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Vorschau Scheidegger & Spiess Frühjahr 2021

Das aktuelle Frühlingsprogramm mit den Neuerscheinungen des Verlags Scheidegger & Spiess zu Kunst, Fotografie und Architektur. Briefe von Sophie Taeuber-Arp, der Katalog zur grossen Frühjahrsaustellung im Museum für Gestaltung, Zürich, zur Modeszene in der Schweiz, das grosse Buch zum Schaffen von Pia Zanetti von der Fotostiftung Schweiz und vieles mehr. Werfen Sie einen Blick in unser Programm!

Das aktuelle Frühlingsprogramm mit den Neuerscheinungen des Verlags Scheidegger & Spiess zu Kunst, Fotografie und Architektur. Briefe von Sophie Taeuber-Arp, der Katalog zur grossen Frühjahrsaustellung im Museum für Gestaltung, Zürich, zur Modeszene in der Schweiz, das grosse Buch zum Schaffen von Pia Zanetti von der Fotostiftung Schweiz und vieles mehr. Werfen Sie einen Blick in unser Programm!

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Scheidegger & Spiess

Kunst I Fotografie I Architektur

Frühjahr 2021


Wichtige Neuerscheinungen Herbst 2020

Dance Me to the End of Love

Ein Totentanz

Herausgegeben von Stephan Kunz

und Stefan Zweifel

In Zusammenarbeit mit dem

Bündner Kunstmuseum Chur

Broschur

344 Seiten, 137 farbige und

39 sw Abbildungen

16 × 23 cm

978-3-03942-000-1 Deutsch

sFr. 49.– | € 48.–

ISBN 978-3-03942-000-1

Totentänze, auch Makabertänze genannt, vergegenwärtigen

als Bildmotive den Tod und dessen Einfluss auf unsere irdische

Existenz. Dieses Buch widmet sich nicht der klassischen

Ikono grafie des Totentanzes, sondern stellt die Bewegung, die

Ekstase und die Metamorphose bis hin zur Auflösung im Tod

ins Zentrum. Es bildet einen medialen Rausch ab, der sich von

der Antike bis in die Gegenwart zieht.

9 783039 420001

Immer nur das Paradies

Augusto Giacometti – Die Tagebücher 1932–1937

Der Maler Augusto Giacometti (1877–1947), Abkömmling der

berühmten Bergeller Künstlerfamilie und geboren in Stampa,

lebte ab 1915 in Zürich, wo er in seinem Atelier an der Rämistrasse

Sammlerinnen und Auftraggeber empfing und zu einer

einflussreichen Figur des städtischen wie auch des nationalen

Kunstlebens wurde. Seine bislang nicht publizierten Tage bücher

der Jahre 1932 bis 1937 zeigen ihn auch als verletzliche Persönlichkeit,

die das zunehmend dramatische Weltgeschehen von

sich fernhielt und schrieb: «Man sollte immer nur das Paradies

Herausgegeben und kommentiert

von Caroline Kesser

Gebunden

280 Seiten, 84 farbige und

14 sw Abbildungen

18,5 × 23 cm

978-3-85881-684-9 Deutsch

sFr. 49.– | € 48.–

ISBN 978-3-85881-684-9

malen».

9 783858 816849

Richard Speer

The Space of Effusion

Sam Francis in Japan

Herausgegeben und mit einem

Vorwort von Debra Burchett-Lee

In Zusammenarbeit mit der Sam

Francis Foundation in Pasadena, CA

Gebunden

224 Seiten, 140 farbige und

50 sw Abbildungen

24 × 30 cm

978-3-85881-861-4 Englisch

sFr. 75.– | € 68.–

ISBN 978-3-85881-861-4

Sam Francis (1923–1994), einer der führenden Vertreter des

Abstrakten Expressionismus, reiste 1957 erstmals nach Japan,

wo er rasch mit einem weiten Kreis von Künstlern, Schriftstellern,

Filmemachern, Architekten und Musikern der Avantgarde

in Kontakt kam. Diese Monografie zeichnet erstmals

Francis’ Verbindungen zur Kunst- und Kulturszene Japans

der Nachkriegsjahre und seine komplexe, sich stetig fortentwickelnde

Beziehung zu der Ästhetik Ostasiens über fast vier

Jahrzehnte nach.

9 783858 818614


Schriften der Fondazione

Marguerite Arp, Locarno

Band 1

Herausgegeben von der

Fondazione Marguerite Arp

Kommentiert und mit einem

Beitrag von Walburga Krupp

sowie einem Vorwort von

Simona Martinoli

Gestaltet von Sabine Hahn

Broschur

ca. 92 Seiten, ca. 25 farbige und

sw Abbildungen

17 × 24 cm

978-3-03942-017-9 Deutsch

ca. sFr. 25.– | € 25.–

Erscheint im März 2021

Die italienische Ausgabe erscheint

bei Edizioni Casagrande, Bellinzona

ISBN 978-3-03942-017-9

9 783039 420179

Erstveröffentlichung der Briefe

und Postkarten von Sophie

Taeuber-Arp an ihre wichtigsten

Sammler und Förderer

Mit Faksimile-Abbildungen ausgewählter

Briefe und Postkarten

Kommentiert von der führenden

Spezialistin für Leben und Schaffen

von Sophie Taeuber-Arp

Erscheint anlässlich der Retrospektive

Sophie Taeuber-Arp. Gelebte

Abstraktion im Kunstmuseum

Basel (20. März bis 20. Juni 2021)

Die Briefe und

Postkarten von

Sophie Taeuber-Arp

an ihre ersten und

wichtigsten Sammler

Briefe von Sophie Taeuber-Arp

an Annie und Oskar Müller-Widmann

Das Basler Ehepaar Annie und Oskar Müller-Widmann begann schon früh, expressionistische

Kunst zu sammeln, und entdeckte gegen Ende der 1920er-Jahre auch die

abstrakte Kunst für sich. Das Haus des Paars auf dem Bruderholz in Basel war ein

Treffpunkt, an dem die herausragenden Protagonistinnen und Protagonisten der Moderne

verkehrten, darunter auch Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp. Oskar und Annie

Müller-Widmann wurden zu engen Freunden der beiden und die ersten und über

Jahre hinweg wichtigsten Sammler ihrer Werke.

Erstmals werden nun in diesem Band die Briefe und Postkarten veröffentlicht, die

Sophie Taeuber-Arp zwischen 1932 und 1942 an das Ehepaar Müller-Widmann

schrieb. Darin geht es um das künstlerische Schaffen, um Ausstellungen und andere

Projekte, aber auch um private Umstände des Künstlerinnenlebens. Das geschlossen

erhaltene Konvolut stellt ein äusserst wichtiges Zeugnis zu Leben und Schaffen Sophie

Taeuber-Arps dar. Sämtliche Postkarten werden als Faksimiles abgebildet, die Texte

aller Briefe und Karten sowohl in Originalsprache transkribiert als auch in deutscher

Übersetzung wiedergegeben. Walburga Krupp, die führende Kennerin von Sophie

Taeuber-Arps Schaffen, hat die Briefe kommentiert und arbeitet in einem Essay die

Besonderheiten dieses Briefwechsels heraus.

Walburga Krupp war 1990–2012 Kuratorin der Stiftung Hans Arp und

Sophie Taeuber-Arp in Rolandseck und ist Co-Kuratorin der grossen

Taeuber-Arp-Retrospektive in Basel, New York und London 2021.

Simona Martinoli ist Kuratorin der Fondazione Marguerite Arp in Locarno

und Dozentin an der Università della Svizzera italiana in Mendrisio.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 3


Die Überwindung

von «High» und «Low»:

Die legendäre Wiener

Werkstätte und ihre

Dependance in Zürich


Herausgegeben vom

Kunsthaus Zürich

Mit Beiträgen von Tobias G. Natter,

Rainald Franz, Niklaus M. Güdel,

Monika Mayer und Elisabeth

Schmuttermeier

Gestaltet von Lena Huber

Gebunden

ca. 208 Seiten, ca. 150 farbige

und sw Abbildungen

22 × 27 cm

978-3-03942-016-2 Deutsch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im Mai 2021

ISBN 978-3-03942-016-2

Die erste umfassende Darstellung

der Verbindungen der Wiener

Werkstätte mit Zürich und der

Schweiz

Ein höchst attraktives Buch zu den

sehr populären Künstlern Klimt

und Hodler, das einen frischen

Blick von aussen auf den Schweizer

Nationalkünstler wirft

Reichhaltig illustriert mit Abbildungen

von rund 180 Werken, darunter

Gemälde, Entwürfe, Möbel,

Schmuck etc.

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung im Kunsthaus

Zürich (21. Mai bis 29. August 2021)

9 783039 420162

Hodler, Klimt

und die Wiener Werkstätte

Als die Malerei in Wien um 1900 mit Gustav Klimt (1862–1918) einen Höhepunkt

erreichte, forderte dieser die Überwindung der traditionellen Unterscheidung von «hoher»

und «angewandter» Kunst. Seinen Überlegungen legte Klimt eine «ideale Gemeinschaft

der Schaffenden und Geniessenden» zugrunde. Zum nachhaltigen Motor einer

modernen Designentwicklung wurde das Schaffen der 1903 gegründeten Wiener

Werkstätte. Zu den Kunden der Wiener Werkstätte zählten Klimts wichtigste Auftraggeberinnen

– aber auch der Schweizer Künstler Ferdinand Hodler (1853–1918), der

1913 dort das Mobiliar für seine Genfer Wohnung in Auftrag gab. Seit der für Hodler

bahnbrechenden Ausstellung in der Wiener Secession von 1904 war er mit deren Ideen

bestens vertraut.

Ausgehend von diesem engen Verhältnis wirft das Buch zur gleichnamigen, von Tobias

G. Natter kuratierten Ausstellung aus Wiener Perspektive einen frischen Blick auf den

Schweizer Nationalkünstler. Erstmals werden darin auch die weiteren Beziehungen

der Wiener Werkstätte zu Zürich und zur Schweiz dargestellt, die 1917 mit der Gründung

einer eigenen Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse ihren Höhepunkt fanden.

Der Band ist reichhaltig illustriert mit Abbildungen von rund 180 Werken, darunter

Gemälde, Entwürfe, Möbel, Schmuck und anderes mehr.

Tobias G. Natter ist freier Kurator für führende Kunstmuseen weltweit, Autor zahlreicher

Publikationen und Herausgeber der Werkverzeichnisse Klimt (2012) und Egon Schiele (2017).

Rainald Franz ist Kustos der Sammlung Glas & Keramik am Museum für angewandte

Kunst MAK in Wien.

Niklaus M. Güdel ist Direktor der Archives Jura Brüschweiler, Schriftsteller und Kunstkritiker.

Monika Mayer leitet Archiv und Provenienzforschung am Museum Belvedere in Wien.

