Die «Sarasin-Debatte» im Tages-Anzeiger Wieso die ... - ZHSF
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<strong>Die</strong> Wirtschaft und ihre Bedürfnisse entwickeln sich nicht gradlinig. Kann man heute<br />
überhaupt sagen, welche Qualifikationen in zehn Jahren gefragt sein werden?<br />
Wichtig ist hier <strong>die</strong> Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln und sich weiterzubilden<br />
– sowohl <strong>im</strong> technischen Bereich, aber auch bezüglich der Kunden, der Märkte,<br />
der Zusammenarbeit in internationalen Teams. Das gilt übrigens für alle Qualifikationsstufen.<br />
Wir können heute aber auch bereits sagen, dass wir in Zukunft unbedingt<br />
mehr <strong>die</strong> menschliche und emotionale Kompetenz der Frauen entwickeln und nutzen<br />
müssen. Frauen sind heute sehr gut ausgebildet, sie interessieren sich aber noch viel<br />
zu wenig für <strong>die</strong> faszinierende Welt der technischen Berufe und der Industrie. Damit<br />
fehlt uns auch der notwendige Nachwuchs für Frauen in Führungspositionen.<br />
Welches Wissen und welche Fähigkeiten erachten Sie als zentral, um auf dem Arbeitsmarkt<br />
erfolgreich zu sein?<br />
Erst einmal eine solide Grundausbildung in einem Bereich, denn ich bin kein Freund<br />
von Generalisten, <strong>die</strong> von allem gehört haben, aber nichts richtig können. Dann <strong>die</strong><br />
Fähigkeit, sich weiterzubilden und in neue Themen einarbeiten zu können.<br />
Inwiefern zeigen sich bei Siemens Entwicklungen, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Bereich der Qualifikationsanforderungen<br />
typisch sind für <strong>die</strong> ganze Schweiz?<br />
Ich würde mich auch freuen, wenn mehr Schweizer Mitarbeiter <strong>die</strong> Möglichkeit des<br />
Konzerns wahrnehmen würden, eine Zeit <strong>im</strong> Ausland und in anderen Bereichen zu<br />
arbeiten. Das ist eine Voraussetzung dafür, bei uns Karriere auf höherer Ebene zu<br />
machen. Ein allgemeiner Trend ist <strong>die</strong> steigende Nachfrage an Informatikern, da<br />
Computer und intelligente Prozessoren unsere gesamte Welt weiter durchdringen. Sie<br />
sind heute in jedem Auto, in jedem Telefon, in jeder Maschine und in jeder Heizungs-<br />
und Lüftungsanlage. Ansonsten sind wir wie <strong>die</strong> meisten Firmen in der Schweiz darauf<br />
angewiesen, einen grossen Teil unserer Stellen mit ausländischen Mitarbeitern zu<br />
besetzen, da nicht genügend Schweizer zur Verfügung stehen.<br />
Lernt man <strong>im</strong> Schweizer Bildungssystem noch das Richtige oder sind Anpassungen<br />
nötig?<br />
Für unsere Bedürfnisse lernt man <strong>im</strong> Schweizer Bildungssystem das Richtige. <strong>Die</strong><br />
Ausbildungsangebote sind auf einem hohen Niveau, und insbesondere das duale System,<br />
bei dem wir eine vollständige Durchlässigkeit von der Berufslehre bis zur Hochschule<br />
haben, führt zu Mitarbeitern, <strong>die</strong> nicht nur <strong>die</strong> Theorie kennen, sondern auch<br />
<strong>die</strong> Praxis, um Entwicklungen in Produkte und Lösungen umzusetzen – wir benötigen<br />
nur mehr <strong>die</strong>ser gut ausgebildeter Mitarbeiter. Obwohl schon auf einem guten Stand,<br />
sollten wir <strong>die</strong> berufsbegleitende Ausbildung weiter ausbauen und insbesondere den<br />
Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf fördern.<br />
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