22.12.2012 Aufrufe

SemesterJournal 1/07 - MBA Programme der HWR Berlin

SemesterJournal 1/07 - MBA Programme der HWR Berlin

SemesterJournal 1/07 - MBA Programme der HWR Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16 Veranstaltungen<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 1/<strong>07</strong> <strong>SemesterJournal</strong> 1/<strong>07</strong> Veranstaltungen<br />

17<br />

(die sog. „due diligence“). Gleichzeitig<br />

legt <strong>der</strong> Entwurf hierdurch den Notaren,<br />

die Anteilsabtretungen beurkunden,<br />

Zusatzaufgaben auf, die – so<br />

die Sorge – zu Haft ungsrisiken führen<br />

könnten, die nicht überschaubar sind.<br />

Verhin<strong>der</strong>ung von Missbrauch<br />

Die Maßnahmen des Entwurfs gegen<br />

die missbräuchliche Verwendung <strong>der</strong><br />

Rechtsform einer GmbH sind vielfältig<br />

und wurden von Frau Dr. Wedemann<br />

in lebhaft em Vortrag geschil<strong>der</strong>t. Der<br />

Missbrauch besteht in <strong>der</strong> Regel darin,<br />

dass Gesellschaft er die Rechtsform <strong>der</strong><br />

GmbH wählen, weil sie den unbestrittenen<br />

Vorteil bietet, den Gesellschaft er<br />

im Regelfall vor persönlicher Haft ung<br />

zu schützen. Das GmbH-Recht koppelt<br />

diesen Vorteil mit <strong>der</strong> Verpfl ichtung,<br />

die Gesellschaft mit einem Mindestkapital<br />

auszustatten und dieses in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu belassen, es also nicht an<br />

die Gesellschaft er auszuschütten. Weiter<br />

ist <strong>der</strong> Vorteil daran geknüpft , dass<br />

sofort Insolvenzantrag gestellt wird,<br />

wenn die GmbH zahlungsunfähig o<strong>der</strong><br />

überschuldet ist.<br />

In <strong>der</strong> Praxis stellt sich dieses Schutzinstrumentarium<br />

immer wie<strong>der</strong> als<br />

wirkungslos heraus. „Firmenbestatter“<br />

wenden unlautere Mittel an, um Gesellschaft<br />

er und Geschäft sführer vor Inanspruchnahme<br />

zu schützen: Nicht selten<br />

wird <strong>der</strong> Geschäft sführer abberufen, er<br />

verzieht unbekannt ins Ausland o<strong>der</strong><br />

wird durch eine mittellose Person ohne<br />

festen Wohnsitz ersetzt. Die Gesellschaft<br />

schließt ihr Geschäft slokal und<br />

ist für Zustellungen nicht mehr aufzufi<br />

nden, so dass ein Insolvenzverfahren<br />

nicht eingeleitet werden kann. Zahlungen<br />

an Gesellschaft er werden durch<br />

Vernichtung <strong>der</strong> Firmenunterlagen unbeweisbar<br />

gemacht.<br />

Dem steuert <strong>der</strong> Entwurf mit wesentlichen<br />

Verfahrenserleichterungen entgegen,<br />

die auf große Zustimmung des<br />

Auditoriums trafen: Jede GmbH wird<br />

verpfl ichtet, eine Zustelladresse, die<br />

im Handelsregister veröff entlicht wird,<br />

zu nennen. Hier kann immer zugestellt<br />

werden, unabhängig davon, ob<br />

ein Verantwortlicher <strong>der</strong> Firma tatsächlich<br />

Kenntnis erhält. Zudem wird<br />

Foto: FHW <strong>Berlin</strong>/Ute Hechtner<br />

die sog. öff entliche Zustellung erheblich<br />

erleichtert. Auch soll es nicht mehr<br />

möglich sein, die Insolvenzantragspfl<br />

icht dadurch zu umgehen, dass ein<br />

Geschäft sführer sein Amt nie<strong>der</strong>legt,<br />

die GmbH also führungslos wird. Hier<br />

werden nunmehr die Gesellschaft er in<br />

die Pfl icht genommen und haft en für<br />

die rechtzeitige Insolvenzantragstellung.<br />

Eine lebhaft e und teilweise kontroverse<br />

Diskussion machte die Veranstaltung<br />

für alle Teilnehmenden zu einer Bereicherung.<br />

Beson<strong>der</strong>s erfreulich war,<br />

dass sich neben den Fachleuten und<br />

Professorinnen und Professoren auch<br />

Studierende mit vortreffl ichen Wortmeldungen<br />

an <strong>der</strong> Diskussion beteiligt<br />

haben. Wir sind davon ermutigt, die<br />

Reihe fortzusetzen.<br />

Susanne Meyer<br />

Zweites FHW-Rechtsgespräch<br />

Ein zweites FHW-Rechtsgespräch fand<br />

am 8. Mai 20<strong>07</strong> zum Th ema „Neue<br />

Rechtsfragen im virtuellen Raum“ statt,<br />

bei dem <strong>der</strong> im Multimedia-Recht ausgewiesene<br />

Rechtsanwalt Nico Härting<br />

(im Bild links) referierte. Er befasste<br />

sich mit den Herausfor<strong>der</strong>ungen, die<br />

das neue Web 2.0 an das Internetrecht,<br />

insbeson<strong>der</strong>e den gewerblichen Rechtsschutz,<br />

stellt.<br />

Gastvorträge an <strong>der</strong> Fachrichtung BWL/Bank des FB Berufsakademie<br />