Elisabeth Schmuttermeier ist ehemalige Kuratorin und Leiterin des Wiener Werkstätte Archivs

am Museum für angewandte Kunst MAK in Wien.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 5


Einblicke in eine

pulsierende Szene:

Porträts von rund

fünfzig innovativen

Schweizer Modelabels


Herausgegeben vom Museum

für Gestaltung Zürich, Karin Gimmi

und Christoph Hefti

Gestaltet von Marietta Eugster

Broschur

ca. 140 Seiten, ca. 200 farbige

Abbildungen

23 × 28,5 cm

978-3-03942-015-5

Deutsch / Englisch

ca. sFr. 29.– | € 29.–

Erscheint im Februar 2021

ISBN 978-3-03942-015-5

Ein höchst attraktiver Überblick

der innovativen Schweizer Modeszene,

der rund fünfzig Labels und

ihre aktuellen Arbeiten präsentiert

Reich illustriert mit Modeshootings

und Kampagnenbildern

Eingebettete Print-in-Motion-

Videos zeigen Designer in ihren

Ateliers und Interviews mit

Modeexperten und -expertinnen

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung im Museum

für Gestaltung Zürich (Standort

Ausstellungsstrasse, bis 11. April

2021)

9 783039 420155

Wild Thing – Modeszene Schweiz

Mode ohne Massenproduktion, ohne Hollywood und internationale Fashion Weeks?

Fernab vom Scheinwerferlicht und vom Diktat der grossen Modezentren erproben in

der Schweiz kleine Labels, Kollektive, junge Studienabsolventinnen und Studienabsolventen

sowie etablierte Modemarken ihr Potenzial. Kreative Gestalterinnen und Gestalter

positionieren sich auf eigene Faust in Berlin, jonglieren im Modezirkus in Paris

mit oder richten in der Schweiz clevere Businesssysteme ein.

Das Buch Wild Thing – Modeszene Schweiz, das anlässlich einer Ausstellung im Museum

für Gestaltung Zürich erscheint, nimmt sich dieser Entwicklung und der daraus

entstehenden Produkte an. Es vermittelt aktuelle Themen – wie den Minimalismus

oder die Infragestellung etablierter Identitätszuschreibungen –, die Entwürfe, Designkonzepte

und Prozesse prägen. Zahlreiche Abbildungen zeigen Looks und Kreationen

bedeutender Labels, ausgewählte Outfits, Stofferfindungen und Kollektionspräsentationen.

Zusammen mit kurzen Interviews, Porträts der Designerinnen und Designer

und Themenbeiträgen entsteht so eine höchst attraktive Momentaufnahme der kreativen

und pulsierenden Modeszene Schweiz.

Das Buch ist zudem mit kurzen Print-in-Motion-Videos verknüpft, die starten, wenn

Lesende die Kamera ihres Mobiltelefons oder Tablets auf die entsprechende Abbildung

richten. Zu sehen sind Videos zu Designern, Interviews mit Modeexpertinnen und

Modeexperten sowie Beiträge von Modeschulen.

Karin Gimmi ist Kunsthistorikerin und Kuratorin am Museum

für Gestaltung Zürich.

Christoph Hefti ist Designer und lebt in Zürich und Brüssel.

2009 wurde er mit dem Schweizer Grand Prix Design ausgezeichnet.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 7


Der Beginn einer

neuen Schaffensphase:

Paul Klees Studien

zur polyphonen Malerei

Weiterhin lieferbar in der Reihe

Schlüsselwerke der Schweizer Kunst:

Walburga Krupp

Sophie Taeuber-Arp – Equilibre

978-3-85881-662-7

Deutsch / Englisch

sFr. 29.– | € 29.–

Angelika Affentranger-Kirchrath

Franz Gertsch – Rüschegg

978-3-85881-663-4

Deutsch / Englisch

sFr. 29.– | € 29.–


Herausgegeben von

Angelika Affentranger-Kirchrath

Gestaltet von Arturo Andreani

Gebunden

ca. 96 Seiten, ca. 40 farbige

Abbildungen

21,5 × 25 cm

978-3-03942-011-7

Deutsch / Englisch

ca. sFr. 29.– | € 29.–

Eine fundierte Studie zu Paul Klees

Gemälde Ad Parnassum, einem

Schlüsselwerk im Schaffen des

Malers

Beleuchtet den Entstehungshintergrund

von Klees Suche nach

einer polyphonen Malerei in

Analogie zur mehrstimmigen Musik

Erscheint im April 2021

ISBN 978-3-03942-011-7

9 783039 420117

Oskar Bätschmann

Paul Klee – Ad Parnassum

Schlüsselwerke der Schweizer Kunst

In den 1920er-Jahren begann Paul Klee (1879–1940), sich intensiv mit der polyphonen

Malerei – der mehrstimmigen Malerei in Analogie zur Musik – auseinanderzusetzen.

Die Studien des unermüdlichen Experimentators fanden ihren Anfang zunächst am

Bauhaus in Dessau, entwickelten sich während seiner Zeit an der Kunstakademie

Düsseldorf weiter und fanden ab 1933 mit Klees Rückkehr nach Bern ihren Abschluss.

Der international anerkannte Kunsthistoriker Oskar Bätschmann erkundet in diesem

Band dessen Haupt- und Schlüsselwerk Ad Parnassum (1932). Das Gemälde entstand

kurz nach Klees Weggang vom Bauhaus und steht sinnbildlich für eine neue Ära sowie

die Selbstfindung des Künstlers. Bätschmann dokumentiert das Streben des Künstlers

nach einer Verbindung von Musik und Malerei in den Klängen der Farben und in der

rhythmischen Bewegung farbiger Punkte.

Reich illustriert setzt das Buch am Beispiel dieses Schlüsselwerks Klees polyphones

Kunstverständnis in einen kunsthistorischen Kontext und gibt Aufschluss über das

synästhetische Denken, das in jenen Jahren aufkam.

Oskar Bätschmann lehrte bis 2009 als Professor für Kunstgeschichte

der Neuzeit und der Moderne an der Universität Bern. Er war Mitglied

der Paul-Klee-Stiftung und Mitinitiator des von 1998 bis 2004

erschienenen Catologue raisonné des Künstlers.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 9


Eine zeitgemässe und

reflektierte Auseinandersetzung

mit der Art brut

am Beispiel einer beeindruckenden

Sammlung


Herausgegeben von

Markus Landert

Mit Beiträgen von Martina Denzler,

Markus Landert, Rolf Röthlisberger

und Astrid Sedlmeier

Gestaltet von Urs Stuber

In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum

Thurgau

Gebunden

ca. 320 Seiten, 320 farbige Abbildungen

23 × 30 cm

978-3-03942-014-8 Deutsch

ca. sFr. 59.– | € 58.–

Kunstschaffen von Aussenseitern

der Gesellschaft ist ein Thema von

anhaltender Aktualität und erhält

zunehmende Aufmerksamkeit

Präsentiert erstmals einen Überblick

über eine herausragende

Sammlung von Aussenseiterkunst

und Art brut

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung im Kunstmuseum

Thurgau (21. März bis

19. Dezember 2021)

Erscheint im März 2021

ISBN 978-3-03942-014-8

9 783039 420148

Jenseits aller Regeln

Aussenseiterkunst – ein Phänomen

Während über dreissig Jahren hat Rolf Röthlisberger, passionierter Sammler und ehemaliger

Leiter des Psychiatrie-Museums der Klinik Waldau bei Bern, eine beeindruckende

Sammlung von Aussenseiterkunst zusammengetragen, die von den 1920er-

Jahren bis ins frühe 21. Jahrhundert reicht. Sie vereint Werke von künstlerisch tätigen

Menschen, die wegen psychischer Krankheit, kognitiver Beeinträchtigung oder anderer

widriger Umstände am Rand der Gesellschaft stehen. Mit den Künstlerinnen und

Künstlern in engem Kontakt stehend, erwarb Röthlisberger die Werke bei persönlichen

Besuchen in Kliniken, Ateliers oder Privatwohnungen direkt von ihnen.

Dieses Buch, das anlässlich einer Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau erscheint,

präsentiert erstmals eine grosse Auswahl von Werken aus der Sammlung Rolf Röthlisbergers.

Neben der Sammlung als solcher rückt die Theorieentwicklung rund um die

Aussenseiterkunst in den Fokus. Markus Landerts Essay widmet sich dem Umgang

mit der Kunst aus einer verrückten Welt. Kurztexte von Martina Denzler, Astrid Sedlmeier

und Markus Landert untersuchen die Schwerpunkte der Sammlung anhand von

Hauptwerken. Ein Interview mit Rolf Röthlisberger schliesslich gibt Einblick in die

Entstehung seiner herausragenden Sammlung.

Markus Landert ist Kunsthistoriker und Direktor des Kunstmuseums

des Kantons Thurgau / Ittinger Museum. Er ist Autor zahlreicher Artikel

zur Art brut.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 11


Kunst und Heilung:

Emma Kunz’ faszinierendes

Gesamtwerk im Spiegel

der Gegenwart


Herausgegeben von Yasmin Afschar

Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,

Lars Bang Larsen, Elise Lammer,

Ingo Niermann, Marco Pasi,

Julia Voss u.a.

In Zusammenarbeit mit dem

Aargauer Kunsthaus, Aarau

Gestaltet von Atlas Studio

Broschur

ca. 208 Seiten, ca. 200 farbige

Abbildungen

23 × 31 cm

978-3-85881-682-5

Deutsch / Englisch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im März 2021

ISBN 978-3-85881-682-5

Greift mit Spiritualität und alternativen

Heilmethoden aktuelle

Themen auf, die Kunstschaffende

und die Gesellschaft gleichermassen

beschäftigen

Die künstlerischen Arbeiten der

Forscherin und Naturheilpraktikerin

Emma Kunz finden international

grosse Beachtung und wurden in

jüngster Zeit in Venedig, München,

London und Tel Aviv gezeigt

Werkabbildungen und Interviews

zeigen künstlerische Positionen

der Gegenwart im Dialog mit dem

Werk und Wirken von Emma Kunz

Erscheint zur gleichnamigen Ausstellung

im Aargauer Kunsthaus,

Aarau (23. Januar bis 24. Mai 2021)

9 783858 816825

Kosmos Emma Kunz

Eine Visionärin im Dialog mit zeitgenössischer Kunst

Die Aargauer Forscherin, Naturheilpraktikerin und Künstlerin Emma Kunz (1892–

1963) schuf Zeichnungen auf der Grundlage von Fragen und Visionen, die sie durch

Pendeln auf Millimeterpapier kartografierte. Davon ausgehend erarbeitete sie komplexe

Systeme aus Linien, Formen und Flächen. Das Werk der Autodidaktin, die das

Pendel auch für ihre Arbeit als Heilerin verwendete, ist ein frühes Beispiel eines erweiterten

Kunstbegriffs.

Im Buch tritt Kunz’ Wirken in einen Dialog mit Positionen der zeitgenössischen Kunst.

