dass keiner von ihnen Blasen bekam und dass ihre Kleider

nicht zerschlissen und ihre Schuhe nie kaputt gingen.

Dieser Wüstenzustand klingt deutlich besser und herrlicher als

das, was die meisten bisher in ihrem Christenleben erfahren haben

– wer erlebt heute schon jeden Tag solch Übernatürliches?! Überlegen

wir nur einmal, was alles geschehen muss, damit wir Fleisch

auf dem Teller bekommen. – Gottes Gnade war also eindeutig mit

den Wüstenwanderern, und doch: Sie lebten unter dem Fluch.

Wer steckenbleibt in der Wüste, nachdem er von der Sklaverei

der Sünde errettet ist, der wird nie das überfließende Leben erleben,

das Gott verheißen hat, das Land, in dem Milch und Honig fließen.

Denn Jesus ist nicht gekommen, um uns einfach nur zu erlösen;

er hat gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben,

das Leben im Überfluss, Leben in Fülle.“ 58 Es ist offensichtlich, dass

Jesus hier nicht das Leben nach dem Tod meint; das ist in der Bibel

reichlich belegt durch seine eigenen Worte und durch Beispiele,

aber darauf gehe ich jetzt nicht näher ein.

Auferstanden als der Löwe von Juda

Wichtig ist, dass wir verstehen: Christus ist gestorben als ein Lamm

zur Erlösung der Sünder; aber als er vom Tod auferstand, da war er

kein Lamm mehr! Er stand auf als der Löwe vom Stamme Juda. Er

stand auf als ein König, als ein Löwe, dazu bestimmt, auf dem Thron

zu sitzen, damit er unter den Söhnen Gottes als König herrschen

kann, damit wir – sein Volk – auf der Erde ein Königreich sein können

unter seiner Autorität: Er ist unser König. Dieses Königreich

befindet sich allerdings nicht in der Wüste, sondern im verheißenen

58 Johannes 10,10b.

90


Warum Mose es nicht ins

verheißene Land schaffte

Mose ist eine der prominentesten Persönlichkeiten in der Bibel. Er

hatte den einzigartigen, ja übermenschlichen Auftrag, das Volk Israel

aus Ägypten herauszuführen in das verheißene Land. Er hat eine so

exponierte Stellung, dass er zusammen mit Elia Jesus erschien auf

dem Berg der Verklärung; aber zu Lebzeiten war es ihm verwehrt,

das so ersehnte verheißene Land zu betreten! Warum?

Begeben wir uns an den neuralgischen Punkt in Kadesch, in der

Wüste Zin - es fehlte an Wasser für das Volk, und das lehnte sich

wieder einmal auf gegen Mose und Aaron:

„Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, um uns an diesen

bösen Ort zu bringen?“ Mose und Aaron gingen zum Eingang des

Zeltes der Begegnung und fielen auf ihr Angesicht nieder; und die

Herrlichkeit des Herrn erschien ihnen. Der Herr redete zu Mose:

„Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder

Aaron, und sprich vor ihren Augen zu dem Felsen! Dann wird er sein

Wasser geben und das Volk tränken und ihr Vieh.“ Da nahm Mose

den Stab, der vor dem Herrn lag, wie er ihm geboten hatte.

Mose und Aaron riefen das Volk vor den Felsen; und Mose sprach

verärgert zu ihnen: „Hört doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir

für euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?“

Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem

Stab zweimal; da kam viel Wasser heraus, und die Gemeinde trank

und ihr Vieh.

Daraufhin sprach der Herr zu Mose und zu Aaron:

Weil ihr mir nicht vertraut habt und mich nicht vor dem Volk als

den heiligen und mächtigen Gott erwiesen habt [stattdessen habt

ihr euch selbst in den Mittelpunkt gestellt], darum sollt ihr mein

Volk nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe. 62

62 Nach 4. Mose 20,2.5–12

97


Es ist also kein Geheimnis; jeder kann wissen, woran es lag, dass

Mose nicht in das Land Kanaan hineingehen durfte. In Vers 12 finden

wir gleich drei Gründe:

1. Mose schlug den Felsen, statt zu ihm zu sprechen

Er folgte nicht den Anweisungen Gottes. Gott hatte zu ihm gesagt,

er und Aaron sollten zum Felsen sprechen und dann würde der Fels

Wasser geben (Vers 8). Der Fels war nämlich zuvor schon einmal

geschlagen worden 63 , und da der Fels ein Bild auf Christus ist 64 ,

sollte er kein zweites Mal geschlagen werden. Es sollte bei diesem

einmaligen Schlagen bleiben, denn Christus wurde ein einziges

Mal ans Kreuz geschlagen, damit wir Menschen Rettung empfangen

können; und wer das verstanden hat und für sich in Anspruch

nimmt, gehört zum Volk Gottes. Als solche, die zu dem Gottesvolk

gehören, reden wir nun zu dem Felsen, zu Christus – und dadurch

sind wir Tag für Tag gesegnet und erfrischt.

2. Mose benutzte den falschen Stab

Gott hatte angeordnet, dass er dieses Mal den Stab Aarons benutzen

sollte; denn das war der Stab, der vor Gott lag (Vers 9). Zunächst

nahm Mose tatsächlich den Stab Aarons in die Hand, dann aber hat

er doch zu seinem eigenen Stab gegriffen (Vers 11), vielleicht, um

die Blüten am sprießenden Stab Aarons nicht zu beschädigen.

Aber er zerstörte etwas viel Größeres: das Bild, das Gott den

Israeliten geben wollte. 65 Der Stab Moses ist der Stab des Gerichts;

mit diesem Stab war in Ägypten der Strom geschlagen worden und

dadurch wurde sein Wasser zu Blut − und am Anfang der Wüstenwanderung

hatte Mose auf Gottes Anweisung tatsächlich damit den

Felsen geschlagen und es kam Wasser heraus. 66

63 2. Mose 17,6

64 1. Korinther 10,4

65 4. Mose 17.16--25.

66 2. Mose 17,5−6

98


Vom Bild zur dauernden Realität: Der Stab des Gerichts wurde

am Kreuz von Golgatha tätig, als Gott seinen Sohn Jesus Christus

schlug, um fremder Schuld willen. Das ist geschehen ein für alle

Mal! Das gilt! Jetzt ist Jesus Christus für uns Gläubige, das Gottesvolk,

der große Hohepriester − und darauf weist der Stab Aarons

hin.

