MONATSBRIEF - Gymnasium Altona
MONATSBRIEF - Gymnasium Altona
MONATSBRIEF - Gymnasium Altona
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<strong>MONATSBRIEF</strong><br />
Informationen der Schulleitung 08/2012<br />
Liebe Eltern,<br />
die Ferien sind zu Ende und<br />
das Schuljahr ist angelaufen.<br />
Leider sind von den drei neuen<br />
Lehrern, die im August<br />
hätten bei uns anfangen sollen,<br />
nur zwei gekommen – die<br />
kurzen Selbstvorstellungen<br />
sehen Sie weiter unten. Die<br />
dritte Lehrerin hat wegen<br />
Vertragsquerelen die Stelle<br />
nicht angetreten – herausgestellt<br />
hat sich dies zwei Tage<br />
vor Unterrichtsbeginn. Wir<br />
haben das dadurch entstehende<br />
Problem aber schnell<br />
lösen können, teils dadurch,<br />
dass teilzeitbeschäftigte Lehrerinnen<br />
aufgestockt haben,<br />
teils durch einen Lehrauftrag,<br />
der vor allem den Stunden im<br />
CTA-Bereich gilt.<br />
Und natürlich gibt es dann<br />
noch das eine oder andere<br />
kleine Problem, bis ein so<br />
großer Organismus wie unsere<br />
Schule ohne Knirschen funktioniert.<br />
Ich hoffe, wir konnten<br />
in diesen Fällen schnell Abhilfe<br />
schaffen.<br />
Ich wünsche uns ein interessantes,<br />
lebendiges und kreatives<br />
Schuljahr mit vielen spannendenUnterrichtsereignissen<br />
und Ihren Kindern ein<br />
erfolgreiches Schuljahr.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr Georg Kerl<br />
Liebe Schülerinnen und Schüler,<br />
liebe Eltern,<br />
ich darf mich Ihnen kurz vorstellen:<br />
Mein Name ist Thorsten<br />
Puderbach, ich bin 33<br />
Jahre alt und neu am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Altona</strong>. Ich unterrichte<br />
die Fächer Sport und Biologie.<br />
Nach meinem Studium an der<br />
Justus-Liebig-Universität in<br />
Gießen hat es mich weiter ins<br />
schöne Köln gezogen. Im Kölner<br />
Umland habe ich nach<br />
zwei Jahren erfolgreich mein<br />
Referendariat abgeschlossen.<br />
Nach diesem war ich weitere<br />
zwei Jahre am <strong>Gymnasium</strong><br />
Kreuzau tätig. Aus privaten<br />
Gründen hab ich mich zu diesem<br />
Schuljahr nach Hamburg<br />
versetzen lassen.<br />
Ich freue mich sehr, am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Altona</strong> einen Platz<br />
gefunden zu haben und Euch,<br />
liebe Schülerinnen und Schüler,<br />
auf dem Weg zum Abitur<br />
zu begleiten.<br />
Beste Grüße,<br />
Thorsten Puderbach<br />
„Mathematik und Kunst, wie<br />
passt das den zusammen?“<br />
Diese Frage wurde mir während<br />
meiner Studienzeit des<br />
Öfteren gestellt.<br />
Mein Name ist Sara Sparmann<br />
und ich unterrichte ab diesem<br />
Schuljahr Mathematik und<br />
Bildende Kunst am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Altona</strong>.<br />
Das Studium absolvierte ich<br />
im schönen Elbflorenz. Nach<br />
Hamburg hat es mich erst<br />
2010 für das Referendariat<br />
verschlagen. Zwar verabschiedete<br />
ich mich nur schweren<br />
Herzens von meiner Heimatstadt<br />
Dresden, bereue meine<br />
Entscheidung jedoch nicht.<br />
Hamburg ist eine vielseitige<br />
und lebendige Stadt, deshalb<br />
bin ich glücklich darüber hier<br />