Werke von Agnieszka Brzeżańska, Joachim Koester, Goshka Macuga, Shana Moulton,

Rivane Neuenschwander, Mai-Thu Perret und anderen nehmen Themen auf, die dem

Schaffen von Emma Kunz verwandt sind, und erlauben so einen frischen Blick darauf.

Neben Interviews mit den Künstlerinnen und Künstlern widmen sich Essays der Wirkungsgeschichte

des Visionären in der Kunst und heben die Aktualität der Arbeiten

von Emma Kunz hervor. Ein innovativer Ausstellungsrundgang per 3D-Laserscantechnologie

vervollständigt das Buch.

Yasmin Afschar ist Kunsthistorikerin und seit 2018 Kuratorin

am Aargauer Kunsthaus, Aarau.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 13


Weekend Project I, 2003, 30-teilige Serie, Eitempera auf Leinwand,

montiert auf MDF, je 41 x 32 cm, Privatsammlung

15

27

49

Beratung, 2013, Öl und Acryl

auf Leinwand, montiert auf MDF,

27 x 51.5 cm, Privatsammlung

61

16

28

Ohne Titel, 2001 / 02, neun Koffer,

Auskleidung Acryl auf Baumwolle,

je ca. 18 x 55 x 40 cm, Installation

variabel

50

62

19

Kommode, 1999, Eitempera auf

Leinwand, 94 x 115 cm

Ohne Titel, 1996, Eitempera und

Acryl auf Leinwand, 170 x 230 cm,

Kunstsammlung der Zürcher

Kantonalbank

63

32 Fenchelsalami, 2017, Gips,

Acryl, Pigment, Lack, Schnur,

sortiert, je 33 x 6 x 6 cm,

Installation variabel

97

20

64

98

Ruth Schweikert

Nach dem Wochenende

Schaumgeboren ist Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit; von Zeiträumen

träumte ihr, von Äonen und Augenblicken, von Ewigkeitssehnsucht und

rasendem Stillstand auch. Raumträume, die sich in Traumräume verwandeln, während

Betrachter*innen gedankenverloren vor dreissig Tableaus stehen, die je ein

mit dunkelgelber, weisslich schäumender Flüssigkeit (mehr oder minder) gefülltes

(Bier-)Glas zeigen. Sogleich steigen weitere Bilder auf, Erinnerungen an Sommerabende

unter Platanen, an Blätterrauschen, Kieselsteine und Seeluft; wechselnde

Lichtspiele, die eine Zeit lang haften bleiben auf menschlichen Netzhäuten, während

am Nebentisch jemand eine Geschichte erzählt, von einem japanischen Pilz

namens Matsutake, oder wie Indonesien, damals niederländisch Ostindien, zur

Weltausstellung 1900 in Paris einen gigantischen Baldachin verschifft habe, gewoben

von Tausenden von Spinnen, ein hochfiligranes, phantastisches Kunstwerk

der Natur – das sich bei seiner Ankunft, wirft eine andere ein, im Hafen von Marseille

in einen Haufen Schimmel verwandelt hatte.

Weekend Project I, 2003, 30-teilige Serie, Eitempera auf Leinwand, montiert

auf MDF, je 41 x 32 cm: ebenso sorgfältig wie die Pinselstriche sind auch die Materialangaben

zum Werk; gemalt hat Christoph Hänsli die dreissig Bilder im Jahr

2003, in Erinnerung vielleicht an, in Vorwegnahme und / oder während des schon

damals – etwas übereilt! – sogenannten Jahrhundertsommers; wer ihn erlebt

hat, erinnert sich an eine schier endlose Aneinanderreihung überhitzter Tage;

ge nauso gut allerdings, denke ich, könnten die Vorlagen aus den Sechzigerjahren

des 20. Jahr hunderts stammen oder gar aus den Roaring Twenties. Trinkgefässe

und Tranksame, die Gläser, das Bier: Beides hat sich, seit meine längst verstorbenen

Gross eltern sich in einem Berliner Biergarten zum ersten Mal zuprosteten,

nicht wesentlich verändert; auch die verwendeten Arbeitsmaterialien, Eitempera

und Leinwand, gehören seit vielen Jahrhunderten zum Werkzeug bildender Künstler*innen.

Einzig die (unsichtbar verhüllten) MDF-Platten verweisen auf eine Zeit

ab den späten Achtzigerjahren, als die mitteldichte Holzfaserplatte sich weltweit

verbreitete.

Dreissig Tableaus also mit dreissig Feierabendbieren, keines ganz ausgetrunken,

Schaum oder Schaumspuren in jedem Glas; an einen Einzelnen denke ich, an

dreissig Momentaufnahmen im Laufe der Zeit, von Frühling bis Hochsommer, von

Spätherbst bis Wintereinbruch, oder gar von 1941 bis 2018, vom ersten, heimlichen

Bier des vierzehnjährigen Maurerlehrlings bis zum letzten, unter Auslassung einiger

Hunderter oder Tausender Stangen, Chübeli, Herrgöttli, je nach Trinktemperament,

Lebensdauer und Bierdurst. An dreissig Freund*innen dachte ich, die sich

auf ein Feierabendbier treffen – bloss wo? Denn weit und breit ist kein Biergarten

in Sicht, weder ein nettes Quartier-Restaurant noch eine Hafenbar, auch keine Kleine

Kneipe in unserer Strasse, und so trinkt jede*r für sich, zu Hause im Nirgend wo,

oder nirgendwo zu Hause, Somewheres, Anywheres and everyone beyond, vor

normiert-neutralem Bildhintergrund, der nichts von sich preisgibt, keine weiteren

Die stille Poesie

des Alltäglichen,

mit Texten von

zehn bekannten

Autorinnen und

Autoren


Herausgegeben von

Franziska Stern-Preisig

Mit Beiträgen von Christian

Hackenberger, Cathérine Hug,

Juerg Judin & Pay Matthis Karstens,

Tim Krohn, Friedrich Meschede,

Gianna Molinari, Erik Porath,

Judith Schalansky, Ruth Schweikert

und Ulrike Vedder

Gestaltet von Atelier Pol, Bern

Zeigt zwischen 1998 und 2020

entstandene Arbeiten des international

beachteten Schweizer

Malers und Konzeptkünstlers

Christoph Hänsli in einer Ausstellungspräsentation

Mit Texten zu den Werken von zehn

bekannten Schriftstellerinnen,

Galeristen, Kuratorinnen, Künstlern

und Wissenschaftlerinnen

In Zusammenarbeit mit der Villa

Renata, Basel

Broschur

100 Seiten, 39 farbige

Abbildungen

21,5 × 29,5 cm

978-3-03942-002-5 Deutsch

sFr. 39.– | € 38.–

Lieferbar

ISBN 978-3-03942-002-5

9 783039 420025

Christoph Hänsli – Die Konferenz der Dinge

Der Schweizer Konzeptkünstler Christoph Hänsli (*1963) – international bekannt geworden

durch das Werk Mortadella – bedient sich in erster Linie der Malerei als

Medium. Als Motive wählt er häufig Gegenstände, die an Alltäglichkeit kaum zu

überbieten sind. So entstehen empathische Porträts von Staubsaugern, Koffern, Biergläsern,

Archivschachteln oder auch vom Hauptschalter eines Krematoriums. Vergänglichkeit,

Abwesenheit und Erinnerung sind wichtige Themen seines Schaffens.

In diesem Buch haben zehn Autorinnen und Autoren ein Bild gewählt, das sie besonders

anspricht, und einen Text dazu verfasst. Dazu gehören die Schriftstellerinnen

Judith Schalansky, Ruth Schweikert und Gianna Molinari und der Schriftsteller Tim

Krohn, die Galeristen Juerg Judin und Pay Matthis Karstens, der Kurator Friedrich

Meschede und die Kuratorin Cathérine Hug, die Literaturwissenschaftlerin Ulrike

Vedder, der Chemieprofessor Christian Hackenberger und der Philosoph, Medienwissenschaftler

und Künstler Erik Porath. So ist eine wunderbar liebevolle Hommage an

die berückende Banalität der Dinge entstanden.

Franziska Stern-Preisig ist die Gründerin und Geschäftsführerin

der Villa Renata in Basel.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 15


Herausgegeben vom

Kunsthaus Zürich

In Zusammenarbeit mit der

Einfachen Gesellschaft Kunsthaus-

Erweiterung

Gestaltet von Stefan Hunziker

Corti, Büro4

Broschur

52 Seiten, 57 farbige und

5 sw Abbildungen

19 × 23 cm

978-3-85881-696-2 Deutsch

978-3-85881-875-1 Englisch

978-3-85881-876-8 Französisch

sFr. 15.– | € 15.–

Erscheint anlässlich der Fertigstellung

von David Chipperfields

Erweiterungsbau für das Kunsthaus

Zürich im Dezember 2020

Die Fertigstellung des neuen

Erweiterungsbaus markiert den

grössten Entwicklungssprung

in der Geschichte des Kunsthaus

Zürich

Lieferbar

ISBN 978-3-85881-696-2

Deutsch

9 783858 816962

ISBN 978-3-85881-876-8

Französisch

ISBN 978-3-85881-875-1

Englisch

9 783858 818751

Kunsthaus Zürich:

ein Kunstmuseum

für das 21. Jahrhundert

9 783858 818768

Das neue Kunsthaus Zürich

Museum für Kunst und Publikum

Weiterhin lieferbar:

Die Baugeschichte

des Kunsthaus Zürich 1910–2020

978-3-85881-676-4 Deutsch

978-3-85881-859-1 Englisch

978-3-85881-860-7 Französisch

sFr. 19.– | € 19.–

ISBN 978-3-85881-676-4

Deutsch

9 783858 816764

ISBN 978-3-85881-860-7

Französisch

9 783858 818607

ISBN 978-3-85881-859-1

Englisch

9 783858 818591

Im Dezember 2020 wird David Chipperfields markanter Erweiterungsbau des Kunsthaus

Zürich fertiggestellt. Damit ist das Kunsthaus auf nahezu doppelte Grösse gewachsen

und – zusammen mit den vorangegangenen Umbauten und Sanierungen der

älteren Gebäude – zu einem zeitgemässen Kunstmuseum des 21. Jahrhunderts geworden.

Nach dem im Frühjahr 2020 erschienenen Band Die Baugeschichte des Kunsthaus

Zürich 1910–2020 stellt dieses Buch nun das neue Kunsthaus umfassend vor. Es zeigt

auf, wie die Bauaufgabe für ein Museum im 21. Jahrhundert gelöst werden konnte.

Konzise Texte, Aussagen von Projektbeteiligten und von künftigen Besucherinnen und

Nutzern sowie zahlreiche Abbildungen zeichnen den Entstehungsprozess des Erweiterungsprojekts

und den Bauablauf nach und betrachten das vollendete Werk aus

unterschiedlichen Perspektiven. Das Buch beleuchtet auch die Bedürfnisse, die ein

Museumsbau heutzutage erfüllen muss. Es untersucht, welche architektonischen und

städtebaulichen Qualitäten gefragt sind und welche finanziellen und organisatorischen

Herausforderungen dies alles für die Projektrealisierung bedeutete. In einem Gespräch

mit Expertinnen und Experten wird schliesslich der Frage nachgegangen, wie der

Neubau und das neue Kunsthaus insgesamt die unmittelbare Umgebung und die Stadt

als Ganzes verändern.