Möglicherweise stützte Mose sich auch auf den früheren Erfolg:

„Damals hat es so funktioniert.“

3. Mose schlug zweimal

Wir haben gesehen: Es war verkehrt, dass Mose in seiner Verärgerung

den Felsen schlug. Doch damit nicht genug − er schlug ihn

gleich zweimal! Damit setzte er dem ersten Fehler noch einen drauf.

Zweimal draufschlagen, das hatte Gott nie geboten, auch nicht beim

ersten Felsenwasser in 2. Mose 17. Der Grund ist klar: Christus hat

sich ein einziges Mal als Opfer hingegeben und nicht zweimal, auch

nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der Hohepriester es alljährlich

mit fremdem Blut tat. … sonst hätte er oftmals leiden müssen

… Christus hat sich einmal zum Opfer dargebracht, um die Sünden

vieler auf sich zu nehmen. 67

Gnade und Recht

Mose, der große Mann Gottes, lag also sehr verkehrt (übrigens nicht

nur in seinen Taten, sondern auch in seinen Worten, Vers 10); trotzdem

ließ Gott für das murrende Volk das Wasser hervorsprudeln.

Welch großzügige, erbarmende Gnade Gottes! Wir lernen daraus:

Wenn Gott Segen bringt (Wasser), dann ist das noch kein Beweis

dafür, dass wir alles richtig gemacht hätten. Und: Gnade und Recht

gehören zusammen, sie schließen einander nicht aus − das Wasser

kam zwar hervor, aber Mose musste die Konsequenz seines Handelns

tragen. Er durfte nicht ins verheißene Land.

67 nach Hebräer 9,24–28

99


Sich auf das Neue einstellen

Starke Dienste und starke Leiter, die eine Epoche geprägt haben,

sind möglicherweise so stark verwoben mit dem, was sie bewegt

haben, dass es ihnen nicht leichtfällt, sich auf die nächste Ära einzustellen,

die Gott vorgesehen hat. Mose war geübt, mit seinem Stab

zuzuschlagen; damit hatte er auch viel erreicht. Doch als er nur

sprechen sollte (das aber in Gottes Autorität), tat er sich schwer. Er

war geprägt von den ersten 40 Jahren in der Wüste und dem Befreiungskampf

in Ägypten; aber jetzt stand die neue Ära des verheißen

Landes bevor.

Wie ist das bei uns? Haben wir uns auch so sehr an das Leben in

der Wüste gewöhnt und eine Wüstenmentalität entwickelt, so dass

wir uns nun schwertun mit der neuen Ära, die vor uns liegt?

Als Grundlage für diesen Beitrag diente ein Blog von Gerrid Setzer, erschienen auf

https://www.bibelstudium.de/articles/121/mose-schlaegt-den-felsen.html.

Die Bibelzitate in diesem Beitrag wurden frei wiedergegeben, das abgesetzte Zitat ist aus

der Schlachter 2000 zitiert.

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Wir erwarten eine neue Erde

Was wollte Jesus retten,

als er auf Erden erschien?

Ian McCormack

aus Neuseeland. Als junger Mann starb er durch die giftige Würfelqualle, konnte den Himmel

erleben, durfte zurück – und sieht daher alles aus einer etwas anderen Perspektive,

eben einer himmlischen.

Auch wir in Neuseeland sind wegen Covid-19 abgeriegelt. Doch

Gott sei Dank, er hat uns nicht einen Geist der Angst gegeben, 68

sondern den Geist seiner unglaublichen Liebe, die überragende

Kraft des Heiligen Geistes und eine Gesinnung, erneuert und gewaschen

im Blut des Lammes und im Wort Gottes. – Herr, hilf uns, in

diesen Tagen nicht nur zu überwinden, sondern auch zu leuchten

und deine Herrlichkeit auszustrahlen. – Und sie haben überwunden

durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und

sie haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod. 69

Das „Schlüsselwort“ hier ist „Wir überwinden“.

Es ist ein großer Segen, Gott von ganzem Herzen zu lieben und

zu wissen, dass das Blut Jesu uns weiß wie Schnee gewaschen hat.

Wenn wir sagen, wir hätten keine Sünde, dann lügen wir; wenn

wir aber dem Herrn unsere Sünden bekennen, dann reinigt uns das

Blut Jesu von aller Ungerechtigkeit. 70

Diese Überwinder haben ihr Leben nicht geliebt, sogar bis hin zum

Tod. Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben für seine

Freunde lässt. 71 Jesus hat sein Leben gegeben, daher kann er umso

bestimmter sagen: Wenn das Samenkorn nicht in die Erde fällt und

stirbt, dann kann es keine Frucht bringen. 72 Wir alle wollen Fruchtbarkeit

– und die kommt, wenn wir tatsächlich uns selber sterben.

68 2. Timotheus 1,7.

69 Offenbarung 12,11.

70 nach 1. Johannes 1,6–9.

71 Johannes 15,13.

72 Johannes 12,24.

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Fromme Ersatzformen – Angst statt Liebe

Dem gegenüber stehen fromme Ersatzformen, bei denen man nicht

sterben muss. Dahinter steht ein religiöser Geist. Sein Ausdruck

ist Kontrolle; er will beherrschen, dominieren und manipulieren.

Menschen unter solchem Einfluss sind Getriebene, aber der Heilige

Geist leitet uns; er treibt uns nicht, er leitet uns in Sanftmut und

Liebe. Wir können den größten Frieden erleben, wenn wir wirklich

erkannt haben, wer wir in Jesus Christus sind. Wahre Reife wird

gefunden, wenn Christus in uns ist, die Hoffnung der Herrlichkeit.

Die auf Ihn schauten, die strahlten vor Freude. Ich liebe Psalm 34:

Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir und rettete mich aus

allen meinen Ängsten. Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr

Angesicht wird nicht beschämt. 73

Was tut der Herr? Er rettet uns aus allen unseren Ängsten, und

die auf ihn blicken, werden strahlen.

Religion will Menschen durch Angst kontrollieren und beherrschen.

Aber das Reich Gottes ist nicht ein Reich der Angst, sondern

der Liebe.