zu leben.<br />
Während meiner Ausbildung<br />
an einer Stadtteilschule in<br />
Hamburg war Individualisierung<br />
eine besondere Herausforderung<br />
für mich. Diesen<br />
Anspruch möchte ich auch am<br />
<strong>Gymnasium</strong> weiter verfolgen.<br />
Problemlösender und praxis-<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Altona</strong> Hohenzollernring 57/61 22763 Hamburg Tel: 040.4289700<br />
Fax: 040.42897033 Mail: info@gymaltona.de Homepage: www.gymaltona.de
MONATSB R I E F<br />
Informationen der Schulleitung 08/2012<br />
naher Mathematikunterricht<br />
sind mir wichtig. Kreativität<br />
spielt nicht allein in Kunst,<br />
sondern auch in Mathematik<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Ich freue mich auf eine abwechslungsreiche<br />
und spannende<br />
Arbeit mit den Schülern<br />
am <strong>Gymnasium</strong> <strong>Altona</strong> sowie<br />
auf eine gute Zusammenarbeit<br />
mit Eltern und Kollegen.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Sara Sparmann<br />
Comenius ist zurück !<br />
Anja von Seth,<br />
Comenius Koordinatorin<br />
Hurra, hurra! Comenius ist<br />
wieder da, am <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Altona</strong>!<br />
Nach einem Jahr Abstinenz ist<br />
es uns gelungen, zum zweiten<br />
Mal an einer zweijährigen<br />
multilateralen Comenius<br />
Schulpartnerschaft teilzunehmen,<br />
ein Projekt, das mit<br />
Unterstützung der Europäischen<br />
Kommission finanziert<br />
wird. Von 2012 bis 2014 werden<br />
wir mit unserer alten<br />
Partnerschule in Huelva (Spanien)<br />
und neuen in Venedig<br />
(Italien) und Agen (Frankreich)<br />
zum Thema „Die Zukunft:<br />
deine, meine, unsere Angelegenheit“<br />
zusammen arbeiten.<br />
Unsere alte Partnerschule in<br />
Nikosia (Zypern) befindet sich<br />
noch auf der Warteliste und<br />
erfährt erst Ende Dezember,<br />
ob sie ebenfalls gefördert<br />
wird.<br />
Als koordinierende Schule des<br />
Projekts kommt viel Arbeit auf<br />
uns zu, aber die Stimmung im<br />
Kollegium ist bestens, nicht<br />
nur unter den Lehrkräften, die<br />
bereits im letzten Projekt mitgearbeitet<br />
haben. In den<br />
nächsten Tagen werden sich<br />
die interessierten Lehrkräfte<br />
zusammensetzen und darüber<br />
beraten, in welchen Fächern<br />
und Klassen/Kursen zum<br />
Thema gearbeitet werden<br />
kann. Prinzipiell ist dies in<br />
allen Klassenstufen möglich.<br />
Sobald sich die ersten Schüler/innen<br />
– Lehrer/innen<br />
Teams gebildet haben, kann<br />
es mit dem Projekt losgehen.<br />
Auch alle, die nicht direkt am<br />
Projekt beteiligt sind, können<br />
zum Gelingen des Projekts<br />
beitragen, z.B. durch Teilnahme<br />
an diversen stattfindenden<br />
Wettbewerben, musikalische,<br />
moralische und tatkräftige<br />
Unterstützung etwa bei<br />
internationalen Treffen oder<br />
bei der Suche nach Gastfamilien.<br />
Wir möchten möglichst<br />
viele Menschen unserer<br />
Schulgemeinschaft in das Projekt<br />
mit einbeziehen.<br />
Das neue Comenius -Schild am<br />
Hauptgebäude ist angebracht<br />
und eine bunte europäische<br />
Fahnenkette schmückt unser<br />
