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T&S_04_2020

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fügbarkeit mit sich bringt. Was genau

im Gehirn passiert, wird derzeit intensiv

erforscht. Klar ist: Das Gehirn mag

kein Chaos. Und genau als das interpretiert

es die Flut von Mails, Whats-

App-Nachrichten und anderen Meldungen,

die uns tagtäglich über

zahlreiche Kanäle erreichen. Zudem

sorgen Social-Media-Plattformen wie

Instagram – mit ihren sorgfältig kuratierten

Bilderwelten – bei einigen Nutzern

für zusätzlichen Druck angesichts

der scheinbar perfekten Leben

der anderen, die sie tagtäglich präsentiert

bekommen. Die Angst, nicht mithalten

zu können, konstante Vergleiche

mit Freunden und Fremden und

ein verzerrtes Körperbild werden so zu

weiteren Stressquellen. Dennoch entwickeln

viele User eine regelrechte

Sucht nach mehr und mehr Content

und Likes.

Digital-Detox-Angebote bieten Gegensteuer.

Die Online-Präsenz mit all ihren

Verpflichtungen und einströmenden

Informationen entfällt. Der Druck

weicht. Die Welt öffnet sich. Man unterhält

sich, ohne parallel rasch die

Mails zu checken. Für ganze fünf Tage

oder wie lange der Detox auch andauert.

Und dann? Dann geht es zurück

ins «normale Leben». Und das Spiel an

Reizüberflutung geht von vorne los.

Ist das nachhaltig? Vermutlich etwa so

nachhaltig wie Crash-Diäten.

DER ALLTAG ENTSCHEIDET

Unsere Welt ist digital. Das lässt sich

weder wegreden noch fortdetoxen.

Die Entwicklung wird weiter in diese

Richtung gehen und fortlaufend positive

wie negative Folgen für den Menschen

mit sich bringen. Wer in dieser

Welt bestehen will, muss nicht nur ab

und zu Verzicht üben, sondern einen

gesunden Umgang mit digitalen Inhalten

erlernen. Das gilt für Erwachsene

und vor allem für Kinder und Jugendliche.

Deshalb: Digital Detox – ja, gerne!

Aber nachhaltig wird das Unterfangen

nur, wenn die digitale Auszeit mit Aufklärungsarbeit

und tiefgreifenden Verhaltensänderungen

kombiniert wird.

Damit man nach und nach lernt, sich

auch im Alltag kleine digitale Auszeiten

zu gönnen.

trends & style 4/20

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