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe

treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich

aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns lieben,

denn er hat uns zuerst geliebt. 74

Das erste Gebot unter allen ist: Du sollst den Herrn, deinen Gott,

lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und

mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft und deinen

Nächsten wie dich selbst! 75

In dem Sendschreiben weist Jesus die Gemeinde in Ephesus

zurecht: „Du hast deine erste Liebe verlassen.“ 76

Gott sucht nach einer Ehebeziehung, er sucht eine heilige, reine

Braut, die sich ihm ganz hingibt. Wenn wir eins mit ihm werden, das

73 Psalm 34,5–6.

74 1. Johannes 4,18–19 LUT.

75 Aus Markus 12,29–31.

76 Offenbarung 2,4.

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entspricht dem größten Bund – der Ehe: Zwei werden eins, das ist

ein großes Geheimnis. Dieses Geheimnis, diesen Vergleich mit der

Ehe, beschreibt Paulus im Brief an die Epheser:

Mann und Frau werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist

groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. … Jeder

von euch liebe seine Frau so wie sich selbst. 77

Worum geht es bei einem religiösen Geist? Es geht ihm nicht um

Beziehung, sondern er will durch Angst beherrschen, er will alles

im Griff haben und kontrollieren.

Was ist Liebe? Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich, Liebe ist

sanft, sie rechnet das Böse nicht zu, sie glaubt immer das Gute.

Liebe ist das Größte. 78

Übungsfeld Ehe

Die Ehe ist dafür ein großartiges Übungsfeld und die Gemeinde, auf

der Ebene der Beziehungen, ist ein äußerst starkes Kampffeld zur

Überwindung des religiösen Geistes.

Die Ehe ist Gottes größter, höchster Wunsch. Wir begegnen ihr

schon im Schöpfungsbericht, bei Adam und Eva, und als Abraham

und Sara eins wurden, wurde Abraham zum Vater des Glaubens.

Im Neuen Testament sehen wir: Jesus sucht sich eine Braut, und

es wird ein Hochzeitsfest geben. Wir werden ihn sehen, wie er auf

einem weißen Pferd kommt. Die Himmel werden sich öffnen und er

kommt wieder. 79

„Diene meiner Vision!“

Was geschieht, wenn Menschen kontrollieren? Sie haben einen Plan

für dein Leben. Es ist faszinierend: Auch Gott hat einen Plan für

dich. Wirkliche Leiter wollen der Vision dienen, die Gott dem Einzelnen

gegeben hat. Er hat diese Vision gegeben, damit sie fliegen

77 Epheser 5,31–33.

78 Nach 1. Korinther 13,4–7.

79 Offenbarung 19,11.

103


können, damit sie herausfinden, wozu sie auf der Welt sind, und in

Gott diesen Plan auch ausführen können.

So mancher Leiter verlangt: „Diene meiner Vision und vielleicht

kommst du dann dazu, auch deine Vision zu erleben.“ Dienende apostolische

Leiterschaft entdeckt die Vision des Einzelnen und hebt

ihn weit über sich selber. Der größere Leiter ist der größere Diener.

80 Diese Art von Beziehung ist also etwas vom Allerwichtigsten.

Frage nicht, wie andere deiner Bestimmung dienen können, wie

andere dir helfen können, deinen Dienst zu tun, so dass dein Lebenszweck

zur Erfüllung kommt. Wenn du Leiter bist, sprich persönlich

mit deinen Leuten und versuche herauszufinden, was ihre Vision ist,

was ihr Lebenszweck, ihre Bestimmung ist, und dann hilf ihnen, dass

sie in der Gemeinschaft, im Leib Christi, das wahrmachen können.

Mit sich selbst ans Ende kommen

Bete darüber, dass du dazu in deinem Herzen eine tiefere Offenbarung

bekommst, dass die Augen deines Herzens geöffnet werden 81 und du

siehst: Wenn du dein Leben niederlegst und anderen dienst, das ist der

Schlüssel – „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus, der lebt in mir“. 82

Wir gehen auf einem uralten Weg, wir wählen den niedrigen Weg

der Demut. Wenn du dich demütigst, wird Gott dich erhöhen. Gott

widersteht den Stolzen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 83

Was ist Gnade? Gnade ist nicht etwas, das wir verdient hätten,

sondern sie ist ein Geschenk. Jesus Christus ist König, aber er hat

sein Leben niedergelegt und gedient. Wenn wir unser Leben niederlegen,

uns verleugnen und unser Kreuz aufnehmen, dann finden wir

die Kraft der Auferstehung. Dann stellen wir fest: Dienen ist keine

Mühe, sondern es wird zur Natur, zum Wesen des Christus in uns.

Es ist notwendig, dass wir mit uns selbst ans Ende kommen,

damit wir herausfinden, wer wir tatsächlich sind. Deshalb führt

80 Markus 9,35.

81 Epheser 1,18.

82 Galater 2,20.

83 Jakobus 4,6.

104


Gott uns durch die Wüste. Er leitet uns durch den Heiligen Geist

auch durch Prüfungen und wir erleben Versuchung. Aber er sagt:

„Mach dir keine Sorgen, ich habe überwunden!“ 84 Der in uns ist, ist

größer als der, der in der Welt ist. 85 Auf dem Weg durch die Wüste,

bei diesen Prüfungen, bekommen wir Manna vom Himmel. 86 Wir

bekommen Wasser aus dem Felsen. 87 Das ist übernatürliche Versorgung.

Wir sind auf dem Gipfel des Berges und sehen den Himmel

offen und das Feuer des Himmels kommt zu uns.

Wir erhalten Rollen vom Herrn, Botschaften, und wie in der

Offenbarung treten wir ein in die Tore des Himmels. Was sollen wir

dort tun? Wir werfen unsere Kronen nieder 88 und unsere Gewänder

und rufen: „Hosanna! Ehre sei Gott in der Höhe! Alle Ehre, alle

Herrlichkeit gebührt dir! Wie kann ich deiner Gemeinde dienen?

Wie kann ich lieben und mich selber demütigen vor dir, vor Gott und

den Menschen? Herr, hilf mir, dass ich abnehme“, wie der Prophet

Johannes sagte: Wir müssen abnehmen, Er aber muss zunehmen. 89

Willst du deinen Namen groß machen – oder seinen Namen? Wir

erheben den Namen Jesus höher, und er wird alle zu sich ziehen.

