Pfarrblatt OSTERN 2009 - Pfarre Bad Vigaun

Durch Gottes Gnade Christophorus Bischof der Kirche von
Chiemsee). Auf der Rückseite dieser Münze finden sich die
Wappen des Bistums und das persönliche Wappen des Bischofs
(Umschrift: SIXTE ET SEBAS SELECTI PATRONI ORAT PRO
N = Sixtus und Sebastian, erwählte Patrone bittet für uns). Die
Heiligen Sixtus und Sebastian waren die Patrone des Bistums
Chiemsee. Christoph Schlattl starb am 6. Juli 1589 an den Folgen
eines Schlaganfalls. Er wurde im alten Salzburger Dom beigesetzt.
Wie ging damals eine Kirchweihe vor sich?
Der Grundgedanke einer feierlichen Kirchweihe war zur
damaligen Zeit, dass das Gotteshaus gewissermaßen getauft und
gefirmt werden soll. Dieses wurde zuerst in einem dreimaligen
Umzuge um die Kirche von außen mit Weihwasser besprengt.
Dann machte der Bischof im Innern der Kirche das Kreuzzeichen
auf den Boden, die zwei Kreuzesbalken bestreute er mit Asche
und zeichnete darin symbolisch das Alpha und Omega ein. Dies
war gleichsam das Zeichen der Besitzergreifung der Kirche durch
Jesus Christus selbst. Dann wurde die Kirche auch von innen in
einem dreifachem Umgang mit Weihwasser besprengt, worauf in
einem feierlichen Weihegebet der Segen Gottes über das Gotteshaus
herabgefleht wurde.
Nach der Einmauerung der Reliquien im Altar folgte die
Salbung des Altars, den der Bischof siebenmal mit dem
Weihrauchfass umschritt. Nach der Altarweihe folgte die Salbung
der Kirchenwand an zwölf Stellen zu Ehren der zwölf Apostel,
die ja als das Fundament der Kirche bezeichnet werden (Eph 2,
20). Die zwölf Apostelkreuze, die in jeder vom Bischof
konsekrierten Kirche sichtbar angebracht sind, erinnern an diese
Salbung. Es folgten sodann weitere Salbungen des Altars und endlich
die Feier der heiligen Messe.
In jeder so geweihten Kirche wurde alle Jahre der Jahrestag der
Kirchweihe festlich begangen. Es ist gewissermaßen der Geburtstag
oder Tauftag dieser Kirche. Aber auch ihr Namenstag wurde
ähnlich gefeiert, nämlich das Fest des Heiligen, dem sie geweiht
ist (Patrocinium=Kirchtag). Franz Ortner
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