Komponenten für „Oskar“-Preisträger - KSPG AG
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Fotos (10): Thomas Klink<br />
Dank EMPA ist die Produktion mehrbasiger Treibmittel in puncto Sicherheit, Arbeits- und Umweltschutz, Qualität sowie Effizienz nachhaltig optimiert worden.<br />
(Fortsetzung von Seite 10)<br />
die legen Wert darauf, dass bei jedem<br />
Schuss das gleiche Trefferbild entsteht.<br />
Deswegen müssen wir in der Produktion<br />
da<strong>für</strong> sorgen, dass wir stets ausreichend<br />
homogene Pulver in die Patronen einfüllen,<br />
deren Füllgrad auch stets konstant<br />
sein muss.“<br />
In die Mischanlage selbst wurde ein<br />
Metalldetektor integriert. Ulrich Focken:<br />
„Das haben wir vor allem auf Wunsch unser<br />
amerikanischen Kunden getan. Durch<br />
Splitterabplatzungen an Walzen oder<br />
Messern können in das Pulver schon einmal<br />
winzigste Metallteilchen gelangen,<br />
die durch den Einsatz der Detektoren<br />
wieder sicher ausgeschleust werden.“<br />
Das derzeit jüngste Projekt – es befindet<br />
sich bereits am Ende der Montagephase<br />
– ist die Errichtung einer komplett<br />
neuen Walzanlage. „Damit betreten wir<br />
technologisches Neuland“, berichtet<br />
Franz Wenzl nicht ohne – berechtigten –<br />
Stolz: „Wir sind damit weltweit das erste<br />
Unternehmen, das den Walzprozess bei<br />
mehrbasigen Treibladungspulvern vollautomatisch<br />
durchführt.“<br />
Noch kippt ein Arbeiter die Pulvermasse<br />
aus einer Tonne auf die Walze, auf der<br />
es mehrfach durchgewalzt wird. Heraus<br />
kommt ein linoleumartiger Belag, der auf<br />
einem heißen Metalltisch in Bahnen geschnitten<br />
und aufgerollt wird. „Diese sehr<br />
anstrengenden Arbeitsschritte werden in<br />
Zukunft automatisch ablaufen, und die<br />
Arbeiter werden keine sprengölhaltigen<br />
Dämpfe mehr einatmen“, erläutert Wenzl:<br />
„Damit erreichen wir nicht nur eine bedeutend<br />
höhere Ausbringungseffizienz<br />
von demnächst 20-Kilogramm-Chargen<br />
Explosivstoff, sondern auch eine weitere<br />
Reduzierung der Gefahr von Arbeitsunfällen<br />
und der Umweltbelastung; auch der<br />
Ausschuss wird verringert.“<br />
Die Mitarbeiter kommen mit der Masse<br />
nicht mehr in Kontakt; automatisch verpackt<br />
wird das Produkt schließlich im sicheren<br />
Bereich abgenommen. Wichtig ist<br />
dabei auch die Schaffung eines einheitlichen<br />
Raumklimas. „Im Winter“, so erläu-<br />
tert Ulrich Focken, „kam es früher hin und<br />
wieder zu Bränden an der Anlage, weil<br />
dann die Luft trockender ist. Mit einem<br />
das ganze Jahr hindurch gleich bleibenden,<br />
genau definierten Klima wird diese<br />
Gefahr künftig vermieden.“ In Betrieb genommen<br />
wird die Anlage voraussichtlich<br />
im Herbst dieses Jahres.<br />
Ein weiterer wichtiger Beitrag <strong>für</strong> den<br />
Umweltschutz ist die ebenfalls vorgesehene<br />
Erneuerung der Ablufttechnik. „Gemeinsam<br />
mit einem externen Lieferanten<br />
haben wir ein Verfahren erarbeitet, um<br />
mit Hilfe speziell da<strong>für</strong> gezüchteter Bakterien<br />
löse- und sprengölhaltige Abluft<br />
zu reinigen“, berichtet Franz Wenzl. Die<br />
Vortrockenhäuser bei der Herstellung von<br />
Pulvern sind die Gebäude mit den derzeit<br />
höchsten Schadstoffemissionen. „Wenn<br />
sich die mikrobiologischen Anlagen im<br />
Dauertest bewährt haben, werden wir<br />
diese Gebäude mit der neuen Technologie<br />
ausrüsten und so einen wertvollen<br />
Beitrag zur Luftreinhaltung leisten.“<br />
Dr. Christian Leitzbach