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Nutzung der Erdwärme Überblick, Technologie ... - Geothermie.ch

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1<br />

GEOSTRUKTUREN<br />

Der Baukörper<br />

in Verbindung mit <strong>der</strong> Erde<br />

Alle mit <strong>der</strong> Erde in Berührung stehenden Teile <strong>der</strong> Gebäudestruktur, z.B.<br />

Fundationspfähle und -wände können als Wärmetaus<strong>ch</strong>er eingesetzt<br />

werden. Der Untergrund dient als Energiespei<strong>ch</strong>er für das Beheizen und<br />

Kühlen grösserer Gebäude.<br />

Grosse Gebäude werden bei s<strong>ch</strong>wie-<br />

rigem Baugrund in <strong>der</strong> Regel auf Pfähle<br />

gegründet. Enthält das Erdrei<strong>ch</strong> also<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten mit S<strong>ch</strong>lamm, feinem Sand<br />

und Seekreide, o<strong>der</strong> ist organis<strong>ch</strong>es<br />

Material im Boden, so werden spezielle<br />

Fundationen benötigt. Glei<strong>ch</strong>es gilt bei<br />

unkonsolidierten Aufs<strong>ch</strong>üttungen und<br />

lockeren Ablagerungen. Pfähle dienen<br />

primär <strong>der</strong> Stabilität von Bauwerken.<br />

Zwei Funktionen in einer Geostruktur<br />

Diese Te<strong>ch</strong>nik gewährt aber ni<strong>ch</strong>t nur<br />

die nötige Stabilität, son<strong>der</strong>n ermögli<strong>ch</strong>t<br />

au<strong>ch</strong> einen Austaus<strong>ch</strong> von <strong>Erdwärme</strong>.<br />

Mit Wärmetaus<strong>ch</strong>errohren aus Polyethy-<br />

len ausgestattet, entstehen Energiepfäh-<br />

le, die dem Boden Wärme entziehen<br />

bzw. Kälte zuführen können. Sol<strong>ch</strong>e<br />

Rohre können in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> hergestellten<br />

Pfählen eingebra<strong>ch</strong>t werden.<br />

Der vorgefertigte Pfahl ist als Ganzes<br />

o<strong>der</strong> in Teilen hergestellt und wird so an<br />

den Einsatzort transportiert. Bei S<strong>ch</strong>leu<strong>der</strong>beton-Hohlpfählen<br />

erfolgt die Montage<br />

<strong>der</strong> Kunststoffrohre erst na<strong>ch</strong> dem<br />

Rammvorgang, ans<strong>ch</strong>liessend wird ein<br />

Hinterfüllmaterial mit optimaler Wärmeleitfähigkeit<br />

eingefüllt. Der Ortsbetonpfahl<br />

entsteht, indem Beton in ein vor-<br />

Energiepfähle erfüllen zwei Aufgaben: Stabilität für das Gebäude und Energieaustaus<strong>ch</strong><br />

mit dem Untergrund. Dazu dienen im Pfahl-Armierungskorb eingelegte Wärmetaus<strong>ch</strong>errohre.<br />

(Bild: CHYN)<br />

gängig dur<strong>ch</strong> Rammen o<strong>der</strong> Bohren ges<strong>ch</strong>affenen<br />

Hohlraum eingebra<strong>ch</strong>t wird.<br />

Dabei werden die Wärmetaus<strong>ch</strong>errohre<br />

am Armierungskorb angebra<strong>ch</strong>t.<br />

Erfolgskontrollen an ausgeführten Projekten<br />

haben inzwis<strong>ch</strong>en bestätigt, dass<br />

diese erweiterte <strong>Nutzung</strong> von Gebäudepfählen<br />

eine optimale Basis für ein effizientes<br />

Heiz- und Kühlkonzept grösserer<br />

Gebäude darstellt.<br />

Wirkung im Untergrund<br />

Energiepfähle haben in <strong>der</strong> Regel keine<br />

Auswirkungen auf s<strong>ch</strong>rumpfungs- und<br />

quellungsanfällige Tons<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. Eine<br />

Abkühlung unter die Nullgradgrenze ist<br />

wegen <strong>der</strong> Gefahr von Frosts<strong>ch</strong>äden<br />

und vermin<strong>der</strong>ter Verbindung mit dem<br />

Untergrund jedo<strong>ch</strong> zu vermeiden. Bei<br />

Terminal E mit <strong>Erdwärme</strong> versorgt<br />

Der neue Terminal E des Flughafens<br />

Züri<strong>ch</strong> weist eine Länge von 500 Meter<br />

und eine Breite von 30 Meter auf. Da<br />

er in einem Grundwasser-Gebiet gebaut<br />

wurde, mussten 440 Fundationspfähle<br />

eingesetzt werden. Diese rei<strong>ch</strong>en<br />

rund 30 Meter tief und sind in<br />

<strong>der</strong> Grundmoräne verankert. Mit 310<br />

dieser Pfähle wird Energie gewonnen:<br />

Im Sommer dienen sie zur Abgabe <strong>der</strong><br />

Wärme an das Erdrei<strong>ch</strong>, wodur<strong>ch</strong> ein<br />

Free-cooling-System ges<strong>ch</strong>affen wird,<br />

und im Winter wird Wärme für die Gebäudebeheizung<br />

gewonnen. 75 %<br />

<strong>der</strong> Energie zum Heizen und Kühlen<br />

stammen aus den Energiepfählen. Umfangrei<strong>ch</strong>e<br />

Simulationsre<strong>ch</strong>nungen haben<br />

in <strong>der</strong> Planungsphase die Auslegung<br />

dieser Energiepfähle erlei<strong>ch</strong>tert.

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