2014_04_Gesundheitsmagazin_8
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Heute werden gekühlte Getränke in Kühltaschen zur Erfrischung während der anstrengenden<br />
Arbeit zur Wiese mitgebracht. Früher hat sich die Familie eine Milchkuh zur Getränkeversorgung<br />
mit hinauf genommen und oben auf den Hängen über mehrere Tage regelrecht „campiert“, da<br />
der Weg am Abend zurück ins Tal zu aufwändig gewesen wäre. Auf Feuerstellen in sogenannten<br />
„Kochhütten“ wurde ein einfaches Abendessen für die ganze Helferschar zubereitet.<br />
Früh aufstehen heißt es bei der Wiesmahd, denn bereits um 6 Uhr früh wird mit dem Mähen<br />
begonnen. Josef Sedlmaiers Vorfahren haben den Schnitt bei Morgentau noch mit der Sense<br />
durchgeführt. Auch heute noch beginnt man früh am Morgen, damit das Gras bis zum Nachmittag<br />
trocknen kann. Um diese anstrengende Arbeit auf den Steilhängen ein wenig zu erleichtern, wird<br />
heute allerdings auf die Sense verzichtet.<br />
Bis 11 Uhr ruht das Gras dann auf der Wiese, bis es „umgekehrt“ (gedreht) wird. So kann die<br />
Bodenseite ebenfalls in der Sonne trocknen. Gegen 16 Uhr wird das Heu dann per Hand mit<br />
Rechen Alle eingeholt Wetter!<br />
- „runtergerecht“. Gelagert wird es im traditionellen „Baumstadl“, der im<br />
Werdenfelser Land noch weit verbreitet ist. Die jahrhundertealte, spezielle Stadlbautechnik<br />
ermöglicht eine perfekte Lagerung des empfindlichen Rohstoffs. Luft zirkuliert und Feuchtigkeit<br />
kann entweichen, so wird Schimmelbefall verhindert.<br />
Das Heu wird nicht gepresst, sondern lose gelagert, bevor es im Herbst oder Winter zur Weiterverwendung<br />
aus dem Stadel geholt wird. Einen Großteil konsumieren die Tiere der Kochelbergalm,<br />
ein Teil dient zur Befüllung der Kräuterheukissen. Ein erlesenerer Teil des Kräuterheus wird im<br />
Kräuterlikör und im Blütensalz verarbeitet. Auch heimische Hotels und Restaurants sind dem<br />
Trend des gesunden Kräuterheus erlegen und bieten neben Kräuterheubehandlungen im<br />
Wellnessbereich auch auf kulinarischer Ebene ein abwechslungsreiches Heu-Angebot. Im<br />
Restaurant des Hotels Zugspitze stehen zum Beispiel „Lammrücken unter der Wildblütenkruste<br />
mit Paprika und Kräutermeersalzkartoffeln“ auf der Speisekarte. Das Hotel Staudacherhof hat<br />
„Heusuppe“ im Angebot.<br />
Um diese Tradition weiterhin ausführen zu können, bitten wir wanderlustige<br />
und bergwiesenbegeistere Besucher um ihre Mithilfe:<br />
„Uns ist es wichtig, dass die Menschen Respekt vor der schönen Kulturlandschaft<br />
haben und dadurch ihren Beitrag zum Erhalt unserer Bergwiesen leisten. Hundekot<br />
und Unrat sind nicht nur schädlich für Weidetiere, sondern auch für die Personen, die<br />
das Heu weiterverarbeiten oder als Mahlzeit oder Wellnessanwendung konsumieren!“<br />
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