Seite 2<br />
Foyer. Darüber hinaus gibt es<br />
einen Schaukasten im Foyer,<br />
der regelmäßig über Neues<br />
und den Verlauf des Projekts<br />
informieren wird.<br />
Da man bei Comenius auch<br />
reisen muss, wird der Unterricht<br />
für manche Beteiligte<br />
(Lehrkräfte und Schüler/innen)<br />
im Laufe der zwei<br />
Schuljahre hin und wieder<br />
ausfallen…<br />
Also, Augen und Ohren auf!<br />
Wir freuen uns über alle, die<br />
mitmachen!<br />
Anmelderekord bei der<br />
CTA-Ausbildung<br />
Rainhard Gottschalk,<br />
Bio-, Chemie- und CTA-Lehrer<br />
Das Interesse an der Ausbildung<br />
zur Chemisch-Technischen-Assistenz<br />
(CTA) ist riesengroß.<br />
In diesem Schuljahr<br />
mussten sechs Einführungskurse<br />
(zwei vom <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Altona</strong>, vier von anderen<br />
Hamburger Schulen) eingerichtet<br />
werden.<br />
In dreieinhalb Jahren erhalten<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
eine Doppelqualifikation: Die<br />
CTA-Ausbildung beginnt in der<br />
10. Klasse und endet mit einem<br />
5. Semester nach dem<br />
Abitur.<br />
Die Teilnehmer lernen zu Beginn<br />
in einem praktisch orientierten<br />
Methodenkurs die<br />
wichtigsten Laborgeräte und<br />
deren Anwendung kennen.<br />
Kurse in Anorganischer, Organischer<br />
und Physikalischer<br />
Chemie schließen sich an,<br />
daneben werden Kenntnisse
MO ONAT TS BRRIEFF<br />
Informmationen<br />
derr<br />
Schulleitungg<br />
08/20122<br />
in chemmischer<br />
Datenverarbei<br />
tung verrmittelt.<br />
Da die CCTA-Ausbilduung<br />
wegen<br />
des „noormalen“<br />
UUnterrichts<br />
überwiegend<br />
nachmmittags<br />
bis<br />
abends stattfindet, stellt sie<br />
hohe Anforderungeen<br />
an die<br />
Belastbaarkeit<br />
und Leistungs-<br />
bereitschhaft<br />
der Schülerrinnen<br />
und Schhüler,<br />
was siich<br />
mit Si-<br />
cherheitt<br />
positiv auf dden<br />
späteren<br />
beruflichen<br />
WWerdegang<br />
auswirkeen<br />
wird.<br />
Ausflug<br />
zu Airbuus<br />
Johanna Jeske, Schülerin<br />
Nun sinnd<br />
die Ferien<br />
vorbei<br />
und vielle<br />
werden vvon<br />
ihrem<br />
Urlaub eerzählen.<br />
Bestimmmt<br />
sind einigge<br />
in den<br />
Ferien wweggeflogen.<br />
. Es ist für<br />
manche schon eine Selbstver-<br />
ständlichhkeit,<br />
mit ddem<br />
Flug-<br />
zeug zu verreisen, aber<br />
wie so<br />
ein Flugzzeug<br />
funktiooniert<br />
oder<br />
wie viel Arbeit dahinnter<br />
steckt,<br />
ein Fluugzeug<br />
herzustellen,<br />
wissen ddie<br />
meisten nnicht.<br />
Bei demm<br />
Ausflug zuu<br />
„Airbus“<br />
hatte daas<br />
Chemie- Profil der<br />
jetzigen S3 einen kleinen<br />
Ein-<br />
druck inn<br />
die Hersteellung<br />
von<br />
Flugzeuggen<br />
bekommmen.<br />
Unser „AAbenteuer“<br />
hat mit<br />
der HVVV-Fähre<br />
ang gefangen,<br />
mit der wir auf die<br />
andere<br />
Elbseite gefahren sind.<br />
Dort<br />
haben uns<br />
schon zw wei nette<br />
Azubis erwartet,<br />
die e uns den<br />
ganzen Vormittag begleiten<br />
sollten.<br />
Auf dem Weg zu dem m Gebäu-<br />
de, in deem<br />
wir die Einführung<br />
in das UUnternehmen<br />
