16.11.2020 Aufrufe

2014_04_Gesundheitsmagazin_8

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bergbauern und ihre Kräuterwiesen<br />

(von Jennifer Haller, Praktikantin für PR/Marketing bei GaPa-Tourismus - ein Interview mit Josef Sedlmaier)<br />

„Bergwiesen sind ein Biotop, in dem ein gesundes Miteinander vieler Pflanzenarten vorherrscht.<br />

Hier kann sich eine Vielzahl an Heilkräutern entwickeln.“<br />

Josef Sedlmaier und seine Familie bewirtschaften die Bergwiesen rund um die Kochelbergalm<br />

schon in fünfter Generation. Die im Familienbesitz stehenden sogenannten Magerwiesen umfassen<br />

insgesamt neun Tagewerk. Ein ganz besonderer Schatz an diesem Nordhang ist eine abgelegene<br />

Bergwiese in besonders exponierter Lage: die Süd-Ost-Ausrichtung, die Einsäumung von Wald<br />

und Hecken sowie die Einwirkung von Föhnwinden machen dieses Stück Bergwiese zu einer kleinen<br />

Besonderheit. Das dort vorherrschende Klima ermöglicht es selbst solchen Pflanzen, die sonst kaum<br />

in den Bayerischen Alpen zu finden sind, sich dort anzusiedeln.<br />

Um diese natürliche Artenentwicklung nicht zu stören, wird auf die Düngung der Bergwiesen verzichtet.<br />

Deshalb können sich Gräser und Kräuter so entwickeln, wie es ihnen auf gedüngten Wiesen<br />

unmöglich ist. Die Düngung fördert vor allem stickstoffliebende Pflanzenarten wie etwa den Löwenzahn.<br />

Dieser dominiert und verdrängt andere Pflanzen, und im Extremfall entstehen so regelrechte<br />

Monokulturen. Bergbauern, die diese einzigartige Kulturlandschaft pflegen und erhalten, werden<br />

durch Subventionen staatlich unterstützt. Die Einhaltung spezifischer Auflagen ist dabei Voraussetzung.<br />

Geregelt ist auch die „Freigabe der Felder“ in Garmisch-Partenkirchen. Ab 29. September<br />

dürfen Landwirte ihre Tiere auch auf fremden Wiesen weiden lassen.<br />

Wussten Sie schon, dass die Bergwiesen nur einmal im Jahr, ab dem 1. Juli, mit dem handbetriebenen<br />

Motormäher gemäht werden dürfen? Dies ermöglicht allen vorkommenden Pflanzen, ihre Samen und<br />

Fortpflanzungsorgane auszubilden, was ihren Bestand auch im nächsten Jahr garantiert. Die Ernte des<br />

„Wiesheus“ findet spontan, je nach Wetterlage, nur an warmen, sonnigen Tagen statt und zieht sich je<br />

nach Witterung über mehrere Wochen hin. Anfragen von Gästen und Einheimischen, die einmal beim<br />

Wiesheu machen dabei sein möchten, werden gerne angenommen. Allerdings wird die Aktion auf<br />

Grund der Wetterabhängigkeit oft relativ kurzfristig entschieden.<br />

<strong>2014</strong>_<strong>04</strong>_<strong>Gesundheitsmagazin</strong>_08.indd 14 16.05.<strong>2014</strong> 11:28:39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!