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Buch VII - Gienke Nr. <strong>14</strong>/2007<br />
Olifantsvlei*<br />
Johannesburg _ Ort der Hoffnung.<br />
„Die Löcher, die die Apartheid bis 1994<br />
in diese Stadt gefressen hat, werden<br />
schwer verheilen. 13 Jahre Demokratie<br />
und die wahrscheinlich beste, sprich:<br />
menschenfreundlichste Verfassung der Welt<br />
helfen, eine neue Gesellschaft zu gründen.<br />
Die Townships vor der Stadt, gegründet<br />
als Zwangsansiedlungen farbiger Minenund<br />
Farmarbeiter, sind offene Wunden.<br />
Aus Siedlungen der Armut sollen Schritt<br />
für Schritt Wohnorte, Arbeitsplätze,<br />
Bildungsstätten werden.<br />
Eikenhof ist eine von vielen Wellblechsiedlungen<br />
außerhalb Johannesburgs.<br />
Kein Ort, eine Landschaft.<br />
Olifantsvlei heißt die Schule für fast 900<br />
Schüler in Eikenhof. Primary School und<br />
Secondary High Scholl, Infant School und<br />
Kindergarten. Keine lustige Schule, aber<br />
lauter fröhliche Kinder.<br />
Bildung ist das oberste Ziel der<br />
südafrikanischen Regierung. Hilfe zu leisten,<br />
anstatt Hilfe in Aussicht zu stellen, ist<br />
das Credo des österreichischen Politikers<br />
Christoph Chorherr.<br />
Architektur soll das Werkzeug sein, Bildung sichtbar zu machen. Der theoretische Überbau,<br />
den das Architekturzentrum Wien im Herbst 2006 in einem Symposium über das Bauen in<br />
der dritten Welt produzierte, war ein unendlicher Quatsch.<br />
Die Architektur, die dafür als Propaganda herhalten musste, entsprach der Hilflosigkeit ihrer<br />
Verfasser, die Ausstellung zum Thema war eine einzige Blamage.<br />
Für arme Menschen anspruchsvoll planen und das Geplante zu bauen, ist keine Zumutung,<br />
sondern ein moralischer Auftrag. Genau das und nichts anderes war die Aufgabe, der sich die<br />
Studenten des studio3 der Architekturfakultät Innsbruck stellten.<br />
Sie haben sie mit Bravour gelöst und viel dabei gelernt. Die kleinen Schüler der neuen Schule<br />
in Olifantsvlei sind die glücklichsten Schüler der Welt. Und das will was heißen!“ Volker Giencke<br />
*<br />
Planungszeit: Wintersemester 2005/06 + Sommersemester 2006.<br />
Bauzeit: 20.8.-10.10.2006<br />
Planung und Ausführung:<br />
29 Architekturstudenten der Architekturfakultät Innsbruck ./studio3 mit 2 Assistenten<br />
und einem Laboranten.<br />
2 Landschaftsarchitekturstudenten der TU Berlin.