WirtschaftsKreuz-Nord-West Teil II - DIE WIRTSCHAFT - 27. Oktober 2020
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Wirtschaftskreuz <strong>Nord</strong>-<strong>West</strong><br />
Antworten auf das „Was tun?“<br />
VomOnline-Shop bis zur digitalen Bewerbung: Wirtschaft hat Lösungen zurÜberwindung der Corona-Krisegefunden<br />
VONANDREAS MEISTERMANN<br />
NORDHORN Initiative entwickeln<br />
stattzujammern –das istdas Motto<br />
derGrafschafter Wirtschaftvor dem<br />
Hintergrund der noch laufendenCorona-Krise.<br />
Und auch die Wirtschaftsförderung<br />
des Landkreises<br />
tutihr Mögliches, um den Unternehmenzur<br />
Seitezustehen.<br />
Die Veränderungen in den<br />
Arbeitsabläufen der Wirtschaft<br />
durch Corona sind massiv.HygieneundAbstandsregelungen<br />
haben beispielsweise<br />
in der Bauwirtschaft<br />
dazu geführt, dass Arbeitspausen<br />
zeitversetzt erfolgen, Kontakte zwischen<br />
verschiedenen Arbeitskolonnen<br />
auf ein Mindestmaß reduziert<br />
werden undArbeitsschritte so erfolgen,<br />
dass Abstandsregelungen eingehalten<br />
werden. Unddass das funktioniert,<br />
bestätigen auch die Leute<br />
vor Ort. Oberpolier Koers vom Bauunternehmen<br />
Büter ist sehr stolz:<br />
„Meine Jungs organisieren sich<br />
selbstständig so, dass von der Fahrt<br />
zur Baustelle über das Arbeiten bis<br />
hin zur Pause völlig selbstverständlich<br />
auf Rücksicht und Abstand geachtet<br />
wird. Das Gleiche gilt für<br />
unsere Nachhandwerker.“<br />
Corona hat auch die Verfahrensweise<br />
bei Bewerbungsverfahren und<br />
Bewerbungsgesprächen erheblich<br />
verändert. Die digitaleTechnik<br />
macht es möglich. Einen Beleg dafür,<br />
Büter-GeschäftsführerMikeRuppeltmitMitarbeiterneuzugangSebastianBalders(links).<br />
wie das erfolgreich funktionieren<br />
kann, liefert das Bauunternehmen<br />
Büter aus Ringe. Für die ausgeschriebene<br />
Stelle als Bauingenieur<br />
hatte sich Sebastian Balders beworben.<br />
Nach Arbeitsstationen im SüdenDeutschlands<br />
zog es den gebürtigen<br />
Neuenhauser wieder in die alte<br />
Heimat zurück. Der Liebe wegen,<br />
wie erineinem Gespräch erzählt.<br />
Nach einer Zwischenstation bei<br />
einem anderen regional beheimateten<br />
Unternehmen suchte Sebastian<br />
eine neue berufliche Herausforderung,doch<br />
da kam Corona ins Spiel.<br />
Foto:AndreasMeistermann<br />
„Was tun?“, war die Frage. Hilfe<br />
bekam er von einer Bekannten, die<br />
bei derFirma Büter alsTeamleiterin<br />
arbeitet. Sie zeigte ihm,wie eine Online-Bewerbung<br />
ohne persönlichen<br />
Kontakt abläuft: Microsoft Teams<br />
am Computer anklicken, Kontakt<br />
herstellen und einenTermin vereinbaren.ImApril<br />
kam es dann zurVideokonferenz<br />
zwischen Sebastian<br />
Balders, den Geschäftsführern Gerrit<br />
Büter und Mike Ruppelt sowie Gina<br />
Baschleben, der Bekannten von<br />
Sebastian Balders. Nach einer Woche<br />
warklar,dass Sebastian Balders<br />
der Richtigefür den Jobwar.Esfolgten<br />
die Übermittlungdes Arbeitsvertrages<br />
und es wurden Fragen zu den<br />
Themen Gehalt und Dienstwagen<br />
geregelt. Alles ohne persönlichen<br />
Kontakt.<br />
Seit Mai ist Sebastian Balders im<br />
Betrieb tätig und fühlt sich wohl.<br />
Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten,<br />
wie Mike Ruppelt berichtet.<br />
MitSebastian Balders habe man<br />
den richtigen Mitarbeiter gewonnen,<br />
und man habe gesehen, dass<br />
Online-Bewerbungen erfolgversprechendsein<br />
können. WeitereGespräche<br />
ohne persönlichen Kontakt sind<br />
schon mit nachfolgenden Bewerbern<br />
geführtworden.<br />
Erheblich betroffen von Corona<br />