Aktuelle Probleme des Investmentbankings<br />

Die große Praxisnähe ist ein beson<strong>der</strong>es<br />

Merkmal <strong>der</strong> dualen Bachelor-Studiengänge<br />

am Fachbereich Berufsakademie.<br />

Zahlreiche Lehrbeauft ragte aus den<br />

Unternehmen erhöhen regelmäßig die<br />

Verzahnung von Th eorie und Praxis.<br />

Darüber hinaus werden immer wie<strong>der</strong><br />

weitere Akzente durch die Fachvorträge<br />

ausgesuchter Experten gesetzt.<br />

In Rahmen <strong>der</strong> Vorlesung zum Investmentbanking<br />

für die Studierenden im<br />

Abschlusssemester (Fachrichtung BWL/<br />

Bank) traten gleich drei Gastredner auf:<br />

Dr. Witold Novinski von <strong>der</strong> Poznan<br />

School of Banking in Polen referierte<br />

im Januar unter dem Titel „Managing<br />

the M & A process“ über Konzepte,<br />

Motive und Arten von Fusions- und<br />

Übernahmevorhaben und legte dabei<br />

beson<strong>der</strong>en Wert auf die Betrachtung<br />

von Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren<br />

bei M-&-A-Transaktionen. Mit großem<br />

Interesse erarbeiteten die Studenten anhand<br />

einer Fallstudie zu DaimlerChrysler<br />

eine internationale Sichtweise über die<br />

Motive und den späteren Verlauf dieses<br />

Zusammenschlusses. Die gewonnen<br />

Einsichten ermöglichen nun ein viel<br />

besseres Verständnis <strong>der</strong> aktuellen Diskussion<br />

um eine mögliche Trennung<br />

<strong>der</strong> beiden Unternehmensteile.<br />

Dr. Ulrich Puls, Director <strong>der</strong> Ernst<br />

& Young Corporate Finance Beratung<br />

GmbH (links im Bild), erläuterte in seinem<br />

Vortrag „Project Finance“ dem<br />

Auditorium nicht nur, was unter professioneller<br />

Projektfi nanzierung zu<br />

verstehen ist, wer die Beteiligten bei<br />

solchen Vorhaben sind und welche Instrumente,<br />

Risiken und Beson<strong>der</strong>heiten<br />

das Projektfi nanzierungsgeschäft begleiten.<br />

Durch eine Fallstudie zur Finanzierung<br />

des Eurotunnels zwischen<br />

Frankreich und England ermöglichte<br />

er auch eine unmittelbare Übertragung<br />

<strong>der</strong> vorher noch allgemeineren Darstellungen<br />

auf ein konkretes Beispiel.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Eindruck hinterließ<br />

Dr. Puls bei den Studierenden darüber<br />

hinaus durch die anschaulichen Einblicke<br />

in den Berufsalltag in seinem<br />

Geschäft .<br />

Rechtsanwalt und Notar Clemens<br />

Scholz-Remes, Partner <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

skanzlei GÖRG Rechtsanwälte,<br />

erweiterte die Betrachtungsweise von<br />

M-&-A-Transaktionen um die juristische<br />

Dimension. Am letzten Vorlesungstermin<br />

des gesamten Studienganges<br />

berichtete er anhand eines tatsächlichen<br />

Falles von einer M-&-A-<br />

Transaktion, die aus Sicht des Unternehmens<br />

zur Abwendung einer Krise<br />

unumgänglich war. Hierbei ging es um<br />

das Verhalten von Banken in <strong>der</strong> Krise,<br />

um <strong>der</strong>en Bereitschaft und die Grenzen<br />

<strong>der</strong> Mitwirkung, um den typischen<br />

Konfl ikt zwischen Mittelständlern und<br />

Großkonzernen, um Gefahren aus eigenkapitalersetzenden<br />

Darlehen und um<br />

Cash-Pools. Sehr anschaulich und<br />

lebensnah wurde gezeigt, welch große<br />

Rolle persönliche Befi ndlichkeiten und<br />

Bedürfnisse bei wichtigen kaufmännischen<br />

Entscheidungen spielen können.<br />

An dieser Stelle sei den Gastrednern<br />

nochmals ein herzliches Dankeschön<br />

für ihren Beitrag zur Ausbildung <strong>der</strong><br />

BA-Studenten ausgesprochen.<br />

Henrik Schütt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!