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DAS alsecco MAGAZIN ÜBER ARCHITEKTUR UND FASSADEN

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FRIENDS<br />

02<br />

Flower-Tower in Berlin-<br />

Marzahn: Das in Plattenbauweise<br />

errichtete<br />

Hochhaus erhält ein<br />

komplett neues Erscheinungsbild.<br />

03<br />

Umfassend saniert wurde<br />

das denkmalgeschützte<br />

Retortenhaus am Gasometer<br />

in Schöneberg.<br />

04<br />

High-Deck-Siedlung in<br />

Berlin-Neukölln: Nach der<br />

umfangreichen Sanierung<br />

der Fassaden durch die<br />

BIG.B Bau und Instandsetzung<br />

verzierten die<br />

Künstler der CitéCréation<br />

die Gebäude mit Jugendstil-Schmuckelementen.<br />

02<br />

18 <strong>alsecco</strong>aface<br />

03<br />

foto BIG.B Bau<br />

foto Hanno Keppel<br />

Seine Erinnerungen an die turbulenten Monate nach<br />

der Wende scheinen lebendig wie eh und je. „Es war für<br />

uns eine Zeit des Aufbruchs und trotz aller Irrungen und<br />

Wirrungen war sie geprägt von großer Zuversicht. Im<br />

Betrieb sahen wir uns plötzlich nicht nur auf Baustellen<br />

zwischen der Falkenberger Chaussee und der Leninallee,<br />

sondern richteten unseren Blick auf ganz Berlin. Wir<br />

können auch anders – das wollten wir allen beweisen.“<br />

Auch für ihn persönlich standen neue Herausforderungen<br />

an. Noch 1990 erhielt er für sein Unternehmen,<br />

das fortan als BIG.B Bau und Instandsetzung firmierte,<br />

die Prokura. Die Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft<br />

in Berlin und die neuen Bundesländer schienen<br />

günstig und der Verkauf des Unternehmens durch die<br />

Treuhandanstalt Berlin stand bevor. Doch bereits dieser<br />

Prozess gestaltete sich äußerst kompliziert. „Wir waren<br />

längst in der harten Realität des freien Marktes angekommen“,<br />

erklärt Jörg Hoppe. Zu viele Aufträge brachten<br />

nichts als Verluste, Lohnzahlungen waren gefährdet und<br />

das zunächst sogar erwogene Konzept des Kaufs der Firma<br />

durch die Belegschaft landete schnell wieder in der<br />

Schublade. Ein Investor wurde also dringend gesucht.<br />

Das war Ende 1991.<br />

ZWEITER ANLAUF<br />

„In den folgenden Monaten haben meine Kollegen und<br />

ich viel Zeit mit Verhandlungen in der Berliner Geschäftsstelle<br />

der Treuhandanstalt verbracht. Wir waren nicht<br />

nur auf der Suche nach einem Geldgeber, sondern wir<br />

brauchten einen Investor, der in Berlin gut vernetzt war<br />

und sich im Bauhandwerk wirklich auskannte“, so Hoppe.<br />

Im September 1992 war es dann endlich soweit.<br />

Dr. Frank-Peter Muschiol, Inhaber einer Unternehmensgruppe<br />

mittelständischer Handwerksbetriebe aus Berlin-<br />

04<br />

foto BIG.B Bau<br />

Wilmersdorf, erhielt den Zuschlag. „Für uns ein echter<br />

Glücksfall“, blickt Jörg Hoppe zurück. „Frank-Peter<br />

Muschiol kannte den Berliner Baumarkt sehr genau,<br />

führte seine Unternehmen bereits in der zweiten Generation<br />

sehr erfolgreich und er erarbeitete schließlich gemeinsam<br />

mit uns ein tragfähiges Konzept.“<br />

Im Fokus der neuen Unternehmensstrategie stand von<br />

nun an die volle Konzentration auf den gesamten Berliner<br />

Baumarkt und die Ausrichtung des Geschäfts auf die<br />

anspruchsvolle Nische der Bausubstanzerhaltung. Aus<br />

dem Allerweltsbetrieb für sämtliche Gewerke formten<br />

Frank-Peter Muschiol und Jörg Hoppe nach und nach<br />

einen Spezialanbieter für Rekonstruktion, Sanierung, Modernisierung<br />

und Fassadendämmung. „Dafür hatten wir<br />

hervorragend ausgebildete Fachleute und es ging stetig<br />

voran“, betont Jörg Hoppe. Dennoch: Die Auftragsbücher<br />

des Unternehmens waren auch bis 1994 nicht<br />

immer prall gefüllt und für die Belegschaft blieb das<br />

nicht ohne Folgen. Innerhalb von drei Jahren wurde die<br />

Zahl der Beschäftigten um mehr als 40 Prozent reduziert.<br />

„Wirtschaftlich gesehen hatten wir keine Alternative.<br />

Persönlich betrachtet war das natürlich ein sehr<br />

schmerzlicher Prozess“, erinnert sich Hoppe.<br />

IM MARKT ETABLIERT<br />

Tatsächlich erwies sich der eingeschlagene Weg in den<br />

folgenden Jahren als echtes Erfolgsrezept. Die Referenzliste<br />

des Unternehmens füllte sich mit Projekten im Osten<br />

der Stadt, aber auch mit Bauvorhaben in Potsdam,<br />

Spandau, Kreuzberg, Schöneberg, Charlottenburg, im<br />

Märkischen Viertel und in weiteren Bezirken Berlins. „Wir<br />

hatten uns im Markt etabliert. Komplexe, gewerkeübergreifende<br />

Modernisierungen vom Keller bis zum Dach –<br />

das war unsere Expertise. Und unsere Kunden haben das<br />

zunehmend honoriert“, erklärt Jörg Hoppe, der seit 1998<br />

auch als Geschäftsführer die Geschicke der BIG.B Bau<br />

und Instandsetzung lenkt.<br />

Und heute? „Als spezialisierter Bausanierer sind wir in<br />

Berlin sehr erfolgreich“, zieht Jörg Hoppe eine positive<br />

Bilanz. Ausruhen werde man sich darauf allerdings nicht.<br />

Der Markt sei weiterhin hart umkämpft. Und auch die<br />

technologische Entwicklung im Hinblick auf Arbeitstechniken,<br />

Maschinen und Produkte erfordere weiterhin ein<br />

hohes Maß an Flexibilität und Kreativität. Aber man halte<br />

die Augen auf und sei offen für Neues – im Übrigen auch<br />

für unkonventionelle Lösungen. Bestes Beispiel seien die<br />

gemeinsamen Projekte mit den Fassadenmalern der „Cité-<br />

Création“. In zahlreichen Berliner Bezirken wurden die beeindruckenden<br />

Wandbilder inzwischen realisiert. Jörg<br />

Hoppe präsentiert sie seinen Kunden gerne. „Weil auch<br />

sie so wunderbar zeigen, wie sehr sich meine Stadt in<br />

den zurückliegenden 23 Jahren verändert hat.“ �<br />

www.bigb-bau.de

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