war insbesondere der Einzelhandel.<br />
Nureinebegrenzte Zahl von Kunden<br />
in das Geschäfthereinlassen zu können,<br />
hat zu erheblichen Einbußen<br />
geführt. Abhilfe bietet dadie Einrichtung<br />
eines Online-Shops. Neu<br />
entdeckt hatdieseMöglichkeit<br />
Fleischermeister Johannes Huesmann<br />
aus <strong>Nord</strong>horn. Im Gespräch<br />
berichtet erbegeistert vom Erfolg,<br />
der sich recht schnelleinstellte. Wie<br />
er erläuterte, fiel zu Anfang der Corona-Krise<br />
im Bereich Imbiss der<br />
Umsatz komplett weg, und im Bereich<br />
Fleischerei warenerhebliche<br />
Umsatzrückgängezuverzeichnen.<br />
Guter Ratwar gefragt. Da Essenslieferungen<br />
schon von vielen anderen<br />
angeboten wurden, kam der<br />
Fleischermeister auf die Idee, einen<br />
Online-Bestell- und Lieferservicefür<br />
Grillfleisch einzurichten. Gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Peter setzte<br />
er die Idee in die Tatum. Und das<br />
auch zur passenden Zeit. Gerade zu<br />
den Osterfeiertagen war die Kundenresonanz<br />
enorm, und diese hält<br />
bis heute an, mit der Folge, dass weitere<br />
Produkte – insbesondere aus<br />
dem SB-Bereich –zum Warenkorb<br />
des Online-Shops hinzugefügt<br />
wurden. Den Erfolg führt Huesmann<br />
neben Corona auch auf ein<br />
verändertes Einkaufsverhalten zurück.<br />
Der Wunsch nach Lieferungdirektvor<br />
die Haustür istauch bei Lebensmitteln<br />
immer mehr im Trend.<br />
Unterstützung zur Überwindung<br />
der Krise kommt auch von staatlicher<br />
Seite, Unter dem Motto „Raus<br />
aus dem Krisenmodus, rein in den<br />
Neustart!“ stellte das niedersächsische<br />
Wirtschaftsministerium drei<br />
neue Corona-Sonderförderprogramme<br />
für Unternehmen vor, mit<br />
denen das Land Investitionen und<br />
Innovationen der gewerblichen<br />
Wirtschaftmit insgesamt 410 Millionen<br />
Euro an nicht rückzahlbaren<br />
Zuschüssen unterstützen will. Die<br />
„Neustart-Offensive“ richtet sich an<br />
Unternehmen, die durch Covid-19<br />
Umsatzeinbußen verkraften mussten.<br />
Anträge imRahmen von „Neustart<br />
Niedersachsen Investition“,<br />
„Neustart Niedersachsen Innovation“<br />
und „Innovationsgutscheine<br />
zur Inanspruchnahme von Forschungsinfrastruktur“<br />
können bei<br />
der NBank gestellt werden.Darauf<br />
weist die Wirtschaftsförderung des<br />
Landkreises hin.<br />
Ralf Hilmes, Leiter der Wirtschaftsförderung<br />
des Landkreises,<br />
appelliert an die Unternehmen, davon<br />
zügigGebrauch zu machen:„Die<br />
Programme stellen eine einmalige<br />
Fördermöglichkeit mit sehr niedrigschwelligen<br />
Zugangsvoraussetzungen<br />
dar. Allerdings ist das Förderfenster<br />
eng.Anträgekönnen nur bis<br />
zum 30.November gestellt werden.“<br />
Hilmes stuft esauch als positiv ein,<br />
dass sowohl die Investitions- als<br />
auch die Innovationsförderung keine<br />
der sonstüblichen Beschränkungen<br />
bei den Unternehmensgrößen<br />
vorsehen. Die Wirtschaftsförderung<br />
des Landkreises hat inVerbindung<br />
mit dem Sonderförderprogramm<br />
eine Offensive gestartet, um jedem<br />
interessierten Antragsteller schnell<br />
und praxisbezogen beratend und<br />
auch bei der Antragstellung begleitend<br />
zurSeite zu stehen.<br />
Nähere Informationen finden<br />
sich auf www.wirtschaftsfoerderung.grafschaft-bentheim.de.<br />
Die<br />
Wirtschaftsförderungdes Landkreises<br />
steht unterTelefon 05921962300<br />
und E-Mail wifoe@grafschaft.de zur<br />
Verfügung.<br />
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Engineering und die Fertigung erfolgen nach<br />
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