Wahres , Schnurren , Anekdoten , alles nur Theater
Der alles auf den Punkt bringt Wir schlagen Michael Beckers fünftes Buch auf. Ein neues „Vorhang auf” für die zweite Bühne, die der großartige Schauspieler seit anderthalb Jahrzehnten wählt, um sich zu artikulieren. Auf der ersten hat er über 200 Rollen gespielt, Menschen verkörpert, die nicht immer seiner Weltanschauung, seinen Idealen entsprachen.
Der alles auf den Punkt bringt
Wir schlagen Michael Beckers fünftes Buch auf. Ein neues „Vorhang auf” für die zweite Bühne, die der großartige Schauspieler seit anderthalb Jahrzehnten wählt, um sich zu artikulieren. Auf der ersten hat er über 200 Rollen gespielt, Menschen verkörpert, die nicht immer seiner Weltanschauung, seinen Idealen entsprachen.
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Oliver B. und Siegfried W. improvisierten auf Teufel
komm raus. Das Publikum liebt sowas. Die Souffleuse
knallte schließlich ihr Soufflierbuch zu und sagte für
das Publikum gut vernehmbar: „So, jetzt sag ich gar
nichts mehr.“ Ein Riesenlacher, das Publikum raste,
tosender Applaus für die Souffleuse.
können
Die gleiche Souffleuse, eine andere Vorstellung. Ich
hing, hatte einen Generalhänger. Ich sah meine Souf-
euse ehend an. Sie blätterte hektisch in ihrem Souf-
ierbuch, hatte sie doch nur auf mein Spiel geachtet.
Ohne die Textstelle im Buch gefunden zu haben,
raunte sie mir schließlich völlig hilos zu: „Das hast
du doch immer gekonnt, Micha.“
text
Die Probe zu „Helena“ eskalierte. Der Schauspieler
W. D. L. unterbrach sein Spiel mit den Worten: „So
kann ich nicht arbeiten!“ Er wollte von der Souffleuse
kein Wort gesagt bekommen. Er könne schließlich seinen
Text, beharrte er. Das Gegenteil aber war der Fall.
Ständig hing er und fauchte die Souffleuse an: „Na,
gib’ schon. Text! Text!“ Die Souffleuse, die vor dem
Kollegen ob seiner Schikanen Angst hatte, brach in
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