2020-08-30 Bayreuther Sonntagszeitung
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Ratgeber Bildung<br />
8 <strong>30</strong>. August <strong>2020</strong> <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Tipps zur Einschulung<br />
BAYREUTH. Ein neues Schuljahr<br />
steht anund damit auch das<br />
Thema Lernen. Das findet natürlich<br />
nicht nur im Unterricht statt,<br />
sondern gleichfalls zu Hause. Die<br />
Corona-Krise hat einmal mehr<br />
gezeigt,dass es hier vorallem auf<br />
die richtige Motivation ankommt,<br />
damit die Schüler am Ball bleiben<br />
–gerade wenn Aufgaben oder<br />
Themen zunächst schwierig erscheinen.<br />
FürEltern gibteseinige<br />
Tipps, um den Spaß am Lernen zu<br />
fördern:<br />
Sicherheit vermitteln<br />
Es prasselnetliche neue Eindrücke<br />
auf den Schulanfänger ein,<br />
die verunsichern werden: Neue<br />
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Regeln, ein anderes soziales<br />
und räumliches Umfeld, stillsitzen<br />
müssen –daist Druck kein<br />
guter Wegbegleiter.Wenn Eltern<br />
ruhig und positiv über die Schule<br />
sprechen, bestärken Sie das<br />
Kind, Trennungsängste zu überwinden,<br />
und den neuen Herausforderungen<br />
kann mit Spaß und<br />
Neugierde gegenübergetreten<br />
werden.<br />
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Einschulung: Füralle Kinder in großer Tag.<br />
Foto: Pixabay<br />
Die Ausstattung<br />
Schule soll Spaß machen. Deshalb<br />
den Nachwuchs in die Auswahl<br />
der Ausstattung einbeziehen!<br />
GarantierteVorfreude bringt<br />
zum Beispiel das Aussuchen des<br />
Schulranzens. Neben persönkannt,<br />
meist amersten Schultag<br />
oder im Vorfeld durch eine Liste<br />
mit Dingen. Qualitativ hochwertige<br />
Materialien halten länger.<br />
Möglichst Plastik mit Weichmachern<br />
vermeiden.<br />
Hausaufgaben<br />
Das Kind mitentscheiden lassen,<br />
lichen Vorlieben sollten auf Reflektoren<br />
und auffällige Farben<br />
geachtetwerden, damit der Erstklässler<br />
gut sichtbar ist. Wichtig<br />
sind Größe, Gewicht und strapazierfähiges<br />
Material –der Ranzen<br />
soll ja einige Zeit halten!<br />
Welches Arbeitsmaterial<br />
benötigt wird, gibtdie Schule bewie<br />
der künftige Arbeitsplatz aussehen<br />
soll. Dazu gehören kreative<br />
Behältnissefür Stifte,Lineale und<br />
Co.. Das eigene Wohlbefinden<br />
hat großen Einfluss auf die Motivation,<br />
Neues zu lernen. Daher<br />
ist eswichtig, zu Hause eine aufgeräumte<br />
und ruhige Lernatmosphärezuschaffen.<br />
Der Wegzur Schule<br />
Wie wird das Kind zur Schule<br />
kommen? ZuFuß, mit dem Fahrrad,<br />
dem Roller oder dem Bus?<br />
Vielleichtschließen sich mehrere<br />
Kinder zusammen und werden<br />
dann von einem Elternteil in der<br />
ersten Zeit begleitet? Wie auch<br />
immer, bereits vor Schulbeginn<br />
sollten der Wegmit dem Schulanfänger<br />
mehrfach geübt worden<br />
sein, damit das Kind sicher ankommt.<br />
Hilfreich istesauch, wenn<br />
die Schule kein unbekannter Ort<br />
mehr ist. Vielleicht bei einem„Tag<br />
der offenen Tür“ alles anschauen<br />
und das Gebäude kennenlernen.<br />
Zu Hauseankommen<br />
Zur Kindergartenzeit ging es<br />
nachmittags von der einen zur<br />
anderen Verabredung und jetzt<br />
möchte das Kind nach der Schule<br />
lieber zu Hause seine Ruhe ha-<br />
ben?Das istinden erstenMonaten<br />
keine ungewöhnliche Reaktion.<br />
Dem Nachwuchs Gelegenheit<br />
geben, das Erlebte zu verdauen,<br />
die neuen Eindrücke und Anforderungen<br />
zu verarbeiten. Ruhige<br />
Nachmittage zu Hause, bietendie<br />
Möglichkeit in der neuen Lebenssituation<br />
anzukommen. Erstklässler<br />
