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II. Deutsch-französischer Austausch im Bildungssektor - Institut für ...

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3. Kritische Schlussfolgerung und Ergebnisse<br />

All diese Ausführungen münden wiederum in der Frage, ob ARTE einen Beitrag zum Kulturtransfer<br />

leisten kann. Trotz des guten Rufes schauen nur wenige ARTE, weil dessen Programm oft als zu anspruchsvoll<br />

gilt. Hat ARTE also seine Mission, die europäische Integration und die Annäherung der<br />

Völker zu fördern, aufgrund eines zu ernsten Programms verfehlt?<br />

Mit der Sendung „Karambolage“, die als ein Beispiel in diesem Artikel vorgestellt wurde, kann der<br />

Vorwurf eines zu elitären Fernsehens jedoch widerlegt werden. Sie zeigt, dass Kulturtransfer auch auf<br />

eine leicht-verständliche, ansprechende und dynamische Weise möglich ist. Mit ihrer humorvollen,<br />

teils ironischen Art stellt sie dem Zuschauer die Besonderheiten der Franzosen und <strong>Deutsch</strong>en vor.<br />

Auch durch ihren Alltagsbezug und ihre klare Struktur wird die Sendung selbst <strong>für</strong> Kinder zugänglich<br />

und erfordert keine besonderen Vorkenntnisse. Mit dem Rätsel am Ende einer jeden Sendung weckt<br />

sie zudem die Neugier und den Entdeckergeist und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die erworbenen<br />

Kenntnisse über das Nachbarland in praktischer Form anzuwenden. Es ist also durchaus legit<strong>im</strong> „Karambolage“<br />

als ein Beispiel zu nennen, das einen Kulturaustausch ermöglichen kann, ohne zu anspruchsvoll<br />

und kompliziert zu wirken. Auch die Auszeichnung des Adolf-Gr<strong>im</strong>me-Preises macht dies<br />

deutlich.<br />

Es kann also bestätigt werden, dass ARTE mit seinem auf ein breites Publikum abzielenden Programm<br />

durchaus in der Lage ist, einen Beitrag zum interkulturellen Transfer zu leisten. Auch auf die in diesem<br />

Artikel hingewiesenen Probleme, die bei der Realisierung des selbst erhobenen Auftrags der Kulturvermittlung<br />

auftauchen, reagiert der Sender <strong>im</strong>mer wieder mit innovativen Ideen und Kompromissen,<br />

um möglichst ein großes Spektrum an Zuschauern zu erreichen. Trotzdem bleibt die Tatsache der<br />

geringen Einschaltquoten bestehen, sodass sich gefragt werden muss, ob die mäßigen Zuschauerzahlen<br />

auf das allgemein geringe Interesse am Nachbarland zurückzuführen sind oder ob Rezipienten einfach<br />

nur auf dem Vorurteil eines zu ernsten und anspruchsvollen Programms beharren, ohne ARTE und sein<br />

durchaus attraktives Programm konkret zu kennen.<br />

Um letztlich von einem bedeutsamen Beitrag zum Kulturtransfer sprechen zu können, müsste Arte<br />

sicherlich noch breitere Rezipientenschichten erreichen. Aber in diesem Punkt besteht nach wie vor<br />

ein Mangel. So ist abschließend zu sagen, dass der Kulturkanal mit seinem Programm zwar eine überzeugende,<br />

der modernen Gesellschaft angepasste Grundlage <strong>für</strong> die Ermöglichung des Kulturaustausches<br />

bietet, es aber dennoch an der Nachfrage fehlt. Insofern kann nur eingeschränkt von einem wesentlichen<br />

Beitrag zum Kulturaustausch gesprochen werden, auch wenn das große und vielversprechende<br />

Engagement des Senders nochmals deutlich zu betonen ist.

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