Welt 2010 - OSZ Max-Taut-Schule in Berlin

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Jahrbuch 2009/10
Bericht über das 11. Symposion „Lernen lernen“ in Bad Wörishofen vom 23.04 bis 25.04.2010
An diesem hochklassigen Kongress nahmen aus unserem OSZ diesmal gleich f ü n f Kollegen teil.
Novizin war Frau Sachsinger-Lüdtke, zum dritten Mal fuhren Frau Lange, Herr Bechtloff und der
Berichterstatter. Herr K. Schulz dagegen war schon mindestens fünfmal dabei.
Nach einigen Aufregungen wegen der Vulkanwolke und der Check-In-Zeit in Tegel begrüßte der Tagungsleiter
Wolfgang Endres vom BELTZ-Verlag am Freitag um 14.45 Uhr die angereisten ca. 400 Teilnehmer im modernen
Kurhaus von Bad Wörishofen.
Im ersten Vortrag informierte uns Prof. Hurrelmann aus Berlin über die Geschlechterhierarchie zwischen
Jungen und Mädchen. Junge Frauen schneiden in fast allen Prüfungen inzwischen besser ab als Jungen. Etwa 55
% aller Studenten in Deutschland sind weiblich. Inwieweit ist jetzt eine „Jungenförderung“ ( Boys day ?)
erforderlich?
Danach kam es zu einem Podiumsgespräch über Gewaltprävention und Amoklauf. Eine Schulaufsichtsbeamtin
aus dem Rems-Murr-Kreis war auch dabei. Denn dort liegt Winnenden. Aus Berlin wissen wir von Polizei-
Oberrat Behrendt, dass allein in unserer Stadt nach dem 11.03.2009 ( Winnenden-Tat) 119 Androhungen von
Amokläufen bis zum Beginn der Sommerferien 2009 zur Anzeige gebracht worden sind ( 2. OSZ-
Gesamtkonferenz am 28.04.2010 ).
Auch das abendliche Podiumsgespräch hatte einen sehr ernsten Charakter. Der Cousin von Anne Frank, Buddy
Elias, und seine Ehefrau, Dr. Gerti Elias, berichteten über Kindheitserlebnisse mit Anne Frank, die auch in einem
Buch verarbeitet worden sind.
Am Samstag konnte man zwischen vier Hauptvorträgen und anschließend 15 Workshop-Runden auswählen. Ich
war bei Frau Prof. Stern aus Zürich und bei der noch jungen Gymnasiallehrerin Maike Plath aus Berlin, die sich
hochinteressant mit dem natürlichen Status der Menschen beschäftigte.
Nach einer längeren Mittagspause erfuhr ich Faszinierendes über die Körpersprache im Unterricht von MA
Moritz Küffner aus München.
Abends trat der Wortakrobat Marcus Jeroch mit einem gekonnten Bühnenprogramm auf.
Am Sonntag gab es wiederum 15 Workshops zur Auswahl. Den Schlussvortrag aber hielt ein
Überraschungsgast. Rüdiger Nehberg, ein ehemaliger Bäcker und Konditor aus Hamburg, berichtete aus seinem
sehr abenteuerlichen Leben. Dieser charismatische Weltreisende ist nun schon 75 Jahre alt. Schon seit 1980
setzte er sich für die Yanomami-Indianer in Südamerika ein. Vor zehn Jahren gründete er eine
Menschenrechtsorganisation, die für das Ende der genitalen Verstümmelung von muslimischen Mädchen
eintritt. Das ist ein entsetzliches Verbrechen in der islamischen Welt. Ein langer Beifall für ihn mit „standing
ovations“ beendete schließlich diesen lehrreichen Kongress.
Da der Rückflug von Memmingen erst spätabends möglich war, besuchten noch zwei Kollegen die Therme in
Bad Wörishofen. Gegen 22 Uhr erst landete die AIR BERLIN-Maschine in Tegel und es galt, am nächsten Morgen
wieder frisch und ausgeschlafen vor der Klasse zu wirken.
Ulrich Fitzke ( Abteilung 3 )