Die Kuh als Klimasünder? - Tier-im-Fokus.ch
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Abb. 5: Verglei<strong>ch</strong>: Energieeinsatz pro Hektar (in GJ/ha)<br />
Quelle: (12)<br />
input (kein Mineraldünger,Futtermittel aus der Region)<br />
ist günstiger bezügli<strong>ch</strong> der Treibhausgasemissionen <strong>als</strong><br />
intensive Systeme mit hohem Düngemitteleinsatz zur<br />
Futtergewinnung sowie weiten Transportwegen. Bei<br />
einer zusätzli<strong>ch</strong>en weltweiten Reduktion der Rinderbestände<br />
wäre Methan bald kein S<strong>ch</strong>werpunktthema in<br />
der Kl<strong>im</strong>adiskussion mehr.<br />
Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz dur<strong>ch</strong> extensive Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
Der Ökologis<strong>ch</strong>e Landbau leistet aufgrund geringerem<br />
<strong>Tier</strong>besatz, moderater Leistung der <strong>Tier</strong>e, dem Verzi<strong>ch</strong>t<br />
auf synthetis<strong>ch</strong>e Dünge- und Pflanzens<strong>ch</strong>utzmittel und<br />
weitgehend ges<strong>ch</strong>lossener Betriebskreisläufe bedeutende<br />
Beiträge zum Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz.<br />
Systemverglei<strong>ch</strong>e <strong>im</strong> Berei<strong>ch</strong> Pflanzenbau, wel<strong>ch</strong>e<br />
au<strong>ch</strong> auf den Anbau von Futterpflanzen für Nutztiere<br />
übertragen werden können, ergaben, dass ökologis<strong>ch</strong>e<br />
Betriebe <strong>im</strong> Gegensatz zu konventionellen deutli<strong>ch</strong><br />
weniger Energie pro Hektar benötigen (Abb. 5): je na<strong>ch</strong><br />
Untersu<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> die Hälfte (10, 11) oder<br />
ein Drittel (12, 13). Dementspre<strong>ch</strong>end produzieren<br />
Öko-Betriebe pro Hektar wesentli<strong>ch</strong> weniger Treibhausgase:<br />
ebenfalls dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> etwa die Hälfte oder<br />
ein Drittel.<br />
Zusätzli<strong>ch</strong> bindet der Boden bei ökologis<strong>ch</strong>er Bewirts<strong>ch</strong>aftung<br />
<strong>als</strong> Folge humusmehrender Fru<strong>ch</strong>tfolgen,<br />
Stallmistdüngung und s<strong>ch</strong>onender Bodenbearbeitung<br />
zwölf bis 15 Prozent mehr Kohlenstoff <strong>als</strong> be<strong>im</strong> konventionellen<br />
Landbau. Folgli<strong>ch</strong> wird die Menge an CO 2 in<br />
der Luft reduziert. <strong>Die</strong>se humusrei<strong>ch</strong>eren Böden passen<br />
235<br />
<strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utz und <strong>Tier</strong>haltung<br />
si<strong>ch</strong> besser an negative Auswirkungen des Kl<strong>im</strong>awandels<br />
an und spei<strong>ch</strong>ern mehr und länger Wasser (14).<br />
Bei einer extensiven <strong>Tier</strong>haltung gelten genaue Vorgaben<br />
für die Anzahl von <strong>Tier</strong>en, die auf einem Hektar<br />
Land gehalten werden dürfen (z. B.14 Masts<strong>ch</strong>weine pro<br />
Hektar gemäß EU-Ökoverordnung (15)). Aufgrund dieser<br />
geringeren Besatzdi<strong>ch</strong>ten und der Aufstallungsformen<br />
mit Einstreu und Festmist liegen die Methan- und<br />
Ammoniak-Emissionen <strong>im</strong> Ökologis<strong>ch</strong>en Landbau unter<br />
den meist ohne Stroh mit Gülleproduktion arbeitenden<br />
konventionell bzw. intensiv wirts<strong>ch</strong>aftenden Systemen<br />
(siehe Kasten).<br />
Weltweit fließen jährli<strong>ch</strong> etwa 90 Millionen Tonnen<br />
Erdöl in die Herstellung von Dünger für den konventionellen<br />
Landbau und setzen dabei 250 Millionen Tonnen<br />
CO 2 frei. Im Ökologis<strong>ch</strong>en Landbau werden keine synthetis<strong>ch</strong>en<br />
Düngemittel verwendet.<br />
Insgesamt könnte in Deuts<strong>ch</strong>land eine Umstellung<br />
auf Ökolandbau eine Reduzierung von 65 Prozent der<br />
von der Landwirts<strong>ch</strong>aft produzierten kl<strong>im</strong>awirksamen<br />
Gase bedeuten, <strong>als</strong>o ein Einsparpotential von 50 Millionen<br />
Tonnen. Ein ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es Beispiel hierfür ist, dass<br />
ein konventionelles S<strong>ch</strong>nitzel mit 800 Gramm CO 2 pro<br />
Kilogramm Fleis<strong>ch</strong> viermal so viel Treibhausgase verursa<strong>ch</strong>t<br />
wie ein ökologis<strong>ch</strong>es (200 Gramm CO 2 pro Kilogramm)<br />
(16).<br />
Pläne der Politik<br />
Im Frühjahr 2007 haben die Staats- und Regierungs<strong>ch</strong>efs<br />
der EU einvernehmli<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>lossen, die Treibhausgas-