n bekom-<br />
men solllten,<br />
ist gle eich eines<br />
aufgefalleen:<br />
Die Gr röße des<br />
Geländess.<br />
Damit die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
M<br />
schnellerr<br />
von einem<br />
Punkt<br />
zum andeeren<br />
komme en, gibt es<br />
eine eigene<br />
Buslinie.<br />
Leider<br />
durften wir damit nicht n fah-<br />
ren, aberr<br />
der Weg zu u unserem<br />
Aufenthaaltsort<br />
war nicht n weit.<br />
Außerdemm<br />
konnten wir so<br />
einige MMitarbeiter<br />
bei der<br />
Arbeit beeobachten.<br />
Nach einem<br />
Rundgan ng hat uns<br />
eine Studentin<br />
erwa artet, die<br />
derzeit bei<br />
Airbus arb beitet und<br />
die Präseentation<br />
leite ete.<br />
Wir habeen<br />
in dieser Präsenta-<br />
tion eineen<br />
Eindruck über die<br />
globale VVerbreitung<br />
und Beschäftiguung<br />
von Airbus A be-<br />
kommen.<br />
Viele Flugz zeuge von<br />
Airbus heeben<br />
pro Minute M ab.<br />
Und es gibt viele Standorte S<br />
weltweit.<br />
In Deutsch hland gibt<br />
es nur drei<br />
Stück, do och dafür<br />
ist einer davon gleic ch hier in<br />
Hamburgg.<br />
Nachdem wir w einige<br />
„Workshops“<br />
absolv viert ha-<br />
ben, beggann<br />
nun de erinteressanteste Part: Die Führung<br />
durch diee<br />
Werkhallen n.<br />
In diesen<br />
Hallen haben<br />
wir<br />
einen Einndruck<br />
von dem Auf-<br />
wand mitbekommen,<br />
der<br />
hinter einner<br />
Flugzeu ugherstel-<br />
lung steckt.<br />
Die einzelnen e<br />
Teile werden<br />
nämlich<br />
nicht<br />
nur in HHamburg<br />
he ergestellt,<br />
sondern weltweit. Jeder<br />
Standort hat sich auf f ein Teil-<br />
gebiet spezialisiert,<br />
damit d die<br />
Produktioon<br />
schneller von stat-<br />
ten geht. Hamburg ko ooperiert<br />
am meistten<br />
mit Engl land und<br />
Frankreichh.<br />
Zum Ende<br />
der Führung<br />
sind<br />
wir in ddie<br />
Werkhallen<br />
des<br />
A380s geegangen.<br />
Es ist wirk-<br />
lich interressant,<br />
wie e dieses<br />
große FFlugzeug<br />
produziert<br />
wird - waas<br />
anders is st, vergli-<br />
chen zu den kleiner renFlug- zeugen unnd<br />
welche Techniken<br />
dafür heraausgefunden<br />
n werden<br />
mussten, damit alles funktio-<br />
niert.<br />
Wissenswwert<br />
ist vielleicht<br />
auch<br />
noch, dasss<br />
jeder als Kunde in<br />
Frage kommmen<br />
kann, , solange<br />
man das Geld dafür r hat. So<br />
können SScheiche<br />
un nd auch<br />
andere wwohlhabende<br />
e Personen<br />
sich dort ein Flugzeug- F<br />
bauen lasssen.<br />
Die Flugzeuge F<br />
bekommeen<br />
sogar auf f Wunsch<br />
„Extras“ iin<br />
der Innen nausstat-<br />
tung. Da wollen manche<br />
Kunden<br />
eine Dusche an Bord ha-<br />
ben oder eine bestimmte<br />
Ver-<br />
zierung.<br />
Nach der Werkhallen nführung,<br />
konnten wir das alle es in der<br />
Mittagspaause<br />
Revue passieren p<br />
lassen unnd<br />
das lecke ere Essen<br />
in der Cafeteria genießen. g<br />
Wenn maan<br />
aber nich ht in die<br />
Cafeteria wollte, kon nnte man<br />
auch im Raum bleiben<br />
und<br />
wurde dort<br />
mit Obst versorgt.<br />
v<br />
