Dezember 2011 - Bruck an der Mur
Dezember 2011 - Bruck an der Mur
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StadtmUSeUm<br />
de beim Bistum Leoben die entweihung<br />
<strong>der</strong> Kapelle be<strong>an</strong>tragt, die<br />
schließlich nach zustimmung des Bischofs<br />
alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Graf engel von<br />
Wagrein durch den <strong>Bruck</strong>er Stadtpfarrer<br />
edler von rosenthal am 7.<br />
Oktober vollzogen wurde.<br />
das Gebäude wurde versteigert und<br />
ging samt inventar <strong>an</strong> den meistbieter,<br />
den <strong>Bruck</strong>er Postmeister ignaz<br />
Weigel, <strong>der</strong> 116 Gulden dafür bezahlte.<br />
1817 kam es zu massiven baulichen<br />
eingriffen, als dem Gastwirt Fr<strong>an</strong>z<br />
Oberlän<strong>der</strong> gestattet wird, das Gebäude<br />
in ein Wohnhaus mit Gästezimmern<br />
umzubauen. damals wurde<br />
vermutlich auch <strong>der</strong> Kamin eingebaut,<br />
<strong>der</strong> das prachtvolle Gewölbe<br />
durchbricht. 1921 kommt es zu „renovierungsarbeiten“,<br />
denen die schönen<br />
maßwerkfenster zum Opfer fie-<br />
DEzEMBEr <strong>2011</strong> BrUcK <strong>an</strong> <strong>der</strong> mUr 29<br />
Die Heiligen-Geist-Kapelle <strong>an</strong> <strong>der</strong> ehemalige Grazer Straße. Sternrippengewölbe.<br />
len. 1955 schließlich erwarb die Stadt<br />
<strong>Bruck</strong> das Gebäude um 378.000 Schilling<br />
und richtete Wohnungen ein.<br />
nach dieser wechselvollen Geschichte<br />
steht das Gebäude seit 1999 leer.<br />
auch wenn die Stadtgemeinde Jahr<br />
für Jahr erhaltungsarbeiten am Gebäude<br />
durchführen lässt, k<strong>an</strong>n sein<br />
<strong>der</strong>zeitiger zust<strong>an</strong>d auf Grund <strong>der</strong> fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Situation nicht nachhaltig<br />
verbessert, son<strong>der</strong>n nur erhalten werden.<br />
Was um so bedauerlicher ist, als<br />
dieses Gebäude zu den wichtigsten in<br />
<strong>der</strong> architekturgeschichte Österreichs<br />
zählt und damit ein Juwel in unserer<br />
Stadt ist.<br />
Univ.-Prof. dr. Philipp harnoncourt<br />
hat dies <strong>an</strong>lässlich einer exkursion im<br />
Sommer <strong>2011</strong> erk<strong>an</strong>nt und einen<br />
Vorschlag unterbreitet, <strong>der</strong> die restaurierung<br />
<strong>der</strong> ehemaligen heiligen-<br />
Geist-Kapelle mit Sponsorgel<strong>der</strong>n<br />
und eine allfällige nachnutzung als<br />
„denkmal für die Umwelt“ (arbeitstitel)<br />
vorsieht. die Sponsorgel<strong>der</strong> sollen<br />
auf einem treuh<strong>an</strong>dkonto des<br />
Bundesdenkmalamtes (Bda) verwaltet,<br />
die restaurierungsarbeiten in<br />
modulen nach einl<strong>an</strong>gen <strong>der</strong> Sponsorgel<strong>der</strong><br />
von einem Verein zur restaurierung<br />
<strong>der</strong> heiligen-Geist-Kapelle<br />
durchgeführt werden. die Stadt <strong>Bruck</strong><br />
ist in diesem Verein vertreten. alle<br />
arbeiten müssen mit <strong>der</strong> Stadt, dem<br />
Bundesdenkmalamt und dem Verein<br />
abgestimmt werden. die Stadt <strong>Bruck</strong><br />
beteiligt sich durch die Beistellung<br />
von Bauhofleistungen, Leistungen<br />
org<strong>an</strong>isatorischer art vor Ort und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
ziel des Projekts ist es, das Gebäude<br />
wie<strong>der</strong> möglichst in seinen ursprünglichen<br />
zust<strong>an</strong>d zurückzuführen und<br />
es als denkmal für die Umwelt künftighin<br />
zu nutzen.<br />
Stifterinschriften <strong>der</strong> Familien P<strong>an</strong>kraz Kornmess, Michael Holzapfel, Albrecht Deym, Leonhard Schierling.