HEIMSPIEL NR. 2 SAISON 2020/21
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Interview FCH Cheftrainer<br />
09<br />
»Unterstützung von außen<br />
tut unserer Mannschaft gut!«<br />
Im Interview: Cheftrainer Frank Schmidt nach der Auswärtspartie beim FC St. Pauli und vor dem Paderborn-Heimspiel<br />
Frank Schmidt, Ihr Kapitän sprach<br />
im Nachgang zur 2:4-Niederlage am<br />
Sonntag von einem Auswärtsspiel,<br />
wie er es so noch nie erlebt habe.<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Gründe<br />
dafür, dass der FCH ohne Punkte<br />
vom Millerntor heimfahren musste,<br />
obwohl alle Spielstatistiken für Ihre<br />
Mannschaft sprachen?<br />
So ein Spiel habe ich definitiv auch<br />
noch nicht erlebt. Diese Niederlage<br />
hat uns sehr geärgert. Was die<br />
Spielanteile betrifft, die Qualität<br />
oder die Vielzahl an Chancen – das<br />
Ergebnis hat am Sonntag nicht zum<br />
Verlauf des Spiels gepasst. Es gibt<br />
aber im Fußball eben keine Garantie,<br />
dass du automatisch auch gewinnst,<br />
wenn du dominierst. Der FC<br />
St. Pauli hat einen perfekten Tag in<br />
Sachen Effizienz erwischt. Wir haben<br />
die Partie deshalb kritisch aufgearbeitet,<br />
insbesondere in Sachen<br />
Chancenauswertung und woran es<br />
gefehlt hat, dass wir unsere Möglichkeiten<br />
nicht so nutzen konnten.<br />
Außerdem: Defensiv dürfen wir dem<br />
Gegner nicht diese Gelegenheiten<br />
bieten, die St. Pauli dann jeweils<br />
gnadenlos erfolgreich verwertet hat.<br />
Ist die mangelnde Chancenauswertung<br />
auch darauf zurückzuführen,<br />
dass Ihre Mannschaft nach dem Umbruch,<br />
zum jetzigen Zeitpunkt der<br />
Saison, noch nicht eingespielt sein<br />
kann oder zählt das für Sie nicht als<br />
Argument?<br />
Das hat damit nichts zu tun! Wir<br />
haben viele Optionen in unserem<br />
Kader, gerade in der Offensive. Natürlich<br />
wollen wir schnellstmöglich<br />
eine Formation finden, die auch<br />
nachhaltig erfolgreich zusammenspielt.<br />
Man kann es ja aber auch umdrehen<br />
und dabei zu der Erkenntnis<br />
gelangen, dass wir solch eine Spielanlage<br />
und Dominanz im eigenen<br />
Ballbesitz so früh in der Saison noch<br />
nie auf den Platz gebracht haben.<br />
Dennoch dürfen und werden wir<br />
uns von der Vielzahl an Chancen im<br />
FCH Cheftrainer Frank Schmidt<br />
Auswärtsspiel beim FC St. Pauli nicht<br />
blenden lassen.<br />
In St. Pauli herrschte, trotz coronabedingt<br />
lediglich rund 2.200 Zuschauern,<br />
eine sehr stimmungsvolle<br />
Atmosphäre. Welche Rolle können<br />
die FCH Fans am Samstag spielen,<br />
wenn wieder bis zu 3.000 Zuschauer<br />
in der Voith-Arena zugelassen sein<br />
werden?<br />
Vor allem jetzt beim FC St. Pauli war<br />
spürbar, was jeder einzelne Fan und<br />
Zuschauer im Stadion ausmacht<br />
und, dass dies einen erheblichen<br />
Einfluss auf das Spiel nehmen kann.<br />
Das sorgt einfach für eine deutlich<br />
emotionalere Stimmung als es<br />
noch während der Geisterspiele der<br />
Fall war. Diese Stimmung wünsche<br />
ich mir auch bei unseren Heimspielen,<br />
diese Emotionalität tut unserer<br />
Mannschaft gut. Deshalb setzen wir<br />
gegen den SC Paderborn wieder auf<br />
die Unterstützung von außen und<br />
sind dankbar, dass eine Teilzulassung<br />
von Zuschauern auch bei uns<br />
in Heidenheim wieder möglich ist.<br />
Der SC Paderborn ist die Fahrstuhlmannschaft<br />
der letzten Jahre im<br />
deutschen Profifußball. Wie haben<br />
Sie den Weg der Paderborner zuletzt<br />
verfolgt?<br />
Die Paderborner haben unter Trainer<br />
Steffen Baumgart eine ganz eigene,<br />
offensive Art entwickelt, Fußball zu<br />
spielen. Dadurch haben sie es sich<br />
verdient bis in die Bundesliga durchzumarschieren.<br />
Auch dort haben sie<br />
versucht, ihre eigene Spielweise beizubehalten,<br />
ganz unabhängig vom<br />
Gegner. Das setzt der SC Paderborn<br />
jetzt auch in der 2. Bundesliga konsequent<br />
fort. Sie lassen sich vom<br />
Auftreten des Gegners nicht groß<br />
beeindrucken. Das war in den ersten<br />
beiden Spielen deutlich erkennbar,<br />
auch wenn momentan zwei Niederlagen<br />
zu Buche stehen.<br />
Auf was für eine Partie stellen Sie<br />
sich am Samstag gegen diesen Gegner<br />
ein?<br />
Der SC Paderborn hat bislang gezeigt,<br />
dass er in der Offensive herausragend<br />
ist, defensiv jedoch<br />
auch anfällig sein kann. Da suchen<br />
sie sicherlich noch ihre Balance.<br />
Wir haben vor zwei Jahren gegen<br />
die Paderborner zweimal verdient<br />
und deutlich mit 1:5 bzw. 1:3 verloren.<br />
Jetzt gilt es zu zeigen, dass wir<br />
gelernt haben, mit dieser Art und<br />
Weise wie sie Fußball spielen, besser<br />
zurecht zu kommen. Zu Hause<br />
in der Voith-Arena wollen wir weiter<br />
an unsere Heimstärke anknüpfen!