werden sich wahrscheinlich<br />
zum erstenMal mit Kritik und<br />
Misserfolgen konfrontiert sehen.<br />
Hier helfen neue Rituale und ein<br />
wiederkehrender Rhythmus, um<br />
dem Kind Sicherheit zu vermitteln.<br />
Eine gute Mischung aus bewussten<br />
Lernzeiten und Freizeitgestaltung<br />
sorgt dafür, dass die<br />
Motivation auf lange Sicht nicht<br />
auf der Streckebleibt. Dabei kann<br />
es helfen, gemeinsam mit dem<br />
Kind festeZeitenzuvereinbaren,<br />
etwa in Form eines Lern- oder<br />
Hausaufgabenplans.<br />
Richtig loben<br />
Nur für gute Noten zu loben, ist<br />
kontraproduktiv. Viel motivierender<br />
istes, Kinder für Dinge zu<br />
loben, die sie direkt beeinflussen<br />
können – zum Beispiel Engagement.<br />
Auf diese Weise wird<br />
gelernt, den Erfolg selbst inder<br />
Hand zu haben. akz/djd<br />
Grundschule Schnabelwaid bleibt<br />
Kultusministerium stimmtSonderlösung zum Erhalt zu<br />
SCHNABELWAID. Die vielfältigen<br />
Bemühungen verschiedener<br />
politischer Lager um den Erhalt<br />
der Grundschule Schnabelwaid<br />
warenerfolgreich.<br />
Ursprünglich sollte die Schule<br />
geschlossen werden, weil im<br />
kommenden Schuljahr die Mindestanzahl<br />
an Schülern in einer<br />
der Klassen nichterreichtwerden<br />
konnte.<br />
Trotzdem kämpften die Beteiligten<br />
für das Bestehen der<br />
Grundschule, damit die Kinder<br />
nichtjeden Tagnach Pegnitz fahren<br />
müssen. Nach einigem Hin<br />
und Her fiel nun eine Entscheidung.<br />
Wie die <strong>Bayreuther</strong> CSU-<br />
Landtagsabgeordnete Gudrun<br />
Brendel-Fischer mitteilt, stimmt<br />
das Kultusministerium einer<br />
Sonderlösung für das Schuljahr<br />
<strong>2020</strong>/2021 zu, damit der kleine<br />
Schulstandort Schnabelwaid<br />
doch gesichert bleibt.<br />
Da die Delle bei den Schülerzahlen<br />
nur das kommende Schul-<br />
KeineKompromisse<br />
Unsere Gesundheit ist wertvoll, deshalb<br />
vertraue ich der Nummer 1inBayern.<br />
www.aok.de/bayern/gesundheit<br />
jahr betrifft und es bereits ab<br />
2021/2022 zahlenmäßig wieder<br />
aufwärts geht, werden die entsprechenden<br />
Lehrerressourcen<br />
seitens des Kultusministeriums<br />
bereitgestellt.<br />
Brendel-Fischer, Mitglied im<br />
Bildungsausschuss des Bayerischen<br />
Landtags: „Damit wird<br />
deutlich, dass Bayern zur Standortgarantie<br />
für kleine, eigenständige<br />
Grundschulen stehtund sich<br />
offen für temporäre Zwischenlösungen<br />
zeigt“.<br />
red<br />
BAYREUTH. Der Deutsche<br />
Bundestag hat im zweiten<br />
Nachtragshaushalt weitere<br />
Mittel für den Ausbau der Kindertagesbetreuung<br />
sowie der<br />
Ganztagsschulen bereitgestellt.<br />
Hierzu die Obfrau im Familienausschuss<br />
und Bundestagsabgeordnete<br />
Dr. Silke Launert:<br />
„Mit dem zweiten Nachtragshaushalt<br />
wollen wir den Kommunen<br />
helfen, die finanziellen<br />
Herausforderungen der Corona-Krise<br />
zumeistern. Für Kitaund<br />
Ganztagsausbau werden<br />
Ausbau der Kinderbetreuung<br />
im Bereich<br />
der Kindergärten,<br />
Kitas und<br />
Krippen bis<br />
Ende 2021<br />
eine Milliarde<br />
Euro<br />
zusätzlich<br />
SilkeLaunert bereitgestellt.<br />
Auch<br />
Foto: red<br />
der Ausbau von Ganztagsschulen<br />
und Ganztagsbetreuung<br />
wird mit weiteren 1, 5<br />
Milliarden Euro finanziell gefördert.<br />
Von den Maßnahmen<br />
sind gleichzeitig auch Impulse<br />
für die Belebung der Wirtschaft<br />
zu erwarten. Denn in den Ausbau<br />
der Kindertagesbetreuung<br />
und Ganztagsschulen werden<br />
zahlreiche Akteure miteingebunden<br />
sein, darunter auch viele lokale<br />
Unternehmen“.<br />
Ebenfalls gefördert werden<br />
gemeinnützige Organisationen,<br />