Wir werden weniger, er wird mehr. Damit werden wir nicht zu Zombies

oder Klonen; wir haben eine eigene Persönlichkeit, wir haben

eine besondere Begabung und Berufung, die sich unterscheidet von

allen anderen. Wir sind einzigartig gemacht, Söhne und Töchter des

höchsten Gottes, kostbar, geliebt, umworben; unser Retter hält uns

in den Armen, ganz nah an seinem Herzen.

Herr, berühre diese sterbende Welt!

Herr, hilf mir, dass ich in dir erfunden werde. Die Gegenwart des

Christus in mir soll meinen inneren Menschen umgestalten von

Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Möge die Salbung Gottes, der Man­

84 Johannes 16,33.

85 1. Johannes 4,4.

86 Johannes 6,31.

87 1. Korinther 10,3–4.

88 Offenbarung 4,10.

89 Johannes 3,30.

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tel, der Tau des Himmels, das Freudenöl, das Feuer Gottes dieses

Gefäß verzehren, verbrennen, reinigen, es zu einem Gefäß der Ehre

machen.

Verbrenne die Schlacke. Fülle mich mit lebendigem Wasser. Mach

mich zu einer Quelle des Lebens, dass von mir Ströme lebendigen

Wassers fließen. Deine Salbung soll das Joch zerbrechen, zuerst

in meinem eigenen Leben. Mach diesen Gefangenen frei! Befreie

mich, dass ich in echter Freiheit leben kann, in Ganzheit nach Leib,

Seele und Geist, vollständig und absolut.

Berühre diese sterbende Welt durch mich, deinen Diener. Mein

Herz soll sein wie dein Herz: ein Herz voller Liebe, Freundlichkeit,

Sanftmut. Und die, die mich verfolgen, mich angreifen – hilf mir,

Herr, dass ich den Schild des Glaubens hochhalte. Ich vertraue dir.

Nichts, keine Waffe, die gegen mich geschmiedet ist, soll Erfolg

haben. 90 Selbst wenn ich hingeschlachtet werde: Der Tod ist verschlungen

im Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? 91

Vollkommene Liebe

Wir überwinden durch das Blut des Lammes und durch das Wort

unseres Zeugnisses; und wir machen uns keine Gedanken, denn

der Tod hat keine Macht mehr über uns. Jesus hat alle Macht über

Sünde und Tod. Christus in mir – das ist der Schlüssel.

Von dieser Liebe kann mich nichts trennen, weder Leben noch

Tod, weder Mächte noch Fürsten noch Gewalten, nichts, weder

Schwert noch Trübsal noch Verfolgung, nicht Hunger und Krieg,

auch nicht Covid-19: Nichts kann mich trennen von der Liebe Gottes

in Christus Jesus. 92

Hiob sagte: „Was ich fürchtete, das kam über mich.“ 93 Wenn du

vollkommene Liebe hast, bist du die Angst los! Ihr könnt widerstehen,

ihr könnt geistlichen Kampf führen – das halte ich alles für

richtig; aber es gibt noch etwas Größeres:

90 Jesaja 54,17.

91 1. Korinther 15,54–55.

92 Nach Römer 8,38–39.

93 Hiob 3,25.

106


Was Realität sein könnte

Peter Ischka

… leitet Mission is possible e.V. und ist Gastgeber von »bewegen«.

„Von Imitation zur Realität“ – das ist Thema und Ziel dieser Konferenz

und dieses Buches. Vielleicht sind wir uns ziemlich sicher,

dass wir über dies und jenes Bescheid wissen, nur haben wir es im

Leben noch nicht so richtig „auf die Straße“ gebracht. Hier liegt die

Herausforderung: Es bringt nichts, über die zu sprechen oder über

jene, sondern es geht um mich! Und es geht um dich.

Rot – weiß – rot

Im Grunde dreht sich alles um

die Beziehung zu Jesus; anhand

von dieser speziellen Matroschka

will ich uns das mal so richtig

vor Augen führen. Stell dir vor,

dieses weiße Püppchen bist du:

reingewaschen durch das Blut

Jesu, weiß wie Schnee, das bist

du in Christus – der wäre die rote

Puppe außen um dich herum!

Schau mal nach in der Bibel, was

dir alles zugesagt ist, was dir in

Christus alles gegeben ist!

Wenn du diese Puppe so

anschaust, wen siehst du jetzt? –

Du siehst Christus! Wenn Paulus

sagt: „Wir kennen uns jetzt nicht

mehr nach dem Fleisch“ 120 , dann

meint er genau das: Du schaust

120 Nach 2. Korinther 5,16.

Das bist du, reingewaschen,

weiß wie Schnee

Wen sieht man nun? – Nur

noch Christus, auch bei Deinen

Geschwistern.

Als Christ bist du in Christus, so

sieht das dann aus.

Dann ist aber auch noch Christus

in Dir, mit aller Autorität

und Kraft.

117


deinen Bruder, deine Schwester an – und siehst Christus! Das ist der

Punkt, den Wieslaw Ziemba erklärt hat, als er über Einheit sprach. 121

Dieser Christus, in dem du bist, kann eins sein mit dem Christus im

anderen. Denn auf die Frage „Kann der Christus zerteilt werden?“ müssen

wir sagen: „Nein, das geht gar nicht!“ Wir können nur außerhalb

von Christus irgendwelche christlichen Spielchen spielen – da gibt’s

Diskussionen, da gibt’s Streitigkeiten; aber in Christus gibt es das alles

nicht!

Stellt euch mal vor: Wen sieht der Feind, wenn du wie dieses

weiße Püppchen im größeren roten steckst? Er sieht – Christus!

Und was fällt ihm ein, wenn er Christus sieht? Etwas für ihn sehr

Unangenehmes: Er ist nicht mehr in der Position wie damals, als

er Jesus in der Wüste provozierte. Jesus hatte vierzig Tage gefastet

und nun hungerte ihn; und der Teufel versuchte ihn mit der Frage

„Wenn du der Sohn Gottes bist, dann …“; und er zeigte ihm alle Reiche

der Welt: „Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit;

denn sie ist mir [von Adam seinerzeit] übergeben und ich gebe

sie, wem ich will“. 122

Jesus widerlegte ihn nicht; das heißt: Diese Aussage entsprach

– damals – den Tatsachen. Aber inzwischen weiß der Feind bestens,

dass er völlig besiegt ist! Weißt du das auch? Nicht nur theologisch,

sondern im tiefsten Grund deines Herzens? Dass der Feind völlig

besiegt ist: Das steht mir zu, das steht dir zu – in Christus.

