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Bad Aus see - Feld - kirchen 1:2 - ausseerland.net

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Fortsetzung von Seite 1:<br />

Dies, weil Freud in <strong>Aus</strong><strong>see</strong> oft von<br />

Langeweile geplagt wurde und deshalb<br />

viel spazierengegangen ist,<br />

außerdem rief die üppige Vegetation<br />

des <strong>Aus</strong><strong>see</strong>rlandes erotische<br />

Vorstellungen in Freud hervor . (Ob<br />

deshalb eine W anderung rund um<br />

den Altaus<strong>see</strong>r See für die<br />

TagungsteilnehmerInnen am Pro -<br />

gramm stand?) Die Wissen -<br />

schafterin folgerte, dass, je unbe -<br />

rühr ter die Natur, desto heilsamer ist<br />

sie für die Seele. Die Stabilisation<br />

der bestehenden Landschaft sei<br />

auch für den Tourismus auf lange<br />

Sicht gewinnbringender als die<br />

Abhaltung pompöser Events. Im<br />

Workshop „Musik und Identität“<br />

wurde von Univ .-Prof. Dr . Gerlinde<br />

Haid, Prof. Gerd Kühr und dem<br />

erfreulicherweise wieder vollständig<br />

gesunden und energiegeladenen<br />

Hannes Pressl analysiert, wie<br />

Identitätsbildung in musikalischer<br />

Hinsicht passiert. Univ .-Prof. Dr .<br />

Gerlinde Haid lieferte die fundierte<br />

Theorie, Hannes Pressl präsentierte<br />

auf der Geige traditionelle Volks -<br />

musik und erzählte aus seiner Praxis<br />

als ausübender Volksmusikant. Prof.<br />

Gerd Kühr versuchte mit modernen<br />

Musikbeispielen zu ergründen, wie<br />

die Komponisten von einst V olks -<br />

musik heute komponieren würden.<br />

4<br />

<strong>Aus</strong><strong>see</strong>r Gespräche 2009<br />

Um das Symposion vollständig zu<br />

analysieren, fehlt die Landschaft des<br />

Raumes, deshalb folgt nun eine<br />

Zusammenfassung der weiteren<br />

Vorträge: Es wurde ein W eg nach<br />

Ägypten beschritten, um heilige<br />

mystische Orte zu ergründen; dann<br />

startete ein philosophischer Rund -<br />

gang bei der „runden Brücke aus<br />

Beton“ und endete mit erhellenden<br />

Definitionen von „Raum“ und „Ort“.<br />

Einige Ergebnisse dazu: Die<br />

Architektur steht immer im Verhältnis<br />

zur Natur und zum Ort. Die<br />

Mythologie, das Mystische eines<br />

Ortes wird zuweilen von der<br />

Architektur ignoriert. Wer etwas über<br />

einen Ort erzählt, und wie erzählt<br />

wird, ist wirksam für die symbolische<br />

Aufladung eines Ortes, und diese ist<br />

oft bedeutsamer als seine<br />

Geographie. Identitätsbildung funktioniert<br />

manchmal auch auf literarischem<br />

W ege. Daraufhin luden die<br />

Die Organisatoren der <strong>Aus</strong><strong>see</strong>r Gespräche, Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad, und die<br />

Vizerektorin der Uni Graz, Univ.-Prof. Dr. Irmtraud Fischer mit Barbara Frischmuth.<br />

Fotos: M. Erdinger<br />

zwei literarischen Sommerfrischler -<br />

innen, Prof. Dr . Beatrix Müller-<br />

Kampel und Prof. Dr . Liliane<br />

Weißberg den Mathematiker Prof.<br />

Dr. Alfred S. Posamentier ein, um mit<br />

den Gästen die Theorie, dass<br />

<strong>Aus</strong><strong>see</strong> der Mittelpunkt Österreichs<br />

sei, ad absurdum zu führen,<br />

Palindrome zu errechnen und das<br />

Leben in den Salons in Wien und<br />

Der wieder genesene Hannes Pressl, Prof. Dr . Gerlinde Haid und Prof. Gerd Kühr<br />

beim musikalischen Workshop im Kaisersaal im Kammerhof.<br />

<strong>Aus</strong><strong>see</strong> zu beleuchten. Um 1900 war<br />

in den Salons in <strong>Aus</strong><strong>see</strong> und<br />

Altaus<strong>see</strong> die gesamte geistige Elite<br />

Wiens zu Gast! Dr . Maria Theresia<br />

Wietersheim-Meran erklärte im<br />

Salon der Malerei, dass Erzherzog<br />

Johann von seinen Kammermalern<br />

eine getreue Landschafts wieder -<br />

gabe forderte und die künstlerische<br />

Qualität dabei nur als positiven<br />

Zusatz gesehen hat. Die wissenschaftlichen<br />

Wanderungen durch die<br />

Landschaften der Identität und des<br />

<strong>Aus</strong><strong>see</strong>rlandes gingen oft steil bergauf;<br />

es kam vor, dass sich jemand im<br />

Gestrüpp des W aldes der Industrie<br />

verlor, oder auf dem steinigen W eg<br />

der Widerstands bewegungen des 2.<br />

Weltkrieges schlingerte und sich<br />

gegenüber Zeitzeugen und brillanten<br />

Denkerinnen behaupten musste.<br />

Der Schlussvortrag von Prof. Dr .<br />

Peter W eibel musste wegen<br />

Nichterscheinen des V ortragenden<br />

entfallen. Mit einer Matinee am<br />

Sonntagvormittag endete das<br />

Symposion. Barbara Frischmuth las<br />

sehr stimmungsvoll aus ihrem W erk<br />

„Die Entschlüsselung“. Barbara<br />

Lowin, eine Schülerin von Maria<br />

Callas, sang ausdrucksvoll und mit<br />

zuweilen silbernem Timbre Lieder<br />

mit Salzkammergutbezug, am Flügel<br />

sensibel begleitet von Paul<br />

Greenwood. Das genussvolle<br />

Flanieren der „<strong>Aus</strong><strong>see</strong>r Gespräche“<br />

durch die Landschaften trug reiche<br />

Früchte. Wir wünschen weiter frohes<br />

und reges geistiges Treiben und<br />

erwarten mit Spannung den intellektuellen<br />

Salon der Sommerfrische<br />

2010.<br />

Das Jugend- und Familiengästehaus<br />

in Altaus<strong>see</strong> nimmt Formen an<br />

Zwei Kräne und unzählige Arbeiter verschiedenster Firmen sind<br />

derzeit bei den Steinberghäusern beschäftigt.<br />

Die Arbeiten beim Jugend- und Familiengästehaus bei den Steinberghäusern in<br />

Altaus<strong>see</strong> schreiten zügig voran.<br />

Die Arbeiter legen sich mächtig ins<br />

Zeug, damit der geplante Eröf f -<br />

nungs termin noch in der heurigen<br />

Wintersaison eingehalten werden<br />

kann. Bei einem der Gebäude ist<br />

mittlerweile schon der Dachstuhl<br />

errichtet worden, beim zweiten<br />

Gebäude wird dies in den nächsten<br />

Tagen geschehen.

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