wie etwa Jugendherbergen, Einrichtungen<br />
der Jugendbildung,<br />
Familienferienstätten und Schullandheime,<br />
welche derzeit in besonderem<br />
Maßeinihrer Existenz<br />
gefährdetsind.<br />
red<br />
Schulstress und Leistungsdruck<br />
Zu hohe Erwartungen fördern Versagen<br />
BAYREUTH. Die Schule beginnt<br />
wieder und damit –nach dem ungewöhnlichen<br />
zweiten Halbjahr<br />
des letzten Schuljahres –hoffentlich<br />
auch der Schulalltag. Dazu<br />
gehören neben den Hausaufgaben<br />
auch Prüfungen. Die Noten<br />
sollen Schülerinnen und Schülern<br />
Orientierung geben, wo sie<br />
stehen und zeigen, ob eventuell<br />
nachgesteuert werden muss.<br />
„Vor einer Prüfung aufgeregt zu<br />
sein, ist völlig normal“, sagt Margot<br />
Schmitt von der AOK-Direktion<br />
Bayreuth-Kulmbach. Wenn<br />
sich aus Nervositätaber Panik vor<br />
Prüfungen bis hin zu Versagensängsten<br />
entwickelt, entstehen<br />
Probleme.<br />
Um aufmerksam und ernsthaft<br />
an eine Klassenarbeit<br />
heranzugehen, ist eine leichte<br />
Anspannung hilfreich. Extreme<br />
Anspannung, schlaflose Nächte,<br />
Panikattacken und die Sorge zu<br />
versagen, behindern nicht nur<br />
die notwendige Konzentration in<br />
der Prüfungssituation, sie führen<br />
am Ende oft auch zu schlechten<br />
Noten. Gründe für die Versagensängste<br />
mancher Schülerinnen<br />
und Schüler können die eigenen<br />
Eltern und deren Erwartungshaltung<br />
sein. Der Übergang von<br />
der Grundschule aufs Gymnasium<br />
muss unbedingt geschafft<br />
werden, ein Studium ist selbstverständlich<br />
und alternativlos geworden.<br />
Doch sind diese Ansprüche<br />
auch immer realistisch oder<br />
sollten die Ziele gegebenenfalls<br />
neu definiert werden? Welche<br />
Zukunfts- und Berufswünsche<br />
haben die Kinder und Jugendlichen?<br />
Ist dafür unbedingt ein<br />
Abitur notwendig? Ein Ausbildungsberuf<br />
ist oftmals eine gute<br />
Alternative zum Studium, kann<br />
sogar das Torzueinem Studium<br />
sein.<br />
Um Schulstress und Leistungsdruck<br />
vorzubeugen, sind<br />
gute Beziehungen des Kindes<br />
beziehungsweise Jugendlichen<br />
zu Eltern und Freunden wichtig.<br />
Eltern können das Vertrauen des<br />
Kindes in sich selbst und seine<br />
Fähigkeiten fördern.<br />
„Vermitteln Sie Ihrem Kind,<br />
dass Sie es lieben und akzeptieren,<br />
egal, welche Schulnote es mit<br />
nach Hause bringt“, rät die AOK-<br />
Gesundheitsexpertin. Eltern<br />
dürfen bei einer Fünf oder Sechs<br />
durchaus sagen, dass sie sich<br />
eine bessereNoteerhoffthaben.<br />
„Vermeiden Sie dabei Vorwürfe<br />
und Beschimpfungen. Bieten Sie<br />
stattdessen IhreHilfean“,soMargot<br />
Schmitt. Es geht nun darum,<br />
das Selbstvertrauen des Kindes<br />
zu stabilisieren und gemeinsam<br />
zu überlegen, wie eine Verbesserung<br />
möglich ist. Für eine gute<br />
Lernatmosphäreist beispielsweise<br />
wichtig, dass weder Fernseher<br />
noch Smartphone oder andere<br />
digitale Medien ablenken können.<br />
Sind schon Angststörungen<br />
durch auffälliges Verhalten<br />
zu beobachten, empfiehlt die<br />
AOK-Gesundheitsexpertin sich<br />
professionelle Hilfe zu holen,<br />
Eine gute Lernatmosphäre ist<br />
wichtig. Foto: AOK-Mediendienst<br />
beispielsweise bei einer Kinderund<br />
Jugendberatungsstelle.<br />
Allgemeine Tipps gegen<br />
Prüfungsangst:<br />
•ausreichend Zeit zum Lernen<br />
und Erholen einplanen<br />
•Negatives positiv umformulieren<br />
•die Prüfungssituation mit Freunden<br />
vorabdurchspielen<br />
•gemeinsam mit Freunden lernen<br />
und sich gegenseitig abfragen<br />
• Entspannungstechniken erlernen<br />
und üben<br />
red