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sporting hamburg Dezember 2020 / Januar 2021

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Speedklettern<br />

Am Start war die gesamte deutsche Speedkletterspitze,<br />

geklettert wurde in unterschiedlichen<br />

Altersklassen, es gab den Deutschen Jugendcup<br />

(Jugend B) und die DM der Erwachsenen. Und<br />

man sah den Athlet*innen an, wie heiß sie nach<br />

Monaten ohne Wettkampf waren. Und wer denkt,<br />

das Klettern ist in Deutschland den Freunden und<br />

Freundinnen aus den südlichen Bundesländern<br />

vorbehalten, der hat sich schwer getäuscht.<br />

Auch im Norden ist Klettern ein großes Thema,<br />

in einer Active City wird selbstverständlich auch<br />

geklettert. Nicht zuletzt durch die diversen<br />

Kletterhallen, vor allen Dingen aber auch<br />

durch die Aktivitäten und Angebote der<br />

einzelnen Nord-Sektionen des Alpenvereins.<br />

In einem Verein sollte<br />

man sein, denn tatsächlich wird<br />

Norm-Speedklettern <strong>2021</strong> olympisch,<br />

und wenn bislang noch andere<br />

Nationen führend sind, kommen<br />

die Europäer langsam, aber<br />

sicher, auch die Deutschen.<br />

Der Knaller ist, ehrlich gesagt, dass wir hierbei weltweit immer von<br />

den gleichen sogenannten „Routen“ sprechen. Da kommt also nicht<br />

je Event ein pfiffiger Routenbauer und tobt sich aus, baut „seine“<br />

Route an die 15 Meter hohe Wand: Es ist alles vorgegeben. Weltweit<br />

krabbeln alle Sportler bei dieser Disziplin den gleichen Weg an die<br />

Die Routen beim Speedklettern sind weltweit genormt.<br />

Bei den Männern durften Sebastian Lucke (1. Platz).<br />

Leander Carmanns (Platz 2) und Thorben Perry Bloem aufs Treppchen klettern.<br />

Spitze. Das macht es irgendwie noch mehr wow, weil ultimativ<br />

vergleichbar, weswegen man auch von Weltrekorden spricht. Jeweils<br />

zwei Kontrahenten treten in den Quali-Races und in den Halbfinals<br />

und Finals gegeneinander an. In den Quali-Races zählen die Zeiten,<br />

in den Finalrunden gibt es ein spannendes KO-System, das bei den<br />

Juniorinnen und Junioren Anna Maria Apel vom DAV München-<br />

Oberland und Jakob Schiefer vom DAV Schwaben für sich entscheiden<br />

konnten. Bei der Deutschen Meisterschaft sicherten sich Franziska<br />

Ritter (DAV Wuppertal) und Sebastian Lucke (DAV Konstanz) den<br />

jeweils 1. Platz, Zweite wurden Sandra Hopfensitz (DAV Augsburg)<br />

und Leander Carmanns (DAV Rheinland-Köln). Die Drittplatzierten<br />

waren Flachland-Tiroler, was hoffen lässt, dass in Zukunft auch mal<br />

ein Hamburger oder eine Hamburgerin sehr schnell ganz oben ist.<br />

Bei den Damen war das Nuria Brockfeld aus Osnabrück, bei den<br />

Herren Thorben Perry Bloem aus Braunschweig. Spannend war es<br />

auch, weil Rekorde ja durchaus wichtig sind:<br />

Zwei neue deutsche Rekorde gibt es aus<br />

der Damen-Quali und dem kleinen Finale zu<br />

berichten. Die erst 16-jährige Nuria brach den<br />

gerade von Sandra Hopfensitz aufgestellten<br />

Rekord (8.225 Sekunden) und schaffte die<br />

15 m-Wand in 8.183 Sekunden. In der Zeit<br />

schaffen wir es nicht mal auf der Treppe.<br />

© Fotos: DAV/René Oberkirch<br />

Unterstützt von: Europa Passage<br />

Klettern an sich hat im letzten Jahrzehnt ordentlich zugelegt, spürbar<br />

natürlich am Erfolg der Boulderangebote: in Hamburg das Boulderquartier<br />

in Wandsbek, die Nordwandhalle in Wilhelmsburg, das FlasHH<br />

in Bahrenfeld, auch die HT16 bietet Bouldern und Klettern satt, und<br />

zwar nigelnagelneu, und dann natürlich der Deutsche Alpenverein<br />

mit seinen extrem vielfältigen Kletter- und Boulder-Möglichkeiten in<br />

Lokstedt. Wir treffen aus gegebenem Anlass den sehr netten und<br />

kompetenten Nils Kremeskötter (41), er ist Landestrainer Nord (heißt:<br />

verantwortlich für die Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-<br />

