GalaBau2020
Mit unserem Sonderheft GALABAU möchten wir Ihnen eine breite Palette an Expertenwissen präsentieren, um auf dem Laufenden zu sein.
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Ein geteilter Garten macht
doppelte Freude
Inmitten des geschäftigen Stadtlebens findet
so manch einer doch noch ein kleines Stückchen
Idylle. Ein ganz privater grüner Rückzugsort
zum Durchatmen und Entspannen – der
Kleingarten. Ob Schrebergarten, Heimgarten
oder Ähnliches. Neuerdings scheinen diese Gärten
aber nicht mehr ganz so ‚privat‘ zu sein.
Es ist inzwischen keine Frage, dass Kleingärten
aufgrund von Corona einen besonders großen
Boom erleben. Gerade in der Zeit des Lockdowns,
oder jetzt während der Sommerferien, in denen
der Urlaub bei den meisten leider ausfallen muss,
sehnen sich die allermeisten nach einem Stückchen
Grün für einen kleinen Heimurlaub oder
um einfach mal dem Stress der Coronazeit zu
entfliehen.
Doch der Trend des ‚Urban Gardening‘ – also des
Gärtnerns auf begrenztem Raum in Großstädten
– ist keineswegs neu und wird laut Zukunftsforschern
wohl noch lange anhalten. Prof. Dr. Ulrich
Reinhardt von der Fachhochschule Westküste in
Heide äußerte sich dazu. „Im Zuge einer zunehmenden
Urbanisierung der Städte und dem Zusammentreffen
von immer mehr Menschen auf
engstem Raum wächst die Sehnsucht nach mehr
Beständigkeit und Ruhe sowie der Möglichkeit,
selber etwas zu schaffen“, erklärt er.
Ein eigener Garten kann aber unter Umständen
ganz schön kostspielig sein. Parzellen etwa sind
schwer zu bekommen, machen viel Arbeit und die
Kosten an den Vorpächter fangen teilweise erst
ab 2.000 Euro an. Für einen Garten im eigenen
Heim reicht oft nicht der Platz oder aber die Zeit
fehlt, um ihn regelmäßig zu pflegen.
An dieser Stelle kommt der nächste Trend hinzu:
das Garten-Sharing. Gärten werden gemeinsam
bzw. abwechselnd genutzt. Angefangen hat
dieser Trend in Großstädten wie Berlin und Hamburg,
allerdings hat er inzwischen auch ländlichere
Gebiete beispielsweise in Schleswig-Holstein
erreicht. Dabei gibt es ganz unterschiedliche
Formen. Familien mit Eigenheim und Garten
stellen zum Beispiel ihren Heimgarten Nachbarn
zur Verfügung, die selbst keinen Garten besitzen.
Oder aber mehrere Personen bilden eine Gartengemeinschaft
und teilen sich eine Parzelle, wobei
Kosten und Gartenarbeit gerecht aufgeteilt
werden.
Auf letzteres haben Imke Oostlander und Lukas
Weißbach zurückgegriffen. Das Studentenpaar
teilt sich einen Schrebergarten mit sieben anderen
Nutzern und ist mehr als zufrieden. „Bei uns
ist alles total harmonisch. Jeder macht so viel,
wie er möchte“, erklärt Imke.
Internetplattformen wie Gartenpaten.org oder
nebenan.de bringen Kleingärtner und Garten-
Interessierte in ganz Deutschland zusammen.