Das Kunsthaus Zürich ist eines der führenden Kunstmuseen Europas

und ab 2021 das grösste der Schweiz. Seine Sammlung umfasst Werke

vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit besonderen Schwerpunkten

auf dem französischen Impressionismus und Postimpressionismus sowie

der klassischen Moderne.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 16


Herausgegeben von

The Missing Link

Gestaltet von Studio Sauvage

Gebunden

ca. 256 Seiten, ca. 150 farbige und

sw Abbildungen

22,5 × 28,5 cm

978-3-03942-018-6 Deutsch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im April 2021

ISBN 978-3-03942-018-6

9 783039 420186

Untersucht das Phänomen Traum

in seiner Vielfältigkeit als Angriff

auf unsere Selbstverständlichkeiten

ebenso wie hinsichtlich der Ausweitung

unserer Möglichkeiten

Behandelt eine breite Themenpalette

aus Kunst, Architektur,

Psychologie, Theater, Film und

Wissenschaft

Bietet neue Texte von Künstlerinnen,

Kulturwissenschaftlern, Architektinnen

und Psychoanalytikern,

die aller hier erstmals veröffentlicht

werden

Mit Beiträgen u.a. von Elisabeth

Bronfen, Olaf Knellessen, Una

Szeemann, San Keller, Andres

Bosshard, Florian Faller und

Manuel Zahn

Träume gestalten

die Entwürfe

unserer Welt und

unserer Kultur

Traumstationen – Geheimagent Traum

Versuche zur Spannung zwischen Anonymität und Individualität

Träume sind nicht nur Ausdruck der Psyche, sondern auch Verarbeitungen von Erfahrungen

mit der uns umgebenden Welt. Sie bringen unterschiedlichste Zeiten und

Räume zusammen. Dieses Buch ist aus einem Gemeinschaftsprojekt des Psychoanalytischen

Seminars Zürich und des Zürcher Theaters Neumarkt mit Künstlerinnen,

Intellektuellen und Psychologen zum Thema hervorgegangen. Dies unter aktiver Teilnahme

der Bevölkerung: An verschiedenen Orten wurden «Traumboxen» aufgestellt,

in die man aufgeschriebene Träume einwerfen konnte, zudem wurden Träume über

eine telefonische Hotline, eine E-Mail-Adresse und sogar eine mobile Traumstation,

eine Velo-Rikscha, gesammelt.

Im Buch wird das Phänomen Traum nun u. a. von Künstlerinnen, Kulturwissenschaftlern,

Architektinnen und Psychoanalytikern in seiner Vielfältigkeit und seinem Schillern,

in seiner Lust wie in seinem Schrecken, als Angriff auf unsere Selbstverständlichkeiten

wie hinsichtlich der Ausweitung unserer Möglichkeiten untersucht. So bringt

es – wie der Traum selbst – unterschiedliche Medien zusammen: die Sprache, den Text

und seine Geschichten ebenso wie den Film und die Bilder, die Musik und ihre Stimmen.

Entstanden ist eine spannende Mischung von Text- und Kunst-Beiträgen, die ein

weites Themenfeld aufspannen, das vom Traum in Game-Design und Experimentalfilm

bis hin zu Shakespeare reicht, der Traum, Bühne und Wahn ständig miteinander

verwoben hat.

The Missing Link ist eine Initiative des Psychoanalytischen Seminars

Zürich. Der gleichnamige Preis für Psychoanalyse wird für hervorragende

Arbeiten im interdisziplinären Austausch der Psychoanalyse mit anderen

wissenschaftlichen Disziplinen verliehen.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 17


JESSE LEE JONES, NASHVILLE, TN

88

168

47

LYDIA FAITHFULL, LAS VEGAS, NV

89

169

176

SEPTEMBER 5, 2016, NEW YORK

CULTURAL HISTORIAN

177

1

CHARLIE SCHEIPS

INTERVIEW SECTION

NEWS P 93

ELECTION P 107

EXPERTISE P 122

FUTURE P 145

DREAMS P 156

I think there are

larger social forces

than the president

of the United States.

Ein faszinierendes

Porträt der USA

in Zeiten der

Ungewissheit

social forces,

void

the antics

just a consumer.

revolutionary act

cornerstone

Darwinian

jukebox

pictures

policies?

Climate change

social control

and vote.

Blind trust, porno

it’s online,

common thread

ideology.

capture moments, weaker


Herausgegeben von

Ludovic Balland mit Pauline Mayor

Fotografien und Texte von Ludovic

Balland. Mit Vorworten von Julien

Gester, Brice Matthieussent und

Hilar Stadler

Gestaltet von Ludovic Balland

Broschur

276 Seiten, 69 farbige und

139 sw Abbildungen

24 × 33 cm

978-3-85881-880-5 Englisch

sFr. 39.– | € 38.–

Eine neue Auswahl und Zusammenstellung

aus dem Material, das

Ludovic Balland 2016 für sein viel

beachtetes «Archiv amerikanischer

Leserinnen und Leser» zusammengetragen

hat

Die Originalausgabe American

Readers at Home wurde mit dem

German Design Award 2019 in

Gold und in den Wettbewerben

der Schönsten Deutschen Bücher

und Schönsten Schweizer Bücher

2018 ausgezeichnet

Lieferbar

ISBN 978-3-85881-880-5

9 783858 818805

American Readers at Home – New Cut

«Ein faszinierendes Zeitdokument der Widersprüchlichkeiten», schrieb Die Zeit, als

American Readers at Home 2018 erschien. Der Schweizer Publizist Daniel Binswanger

nannte es «die Psychoanalyse der amerikanischen Mediennutzung». Bald schon war

das Buch vergriffen, was wohl auch an den vielen Auszeichnungen lag, die es erhielt:

German Design Award 2019 in Gold, Schönste Deutsche Bücher, Schönste Schweizer

Bücher.

Nun legt der Gestalter und Fotograf Ludovic Balland eine neue Zusammenstellung

seines viel beachteten Materials vor: American Readers at Home – New Cut. Auf

276 Seiten verbinden sich Fotografien von Stadtlandschaften, Interviews mit amerikanischen

Zeitungslesern über ihre Mediengewohnheiten, Fotoporträts derselben Menschen

sowie Faksimiles von Zeitungsseiten und zu Collagen zusammengefügte Statements

über den Zustand der USA im 21. Jahrhundert. Aufgenommen hat Ludovic

Balland die Interviews und die Fotografien im Präsidentschaftswahlkampf 2016. Aber

nichts davon hat an Aussagekraft oder Dringlichkeit verloren – im Gegenteil!

Julien Gester, Kulturjournalist für Libération, und der Kurator Hilar Stadler haben

neue Vorworte beigesteuert.

Ludovic Balland lebt und arbeitet als Grafikgestalter und Entwickler

kompletter Buchkonzepte in Basel. Er ist Professor für Typografie an der

Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 19


Die Welt mit der Kamera

befragen: Das Lebenswerk der

Fotojournalistin Pia Zanetti


Herausgegeben von Peter Pfrunder

mit Jürg Trösch

Mit Beiträgen von Nadine

Olonetzky und Peter Pfrunder

In Zusammenarbeit mit der

Fotostiftung Schweiz und Codax

Publisher

Gestaltet von

Hanna Williamson-Koller

Erste umfassende Monografie

über Pia Zanetti, eine der wichtigsten

Schweizer Fotojournalistinnen

Reich illustriert, auch mit teilweise

bisher unveröffentlichtem Material

aus dem Archiv der Fotografin

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung in der Fotostiftung

Schweiz (23. Januar bis

23. Mai 2021)

Klappenbroschur

196 Seiten, 153 farbige und

199 sw Abbildungen

24 × 34 cm

978-3-03942-008-7 Deutsch

sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im Januar 2021

ISBN 978-3-03942-008-7

9 783039 420087

Pia Zanetti. Fotografin

Die Fotografin Pia Zanetti, geboren 1943, arbeitete nach ihrer Lehre als Fotografin in

Basel ab 1963 für die wichtigsten in- und ausländischen Printmedien und für zahlreiche

NGOs. Hartnäckig behauptete sie sich in einer Domäne, die lange Zeit von Männern

dominiert wurde. Sie bereiste zunächst Europa, später die ganze Welt. Dabei galt ihr

Interesse immer den Menschen, die sie auf der Strasse, bei der Arbeit oder in der

Freizeit aufnahm. Einfühlsam, kritisch und präzis hielt sie kleine und grosse Dramen

fest – in einem Alltag, der immer auch von der Politik mitgeprägt war.

Pia Zanetti. Fotografin gibt mit einem umfangreichen Bildteil Einblick in das langjährige

und vielfältige Schaffen der Fotojournalistin. Aus ihrem Archiv wurden jene

Aufnahmen ans Licht geholt, die mehr als Dokumente sind – einprägsame Bilder, in

denen Pia Zanetti Ereignissen und Begegnungen mit Menschen ein Stück Poesie abgerungen

hat. Nadine Olonetzky zeichnet Pia Zanettis Werdegang und ihr Schaffen

nach, Peter Pfrunder beschäftigt sich mit ihrem charakteristischen Blick und der Wirkung

ihrer Bilder. Eine Würdigung von Leben und Werk einer Fotografin, die mit der

Kamera die Solidarität und den Widerstand gegen Unrecht festhielt, aber auch jene

glücklichen Momente einfing, in denen Träume wahr werden.

Peter Pfrunder ist Publizist mit Spezialgebiet Fotografie, Kultur- und

Alltagsgeschichte und seit 1998 Direktor und Kurator der Fotostiftung

Schweiz.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 21


31

Ernst Heiniger in seinem Wohnatelier an der Bahnhofstrasse, Zürich, 1945-65

71

216 217

Von Engwang im Thurgau

nach Hollywood:

Fotograf und Kurzfilmpionier

Ernst A. Heiniger

79

446 447

machte sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges

erklommen hatte, warf es einen letzten Blick

zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen,

die Headline von Alphabetdorf und die Subline seiner

eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine

rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen

Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte

das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal

umgeschrieben worden und alles, was von ihrem Ursprung

noch übrig wäre, sei das Wort “und” und das Blindtextchen

solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land

zurückkehren. Doch alles Gutzureden konnte es nicht

überzeugen und so dauerte es nicht lange, bis ihm ein paar

heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und

Parole betrunken machten und es dann in ihre Agentur

schleppten, wo sie es für ihre Projekte wieder und wieder

mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde,

dann benutzen Sie es immernoch. Weit hinten, hinter den

Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien

leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen

an der Küste des Semantik, eines großen

Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt

durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regelialien.

Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem einem

New York City, 1940 → S. 50

gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von

der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht

– ein geradezu unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine kleine

Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik.

Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden

Fragezeichen und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren.

Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte

sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es

einen letzten Blick zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline

von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig

lief ihm eine rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs

traf es eine Copy.

Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben

worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort “und”

und das Blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren.

Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht

lange, bis ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole

betrunken machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es für ihre Projekte

wieder und wieder mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen

Sie es immernoch. Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien

und Konsonantien leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen

an der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens

Duden fließt durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein

paradiesmatisches Land, in dem einem gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht

Testen im Schnee, 1940 → S. 50

einmal von der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu

unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext,

ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox

riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen und

hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren. Es packte seine

sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte sich auf den Weg. Als

es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten Blick zurück

auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline von Alphabetdorf

und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine rhetorische

Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy. 16 17

Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben

worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort “und” und das

Blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren.

Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht lange, bis

ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken

machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es für ihre Projekte wieder und

wieder mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es

immernoch. Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien

leben die Blindtexte.

Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen an der Küste des Semantik, eines

großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und

versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem einem

gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen Interpunktion

werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu unorthographisches Leben.

Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext,

ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite

Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da

es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen

und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen

ließ sich nicht beirren. Es packte seine sieben Versalien,

schob sich sein Initial in den Gürtel und machte sich auf

den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen

hatte, warf es einen letzten Blick zurück auf die

Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline

von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße,

der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine rhetorische Frage

über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs

traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da,

wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben worden

und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei

das Wort “und” und das Blindtextchen solle umkehren und

wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren. Doch

alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte

es nicht lange, bis ihm ein paar heimtückische Werbetexter

auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken

machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es

für ihre Projekte wieder und wieder mißbrauchten. Und

wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es

immernoch. Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der

Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte.

Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen an der Küste

des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines

Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und versorgt

sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein paradiesmatisches

Land, in dem einem gebratene Satzteile in den

Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen Interpunktion

werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu

unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß

eine kleine Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum,

hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox

riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen

und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren.

Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte

sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es

einen letzten Blick zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline

von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig

lief ihm eine rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort.

Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme


Herausgegeben von

Katharina Rippstein, Fotostiftung

Schweiz

Mit Beiträgen von Patricia Banzer,

Katharina Rippstein und Muriel Willi

Gestaltet von Anna Haas

Gebunden

ca. 256 Seiten, ca. 80 farbige und

120 sw Abbildungen

22,5 × 28,5 cm

978-3-03942-006-3 Deutsch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erste umfassende Monografie

zum Schaffen von Ernst A. Heiniger

als Fotograf und Filmer

Präsentiert reiches und teilweise

erstmals publiziertes Bildmaterial

aus Heinigers Archiv

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung in der

Fotostiftung Schweiz (4. Juni bis

10. Oktober 2021)

Erscheint im Juni 2021

ISBN 978-3-03942-006-3

9 783039 420063

Good Morning, World!

Fotografien und Filme von Ernst A. Heiniger

Ernst A. Heiniger (1909–1993) begann 1929 autodidaktisch im Stil des Neuen Sehens

zu fotografieren. In den 1930er-Jahren betrieb er mit Heiri Steiner in Zürich ein innovatives

Atelier für Fotografie und Grafik, gestaltete Plakate und publizierte mit Puszta

Pferde 1936 eines der ersten modernen Fotobücher der Schweiz. Anlässlich der Weltausstellung

der Photographie in Luzern lernte er 1952 Walt Disney kennen. Diese

Begegnung animierte den Schweizer, der sich in den 1940er-Jahren dem Dokumentarfilm

zugewandt hatte, zum Sprung über den Atlantik. Heinigers Filme Ama Girls über

japanische Taucherinnen und Grand Canyon liefen jeweils vor Disneys Animationsfilmen

und wurden beide 1959 als beste Kurzfilme mit Oscars ausgezeichnet.

Ernst A. Heinigers Archiv befindet sich seit 2014 in der Fotostiftung Schweiz und

bildet die Basis für diese erste umfassende Monografie. Reich bebildert mit den wichtigsten

Fotografien, Fotografiken, Buchgestaltungen und Filmstills, stellt das Buch

Heinigers umfangreiches Schaffen in einer repräsentativen Auswahl vor. In den begleitenden

Essays geht Patricia Banzer auf biografische Spurensuche, Katharina Rippstein

untersucht Heinigers Landschaftsfotografie und Muriel Willi nimmt eine fotohistorische

Einordnung seines Werks vor.

Ernst A. Heiniger, geboren 1909 in Engwang (Kanton Thurgau), hatte von

1942 bis 1986 ein Wohnatelier an der Zürcher Bahnhofstrasse. Ab 1953 war

er für seine Filmprojekte in den USA und der ganzen Welt unterwegs und

starb 1993 in Los Angeles.

Katharina Rippstein ist Leiterin des Bildarchivs der Fotostiftung Schweiz

und kuratiert im Frühjahr 2021 die dortige Ausstellung zu Ernst A. Heiniger

in Zusammenarbeit mit Teresa Gruber, Koordinatorin der Sammlung und

Kuratorin der Fotostiftung Schweiz.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 23


Das Phänomen Bauernsterben

als persönliches

fotografisches Tagebuch

Weiterhin lieferbar:

Tomas Wüthrich

Doomed Paradise

978-3-85881-642-9

Deutsch / Englisch / Penan

ISBN 9783858813374

sFr. 49.– | € 48.–

9 783858 813374


Fotografien von Tomas Wüthrich

Texte von Peter Pfrunder

und Balz Theus

Gestaltet von Atlas Studio

Gebunden

168 Seiten, 73 Duplex-Abbildungen

22 × 30 cm

978-3-85881-681-8 Deutsch

978-3-85881-878-2 Französisch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Künstlerisch-dokumentarische und

sozioökonomische Annäherung an

das Thema Bauernsterben anhand

eines zugänglichen Einzelschicksals

Besticht durch die intime und

unmittelbare Bildsprache von

Wüthrichs Fotografien

Erscheint zur Ausstellung

Mur blanc #04: Tomas Wüthrich

HOF NR. 4233 im Musée gruérien,

Bulle (4. Februar bis 18. April 2021)

Erscheint im Januar 2021

ISBN 978-3-85881-681-8

Deutsch

ISBN 978-3-85881-878-2

Französisch

9 783858 816818

9 783858 818782

Tomas Wüthrich

Hof Nr. 4233

Ein langer Abschied

Der Fotograf Tomas Wüthrich wuchs auf einem Bauernhof in Kerzers im Kanton Freiburg

auf. Als dieser aufgelöst werden muss, hält er die letzten zwölf Monate täg licher

Arbeit seiner Eltern und die Momente der Aufgabe des Hofs mit der Kamera fest: die

Unterschrift des Vertrags mit dem neuen Pächter, den Abtransport der Kühe, das letzte

grosse Aufräumen im leeren Stall. Entstanden sind Bilder von einer Nähe, wie sie

nur selten zu sehen sind. Seine schwarz-weissen Fotografien zeigen ein individuelles

Schicksal, das stellvertretend für das kollektive Bauernsterben und den tiefgreifenden

Wandel steht, in dem sich die Landwirtschaft in der Schweiz schon seit vielen Jahren

befindet.

Das Buch zeigt eine sorgfältige Auswahl und Anordnung von 73 Fotografien. Peter

Pfrunder, Direktor der Fotostiftung Schweiz, verortet die Bildserie historisch innerhalb

der Bauernfotografie. Der Journalist Balz Theus beleuchtet den bäuerlichen

Strukturwandel und eröffnet mittels Gesprächsauszügen mit den Eltern Wüthrichs

einen intimen Einblick in ihr Leben.

Tomas Wüthrich ist seit 2000 freischaffender Fotograf und lebt in Liebistorf (FR).

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 25


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Am Puls der Zeit –

Bilder eines Spitals

WALTER REINHART

Spitalbauten prägen ein Ortsbild. Während andere der bekannte Fotograf Albert Steiner im Auftrag des

Wahrzeichen einer Stadt eher auf eine Bewahrung ihrer Spitals 1941 gemacht hatte. Albert Steiner ist berühmt

historischen Substanz bedacht sind, stellen Spitäler geworden durch seine einzigartigen Landschaftsfotografien

des Engadins, was seine vorliegenden Architek-

Zweckbauten dar, die kontinuierlich den sich ändernden

Bedürfnissen des Gesundheitswesens anpasst werden turfotografien besonders reizvoll macht.

müssen. Stetiger Wandel ist deshalb die Regel. Solche

Umbauten werden von Zeit zu Zeit von grossen Neubauten

abgelöst, welche als Meilensteine in die Spital-

an bis zur Eröffnung im Jahr 2020 fotografisch begleitet.

Das Grossbauprojekt SUN hat Ralph Feiner von Anfang

geschichte eingehen.

Ralph Feiner, welcher für seine Architekturfotografien

weitherum bekannt geworden ist, war auf Anhieb

Für Graubünden war das Jahr 1941 ein solcher Meilenstein,

als auf einer grünen Wiese in Chur erstmals ein Schwarz-Weiss-Fotografien von damals in einen Dialog

begeistert von der Idee eines Fotobuches, in dem die

Zentrumsspital erbaut wurde, damals Rätisches Kantons-

und Regionalspital genannt. Die Architekten waren Klarer könnte man die Entwicklung der Fototechnik nicht

treten sollen mit den heutigen digitalen Farbbildern.

Fred G. Brun und Rudolf Gaberel, welche als Sieger aus darstellen als mit einer solchen Gegenüberstellung am

einem Architekturwettbewerb hervorgegangen waren. gleichen Objekt. Der Buchtitel Steiner und Feiner war

Zu jener Zeit war ein Spital ein Krankenhaus, dessen geboren.

hauptsächliche Aufgabe es war, Kranke und Gebrechliche

zu beherbergen. Die durchschnittliche Spitalaufenthaltsdauer

betrug damals mehr als einen Monat und wurden mit digitaler Technik reproduziert. Ralph Feiner

Die Silbergelatine-Kontaktabzüge von Albert Steiner

die Anzahl Verpflegungstage war ein gängiger Leistungsindikator.

ging nicht darum, das gleiche Sujet zu suchen und Alt

fotografierte in vergleichbarer Weise den Neubau. Es

und Neu direkt zu vergleichen. Das wäre auch kaum

Ein weiterer Meilenstein in der Baugeschichte des möglich gewesen, zu unterschiedlich war der Zweck

Kantonsspitals Graubünden folgte fast 80 Jahre später der beiden Bauvorhaben. 1941 waren es Patientenzimmer

mit eng stehenden Betten, Aufenthaltsräume für

mit dem Projekt SUN (Sanierung, Umbau und Neubau),

dessen erste Etappe 2020 abgeschlossen wurde. Gebaut Patienten, Pikettzimmer, Ärzte- und Schwesternesszimmer.