<strong>Gymnasium</strong>m<br />
<strong>Altona</strong> HHohenzollernring<br />
57/61 22763 Hambuurg<br />
Tel: 0040.4289700<br />
Fax: 0440.42897033<br />
Mail: info@@gyaltona.de<br />
Homepagge:<br />
www.gymaaltona.de<br />
Seite 3
MONATSB R I E F<br />
Informationen der Schulleitung 08/2012<br />
Nach der Mittagspause haben<br />
wir uns noch einige Kurzvideos<br />
angeguckt. Eins davon<br />
wurde danach sogar im Kino<br />
gezeigt. Da das Unternehmen<br />
Airbus von Männern dominiert<br />
wird, werben sie auch<br />
Frauen an, dort eine Ausbildung<br />
zu machen und zu arbeiten.<br />
Auf dem Rückweg ist uns dann<br />
eines besonders in Erinnerung<br />
geblieben: Die entspannte<br />
und nette Atmosphäre. Egal,<br />
wo wir hingegangen sind, es<br />
herrschte ein tolles Klima<br />
Rückblickend gefiel uns der<br />
Ausflug und wir würden dieses<br />
Unternehmen weiter empfehlen.<br />
Besuch im<br />
Stasi-Gefängnis<br />
Sünje Nommensen und Diego<br />
Aghamiri, Schülerin und Schüler<br />
Klasse 10<br />
Am 11.06.2012 besuchten wir<br />
(10b des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Altona</strong>)<br />
das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen<br />
in Zusammenhang<br />
mit unserer Bildungsreise<br />
nach Berlin mit Frau Grusnick<br />
und Frau Wiedemann als<br />
Begleitpersonen.<br />
Da wir im Vorfeld ausreichend<br />
von Frau Wiedemann über die<br />
Geschichte und die Verhältnisse<br />
des Gefängnisses informiert<br />
wurden, hatten wir einen<br />
groben Eindruck von dem,<br />
was uns erwarten würde.<br />
Als wir am Vormittag im Gefängnis<br />
ankamen, wurden wir<br />
sogleich von zwei Zeitzeugen<br />
empfangen und in Arbeitsgruppen<br />
eingeteilt.<br />
Wir bekamen einen kurzen<br />
Überblick über das Außengelände<br />
des Gefängnisses, mitsamt<br />
einem Besuch in den<br />
Freigangbereich der Gefangenen.<br />
Darauf besuchten wir mit<br />
unserem Zeitzeugen Jorge den<br />
unterirdischen Zellentrakt, der<br />
als „U-Boot“ in die Geschichte<br />
einging. Es fiel Jorge noch<br />
immer sichtlich schwer, die<br />
beengenden, dunklen Gänge<br />
zu betreten. Uns wurden die<br />
Einzelhaftzellen gezeigt, in<br />
denen die Gefangenen über<br />
Wochen isoliert und schikaniert<br />
wurden. Diese Räume<br />
waren nur teilweise mit einer<br />
harten Holzpritsche ausgestattet,<br />
in denen die Gefangenen<br />
ausschließlich auf dem Rücken<br />
schlafen durften und in unregelmäßigen<br />
Abständen geweckt<br />
wurden, um ihren lebenserhaltenden<br />
Schlaf zu<br />
unterbrechen.<br />
Außerdem wurde uns eine<br />
Rekonstruktion eines Foltergeräts<br />
gezeigt, von dem allerdings<br />
nur wenige Zeitzeugen<br />
berichteten. Jorge wies uns<br />
eingängig daraufhin, dass das<br />
Gerät nur eine Rekonstruktion<br />
darstellte und man nicht genau<br />
wisse, wie es tatsächlich<br />
benutzt wurde. Er fügte hinzu,<br />
dass es manchmal allerdings<br />
gut sei, nicht alles zu wissen,<br />
da die Geschehnisse schon<br />
schlimm genug waren. Daraufhin<br />
wurde uns noch eine<br />
erhaltene Gummizelle gezeigt,<br />
in der die Gefangenen in robusten<br />
Zwangsjacken aushar-<br />
