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sporting hamburg Dezember 2020 / Januar 2021

Stadtsportmagazin

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BITTE BEA NTRAGEN!!!<br />

© Foto: Landessportamt<br />

Toughe Zeiten, auch für den Sport natürlich,<br />

viele Sportler*innen können ihren<br />

Sport nicht ausüben.<br />

Mannschaftssport, Sport in Gruppen, …, Laufevents, was auch immer:<br />

Die Anbieter würden gern ihre Mitglieder und Teilnehmer*innen glücklich<br />

machen, dürfen sie aber nicht. Dilemma. Um hier zu helfen, hat die Stadt<br />

weitere Unterstützungsmaßnahmen – auf Deutsch: weitere 4 Mio. Euro für<br />

NICHT ZURÜCKZAHLBARE ZUSCHÜSSE – beschlossen. Diese können seit<br />

dem 20.11. beantragt werden. Ran da. Wir haben dazu dann jetzt einfach<br />

mal im Landessportamt bei Sportstaatsrat Christoph Holstein nachgefragt,<br />

was Sache ist. UND IHR STELLT JETZT HOFFENTLICH EURE ANTRÄGE.<br />

Herr Holstein, Sie managen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen<br />

im Landessportamt die Corona-Krise in Sachen Sport. Bei Ihnen<br />

brennt doch sicher die Hütte, oder?<br />

Klar, aber löschen gehört zu unserem Job. Das muss jetzt auch sein.<br />

Die Vereine und alle anderen im Sport sind durch die jüngsten Corona-<br />

Maßnahmen verstärkt unter Druck geraten. Und unser gemeinsames Ziel<br />

ist, den Sport so gut wie möglich durch diese Krise zu bekommen. Da<br />

helfen die millionenschweren Hilfspakete der Stadt – aber auch Optimismus und Zuversicht<br />

aller Verantwortlichen. Klar, die Lage ist ernst. Wir liegen zur Halbzeit drei-null zurück<br />

und brauchen jetzt – im übertragenen Sinne – Körpersprache. Im Sinne von „Corona, Du<br />

kriegst uns nicht klein.“<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen im Sport – im<br />

Allgemeinen, für die Vereine?<br />

Die Unsicherheit, wann wir wirklich wieder langfristig in den Normalbetrieb übergehen<br />

zu tun. Klar, es gibt an der einen oder anderen Stelle Unwuchten und<br />

gefühlte Ungerechtigkeiten. Aber man kann das erklären: Schulen<br />

z. B. sind privilegiert. Deshalb kann Schulsport stattfinden. Muss er<br />

sogar. Und beim Reha-Sport haben wir die Gruppengrößen erhöht,<br />

weil es für die betroffenen Menschen keine andere Möglichkeit<br />

gibt, aktiv zu sein. Die Kanzlerin hat es so gesagt: Es gebe bei den<br />

Corona-Maßnahmen nur zwei Varianten der Gerechtigkeit: Alles<br />

für alle verbieten. Oder alles für alle zulassen. Klingt logisch. Wäre<br />

aber nicht klug.<br />

Nun gibt es den Nothilfefonds II, welche Learnings gibt<br />

es aus der 1. Runde? Ist das Budget komplett abgefragt<br />

worden?<br />

Nein. Bei der ersten Auflage im Sommer standen 5 Mio. Euro zur<br />

Verfügung. Damals – da hatte die Krise ja gerade erst begonnen<br />

– wurden lediglich 1,1 Mio. Euro abgefordert. Jetzt haben wir den<br />

Nothilfefonds Sport II gestartet. Hier kommen jetzt die restlichen<br />

knapp 4 Mio. Euro zum Tragen. Wir haben dabei die Berechnungsgrundsätze<br />

deutlich erhöht, sodass pro Verein eine höhere Auszahlung<br />

möglich ist – maximal 40.000 Euro. Und auch Anbieter von<br />

Rehasportgruppen können jetzt Förderbeträge beantragen. Ganz<br />

wichtig ist auch, dass die Hilfsmöglichkeiten im Sport bekannt gemacht<br />

werden. Wir machen die Hilfen da publik, wo der Hamburger<br />

Sport hinsieht – in der <strong>sporting</strong> zum Beispiel.<br />

Welche Fehler wurden bei der Antragstellung gemacht,<br />

worauf müssen die Antragsteller*innen achten?<br />

Wir beide würden mit den Anträgen klarkommen. So schwer<br />

kann es also nicht sein. Es gab an der einen oder anderen Stelle<br />

noch Ergänzungs- oder Erläuterungsbedarf. Wichtig: Die Anträge<br />

müssen an die richtige Stelle geschickt werden. Mitgliedsvereine<br />

des Hamburger Sportbund e. V. können ihren Antrag online beim<br />

HSB einreichen, Rehabilitationssportgruppen wenden sich an den<br />

Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg e. V., und<br />

für alle anderen Antragssteller ist das Landessportamt zuständig.<br />

Wenn Anträge jetzt gestellt werden, wann können die<br />

Antragsteller dann mit dem Geld rechnen?<br />

Wir prüfen die Anträge zügig und zahlen das Geld dann auch zügig<br />

aus. Nach den ersten beiden Wochen war schon gut eine halbe<br />

Million Euro unterwegs.<br />

Vielen Dank, Herr Holstein. Wir haben das Wichtigste<br />

im Folgenden einmal zusammengefasst.<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