Albert Steiners Fotografien, auf der Rückseite mit

wurde es von Astrid Staufer und Thomas Hasler Architekten,

welche den Wettbewerb gewonnen hatten. Der Bleistift beschriftet, zeigen zum Beispiel «Zugang zum

Neubau, ohne neue stationäre Betten, war nötig geworden,

um durch eine grundsätzliche Reorganisation der verteilung», «Frühjahrsstimmung, Krankenschwestern

Sonnenbad», «Diakonissen-Schwester bei der Speise-

Abläufe und Patientenpfade mit den rasanten Entwicklungen

im ambulanten Bereich Schritt halten zu können. spannen».

und Patienten» und «Schwestern draussen beim Ent-

Solche Meilensteine sind Anlass, um auf die Geschichte

zurückzuschauen. In diesem Zusammenhang wurde im Im Jahr 2020 gab es keine derartigen Bilder mehr. Gebaut

wurden verschiedene hochinstallierte Bereiche,

Staatsarchiv des Kantons Graubünden eine einmalige

Serie von 60 Schwarz-Weiss-Fotografien entdeckt, die die es 1941 noch gar nicht gab; Intensivstation, Intermediate

Care, Endoskopie, Dialysestation, Schlaflabor und sen und Ordensschwestern. Er streckt seine linke Hand

Poliklinik, um nur einige zu nennen. Auch die Tiefgarage einem im Bett liegenden Patienten rettend entgegen,

war ein Novum. Das Bauvolumen hat überwältigende mit der rechten Hand entlässt er offensichtlich genesene

Kinder in die Obhut ihrer Eltern. Das verherrlichende

Dimensionen. Dabei war 2020 erst die eine Hälfte des

Hauses H bezugsbereit. Für die Vollendung des Bauvorhabens

müssen Teile des alten Gebäudes von 1941 Kaktus, den der Künstler unverhofft auf die Spitalmauer

Bild des Spitalgeschehens wird irritiert durch einen

weichen, bevor die weiteren, hochmodernen Räume wie gesetzt hat. Was er damit symbolisieren wollte, gibt uns

zusätzliche Operationssäle, Notfallstation, Strahlentherapieräume,

Labor und andere gebaut werden können. war eine schlichte Metalltüre, umrahmt von Malereien

Rätsel auf und bleibt sein Geheimnis. Der Eingang selber

Diese temporäre Schnittstelle zwischen Alt und Neu (Bild Seite 12). Zwei blühende Bäumchen, ein Pferd, mit

ziert den Buchumschlag; das Aufeinandertreffen des dem ein gebrechlicher, alter Mann von einem Helfer zu

wappengeschmückten Baus von 1941 und der ersten einer weiss gewandeten Gestalt mit wallendem Haar gebracht

wird, welche die rechte Hand helfend ausstreckt.

Etappe des Neubaus von 2020.

Links von der Türe ein «seitliches Kontroll-Fenster für

Die Fotoserien dieses Buches aus zwei verschiedenen die Nachtschwester», wie es Albert Steiner betitelt hat.

Zeitepochen sind Zeugen der Entwicklung der Spitalarchitektur,

wie auch der Architektur im Allgemeinen. 2020 befindet sich der Haupteingang auf der gegenüberliegenden,

südlichen Seite des Spitals, der von der

Auch wenn das Buch nicht primär die technischen Fortschritte

in der Medizin über die Zeit darstellen will, führt Hauptverkehrsachse zugänglich ist. Für die künstlerische

Gestaltung des neu entstandenen Spitalplatzes

es doch in aller Deutlichkeit vor Augen, wie vieles sich

im Gesundheitswesen geändert hat. Aus dem Krankenasyl

ist ein bedeutender und flo rierender Wirtschafts-

dem Unterengadin stammende Künstler Not Vital (*1948)

wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der aus

zweig geworden. Die Fotografien sagen auch etwas aus gewann. Er schuf die monumentale, begehbare Skulptur

aus blau-gelb bemaltem Eisen mit dem Titel Scarch

über die Entwicklung der Gesellschaft, die das Spital

baute. Sie stehen für die Befind lichkeit, den Wohlstand (SCulpture-ARCHitecture, siehe oben). Eine geschwungene

Treppe führt hinauf und über ein Kulminations-

und die Ansprüche der Gesellschaft.

Unmerkliche Änderungen im Zeitenwandel werden plateau wieder hinunter, wobei man eine Achterbahn

wahrnehmbar.

absolviert. Die Zahl 8, die dem Werk zugrunde liegt, ist

das Symbol für Unendlichkeit und Glück.

Die Wandlung der Rolle eines Spitals zeigt sich gut in

der Gestaltung des Eingangsbereichs, was die zwei Dass die Idee dieses Buches schliesslich in die Wirklichkeit

umgesetzt werden konnte, ist dem Kantonsspital

Fotografien veranschaulichen. 1941 befand sich der Eingang

auf der Nordseite. Ein Churer Weinhändler stiftete und dessen Mitarbeitenden, allen voran dem Vorsitzenden

der Geschäftsleitung, Dr. Arnold Bachmann, zu

das frei stehende, monumentale Wandmosaik Krankheit

und Genesung, das der Oberengadiner Künstler Turo verdanken.

Pedretti (1896–1964) schuf (oben links). In der Bildmitte

steht der gebietende Arzt. Er ist umgeben von Diakonis-

Gesundheit im Fokus:

Albert Steiners und

Ralph Feiners Blick auf

ein Krankenhaus


Herausgegeben von

Walter Reinhart

Mit Beiträgen von Karin Fuchs,

Köbi Gantenbein, Stephan Kunz

und Walter Reinhart

In Zusammenarbeit mit dem

Kantonsspital Graubünden

Gestaltet von Spescha

Visual Design

Architekturfotografie aus zwei

Epochen: Bilder des berühmten

Landschaftsfotografen Albert

Steiner von 1941 treffen auf Ralph

Feiners Fotografien von 2020

Veranschaulicht auf eindrückliche

Weise Entwicklungen in der

Fotografie, dem Gesundheitswesen

und den Ansprüchen der

Gesellschaft an Spitäler

Gebunden

ca. 152 Seiten, ca. 90 farbige und

sw Abbildungen

22 × 29 cm

978-3-85881-689-4 Deutsch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im April 2021

ISBN 978-3-85881-689-4

9 783858 816894

Albert Steiner und Ralph Feiner

Architekturfotografie des Kantonsspitals Graubünden 1941/2020

1941 wurde der berühmte Engadiner Landschaftsfotograf Albert Steiner damit beauftragt,

das im selben Jahr fertiggestellte Rätische Kantons- und Regionalspital der

Zürcher Architekten Fred G. Brun und Rudolf Gaberel in Chur zu fotografieren. Aus

dem Auftrag an Steiner ist ein einmaliges Zeitdokument in Form gut erhaltener

Schwarz-Weiss-Abzüge entstanden.

Achtzig Jahre später wird das Grossprojekt «Sanierung, Umbau und Neubau» (SUN)

des nun Kantonsspital Graubünden genannten Krankenhauses nach den Plänen des

in Frauenfeld beheimateten Büros Staufer & Hasler realisiert. Den ersten Teil des

Neubaus hat der bekannte Bündner Architekturfotograf Ralph Feiner im Jahr 2020

dokumentiert.

In diesem Buch erzählen Albert Steiners analoge Schwarz-Weiss-Fotografien und

Ralph Feiners digitale Farbbilder von den Entwicklungen in der Fotografie und der

Spitalarchitektur. Aus ihrem Blick auf die Bauten in Chur sind auch die gewandelte

Bedeutung des Gesundheitswesens und die deutlich gesteigerten Ansprüche unserer

Gesellschaft an Krankenhäuser ablesbar.

Walter Reinhart ist ehemaliger Chefarzt des Kantonsspitals Graubünden

und Präsident der Stiftung Bündner Kunstsammlung.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 27


Ironie des Alltags:

Momentaufnahmen

aus vierzig Jahren


Mit einem Beitrag von

Daniele Muscionico

Gestaltet von Vieceli & Cremers

Gebunden

ca. 160 Seiten, ca. 180 Duplex-

Abbildungen

23,5 × 30 cm

978-3-03942-012-4 Deutsch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im März 2021

ISBN 978-3-03942-012-4

Ein besonderer Beitrag zur

Geschichtsbetrachtung, wie er nur

fotografisch zustande kommen

kann

Eine humorvolle und bisweilen

satirische Begegnung mit dem Alltag

in der Schweiz

Der Grossteil der Bilder wird in

diesem Buch erstmals überhaupt

publiziert

9 783039 420124

Mäddel Fuchs – Irgendwo und überall

Gesammelte Momente

Ohne Chronologie lose zusammengeführt, bilden diese rund 160 Momentaufnahmen

von Mäddel Fuchs einen besonderen Beitrag zur Geschichtsbetrachtung, wie er nur

fotografisch zustande kommen kann. Das Buch schöpft aus dem umfangreichen Bestand

des Schweizer Fotografen, aus vierzig Jahren kontinuierlichen Fotografierens.

Erweisen sich einige Bilder als leicht zugänglich, verlangen andere eine vertiefte Auseinandersetzung,

eine Beschäftigung mit Thema und Darstellung. Wieder andere sind

an historische Ereignisse gebunden oder fordern die Betrachterinnen und Betrachter

mit ihren Zeichen- und Sprachspielereien.

Der begleitende Text der Kulturjournalistin Daniele Muscionico ergründet Mäddel

Fuchs’ Bildwelten, vor allem aber seine Lust, querzudenken und dort Zusammenhänge

zu entdecken, wo sich neue Wahrheiten und abgründige Gedankenräume auftun.

Seine humorvollen und bisweilen satirischen Begegnungen mit dem Alltag zeigen die

unendliche Vielfalt unserer Lebenswelt, von vergnüglich bis aufwühlend. All diesen

lebenserhellenden Momenten ist das Buch gewidmet.

Mäddel Fuchs, geboren 1951, wuchs in Zürich und Trogen auf und wurde

auf autodidaktischem Weg Fotograf. Bekannt ist er für seine fotografischen

Langzeitprojekte zur landwirtschaftlichen und kulturellen Tradition des

Appenzellerlandes.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 29


Depuis longtemps, Ulysse avait cédé à l’hubris, s’entourant

rz-magali-elysee-2-vect.indd 6 10.09.20 09:40 rz-magali-elysee-2-vect.indd 7 10.09.20 09:40

moises_spreads_a.indd 12-13 29/08/2020 11:09

Alys_Tomlinson_Prix.indd 6-7 13/09/2020 12:43

Boure, passage du Génie, Paris, 2019

Aboubacar, rue Robespierre, Bagnolet, 2020

Aminata, rue Jules Ferry, Montreuil, 2019

Nyake, avenue de la Résistance, Montreuil, 2019

02

LES LOTOPHAGES

de toutes les technologies que la Lotos Corporation revendait au

prix fort. Grâce à ces gadgets, il lui semblait possible de dépasser

sa condition par trop humaine et d’ainsi résister à l’angoisse de sa

propre obsolescence. Malgré tout, il pressentait confusément que

cette magie technicienne l’éloignait de sa véritable destinée, de

tout ce à quoi ses ancêtres avaient patiemment œuvré. Regardant

vaguement la ville à travers son hublot, il se souvenait des propos

que lui avait tenus la sorcière Nausicaa, fille d’Alkinoos roi des

Phéaciens : « La tâche dévolue à l’Homme moderne n’est plus

celle de son auto-transformation par ses qualités intrinsèques ;

son évolution est désormais dictée par la logique propre de

l’appareillage cybernétique. »

En moyenne, dans le monde, un individu passe 2 heures

et 24 minutes par jour sur les réseaux sociaux.