Seite 4<br />
ren mussten, besonders bewegt<br />
haben uns die Kratzspuren<br />
an Tür und Wänden.<br />
Im Anschluss an die schockierenden<br />
Verhältnisse des Isolationstrakts<br />
wurden wir wieder<br />
ans Tageslicht geführt, um<br />
einen Blick auf einen, als Lieferwagen<br />
getarnten Transporter<br />
werfen zu dürfen, der unter<br />
anderem dazu benutzt<br />
wurde, die „Staatsfeinde“ mit<br />
verbundenen Augen und in<br />
engen Zellen abzuführen oder<br />
wenn nötig in das gefängniseigene<br />
Krankenhaus zu bringen.<br />
Der Weg zum Krankenhaus<br />
wurde allerdings mit<br />
Umwegen versehen, um die<br />
Gefangenen zusätzlich zu desorientieren.<br />
Anschließend wurden wir in<br />
die Haftzellen geführt, die ab<br />
den 70er Jahren schon bessere<br />
bzw. durchschnittliche Verhältnisse<br />
aufwiesen. Der<br />
Schein der „guten“ Verhältnisse<br />
hielt allerdings nicht lang<br />
an, bis einer unserer Mitschüler<br />
einen Text über die Vorgehensweise<br />
der Wärter vorlas,<br />
welche dazu führen sollte,<br />
dass die Gefangenen unterschwellig<br />
„zersetzt“ werden.<br />
Diese Vorgehensweise wurde<br />
von Jorge mit eigenen Erfahrungsberichten<br />
ausgeführt.<br />
Ein besonders eingängiger<br />
Moment seiner Ausführung<br />
war, als er uns zeigte, wie das<br />
Auge des Wärters durch den<br />
Türspion aussah, das einen<br />
stetig überwachte. Uns wurden<br />
die Techniken der Wärter<br />
erläutert, mit denen verhindert<br />
werden sollte, dass die
MONATS BRIEF<br />
Informationen der Schulleitung 08/2012<br />
Gefangenen auf den Gängen<br />
auf einander trafen, allerdings<br />
auch die Techniken der Gefangenen,<br />
mit denen sie miteinander<br />
kommunizierten.<br />
Außerdem wurden uns ausführlich<br />
die Unterschiede der<br />
Foltermethoden der Sowjets<br />
und der Stasi erklärt. Während<br />
die Sowjets mit körperlicher<br />
Gewalt und brutalen<br />
Foltermethoden versuchten,<br />
die Gefangenen zu brechen,<br />
setzten die Stasi-Vernehmer<br />
auf die objektive Psychologie,<br />
die darauf zielte, den Geist<br />
einschleichend zu brechen, in<br />
dem sie den Gefangenen ihre<br />
Würde nahmen.<br />
Zum Abschluss fassten beide<br />
Zeitzeugen noch einmal ihre<br />
persönliche Geschichte zusammen.<br />
Wir konnten uns<br />
zuerst nicht vorstellen, dass<br />
diese beiden Menschen, die<br />
dort vor uns standen, die psychische<br />
Folter der Stasi-<br />
Vernehmer am eigenen Leibe<br />
erfahren mussten.<br />
Als sie ihre Erfahrungen jedoch<br />
ausführten, wurde uns<br />
nochmal vor Augen geführt,<br />
dass diese schrecklichen Geschehnisse<br />
gar nicht so lange<br />
her sind, was von Jorge dadurch<br />
verstärkt wurde, dass er<br />
ausdrücklich erklärte, wie<br />
wichtig ihm sei, dass die Jugend<br />
nicht versäumt, sich mit<br />
der Vergangenheit auseinander<br />
zu setzen.<br />
Zitat von Jorge: „Die Demokratie<br />
ist zerbrechlich.“<br />
<strong>Gymnasium</strong> <strong>Altona</strong> Hohenzollernring 57/61 22763 Hamburg Tel: 040.4289700<br />
Fax: 040.42897033 Mail: info@gyaltona.de Homepage: www.gymaltona.de<br />
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