Doch das ist noch nicht alles; was hältst du von Christus in dir?

Der, dem alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben ist, er

lebt jetzt in dir! – Gigantisch, oder? Diese Matroschka soll uns helfen,

soll uns auch diese Realität vor Augen führen: Wenn du dich,

also das weiße Püppchen, öffnest, siehst du wieder ein rotes – Christus

in dir.

Und nun noch ein paar andere Punkte, die ebenfalls Realität sind.

Es liegt an jedem Einzelnen von uns, zu sagen: „Ich ergreife das!“

121 Siehe Seite 69.

122 Lukas 4,5–6 LUT.

118


Erweckung entspringt nur der Realität

Es gibt Gebetsinitiativen für Erweckung, aber ich persönlich finde

diese Gebetsveranstaltungen nicht besonders zielführend. Erweckung

gibt es überall dort, wo Menschen erweckt sind. Stelle ich

mich, stellst du dich zur Verfügung, in dem zu leben, was Realität

ist? Dann kommt Erweckung automatisch, rings um uns herum!

Leben wir also in der Realität! Denn Imitationen bringen nur neue

Imitationen hervor.

In Christus – was bedeutet das?

Schauen wir uns eine weitere Realität an, es ist eine einzige Superlative!

Dieser Satz klingt vielleicht kompliziert, es ist ein langer

Schachtelsatz aus dem Epheserbrief. Wenn du in deinem Buch nachliest,

wirst du einen Unterschied finden; ich habe das Zitat garniert

mit erklärenden, weiterführenden oder vertiefenden Elementen –

leider werden manche griechischen Wörter zu vereinfacht ins Deutsche

übersetzt, das versuche ich ein wenig auszugleichen.

Schauen wir uns also an, was im Epheserbrief ganz am Anfang

steht; hier wird eine Realität beschrieben. Die ist so abgehoben,

dass wir aufgeklärten Mitteleuropäer Schwierigkeiten haben

könnten, mit ihr klarzukommen; aber ich lade euch ein: Lasst euch

herausfordern und lasst den Heiligen Geist es euch entfalten. Das

Wort Gottes ist ja eine unerschöpfliche Quelle; es wäre ein Fehler

zu sagen: „Ach, diese Bibelverse kenn’ ich schon!“ Schön und gut,

wenn du sie kennst, aber lerne sie immer wieder neu kennen! Wir

sollen die Tiefe der Wahrheit Gottes erkennen und der Heilige Geist

möchte uns tiefer und tiefer hineinführen in diese Wahrheit.

Also: Realität ist, dass Gott uns ... Wer ist „uns“? Das sind wir

Christen – die Christen, die sich bewusst entschieden haben, ein

Leben mit Jesus zu führen. Du musst dir im Klaren sein: Die Mitgliedschaft

in einer Kirche macht dich nicht zum Christen; Christ

ist, wer erkauft worden ist durch das Blut Jesu Christi. Wenn jemand

etwas gekauft hat, wem gehört es dann? Wenn Jesus dich gekauft

119


hat, dann gehörst du ihm! Wer das ergreift und bejaht, kommt in

Übereinstimmung mit seiner Realität.

Weiter lesen wir in Epheser 1, dass Gott uns gesegnet hat mit

jeder geistlichen Segnung in der himmlischen Dimension in Christus.

– Alles im Himmel hat Gott uns gegeben in Christus! Da haben wir es

schon wieder. Es ist so wichtig, dass wir das erkennen: in Christus!

Das ist in einer Zeitform geschrieben, die anzeigt: Es ist schon abgeschlossen,

es ist geschehen! Das wird nicht irgendwann einmal geschehen,

wenn du auf den Knien rutschend irgendwo besonders gut Buße

getan hast oder irgendeine besondere Aufgabe erledigt oder besonders

lange Stille Zeit gemacht, den Zehnten verdoppelt hast oder was auch

immer, sondern wenn du in Christus bist, dann gilt das für dich. Jetzt!

Schon lange bevor ...

Und nun zum nächsten Teil des Satzes: Genauso hat er uns – wieder:

Er hat! – in ihm – wieder: in ihm, in Christus!

Bevor er mit der Erschaffung der Welt beschäftigt war, hat er uns

bereits auserwählt, damit wir ein Leben in enger Beziehung mit ihm

leben, erfüllt von seiner Liebe. – Also das geht jetzt weit, weit über

unser Denkvermögen hinaus. Stell dir mal vor: Bevor Gott damals in

diesen sechs Tagen sagte: „Es werde …!“, hat er bereits Zeit in dich

investiert, möglicherweise viele Tage! Er hat dich damals schon dazu

auserwählt, zu ihm eine Liebesbeziehung zu haben. Das ist im Prinzip

der Hauptgrund, Gottes zentrale Intention, warum es dich gibt;

und zudem hat er dann noch die Welt geschaffen, damit wir irgendwo

herumkrabbeln können. Aber zuallererst hat er bei dem Ganzen dich

im Blick gehabt! Und er wollte nichts anderes, als seine Liebe in dich

und mich hineinschütten! – Alles andere kommt viel, viel später.

Und er hat uns vorherbestimmt als seine Kinder, als Söhne Gottes

(männliche und weibliche Söhne übrigens), durch Jesus Christus –

und von dem wissen wir, dass er der Erste ist unter seinen Brüdern

und Schwestern!

Jesus Christus ist der Schlüssel, er ist die einzige und entscheidende

Weichenstellung im ganzen Universum, an der diese Absicht

120


der Liebe Gottes umgesetzt wurde: im Menschen wieder ihren

vollen Ausdruck finden zu können. So sehr liebte Gott die Welt, dass

er seinen Sohn gab, damit wir wieder Zugang gekommen zu dieser

Herzensbeziehung zu Gott dem Vater. 123

Das Ganze hat er gemacht „zu seinem Wohlgefallen“, so steht es

hier: um seinen Willen auf Erden auszuführen. Das beten wir auch

im Vaterunser: „Dein Wille geschehe hier auf Erden, so wie er im

Himmel vorgesehen ist!“ Das erinnert mich an die „vorbereiteten

Werke“, von denen wir in Epheser 2,10 lesen – und da haben wir es

schon wieder: in Christus!