En France, 61% des personnes interrogées affirment

regarder leur smartphone ou une tablette dès le réveil

et près des deux tiers se jugent incapables de vivre

sans ces appareils plus d’une journée.

« L’installation du fascisme technobureaucratique

n’est pas inscrite

dans les astres. Il y a une autre

possibilité (...) . »

14

IVAN ILLICH, LA CONVIVIALITÉ (1973).

Ulysse s’était grimé le visage afin d’échapper aux

algorithmes de reconnaissance faciale du cyclope. À la

tombée du jour, il embarqua furtivement sur son radeau.

Il allait falloir ramer encore longtemps, mais Ithaque serait

bientôt en vue. Et avec elle, la liberté...

VERS LA LIBÉRATION

ÉVASION ET RETOUR

À ITHAQUE

ITHAQUE

Higanbana - it does bloom when

its leaves shed, and wilts as its

leaves grow.

Two elves, Mañju and Saka were

asked to guard the flower’s petals

and leaves, respectively. However,

the two grew curious about each

other, and arranged a meeting. It

was love at first sight, but

Amaterasu, the sun goddess,

punished them for their

disobedience. They were fated to

never meet again.

Being the daughter of a Kuomintang

General, Dongyu and her family had

to flee China as the Communist army

looked set to gain control. She was

onboard the SS Kiangyu heading to

Taiwan when she perished at sea.

However, death could not extinguish

Franklin’s love for her. He could

not bear the thought of her spirit

wandering for all eternity in the

afterworld alone.

Franklin would marry Dongyu through

a ghost marriage before fleeing

China himself.


Herausgegeben von Lydia Dorner

In Zusammenarbeit mit dem

Musée de l’Elysée, Lausanne

Gestaltet von Atelier Cana

Broschur

ca. 152 Seiten, ca. 80 farbige

Abbildungen

23,5 × 32 cm

978-3-03942-013-1

Englisch / Französisch

ca. sFr. 39.– | € 38.–

Eine Dokumentation der vierten

Ausgabe des Prix Elysée für

Fotokünstlerinnen und Fotokünstler

in der Mitte ihrer Laufbahn

Präsentiert die acht für die

Finalrunde nominierten Arbeiten

aus 255 Bewerbungen aus fünfzig

Ländern

Erscheint im Vorfeld der Preisverleihung

im Juni 2021

Erscheint im Januar 2021

ISBN 978-3-03942-013-1

9 783039 420131

Einblicke in die

Werkstatt der

Bewerberinnen und

Bewerber um den

Prix Elysée für

Fotobuchprojekte

Prix Elysée

The Nominees’ Book 2020–2022

Seit 2014 lobt das Musée de l’Elysée in Lausanne, eines der renommiertesten Fotomuseen

Europas, den Prix Elysée aus. Junge Fotokunstschaffende sind jeweils eingeladen,

ein Fotobuchprojekt einzureichen. Der Preis ist die Realisierung des Buches, das einen

grossen Schritt in der Karriere des Gewinners oder der Gewinnerin bedeutet.

Anlässlich der vierten Ausgabe des Wettbewerbs gewährt das Museum in diesem Band

Einblick in den bewegten Entwicklungsprozess von der fotografischen Arbeit bis zum

gedruckten Buch. Vorgestellt werden die Projekte der Nominierten Alexa Brunet, Arguiñe

Escandón & Yann Gross, Magali Koenig, Thomas Mailaender, Moises Saman,

Assaf Shoshan, Alys Tomlinson und Kurt Tong. Skizzen, erste Entwürfe und fotografische

Studien dokumentieren die jeweilige Buchentstehung vom Konzept bis zur Bildauswahl

und Gestaltung. Gespräche mit den Nominierten reflektieren deren enge

Zusammenarbeit mit dem Museum und vertiefen die visuellen Portfolios. So wird der

individuelle Schaffensprozess sichtbar und zugleich ein Querschnitt gegenwärtiger

fotokünstlerischer Produktion präsentiert.

Lydia Dorner ist Ausstellungsverantwortliche am Musée de l’Elysée, Lausanne.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 31


F

En 1975, c’est à dire 25 ans avant un changement de siècle, nous

avons commencé à réaliser certaines pièces en commun. C’est aussi

à cette date là que nous avons décidé qu’elles feraient partie d’une

construction appelée Archives du futur. Ce serait une œuvre construite

dans la durée et la diversité. Avec le temps ce travail a pris la

forme d’une traversée dont les pièces constituent un moment

particulier et dont les titres sont les boîtes noires qui l’accompagnent.

Chacune est une trajectoire à l’écoute de ses interférences.

Ce sont les chapitres d’une mémoire organique.

1

D

1975, das heisst mehr als 25 Jahre vor der Jahrhundertwende, haben

wir begonnen, gewisse Arbeiten gemeinsam zu realisieren. Zur

selben Zeit haben wir beschlossen, dass sie alle einem Projekt,

genannt Archives du Futur – Archive der Zukunft –, angehören

würden. Über die Zeit sollte daraus ein Werk der Dauer und Vielfalt

werden. Daraus ist eine Reise durch die Geschichte und der Geschichten

geworden. Jede Werkgruppe ist ein Anhaltspunkt, jeder

Titel eine Kapsel der Erinnerung, in der sich Sinn und Widersinn

treffen. Sie sind die Kapitel eines organischen Gedächtnisses.

E

In 1975, which is to say, twenty-five years before the turn of the

century, we began making certain works of art together. This is also

when we decided that they would be part of a construction we called

Archives of the Future. It would be a work of art constructed over

time in a variety of media. As time passed, the project took the form

of a journey whose pieces constitute a particular moment and

whose titles are the black boxes accompanying it. Each one is a

trajectory monitoring its inter ferences. They are the chapters of an

organic memory.

12

9

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11

Olivier Kaeser & Jean-Paul Felley

entretien lors de l’exposition sombras eléctricas

au centre culturel suisse à paris

Interview conducted during the exhibition Sombras Eléctricas

at the Swiss Cultural Centre in Paris

Olivier Kaeser et Jean-Paul Felley :

Est-ce qu’il y a un propos général à ton exposition

?

Silvie Defraoui :

Cette exposition fait partie, comme tout ce que

j’ai fait depuis 1975, des Archives du futur. Il est

mieux, je crois, de vous lire partiellement un

fragment du texte que nous avons rédigé avec

Chérif Defraoui à propos de ce projet et qui figure

aussi dans le dernier catalogue rétrospectif :

« C’est une œuvre construite dans la durée et la diversité.

Avec le temps, ce travail a pris la forme d’une

traversée dont les pièces constituent un moment particulier

et dont les titres sont les boîtes noires qui les

accompagnent. Ce sont les chapitres d’une mémoire

organique. »

Le titre de l’exposition : Sombras eléctricas

(ombres électriques), est la traduction exacte du

mot par lequel les chinois désignent le cinéma.

Je l’ai choisi, car mon travail en général est

basé sur la projection, dans les différents sens

du terme. On projette par la pensée, les images

peuvent être projetées. Mais il y a aussi la projection

sur un même plan de plusieurs événements

mêmes géographiquement éloignés. Notre

mémoire ne fonctionne pas autrement.

Olivier Kaeser and Jean-Paul Felley:

Is there a general idea behind this exhibition?

Silvie Defraoui:

Like everything I’ve done since 1975, this exhibition

is part of the Archives of the Future.

It’s best, I think, to read you part of a description

that Chérif Defraoui and I wrote about

this project, which also appears in our most

recent retrospective catalogue:

“This is an artwork constructed in duration and

diversity. Over time, this work has taken the

form of a journey whose pieces constitute a

particular moment and whose titles are the

black boxes that accompany them. These are

the chapters of an organic memory.”

The title of the exhibition, Sombras Eléctricas

(electric shadows), is the exact translation

of the word the Chinese use for the cinema.

I chose it because my work in general is based

on projection, in the various meanings of the

term. We project by thought, and images

can be projected. But there is also the projection

of several events, even if geographically

distant, onto the same surface. Our memory

functions in just this way.

Superimposed images are often present

in my pieces. They are found throughout the

Ein Künstler-,

Kunstpädagogenund

Lebenspaar und

sein herausragendes,

vielschichtiges Werk

22

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DEFRAOUI_Typo_Ver_1_8_Final_NJ.indd 22 08.10.20 14:33

Chérif Defraoui

la fiction en tant que moyen d’anticipation

Fiction As a Means of Anticipation

titres des

archives du futur : xx

0 Autoportraits, 1973/1990

31 Bifurcation, 1985

1

Doma, Poétique, (Lieu de Mémoire II), 1975

2 Chronologie, 1975

32

Pavillon, 1985

33 Révolution, 1985

3

Jardins exotiques, 1975/1979

4 Estuaire, 1975/1976

34

Croisement d’accords, 1985

35 La querelle des images I, 1985

5 Table de matières, 1975

36 La querelle des images II, 1986

Parler de fiction aujourd’hui, à propos de la photographie,

me ramène toujours à une histoire ancienne

venue du soufisme que raconte une amie.

Dans une case obscure, on a enfermé un éléphant.

Les visiteurs, qui en sortent, échangent leurs impressions.

Il y a ceux qui disent que, dans le noir,

ils ont touché un éventail. Et il y a ceux qui disent

qu’ils ont reconnu une oreille d’éléphant. Evidemment,

on pourrait encore se demander qui a tort

et qui a raison. Mais il est plus intéressant d’examiner

la construction de cette chambre noire qui

a la propriété de rendre aussi contradictoires les

interprétations les plus simples. Notre hypothèse

peut se résumer à dire que, sous sa forme complète,

ce qu’on appelle camera obscura n’a jamais

vraiment existé, même si elle donne l’impression

de commander et l’histoire de la représentation et

son développement industriel. Il y a cette boîte

avec la projection d’une image renversée sur un

plan qu’on fabrique dans les ateliers de la Renaissance;

mais on a toujours fait comme si son invention

était tombée du ciel. Or il est facile de

montrer que le modèle de cette boîte existait depuis

longtemps, mais pour un usage différent

et très proche : celui de la projection des images

mentales et de leur enregistrement, à une époque

Speaking of fiction today, in regards to photography,

always brings me back to an old story

from Sufism that a friend told me. An elephant

was enclosed in a dark hut. Upon exiting, the

visitors discussed their impressions. Some said

that in the darkness they touched a fan. And

others said they recognized an elephant’s ear.