© Foto: Mediaserver Hamburg/Lucas Pretzel<br />

können, ist die derzeit wohl größte Herausforderung – im Allgemeinen und für die Vereine.<br />

Und es ist harte Arbeit, die Vereinsmitglieder jetzt bei der Stange zu halten.<br />

Gibt es die befürchtete Austrittswelle?<br />

Schwer zu sagen. Die Austrittszahlen waren anfangs im Rahmen der normalen jährlichen<br />

Fluktuation. Es treten aber jetzt keine neuen Mitglieder ein, die die Austritte auffangen.<br />

Der Rückgang bei den zahlenden Mitgliedern führt zu finanziellen Schwierigkeiten bei den<br />

Vereinen. Deshalb unser Appell, dem eigenen Verein gerade jetzt, in schwieriger Zeit, die<br />

Treue zu halten. Und wenn ich mir beispielsweise die vielen online-Angebote der Clubs<br />

ansehe – dann haben die das auch mehr als verdient.<br />

Gibt es Vereine, Anbieter, denen das Wasser bis zum Hals steht?<br />

Viele Vereine machen sich jedenfalls große Sorgen. Wenn laufende Ausgaben z. B. nicht mehr<br />

durch Kurseinnahmen gedeckt werden können, gerät das Geschäftsmodell in Schieflage.<br />

Der Nothilfefonds Sport 2 soll hier sowohl Rettungsanker als auch Überbrückungshilfe<br />

sein. Und zusätzlich zu diesen knapp vier Millionen Euro wird es eine Million Euro für<br />

Corona-bedingte Mehrausgaben geben – für Desinfektion, für zusätzliche Reinigung oder<br />

Testung von Ligaspielerinnen und -spielern.<br />

Manchmal gibt es Widersprüche (Schulsport vs. Vereinssport vs. Rehasport),<br />

wie gehen Sie damit um?<br />

Wir müssen einen Spagat aushalten: einerseits die Interessen des Sports vertreten und<br />

andererseits die Verantwortung wahrnehmen, das Mögliche zur Eindämmung der Pandemie<br />

• Die Zuschüsse sind nicht zu zurückzuzahlen!!!<br />

• Anträge stellen dürfen:<br />

• Gemeinnützige Sportvereine erhalten für die laufenden<br />

Kosten bei der Fortsetzung des Sportangebots<br />

nach Wiederaufnahme des Sportbetriebs<br />

einen max. Zuschuss von 40.000 Euro<br />

• Anbieter von REHA-Sportkursen können Anträge<br />

für max. 3 Monate stellen und erhalten pauschal<br />

pro Gruppe und Monat Förderbeträge von bis zu<br />

85 Euro.<br />

• Veranstalter von Sportveranstaltungen können<br />

für im Zusammenhang mit der pandemiebedingten<br />

Absage von Veranstaltungen entstandene<br />

Liquiditätsengpässe einen Zuschuss in Höhe von<br />

60 Prozent des Liquiditätsengpasses erhalten.<br />

Die maximale Förderhöhe beträgt dabei 250.000<br />

Euro.<br />

• Als Wirtschaftsbetrieb ausgegliederte Lizenzspielerabteilungen<br />

erhalten eine Förderung in<br />

Abhängigkeit von ihrer Mitarbeiterzahl.<br />

• Die Anträge auf Zuschüsse sind bis zum 31. März<br />

<strong>2021</strong> (nach Möglichkeit per E-Mail) zu stellen.<br />

• Mitgliedsvereine des Hamburger Sportbunds e. V.<br />

können ihren Antrag online einreichen:<br />

www.<strong>hamburg</strong>er-sportbund.de/corona-nothilfe<br />

• Anbieter von Rehabilitationssportgruppen richten<br />

ihren Antrag unter dem Stichwort „Nothilfe Sport II“<br />

an den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband<br />

Hamburg e. V. (mail@brs-<strong>hamburg</strong>.de).<br />

• Alle übrigen Antragssteller wenden sich an das<br />

Landessportamt der Behörde für Inneres und Sport<br />

(poststelle@sportamt.<strong>hamburg</strong>.de). Die entsprechenden<br />

Formulare werden auf Anforderung<br />

bereitgestellt.<br />

• Die vollständige Förderrichtlinie ist online abrufbar:<br />

www.<strong>hamburg</strong>.de/innenbehoerde/14574870/<strong>2020</strong>-<br />

11-06-nothilfefonds-sport/<br />

• Keine Hemmungen: Bei Fragen wendet Euch bitte<br />

an poststelle@sportamt.<strong>hamburg</strong>.de<br />

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