Re-Automatisierung

Wir sind in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott

vorher bereitet hat, damit sie durch uns umgesetzt werden, damit

das Vorbereitete an uns sichtbar wird. Das hängt zusammen mit

dem Re-Automatisieren: Gott hat etwas vorbereitet, und das wartet

darauf, dass wir es in die Realität bringen.

Man muss sich das vorstellen: Gott könnte mit dem Finger schnipsen,

und es würde donnern und blitzen und irgendetwas Gigantisches

würde passieren. Aber ein Gott, der sich darauf einlässt, mit uns

Würst’ln seine Pläne auszuführen – wenn Gott mit solchen Würst’ln

wie mir sein Werk tun will: das macht Gott wirklich zu Gott!

Wenn dann dennoch das geschieht, was er will, dann ist das wirklich

das Zeugnis für ihn und dann bekommt er allein die volle Ehre!

Das ist unvorstellbar herrlich! Deshalb ist es so wichtig, dass wir

uns auf diese Realität einlassen.

Was da in diesen Versen steht, das ist so universell – da kann man

nur bitten, dass er uns das auseinanderdividieren möge und dass

wir es irgendwie Stück um Stück, „scheibchenweise“ in uns aufnehmen

können: „Okay, Herr, ich bin bereit. Ich kapiere noch fast

nichts davon, aber wenn du es sagst …“

123 Johannes 3,16.

121


Da wir nun gerechtfertigt worden sind, haben wir Frieden mit Gott!

Mit diesem Frieden segne ich alle, die dabei waren und die dieses

Buch gelesen haben. Dieser Friede ist höher als unser Verstand, dieser

Friede hilft uns auch in der Auseinandersetzung mit den Tricks

des Feindes. Der Heilige Geist lehrt uns, wachsam und frei zu sein

durch die Wahrheit.

Ganz besonders gesegnet sein sollen unsere Länder Deutschland,

Österreich und die Schweiz. Alle, die Jesus lieben, alle, die

Jesus in sich haben, und alle, die in Christus sind, sollen über alle

Maßen gestärkt sein! Sie sollen ermutigt sein, wirklich über Mauern

zu springen – über all die Mauern, die unsere Vernünfteleien

aufgebaut haben –, damit wir in der Realität des Geistes leben können.

Alles zur Ehre unseres Herrn und Königs Jesus Christus!

Die meisten Bibelworte in diesem Beitrag sind frei wiedergegeben; wörtliche Zitate

wurden kenntlich gemacht.

Besucht die Website www.bewegen.love, dort findet ihr alle Aufzeichnungen in

der Videothek. Arbeitet damit, kaut scheibchenweise alles durch. Die Botschaften

dieses Tages waren sehr reichhaltig; es ist kaum möglich, alles auf einmal aufzunehmen

und die ganze Realität auf einmal zu empfangen. Aber wir wissen: Jeder,

der sie sich Stück für Stück einverleibt, wird gewaltig profitieren.

»bewegen« ist eine Veranstaltung von Mission is possible e.V.

Spendenkonto:

BIC: GOPSDE6GXXX,

IBAN: DE23 6105 0000 0049 0096 08.

Vielen Dank und alles Gute!

133


Im selben Verlag erschienen:

Was wurde aus der Kraft, die vor 2000 Jahren die ersten Christen

auszeichnete? Peter Ischka wollte es wissen – und begab sich

auf den Spuren von Paulus auf eine leidenschaftliche Suche nach

der Kraft des Glaubens. Herrliche Panoramabilder begleiten den

spannenden Text.

Geschichte und Gegenwart verschmelzen: Istanbul, Konstantinopel,

die Höhlenkirchen der Kappadokier – und die apokalyptischen Orte.

An der türkischen Südküste sollte Peter Ischka vieles selbst erleben,

wovon in der Apostelgeschichte berichtet wird: Er bekommt den

„Auftrag“, einen wegen seiner Bekehrung Eingesperrten aus dem

Gefängnis zu befreien. Lesen Sie, wie das Unmögliche geschah. Am

Tag darauf: Kirschgroße Nierensteine verschwinden nach schlichtem

Gebet. Muslime erleben Träume und Visionen von Jesus, sogar

ein störrischer Esel wird von dieser Kraft berührt.

DIESES BUCH LIEST SICH WIE DIE

FORTSETZUNG DER APOSTELGESCHICHTE

Leseprobe: www.agentur-pji.com/ADSNK-Leseprobe.pdf

Gebunden, 160 S.,17 x 26 cm, 80 Farb- und 34 SW-Bilder

Best.-Nr: 453.103.778 ISBN 978-3-944764-01-6

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134


Über dieses Thema herrscht große Uneinigkeit. Es gibt jemanden, der tut alles, um

Einheit zu verhindern. Wo ihm das nicht gelingt, erzeugt er die schillerndsten Imitationen

davon.

Worum hat Jesus in Johannes 17 eigentlich gebetet? – Erstaunlicherweise nicht um

Einheit. Er hat um drei andere Dinge gebetet, damit dadurch Einheit erst möglich

wird. Er betete z. B.: „Bewahre sie vor dem Bösen.“ Versäumen wir diese drei wichtigen

Dinge, bleibt Einheit weiterhin ein Traum. Wir sollten auch dieses Gebet Jesu

als Modell-Gebet verstehen, wie das Vaterunser.

In dem Buch finden Sie eine Anleitung für Ihr persönliches „Einheits-Entwicklungs-

Labor“ und ganz konkrete Hinweise, wo Einheit anfängt und wie Einheit in Ihrer

Stadt aktiviert werden kann. – Sie selbst spielen dabei eine Schlüsselrolle!

GANZ PRAKTISCH, WORÜBER SONST

THEORETISIERT WURDE

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135


Religiosität,

die Herzattacke

Reinhard Hirtler

… lebt in Brasilien. Dort baut er Waisenhäuser und holt die Kleinen

von der Straße, man könnte wohl sagen: aus der Hölle. Er

hat eine Reihe Bücher geschrieben und ist in vielen Ländern eine

prophetische Stimme.

