Nutzung der Erdwärme Überblick, Technologie ... - Geothermie.ch
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INTERNATIONAL<br />
Auftrieb dank<br />
Vorteilen <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong><br />
Den jeweiligen geologis<strong>ch</strong>en Verhältnissen entspre<strong>ch</strong>end sind unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />
geothermis<strong>ch</strong>e Anlagen im Einsatz. Weltweite Tendenz:<br />
stark zunehmend.<br />
Über 99 % <strong>der</strong> Erde sind heisser als<br />
1000 °C, nur ein Tausendstel <strong>der</strong> Erd-<br />
masse, die obersten 3 km sind kühler als<br />
100 °C. In einer Tiefe von 10 – 20 Me-<br />
ter liegt die Erdtemperatur in Mittel-<br />
europa bei ca. 12 °C. Darüber wird die<br />
Temperatur vom Klima beeinflusst. In<br />
tieferen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten wirken geothermis<strong>ch</strong>e<br />
Gesetzmässigkeiten, d.h. alle 33<br />
Meter ca. 1 Grad Erwärmung.<br />
Weltweit nimmt heute die <strong>Nutzung</strong> geo-<br />
thermis<strong>ch</strong>er Energie rasant zu. Im Jahre<br />
2005 errei<strong>ch</strong>te die installierte Leistung<br />
für die Wärmeproduktion rund 28 000<br />
MW th . Bei <strong>der</strong> Erzeugung von Elektrizi-<br />
tät kann ebenfalls ein Aufs<strong>ch</strong>wung fest-<br />
gestellt werden, <strong>der</strong> zu dem heutigen<br />
Wert von 8 900 MW el führte. Zurzeit<br />
sind in zehn Län<strong>der</strong>n Anlagen im Bau,<br />
die demnä<strong>ch</strong>st insgesamt über 500<br />
MW leisten werden; bis 2010 wird man<br />
el<br />
das Niveau von 10 000 MW übers<strong>ch</strong>rit-<br />
el<br />
ten haben.<br />
Die USA und Philippinen sind mit instal-<br />
lierten Leistungen von jeweils rund<br />
2000 MW el an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> aus Geo-<br />
thermie Strom produzierenden Län<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Welt. Dann folgen Mexiko und In-<br />
donesien, bevor <strong>der</strong> europäis<strong>ch</strong>e Spit-<br />
zenreiter Italien mit über 700 MW el an-<br />
zutreffen ist.<br />
Deuts<strong>ch</strong>land<br />
In Deuts<strong>ch</strong>land kann zur Zeit dank eines<br />
nationalen Investitionsprogramms ein<br />
Aufs<strong>ch</strong>wung <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong> festgestellt<br />
werden. Während die <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong><br />
untiefen <strong>Erdwärme</strong> mit <strong>Erdwärme</strong>sonden<br />
no<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>eidene Werte aufweist,<br />
wird bereits mit etwa 30 geothermis<strong>ch</strong>en<br />
Zentralen warmes Wasser aus tiefer<br />
liegendem Grundwasser (Aquifere)<br />
für die Beheizung von Wohnhäusern,<br />
Thermalbä<strong>der</strong>n und Treibhäusern genutzt.<br />
So werden beispielsweise im bayris<strong>ch</strong>en<br />
Erding rund 2000 Wohnungen<br />
Land installierte Leistung Stromproduktion<br />
(MW el ) (GWh/a)<br />
USA 2 564 17 917<br />
Philippinen 1 930 9 253<br />
Mexiko 953 6 282<br />
Indonesien 797 6 085<br />
Italien 791 5 340<br />
Japan 535 3 467<br />
Neuseeland 435 2 774<br />
Island 202 1 406<br />
Costa Rica 163 1 145<br />
El Salvador 151 967<br />
Kenya 129 1 088<br />
weitere 283 1 062<br />
Total 8 933 56 786<br />
Internationale Übersi<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-<strong>Nutzung</strong> für die Stromproduktion in 2005.<br />
(Quelle: Bertani 2006)<br />
dur<strong>ch</strong> 65 °C warmes Wasser über ein<br />
Wärmenetz versorgt.<br />
Bereits bestehen Bohrungen bis 3000 m<br />
Tiefe. Mit s<strong>ch</strong>räg abgelenkter Bohrungste<strong>ch</strong>nik<br />
werden mögli<strong>ch</strong>st viele Gesteinss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
mit Wasservorkommen dur<strong>ch</strong>stossen.<br />
Mit einer zweiten Bohrung wird<br />
daraufhin ein Kreislauf erzeugt. Erwartete<br />
Wassertemperatur von 150 °C liefern<br />
genug für Wärme- und Stromproduktion.<br />
Bohrungen bestehen au<strong>ch</strong> in Landau<br />
(Pfalz) und bei Neuenburg am Rhein.<br />
Diese sind Teil einer umfassen<strong>der</strong>en<br />
Idee, im Rheintalgraben ca. 20 hydrothermale<br />
Anlagen zur Stromerzeugung<br />
zu erri<strong>ch</strong>ten.<br />
Italien<br />
Günstige geologis<strong>ch</strong>e Verhältnisse sind<br />
in Italien in <strong>der</strong> Toskana – um Lar<strong>der</strong>ello<br />
– sowie im Westen Sardiniens und in<br />
einzelnen Gebieten Siziliens zu finden.<br />
Der Bezirk Lar<strong>der</strong>ello, wo bereits in<br />
1000 Metern Tiefe Aquifere mit Heissdampf<br />
auftreten, <strong>der</strong> zur Stromerzeugung<br />
genutzt wird, liegt in einer 300<br />
km langen Zone mit interessanten geothermis<strong>ch</strong>en<br />
Perspektiven. Die Anfänge<br />
rei<strong>ch</strong>en in Lar<strong>der</strong>ello bis 1777 zurück,<br />
als man erstmals die aus <strong>der</strong> Erde austretenden<br />
Dämpfe zu nutzen begann.<br />
Bereits vor über hun<strong>der</strong>t Jahren baute<br />
man hier Anlagen zur geothermis<strong>ch</strong>en<br />
Stromerzeugung. Das erste Kleinkraftwerk<br />
wurde dort bereits 1904 für Be-