II. Deutsch-französischer Austausch im Bildungssektor - Institut für ...

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kulturelle und ideologische Nähe relevanter ist als geographische. Die beste Basis, die für ein solches
Ziel gelegt werden kann, ist ein Verständnis der französischen Sprache, ohne die jede weitere Annäherung
nicht fruchten kann.
Die Problematik ist offensichtlich: Weniger und weniger Schülerinnen und Schüler wählen in der
Schule Französisch. Stattdessen wird sehr häufig Spanisch ausgewählt, da diese als Trendsprache und
moderner gilt. Dieser Entwicklung könnte der Französisch-Unterricht an Grundschulen entgegenwirken,
indem er dafür sorgt, dass die Kinder schon mit dieser Sprache in Berührung kommen, bevor eine
Wahlmöglichkeit besteht. Er zielt somit darauf ab, dass in dem Moment, in dem sich die Kinder und
Jugendlichen zwischen Spanisch und Französisch entscheiden müssen, die französische Sprache zumindest
in Ansätzen schon bekannt ist und daher bevorzugt angewählt wird.
Zu erwähnen ist auch, dass schon umfangreiche Unterrichtsmaterialien vorhanden sind, die sich mit
dem Französisch-Unterricht an Grundschulen befassen. Diese reichen von einfachen Grammatikübungen
über Kennenlernspiele bis hin zu geeigneten Liedern. Der Fokus liegt dabei selbstverständlich auf
altersangemessenem, spielerischem Lernen und unterscheidet sich erheblich von dem Fremdsprachenunterricht
für höhere Altersstufen. 3
Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass Französisch-AG-System auszubauen. Diese werden in einigen,
auch ostdeutschen Gebieten bereits angeboten, genießen jedoch keine sehr hohe Popularität, da
Eltern oft nicht hinreichend über die Angebote informiert sind, oder von den Kosten, die mit den Arbeitsgemeinschaften
verbunden sein können, abgeschreckt werden. Um dieses Hindernis zu beseitigen,
müsste ein verbesserter Informationsfluss gewährleistet werden und nach Möglichkeiten gesucht
werden, Zuschüsse für Französisch-AGs zu bekommen, um deren Kosten zu senken.
Abschließend kann gesagt werden, dass der Französisch-Unterricht an Grundschulen eine große Chance
ist, das Interesse von vielen Kindern und Jugendlichen an dieser Sprache zu wecken – und wo Interesse
an der Sprache ist, ist auch Interesse an dem Land und der Kultur. Natürlich bedarf es noch der
Optimierung und Abstimmung, doch der Grundstein ist in einigen Gebieten Deutschlands längst gelegt,
nun gilt es, diesen auszubauen und auf ganz Deutschland auszudehnen. Diese Zusammarbeit besteht
bisher leider noch nicht, da jedes Bundesland derlei Belange selbstständig organisiert.
3 http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/franz/gs-fr/, (Zugriffsdatum 26.6.2012).