Im Jahre 1992 habe ich begonnen, mich intensiver mit dem Herzen

zu beschäftigen. Dazu zog ich mich für 14 Tage zurück und fastete.

Am Ende dieser zwei Wochen erhielt ich einen Download vom Himmel

– dazu sollte ich Stift und Papier bereithalten, denn Smartphones

gab es damals noch nicht. Anderthalb Stunden lang zeigte

Gott mir höchst erstaunliche Zusammenhänge über das Herz und

verwies mich auf Bibelstellen, die ich bis dahin noch nie im Blick

gehabt hatte. Eines wurde mir sehr klar: Unser Herz ist definitiv

der Schlüssel für unser Glaubensleben – „Mit dem Herzen wird

geglaubt …“

„Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn in ihm entspringt

die Quelle des Lebens.“ Das Herz ist also außerordentlich wichtig,

mehr als alles andere.

• „Behüten“ bedeutet hier „bewachen, Kontrolle ausüben über

das, was hinein darf und was hinaus soll“.

• Das Wort „Herz“ steht für unser Innerstes, das Zentrum unserer

Leidenschaften; es ist die Instanz, in der unsere Entscheidungen

zustande kommen. Entscheidungen entstehen in deinem Herzen,

nicht im Kopf. Deshalb schaut Gott unser Herz an.

https://www.braziliankidskare.org/de/.

Römer 10,10 elb.

Sprüche 4,23.

1. Samuel 16,7.

137


Was wir heute erleben, ist das Resultat dessen, was wir gestern im

Herzen geglaubt haben. Nicht die Probleme oder Zustände von heute

sind dafür maßgebend, sondern das, was zuvor auf unsere Herzen

geschrieben wurde. – Was wurde da alles draufgeschrieben?

Gott will mit dir eine Herz-zu-Herz-Beziehung

Gott ist nicht der Einzige, dem unser Herz wichtig ist; auch der religiöse

Geist hat es auf unser Herz abgesehen. Gott will eine tiefe

Herzensbeziehung mit uns – er will eine Verbindung seines Herzens

zu unserem Herzen. Gott ist nicht so sehr besorgt wegen unserer

Handlungen, ihm geht es immer ganz um unser Herz. Denn wenn

unser Herz korrumpiert ist, wenn es „verbogen“ ist und krumm,

behindert das diese Herzensbeziehung zu Gott.

Wenn unser Herz nicht frei ist, sondern gefangen in religiösem

Mühen und scheinbar guten, aber religiösen Gedankenmustern,

dann kann es nicht ergreifen, was Christus am Kreuz alles für uns

erwirkt hat. Dabei ist es egal, wie viel ich im Kopf habe und wie viel

wir verstanden haben; wenn unser Herz es nicht ergriffen hat, dann

werden die besten Wahrheiten für uns nicht zur Realität.

Hier stellen sich zwei Fragen: Wie wirkt der religiöse Geist?, und:

Wie funktioniert unser Herz?

Wie wirkt der religiöse Geist?

Der religiöse Geist verzerrt alles, er stellt Gott immer anders dar,

als er wirklich ist. Er produziert all die vielen falschen Gottesbilder;

bei dem vollkommen guten, liebevollen Gott lässt er dich dann doch

einen Haken vermuten. Der religiöse Geist kommt mit Lügen, und die

verkauft er ganz hinterlistig als Wahrheit. Er verdreht die Wahrheit

unmerklich und trickreich, vielleicht nur ein klein wenig, aber das

reicht – und man schrammt knapp am Ziel vorbei, man verfehlt es.

Viele Christen sind überzeugt, dass sie aus Glauben errettet sind;

aber um gerecht zu sein, so meinen sie, müssten sie doch noch

138


einiges tun. Das ist die Frucht des religiösen Geistes! Religiöse

Vorstellungen haben eine mitunter lange Liste, was alles noch zu

tun wäre, um von Gott akzeptiert und angenommen zu sein. Dieser

Geist richtet meinen Blick immer wieder zurück auf mich, dahin, wo

es noch mangelt, und projiziert Schuldgefühle.

Wir kennen das ja von dem Bericht aus dem Garten Eden: Der

Mensch erkannte, nachdem er hereingelegt wurde, dass er nackt

war, und wollte seine Scham sofort mit Feigenblättern bedecken.

Schon damals zeigte Gott, dass es so nicht geht – er, Gott, wollte das

tun; er schlachtete Tiere und bekleidete den Menschen mit Fellen.

Das ist eines der ersten Bilder auf Jesus hin! Der religiöse Geist

aber führt weg von der Einfachheit in Christus und kommt mit einer

umfangreichen To-do-Liste, die nie erfüllt werden kann, verpackt in

eine höchst komplizierte Theologie.

Nun zum Herzen: Wie funktioniert das?

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass das Herz viel mehr ist

als nur ein Muskel; bis zu 60 % besteht es aus Neuronen – manche

sprechen vom eigentlichen Gehirn. In den Sprüchen steht,

wir haben es oben gelesen: Das Herz ist das Zentrum des Lebens,

und Jesus sagt: Aus dem Herzen heraus kommen böse Gedanken.

Unsere Gedanken kommen also nicht aus dem Gehirn, sondern aus

dem Herzen.

Zum Verständnis: Die Seele ist der Ort des Verstandes – also der

Gedanken, des Willens und der Gefühle; die Seele ist gerettet, sie

ist erneuert. Der Geist eines Gläubigen ist perfekt, komplett, heilig,

gerecht, reif, stark, voll vom Leben Gottes. Das Herz ist sozusagen

die Schnittstelle zwischen Geist und Seele, wie das Gehirn der

Prozessor ist zwischen Verstand (Seele) und Körper.

Schauen wir uns also zunächst das Gehirn an: Es denkt nicht,

dafür ist der Verstand zuständig; Verstand und Gehirn ist zweierlei.

Markus 7,21.

Hebräer 10,39.

Psalm 23,3.

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Dein Gehirn entspricht einem Computer-Prozessor; es ist nur die

Schaltstelle, in der die Gedanken des Verstandes, der ein Teil der

Seele ist, verwandelt werden z. B. in Worte, in Befehle, in Ideen,

Eindrücke und Konzepte, so dass man erkennen und verstehen

kann, was der Verstand denkt.

