42-2020 Aktuell Obwalden

AKTUELL
PERSÖNLICH
Schrittfür Schrittzum Magier
VomZauberlehrling zum Orthopädie-Schuhmacher: Mit flinken
Händen und geschundenenFüssen kenntsich Thomas Habermacher
aus. Nur eines kann ernicht: Langeweile verbreiten.
Die Karrierevon Zauberer Tomini alias
Thomas Habermacher begann denkbar
schlecht. Dabei war die Freude
so gross, als er in jungen Jahren als Bub einen
Zauberkasten geschenkt bekam. «Aber
als ich dann vor der versammelten Familie
die ersten Kunststücke vorführte, haben
meine Brüder gleich alle Tricks verraten»,
wie er sich lachend erinnert. «Da verleidete
es mir gleich wieder.» Und so endeten die
ersten Gehversuche in der Welt der Magie
mit Desillusion.
Zu den Tricks gibts auch eine Geschichte
Erst als 41-Jähriger hat sich Thomas Habermacher
wieder ans Zaubern gewagt.
«Ich meldete mich für einen Zauberkurs in
Zürich an und war sofort begeistert.» Weitere
Kurse folgten, stundenlanges Üben
daheim –bis vor 11Jahren die Zeit reif
war, als Kunstfigur Tomini vor Publikum
aufzutreten. An Hunderten von Hochzeiten,
Kindergeburtstagen und Firmenanlässen
ist Tomini seither aufgetreten. «Es
ist ein Hobby, das ich sehr liebe.» Während
seinen Auftritten, die etwa 40bis 50
Minuten dauern, spult Tomini allerdings
nicht einfach ein Standardprogramm ab,
sondern versucht –jenach Anlass –die
Tricks und die Geschichten, die er drumherum
webt, thematisch mit dem Anlass und
dem Publikum zu verknüpfen.
Seriöser zu und her geht esinder anderen
«Welt» von Thomas Habermacher. Auch
diesen Namen–neben Tomini –kennt man
in Obwalden. «Geh doch zum Habermacher!»,
heisst es etwa,wenn die Füsse wehtun.
Auch hier ist der Vater einer 14-jährigen
Tochter und eines 16-jährigen Sohns ganz
in seinem Element. Als ausgebildeterOrthopädie-Schuhmachermeister
hilft er gemeinsam
mit seinem Team bei allen Leiden und
Fragen rund um Fuss und Schuhwerk. Wer
schon bei ihm war, kennt das Prozedere:
«Beim Schuhkaufnur auf
Bequemlichkeit zu achten,
kann trügerisch sein.»
Man steht auf eine Glasscheibe, unter der
ein Scanner seine Arbeit verrichtet. Anhand
des farbigenAusdrucks der Fusssohle sieht
das geschulte Auge vonThomas Habermacher
oft schon auf den ersten Blick, wo –
buchstäblich –der Schuh drückt.
Leichte Fehlstellungen sind sehr häufig
Mit den Schuhen ist das übrigens so eine
Sache. «Wer schön sein will, muss leiden»,
heisst es im Volksmund –ein Dilemma,