295. Ausgabe, ET 24.10.2020
Kleines Schlupfloch gesucht: Angela Merkel hat wenige Stunden nach dem Treffen mit den Ministerpräsident/innen der Länder ihren Kanzleramtschef Helge Braun ins Fernsehen geschickt, um der Bevölkerung mitzuteilen, dass diese es selbst richten muss. Von Michael Zäh
Kleines Schlupfloch gesucht: Angela Merkel hat wenige Stunden nach dem Treffen mit den Ministerpräsident/innen der Länder ihren Kanzleramtschef Helge Braun ins Fernsehen geschickt, um der Bevölkerung mitzuteilen, dass diese es selbst richten muss. Von Michael Zäh
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Samstag, 24. Oktober 2020
HINTERGRUND
MARKT
7
, 24. Oktober 2020
24. Oktober 2020
Neue Studien am Gehirn
Samstag, Gehirn 24. Oktober des weltweit 2020 ältesten Wirbeltieres untersucht. Detaillierte Untersuchungen des ältesten Gehirns können neue
Erkenntnisse für altersbedingte Krankheiten des Gehirns ermöglichen. Studie im Fachmagazin Acta Neuropathologica erschienen
Er wurde 1774 geboren, als J.W.
Goethe die „Leiden des jungen
Werthers“ schrieb und lebte bis
in die Gegenwart: der Grönlandhai ist
das älteste bekannte Wirbeltier der
Welt, sehr selten, kaum erforscht und
kann bis etwa 500 Jahre alt werden.
Jetzt ist es einem internationalen
Forscherteam unter Leitung des
Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam
mit Wissenschaftler*innen
des Marine-Instituts in Hafnarfjörour,
Island, erstmals gelungen,
das Gehirn eines etwa 245 Jahre
alten Grönlandhais ausführlich zu
untersuchen. Dieses Tier war dem
Isländischen Team um Dr. Klara B.
Jakobsdóttir als Beifang ungewollt
ins Netz gegangen und kann jetzt
den Neurowissenschaftlern neue
Einblicke in die Prozesse des Alterns
geben. Die Studie ist am 16. Oktober
2020 im Fachjournal Acta Neuropathologica
veröffentlicht worden.
„Dieser Fund ist ein Glücksfall
für die Neurowissenschaften“, sagt
Projektleiter Prof. Dr. Marco Prinz,
Ärztlicher Direktor des Instituts für
Neuropathologie am Universitätsklinikum
Freiburg und Mitglied im
Freiburger Exzellenzcluster CIBSS
(Centre für Integrative Biological
Signalling Studies) der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg. „Für
neurodegenerative Erkrankungen
des Menschen wie Parkinson und
Alzheimer galt bislang das Alter als
das größte Krankheitsrisiko. Bei den
Bis zu 500 Jahre alt können Grönlandhaie
werden. Die Freiburger Forscher*innen
konnten bei der Untersuchung des Gehirns
wichtige Erkenntnisse über altersbedingte
Veränderungen des Gehirns sammeln.
Bildquelle: Hemming1952 / CC BY-SA 4.0
über 90-Jährigen sind statistisch
mehr als 40 Prozent an Alzheimer
erkrankt. Deshalb ist eine detaillierte
histopathologische Untersuchung
eines extrem langlebigen Wirbeltiers
von größtem Interesse.“
Wenn Gehirne von Patient*innen
mit Parkinson und Alzheimer
in das Institut für Neuropathologie
am Universitätsklinikum Freiburg
gelangen, sind diese meist sehr
deutlich verändert. Neben einer
Schrumpfung spezieller Hirnstrukturen
sehen die Ärzt*innen unter
dem Mikroskop Ablagerungen von
In der Hämatoxylin-Eosin-
Färbung des etwa 245
Jahre alten Grönlandhai-
Gehirns stellen sich große
Nervenzellen ohne Anzeichen
pathologischer Veränderungen
dar. Zudem fanden sich
mutmaßliche Mikrogliazellen
mit bohnenförmigem Zellkern
und typischem Kernchromatin
(mit * markiert). Balken:
50 µm. Bildquelle:
Universitätsklinikum Freiburg
/ Daniel Erny
fehlgefalteten, potentiell toxischen
Proteinen, einen deutlichen Nervenzellverlust,
reaktive Gewebeveränderungen
und altersbedingte
Gefäßveränderungen, die zu Blutungen
im Gehirn und Störungen
der Bluthirnschranke führen.
Es gelang nun den Forscher*innen
mit neuartigen, hochauflösenden
Mikroskopiertechniken das etwa
245 Jahre alte Gehirn des Grönlandhais
detailliert zu untersuchen
und mit denen von Menschen
mit Parkinson und Alzheimer zu
vergleichen. „Überaschenderwiese
fanden wir im Gehirn des Hais, der
sich in seinem 3. Lebensjahrhundert
befand, keine altersbedingten
Veränderungen, wie wir sie vom
Menschen kennen“, wie Dr. Daniel
Erny, Neuropathologe und
Erstautor vom Institut für Neuropathologie
des Universitätsklinikums
Freiburg, hinweist. „Da diese
Tiere sehr zurückgezogen in einer
größeren Tiefe leben, sich extrem
langsam fortbewegen, einen sehr
reduzierten Stoffwechsel haben
und außergewöhnlich langsam
wachsen, kann das bloße chronologische
Alter nicht mehr als
Hauptrisiko für neurodegenerative
Veränderungen gelten. Vielmehr
sind neben genetischen Faktoren
auch Umwelteinflüsse und speziespezifische
Faktoren entscheidend.“
Welche es nun genau sind,
wollen die Forscher in zukünftigen
Studien untersuchen.
NEUE KAMPAGNE
Lebensretter
vom Sofa aus
Freiburger Stammzelldatei
des Universitätsklinikums
Freiburg startet neue Kampagne
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Die Corona-Krise führt zu
deutlichem Rückgang an Typisierungen.
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Spender*innen gesucht. Egal
ob Nerd, Influencer oder Binge
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steckt ein*e Lebensretter*in.
Darauf macht die Freiburger
Stammzelldatei des Universitätsklinikums
Freiburg in ihrer
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NEUES ANGEBOT
Frelo boomt:
130 Fahrräder
zusätzlich
Die Ausweitung des Frelo-Angebotes
mit 130 zusätzlichen
Fahrrädern war dringend geboten,
wenn man sich die Ausleihe-Zahlen
anschaut, die von
Rekord zu Rekord eilen. „Das
Allzeithoch im Juni wurde vom
Juli-Ergebnis mit einem Plus
von gut 11.000 Ausleihen auf
insgesamt rund 39.500 geradezu
pulverisiert,“ freut sich VAG
Vorstand Oliver Benz. Jedes
Frelo ist am stärksten Tag, dem
31. Juli – statistisch gesehen –
vier Mal ausgeliehen worden.
Die Erfolgsgeschichte von Frelo
ist genau das, was die Stadt sich
davon erhofft hat, nämlich ein
Stück hin zu einer Verkehrswende
, die im Stadtbild und im
Freiburger Mobilitätsgeschehen
überaus sichtbar ist.