2014_04_Gesundheitsmagazin_8
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Bergbauern und ihre Kräuterwiesen<br />
(von Jennifer Haller, Praktikantin für PR/Marketing bei GaPa-Tourismus - ein Interview mit Josef Sedlmaier)<br />
„Bergwiesen sind ein Biotop, in dem ein gesundes Miteinander vieler Pflanzenarten vorherrscht.<br />
Hier kann sich eine Vielzahl an Heilkräutern entwickeln.“<br />
Josef Sedlmaier und seine Familie bewirtschaften die Bergwiesen rund um die Kochelbergalm<br />
schon in fünfter Generation. Die im Familienbesitz stehenden sogenannten Magerwiesen umfassen<br />
insgesamt neun Tagewerk. Ein ganz besonderer Schatz an diesem Nordhang ist eine abgelegene<br />
Bergwiese in besonders exponierter Lage: die Süd-Ost-Ausrichtung, die Einsäumung von Wald<br />
und Hecken sowie die Einwirkung von Föhnwinden machen dieses Stück Bergwiese zu einer kleinen<br />
Besonderheit. Das dort vorherrschende Klima ermöglicht es selbst solchen Pflanzen, die sonst kaum<br />
in den Bayerischen Alpen zu finden sind, sich dort anzusiedeln.<br />
Um diese natürliche Artenentwicklung nicht zu stören, wird auf die Düngung der Bergwiesen verzichtet.<br />
Deshalb können sich Gräser und Kräuter so entwickeln, wie es ihnen auf gedüngten Wiesen<br />
unmöglich ist. Die Düngung fördert vor allem stickstoffliebende Pflanzenarten wie etwa den Löwenzahn.<br />
Dieser dominiert und verdrängt andere Pflanzen, und im Extremfall entstehen so regelrechte<br />
Monokulturen. Bergbauern, die diese einzigartige Kulturlandschaft pflegen und erhalten, werden<br />
durch Subventionen staatlich unterstützt. Die Einhaltung spezifischer Auflagen ist dabei Voraussetzung.<br />
Geregelt ist auch die „Freigabe der Felder“ in Garmisch-Partenkirchen. Ab 29. September<br />
dürfen Landwirte ihre Tiere auch auf fremden Wiesen weiden lassen.<br />
Wussten Sie schon, dass die Bergwiesen nur einmal im Jahr, ab dem 1. Juli, mit dem handbetriebenen<br />
Motormäher gemäht werden dürfen? Dies ermöglicht allen vorkommenden Pflanzen, ihre Samen und<br />
Fortpflanzungsorgane auszubilden, was ihren Bestand auch im nächsten Jahr garantiert. Die Ernte des<br />
„Wiesheus“ findet spontan, je nach Wetterlage, nur an warmen, sonnigen Tagen statt und zieht sich je<br />
nach Witterung über mehrere Wochen hin. Anfragen von Gästen und Einheimischen, die einmal beim<br />
Wiesheu machen dabei sein möchten, werden gerne angenommen. Allerdings wird die Aktion auf<br />
Grund der Wetterabhängigkeit oft relativ kurzfristig entschieden.<br />
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