Ich hatte eine Freundin, die mit einer schrecklichen Krankheit

geboren wurde: Ihr Hirn funktionierte nicht richtig. Ihr Körper hingegen

wuchs ganz normal; sie hatte den Körper einer jungen Frau,

war aber an den Rollstuhl gefesselt, konnte weder gehen noch sprechen

noch essen. Der Arzt sagte: „Sie versteht alles, was ihr sagt.

Das Problem ist ihr Gehirn, sonst ist alles normal.“ Wenn sie mich

sah, war sie immer sehr aufgeregt. Ihr Verstand sagte: Umarme

ihn, lege deine Arme um ihn – aber ihr Gehirn war nicht fähig,

diese Befehle an den Körper weiterzugeben; stattdessen zuckten

ihre Beine wie verrückt. Die Übermittlung vom Verstand zum Körper

funktionierte nicht. Ihr Verstand konnte denken: Liebe, essen,

umarmen – alles, was wir auch empfinden und denken; aber weil

der Prozessor nicht funktionierte, konnte der Körper nicht entsprechend

handeln.

Das heißt: Auch Menschen, deren Hirn nicht richtig funktioniert,

können denken und fühlen – denn mit dem Gehirn denken wir nicht,

wir verarbeiten nur. [Dieser Zusammenhang ist ein sehr brisanter

Aspekt zur „Hirntod“-Diagnose. ]

Was das Gehirn für die Seele und den Körper ist, das ist das Herz

für den Geist und die Seele.

Gott hat uns in Christus alles gegeben. Wo hat er all das deponiert?

In unserem Geist. So haben wir alles bereits in uns. Im Geist

gibt es keinen Mangel. Unser Geist ist perfekt, eine neue Kreatur:

Du bist ein Überwinder, du lebst im Sieg, du bist geheilt.

Warum erleben wir es oft so anders, warum erfahren wir das oft

nur teilweise? Wie das Gehirn meiner Freundin die Gedanken nicht

richtig verarbeiten konnte, so kann unser Herz die Informationen,

Anmerkung des Herausgebers.

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die Gott in den Geist gegeben hat, oft nicht richtig verarbeiten. Das

Herz bestimmt, wie die Informationen im Geist verarbeitet werden,

und somit auch, was diese Informationen in Seele und Körper

bewirken.

In den Ausführungen der Psychologen über das Unterbewusstsein

und in den Aussagen der Bibel über das Herz findet sich in der

Tat viel Übereinstimmendes. Nun ist das Herz ja weder der Geist

noch ist es die Seele; ist es dann so etwas wie das Unterbewusstsein?

Was wir im Herzen glauben, Gutes wie Schlechtes, das zeigt sich

unausweichlich in unserem Leben: Unser Handeln folgt unserem

Herzen. Das Gefährliche daran: Das Herz ist wie das Unterbewusstsein

– im Herzen können Dinge verborgen sein, von denen man gar

nichts weiß.

Ich habe einen Fachbericht gelesen über eine Frau – sie war

immer sehr krank und galt als austherapiert. Die Ärzte konnten bei

ihr keine körperliche Ursache finden: „Wir können nichts für Sie

tun!“, und schickten sie zum Psychiater. Unter Hypnose sagte sie:

„Als Kind war ich sehr krank, und der Arzt sagte: ‚Es ist tragisch,

sie wird nie gesund sein können.‘“ Das war Jahrzehnte her, sie erinnerte

sich nicht daran, aber diese Festlegung war ihr aufs Herz

geschrieben, ihr Herz glaubte: „Ich werde immer krank sein“, und

So geschah es auch.

Das allerwichtigste Gleichnis Jesu

Wie wichtig es ist, dass wir uns um unser Herz kümmern, das

unterstreicht Jesus in seinem wichtigsten Gleichnis. Wie komme ich

zu dieser Wertung? In Markus 4,13 lut sagte er zu seinen Freunden:

„Versteht ihr dies Gleichnis nicht, wie wollt ihr denn die andern

alle verstehen?“ In anderen Worten: „Wenn ihr alle anderen Gleichnisse

verstehen wollt, müsst ihr dieses Gleichnis verstehen. Es enthält

den Schlüssel für alle anderen.“ Das sagte er über das Gleichnis

vom Sämann und dem vierfachen Ackerfeld. Was ist der Schlüssel?

Der Sämann, die Saat, der Boden? Wenn man dem besten Bau­

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Was bei »bewegen20« als Livestream-Konferenz geboten war,

ist Wertvolles zu hören war, ist hier schriftlich zusammengefasst

und punktuell ergänzt.

Günther Hess sprach aus Ruanda über „Die Nullpunkt-Erfahrung“

auf dem Hintergrund seines Lockdown-Erlebnisses in

Afrika und der Frucht einer Hauskirchen-Bewegen, die daraus

erwuchs.

Phillip Hand aus Großbritannien sieht die Erweckung einer

toten Kirche am Beispiel von Lazarus.

Willi Mayer betrachtet die Lage aus der Perspektive des

Sieges Jesu und verweist auf die Arbeitsteilung: Wir widerstehen,

der Feind flieht.

John David Kirby aus Florida/USA betont, dass Frucht im

christlichen Dienst auf drei Beinen steht:: Lehren, Verkündigen,

Heilen.

Wieslaw Ziemba leitet „Gebet für Polen“ hat es selbst erlebt:

Einheit ist nicht produzierbar. Sie entsteht, wenn wir mit Christus

identifiziert sind; unsere Aufgabe ist, sie zu bewahren.

Einschub: Relivid-20, das tödlichste Virus überhaupt, und die

Wirkung des religiösen Geistes.

George Markakis aus Griechenland zeigt, wir könnten Milch

und Honig genießen, statt in Wüstenmentalität zu verharren.

Einschub: Warum Mose es nicht ins verheißene Land

schaffte.

Ian McCormack aus Neuseeland fragt: Was wollte Jesus auf

Erden eigentlich retten? Wir erwarten doch eine neue Erde!

Peter Ischka zeigt, was Realität sein könnte: Aktives ergreifen

vieler superlativer Zusagen des Wortes Gottes.

Fotos in der Text-Reihenfolge

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ISBN 978-3-944764-27-6

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