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KÄNGURU Oktober 2020

Gesellschaft: Die Rolle der Väter Kindergeburtstag: Feiern in Corona-Zeiten Kino: Drachenreiter Reise: Unterwegs mit Wohnmobil Mikroabenteuer: Frösche und Flugzeuge an der Querwindbahn Woche der seelischen Gesundheit Nur noch eine Seite - ein Plädoyer fürs Vorlesen Kinderseite: Karla kocht Mini-Pumpkin-Pies mit Veranstaltungskalender für die Wochenenden

Gesellschaft: Die Rolle der Väter
Kindergeburtstag: Feiern in Corona-Zeiten
Kino: Drachenreiter
Reise: Unterwegs mit Wohnmobil
Mikroabenteuer: Frösche und Flugzeuge an der Querwindbahn
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Nur noch eine Seite - ein Plädoyer fürs Vorlesen
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42 FAMILIENLEBEN<br />

© Andrey Bandurenko – stock.adobe.com<br />

Vertrauen schaffen<br />

Dass eine regelmäßige Vorlesesituation eine ganz besondere Nähe<br />

zwischen Vorlesendem und Kind herstellt, ist eigentlich selbstverständlich.<br />

Dennoch wurde diese Art von Komplizenschaft lange unterschätzt.<br />

Eng aneinander gekuschelt kann man nun gemeinsam<br />

in fantastischen Welten versinken, einen Kriminalfall aufklären<br />

oder Abenteuern nachfiebern. Sieht auch der*die Erwachsene diese<br />

Zeit als wertvolle gemeinsame Auszeit an und nicht als Stress,<br />

können beide Seiten von der Situation profitieren. Eine Studie des<br />

Fachmagazins „Journal of Development & Behavioural Pediatrics“<br />

aus dem Jahr 2019 kommt sogar zu dem Schluss: Vorlesende Eltern<br />

sind oft entspannte Eltern. Zugleich fallen die Vorlese-Kinder<br />

angeblich seltener durch Hyperaktivität und aggressives Verhalten<br />

auf – eine Win-Win-Situation also.<br />

„Nur noch eine Seite“<br />

Auch die schönste Lesesituation muss mal ein Ende haben. Am<br />

besten vereinbart man vorher gemeinsam die Seitenzahl, einen<br />

Schlusssatz oder bis zu welchem Kapitel man lesen möchte. Hat<br />

man einen Lesekoffer, wird der dann gemeinsam wieder gepackt<br />

und zugeklappt, die Kerze wird ausgeblasen, der Tee ausgetrunken.<br />

Wie? Es gibt dann immer noch Protest? Na, dann hat man ja<br />

eigentlich alles richtig gemacht. Sicher hilft es dem Kind zu wissen,<br />

dass es am nächsten Abend wieder eine Spezial-Lese-Einheit samt<br />

Kuschelrunde bekommt. Und an manchen Tagen – zum Beispiel,<br />

wenn mal besonderes Lob ansteht – verschenkt man einfach mal<br />

einen Lese-Gutschein: Mit dem darf das Kind das Buch aussuchen,<br />

auch, wenn es sich um die Lieblingsgeschichte handelt, die man<br />

schon hundert Mal vorgelesen hat. Manche Bücher – das weiß man<br />

ja aus eigener Erfahrung – graben sich so für immer in das Gedächtnis<br />

ein und erinnern einen an einen bestimmten Geruch, eine<br />

besonders schöne Situation oder eben an einen besonders lieben<br />

Menschen, der sich die Zeit genommen hat, etwas vorzulesen.<br />

CHECKLISTE<br />

• Leserituale schaffen (Kerze, Glocke, Kissen)<br />

• Leseorte festlegen (Bett, Sofa, Baumhaus, Tisch)<br />

• Mini-Bibliothek anlegen (jedes Kind hat sein<br />

eigenes Regal)<br />

• Leserucksack anschaffen (hier darf immer nur<br />

ein Buch rein, z.B. für die Reise)<br />

• Sich in die Geschichte einlesen (wenn es geht)<br />

• Fragen überlegen (um das dialogische Prinzip zu fördern)<br />

• Lesekoffer packen (um die Geschichte spielerisch<br />

darstellen zu können)<br />

• Handys und Laptops ausschalten (Auszeit genießen)<br />

• Lesegutscheine verschenken<br />

• Schlusssatz vereinbaren<br />

Christina Bacher, selbst Mutter von zwei Kindern,<br />

schreibt Kinder- und Jugendbücher und liest<br />

daraus an Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden<br />

Schulen vor. Die Leseförderung<br />

liegt ihr sehr am Herzen, weshalb sie mit der<br />

Kölner Buchhändlerin Dorothee Junck den Vortrag<br />

„Nur noch eine Seite – Ein Abend rund ums<br />

Vorlesen“ für Eltern, Erzieher*innen und andere<br />

Vertrauenspersonen konzipiert hat. Dabei werden<br />

Tipps, Tricks und Bücher gezeigt, die das Vorlesen für<br />

beide Seiten – Vorlesende und Zuhörende – zu einem tollen<br />

Erlebnis werden lassen.

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