Wahres , Schnurren , Anekdoten , alles nur Theater
Der alles auf den Punkt bringt Wir schlagen Michael Beckers fünftes Buch auf. Ein neues „Vorhang auf” für die zweite Bühne, die der großartige Schauspieler seit anderthalb Jahrzehnten wählt, um sich zu artikulieren. Auf der ersten hat er über 200 Rollen gespielt, Menschen verkörpert, die nicht immer seiner Weltanschauung, seinen Idealen entsprachen.
Der alles auf den Punkt bringt
Wir schlagen Michael Beckers fünftes Buch auf. Ein neues „Vorhang auf” für die zweite Bühne, die der großartige Schauspieler seit anderthalb Jahrzehnten wählt, um sich zu artikulieren. Auf der ersten hat er über 200 Rollen gespielt, Menschen verkörpert, die nicht immer seiner Weltanschauung, seinen Idealen entsprachen.
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Das fällt noch mehr auf.“ Die Pause war für den Zuschauer
deutlich zu lang, eben ein Hänger. Da ging
ein lieber Kollege mit seinem Text weiter. Ich schaute
ihn vorwurfsvoll an. Er hatte die Situation gerettet.
Aber ich wette, dass alle Zuschauer gedacht haben,
dass der Kollege den Hänger gehabt hat. Alter Trick.
Was ganz Gemeines.
arschloch
In „Lügenmaul“ von Goldoni stand ich bei Rosel,
meiner Lieblingsinspizientin. Sie ist wie ich an einem
14. Mai geboren. Wir quatschten. Ich sah auf die Szene
und sagte: „Da hängt einer!“ „Nee“, sagte Rosel, „Du
spielst schon! Du wärst jetzt dran gewesen“. Meine
Partnerin trippelte von der Bühne ab zum Inspizientenpult
auf mich zu, nahm mir die Hutschachtel ab,
die ich ihr hätte bringen sollen und zischte: „Arschloch!“
Sie trippelte schnurstracks auf die Szene zurück,
spielte ohne mich weiter und sagte: „Aaah, da
kommt ja mein Hut zu mir!“. Lacher im Publikum.
Dann wollte ich noch auftreten, doch Rosel hielt mich
zurück: „Jetzt bleibste hier. Sie haben dich übersprungen.“
Sie waren in der Handlung ohne mich weiter
gegangen. Rosel und ich setzten unser Gespräch fort,
gleich war Pause.
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