Holstein, Bremen und die schönste Stadt) – für leistungsorientiertes<br />

Klettern, ist klar.<br />

Dazu gehören drei Disziplinen:<br />

zum einen das Speedklettern (hatten<br />

wir schon auf den vorherigen<br />

Seiten :-)), das Leadklettern und<br />

das Bouldern.<br />

Hier geht es um „möglichst schwierige, trickreiche Bewegungsabfragen“,<br />

erklärt Nils, maximal vier Meter hoch über Weichsprungmatte,<br />

weil ohne Sicherung. Und dann gibt es Lead. „Da klettert man nicht<br />

zwingend schnell, sondern vielmehr eine sehr schwere Route in sechs<br />

Minuten möglichst weit hoch“, erklärt Nils. Alle drei Disziplinen sind<br />

als Mehrkampf dann nun <strong>2021</strong> erstmalig olympisch. Und es gibt nur<br />

diesen, einen Mehrkampf, alle Teilnehmer*innen müssen also in<br />

allen drei Disziplinen ran, an die Wand.<br />

Derweil die erwachsenen Klettermaxe und -maxinnen im Grunde für sich<br />

trainieren, kümmern sich die Landestrainer*innen fast ausschließlich<br />

Trendsport<br />

Klettern<br />

in Hamburg<br />

Speedklettern – weil medial so schön zu verwerten,<br />

weil schnell, attraktiv, athletisch – boomt.<br />

um die jugendlichen Talente ab 13 bis 19/20.<br />

Trainiert werden die Athlet*innen in Hamburg<br />

in den drei Disziplinen von einem Trainerteam<br />

beim DAV, aber auch die Privatwirtschaft<br />

(das Boulderquartier, die Nordwandhalle<br />

und das FlasHH) zeigt sich sehr kollegial und<br />

lässt teilweise für lau die Talente ran. Etwa 15 Spitzensportler*innen<br />

sind es im Norden, zwei von ihnen gewannen bei der DM Bronze,<br />

aus Hamburg sind 4 Sportler*innen am Start. Bis zu 5-mal die Woche<br />

wird trainiert, „dazu<br />

kommt dann noch<br />

die Grundlagenarbeit:<br />

Kraft, Ausdauer, Dehnen<br />

sowie auch hier<br />

Technik und Taktik.“<br />

Interessant: Wenn<br />

man denken könnte,<br />

die Kolleg*innen<br />

ziehen sich an den<br />

Armen nach oben,<br />

Wer neugierig geworden ist<br />

weit gefehlt: Die Beine<br />

sind beim Speed als nur als Raumteiler, der darf sich gern<br />

und findet, dass Wände für mehr da sind,<br />

King. Die Hände<br />

vertrauensvoll an den DAV wenden. Es gibt<br />

– sie sind nur so für<br />

die Kontaktpunkte<br />

für Kids ab 6 und für Jugendliche ca. 20<br />

(beim Speedklettern).<br />

Und alle zwei ist, landet vielleicht bald bei Nils.<br />

Kurse die Woche, und wer dann richtig fit<br />

Monate gibt es dann<br />

DAV Kletterzentrum,<br />

zusätzlich übergeordnete<br />

Trainings-<br />

Tel: (040) 60 08 88 66,<br />

Maßnahmen für alle Mail: kletterzentrum@dav-<strong>hamburg</strong>.de<br />

Sportler*innen, plus<br />

natürlich die Wettkämpfe.<br />

© Foto: Stefan Bühl<br />

Zum Ziel-Buzzer wird regelrecht gehechtet, die meiste Kraft kommt sowieso aus den Beinen.<br />

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