Welt 2010 - OSZ Max-Taut-Schule in Berlin
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Jahrbuch 2009/10<br />
Die Ausstellung „Jugend <strong>in</strong> Ost- und West-Berl<strong>in</strong> von 1945 - 1949“<br />
„Alles was morgen ist, auch wenn es Sorge ist, ich sage: Ja! ( Wolfgang Borchert )<br />
Die Ausstellung „Jugend <strong>in</strong> Ost- und West-Berl<strong>in</strong> von 1945 - 1949“ der <strong>Max</strong>-<strong>Taut</strong>-<strong>Schule</strong> versucht die<br />
Lebenssituation junger Menschen <strong>in</strong> Ost- und West-Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Jahren nach dem 2. <strong>Welt</strong>krieg wiederzugeben.<br />
Dazu haben die Schüler des ge2-Kurses mehrere Schautafeln zu folgenden Lebensgereichen erstellt:<br />
> Lebensmittelversorgung<br />
> Wohnsituation<br />
> Schulsituation / -entwicklung<br />
> Freizeitbeschäftigung<br />
> Kulturelle Möglichkeiten<br />
> Politische Haltungen<br />
Diese Ausstellung wird - beg<strong>in</strong>nend ab 03.09.<strong>2010</strong> <strong>in</strong> der <strong>Max</strong>-<strong>Taut</strong>-<strong>Schule</strong> - <strong>in</strong> mehreren Stadtbezirken gezeigt.<br />
Unterstützt wird die Projektarbeit durch das Berl<strong>in</strong>-Brandenburger-Bildungswerk ( BBB ) mit dem<br />
Projektmitarbeiter Erhard Bergt. Projektleiter ist Jens Wollenberg (OStR ) von der <strong>Max</strong>-<strong>Taut</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
Die Ausstellung „Jugend <strong>in</strong> Ost- und West-Berl<strong>in</strong> von 1945 - 1949“ <strong>in</strong>tendiert das Aufzeigen der verschiedenen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und der unterschiedlichen Implikationen, unter denen Jugendliche <strong>in</strong> Ost und West<br />
aufwuchsen. Die Tafeln geben Fragmente über die Lebenswirklichkeit junger Menschen im Zeitraum 1945 -<br />
1949 wieder, e<strong>in</strong>e Zeit, die sich der heutigen Jugend kaum noch erschließt und <strong>in</strong> den Geschichtsbüchern meist<br />
nur als e<strong>in</strong>e Abfolge von politischen Ereignissen aufgegriffen wird. Umso wichtiger ersche<strong>in</strong>t es uns, den<br />
Blickw<strong>in</strong>kel sozialgeschichtlich auf die Bevölkerung, im Besonderen auf die Jugend, zu richten, um e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Beitrag zu liefern zum Verständnis der unterschiedlichen Entwicklung <strong>in</strong> Ost und West.<br />
Neben sieben kürzeren Videoaufnahmen ( Leihgaben des Berl<strong>in</strong>-Brandenburger Bildungswerk ) haben sich als<br />
Zeitzeugen Prof. Dr. Hans Knop ( geb. 1930 ), e<strong>in</strong>er der führenden DDR-Wirtschaftswissenschaftler, und Dr.<br />
Hans-Karl Behrend ( geb. 1929 ), ehemaliger Schulleiter des John F. Kennedy-Gymnasiums, zur Verfügung<br />
gestellt. Beide Personen werden <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>terviews zur damaligen Zeit befragt und sie führen zusätzlich e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames Gespräch. Die Interviews mit Prof. Dr. Knop und Dr. Behrend geben Zeugnis der Unterschiede im<br />
sozialen wie auch politischen Umfeld e<strong>in</strong>er Generation, die bis zum Mai 1945 im gleicher Weise<br />
nationalsozialistisch <strong>in</strong>doktr<strong>in</strong>iert war. Umso erstaunlicher s<strong>in</strong>d die verschiedenartig ausgerichteten<br />
Lebenswege beider fast gleichaltrigen Menschen, die wir exemplarisch für viele Lebenswege <strong>in</strong> Ost und West<br />
nehmen.<br />
E<strong>in</strong> Sonderstand ist der „Chronik des Bernhard Elsner 1877 - 1947“ ( Leihgabe des BBB )gewidmet. B. Elsner<br />
überliefert <strong>in</strong> über 100 Diarien Dokumente vom Kaiserreich bis <strong>in</strong> die ersten Jahre nach dem 2. <strong>Welt</strong>krieg und<br />
gibt facettenreich die jeweilige Stimmungslage der medialen Verarbeitung der gesellschaftlichen und<br />
politischen Geschehnisse wieder.<br />
Zur zusätzlichen Illustration haben die Schüler zehn Kästen gebastelt und mit Bildern aus dem Zeitraum 1945 -<br />
1949 beklebt. Aus diesen Kästen können die Besucher Bildergeschichten entwerfen und auf e<strong>in</strong>er Flip chart<br />
kurz skizzieren. Die drei besten Geschichten werden prämiert.<br />
Zur Ausstellungseröffnung rezitiert und s<strong>in</strong>gt die Theaterschauspieler<strong>in</strong> Claudia Graue Texte und Lieder aus der<br />
Nachkriegszeit, begleitet am Klavier von Markus Syperek. Zu dieser Darbietung haben die Schüler des ge2-<br />
Kurses Bilder und Filme zusammengestellt, die die von Claudia Graue vorgetragenen Texte und Lieder teils<br />
illustrieren, teils aber auch karikieren.<br />
Allen an dem Zustandekommen dieser Ausstellung beteiligten Personen sei an dieser Stelle gedankt. Unser<br />
besonderer Dank gilt dem Mitarbeiter des Berl<strong>in</strong>-Brandenburger Bildungswerk Erhard Bergt, der durch se<strong>in</strong>e<br />
Präsenz und se<strong>in</strong>en fachmännischen Rat für den Kurs ge2 und für mich e<strong>in</strong>e große Unterstützung war.<br />
Jens Wollenberg