Clearly, we could still ask ourselves who is

wrong and who is right. But it is more interesting

to examine the construction of this darkroom

that has the characteristic of making the

simplest interpretations contradict each other

to such a point. Our hypothesis can be

summed up by saying that, in its complete

form, what we call a camera obscura never

really existed, even if it gives the impression of

controlling both the history of representation

and its industrial development. There is the

box with the projection of an upside­down image

on a surface that was produced in Renaissance

workshops; but people have always

acted as if its invention fell out of the sky. Yet it

is easy to show that the model for this box had

existed for a long time, but for a different and

very similar use: that of projecting mental

images and recording them, at a time when

15

6

Suerte en el tejado, 1976

7

Los misterios de Barcelona, 1976/1977

8

Lieux de mémoire, Rooms, 1976

9

Les naturalisations, 1977

10

Archétypes et artifices, 1976/1977

11

Perquisition « El Tango », 1977

12 La Route des Indes, 1978

13

Les cours du temps, 1978

14

Soif de savoir, 1978

15 Performances secrètes, 1978

16 Cartographie des contrées à venir, 1979

17

L’Europe après les pluies, 1979

18

Les inscriptions, 1979

19 Boîte à musique, 1980

20 Les instruments de divination, 1980

21

Aerolights, 1980

22

Singsang, 1980/2019

23 Indices de variations, 1981

24 Fragments (Indices de variations), 1981

25 Les formes du récit, 1980/1983

26

La pagode africaine, 1982

27

Conversations sur un radeau, 1982/1983

28 Mirador, 1983

29 Rencontres élémentaires, 1983/1984

30 La fable des membres, 1985

37

Homme, femme, serpent, 1986

38

Cariatides, 1986

39

Les taches du léopard, 1986

40

Das Bild im Boden, 1986/2015

41

Conversation par­dessus les eaux, 1986

42

Un cercle est toujours fermé, 1986

43 Et si la terre perdait son pouvoir

d’attraction ?, 1986

44

Orient/Occident, 1987

45 La nuit les chambres sont plus grandes, 1987

46 Bilderstreit, 1987

47

La traversée du siècle, 1988

48

Métamorphoses, 1988

49 Les frontières de l’ordre, 1988

50 Algèbre, 1988/1989

51

Cires, 1988/1989

52

Jardin suspendu, 1990

53 Passages, 1990

54 Tables de multiplication, 1990

55 Vocabulaire, 1990

56

Tragelaph, 1990

57

Le jour, les fenêtres sont plus petites, 1990

58 Stations de l’océan, 1991

59 Marines et paysages, 1991

60 Acanthus, 1991

12

34

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Mit Beiträgen von Bigna Guyer,

Daniel Kurjaković, Marie-Louise

Lienhard, Hans Rudolf Reust,

Corinne Schatz, Philip Ursprung,

Anna Vetsch und Denys Zacharopoulos;

Interviews von Jean-Paul

Felley / Olivier Kaeser und

Christophe Kihm; Vorlesungstexte

von Silvie und Chérif Defraoui

Fotografien von Georg Rehsteiner

Gestaltet von Katarina Lang

Gebunden

ca. 256 Seiten, 14 farbige Abbildungen

18 × 24 cm

978-3-03942-004-9

Deutsch / Französisch / Englisch

ca. sFr. 39.– | € 38.–

Silvie und Chérif Defraoui sind

wichtige Pioniere der multidisziplinären

und multimedialen

Kunst und der Kunstpädagogik

in der Schweiz

Alle Texte und Interviews in

Originalsprache Deutsch oder

Französisch sowie in Übersetzung

Englisch

Ihr digitales Werkverzeichnis

www.archives-du-futur.com wird ab

Frühjahr 2021 online nutzbar sein

Das Buch ergänzt und vertieft

den Inhalt des digitalen Werkverzeichnisses

Erscheint im Februar 2021

ISBN 978-3-03942-004-9

9 783039 420049

Silvie & Chérif Defraoui – Archives du Futur

14 Kommentare 1984–2020

Die Künstlerin Silvie Defraoui realisierte ab 1975 gemeinsam mit ihrem Mann Chérif

(1932–1994) einen bedeutenden Teil ihres Werks. Silvie & Chérif Defraoui fassten ihre

Foto- und Videoarbeiten, Installationen, Skulpturen und Performances unter dem Titel

Archives du Futur zusammen. Sie lehrten an der Genfer École supérieure des Beaux-Arts

und gründeten dort das legendäre Atelier Média Mixtes, das eine Reihe renommierter

Kunstschaffender hervorbrachte.

Ab Februar 2021 werden die Archives du Futur, denen Silvie Defraoui seit Chérifs Tod

weitere Werke anfügte, als digitales Werkverzeichnis online zu erforschen sein. Dieses

Lesebuch begleitet, ergänzt und vertieft die digitale Dokumentation. Es versammelt

14 Kommentare namhafter Kunsttheoretiker und Kuratorinnen zu einzelnen Arbeiten

der beiden, die ab 1984 in verschiedenen Kunstzeitschriften und Ausstellungskatalogen

publiziert oder neu für dieses Buch verfasst wurden. Sie reflektieren sowohl das vom

Künstlerpaar gemeinsam als auch das von Silvie Defraoui eigenständig geschaffene

Werk. Interviews mit Silvie Defraoui und ausgewählte Vorlesungen aus der gemeinsamen

Lehrtätigkeit erhellen Intentionen und thematische Schwerpunkte.

Der Band lädt zur Erkundung eines künstlerischen Werks ein, das durch die Verschmelzung

von Dualitäten – Erinnerung und Gegenwart, Morgen- und Abendland, Mann

und Frau, Tradition und Erfindung – hochaktuell ist.

Silvie Defraoui, geboren 1935 in St. Gallen, stellt ihr Werk international

aus. Sie lebt in Vufflens-le-Château.

Chérif Defraoui, geboren 1932 in Genf, verbrachte seine Kindheit in

Alexandria und Kairo, kehrte für sein Studium nach Genf zurück, wo

die Zusammenarbeit mit Silvie begann. 1994 starb Chérif Defraoui in

Vufflens-le-Château.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 33


Miriam Cahn (*1949)

Die tiefen grossen Augen in den Gesichtern, Gestalten und Wesen beherrschen die Malerei von

Miriam Cahn unausweichlich. Wie gebannt sind wir mit ihrem Blick konfrontiert. Auch sie fixieren

uns, forschend, skeptisch …oder gar vertraut?

Miriam Cahn hielt sich stets von der langjährigen Dominanz einer rein formalen, medienspezifischen

undinstitutionskritischen Selbstbefragungder Kunstfern. Stattdessenlotete siemalend

ihr Selbstverständnis aus, ihre Erfahrungen als Frau, als politisch informierte Zeitgenossin: «Ich,

Mensch.»

Die frühen schwarz-weissenZeichnungeninKohle auffragilemPapierenthaltennochexplizite

Hinweise auf gesellschaftliche Verhältnisse. Einige Motive haben als Graffiti sogar direkt den

öffentlichenRauminfiltriert. Die farbigen Gesichter undKörpervon Menschen undTierenaus den

Werken derJuliusBär Kunstsammlungzeigen Wesen in ihrer nackten Verwundbarkeit,ausgesetzt

in ortlosen, weit ausufernden Sphären–aber auch in ihrer Selbstbehauptung gegenüber den

zudringlichen Blicken. Die leuchtendeFarbigkeit dieser stilisierten Gestaltenerinnertandie herausfordernd

intensiven Kontraste desExpressionismus.Zugleichsinddie verschwimmenden Konturen

von einem unfassbaren Licht durchsetzt, als könnten sie sich jederzeit auch wieder auflösen.

Ölbilderwie Tier (1995) oder diedreiteilige Serie‹Ohne Titel› (1993) mitPigmentenund Leim

aufPapier zeigen dieSpurenihresunmittelbarenFarbauftrags.Das volleRisikodes Momentssoll

immerspürbar bleiben.Miriam Cahn isteswichtig, dass sieihreBildernur seltennochüberarbeitet.

Indem sich die Geste des Malens nicht verbirgt und nicht angezweifelt wird, tritt sie ungeschützt

auf wie eine direkte Anrede, die kein Wort scheut, nicht die Verletzlichkeit, nicht die Sinnlichkeit

und kein Tabu.

Hans Rudolf Reust

Kunstkritiker, Dozent an der Hochschule der Künste Bern

und Präsident der Kunstkommission Parlamentsgebäude

Christian Marclay (*1955)

Seit Beginn seiner Karriere spielt Christian Marclay mit allen möglichen Erscheinungsformen der

Musik sowie mit ihren Trägern und betätigt sich sowohl als DJ, Musiker und Musikproduzent als

auch als Performer und obsessiver Sammler. Seine Ausbildung erfolgte an diversen Kunstschulen.

Symbolische Räume, die Kunstschaffende inunterschiedlichen Zeiten zwischen Musik, Performance,

Konzertund Ausstellungeröffnet haben, faszinierenihn.Fotografie,Assemblage,Collage

und Video machen nur einen Teil seiner künstlerischen Kompositionsmittel aus. Denn an Musik

ist Christian Marclay interessiert und ergründet mittels Bildern synergetische Verknüpfungen von

Tönen, Klängen und Geräuschen mit visuellen Medien.

Stets mit einem Augenzwinkern versehen, bieten ihm Klang und Musik eine grosse Bandbreite

möglicher Metaphern für die künstlerische Praxis. So macht er sich etwa mit einer Reihe

von Plakaten über den Begriff der Urheberschaft lustig und unterläuft unsere Erwartungen. Der

zerzauste, energischeRockmusiker Christian Marclayist alsromantischer Chansonniermit Gitarre

fast nicht mehr wiederzuerkennen. Die Serie ‹False Advertising› (1994) offenbart auf humorvolle

Weise, welche Bedeutungdas Publikum demBilddes Urhebers zuschreibt undwelcheErwartungen

an denStilsichdaran knüpfen, sei es in derMusikoderder Kunst. In Actions: SplatSploochWhap

Blub Squich (2014),einer Malerei in Kombination mitSiebdruckauf Papier, kehrterdie Ideeeiner

etwas vagen modernistischen Vorstellungswelt um, dass die Abstraktion zur Harmonie führe. In

dieser Serie von Gemälden, die bespritzt sind mit Lautmalereien, erklingt der Akt des Malens.

In den Videoarbeiten offenbart sich seine Virtuosität vielleicht am deutlichsten. Telephones

(1995) besteht aus Fragmenten von Hollywoodszenen, indenen Schauspieler*innen telefonieren.

Alle diese Sequenzen folgen in einer sorgfältig choreografierten, charakteristischen Ästhetik aufeinander,umsichdanninein

fantastisches Konzertzuverwandeln. Christian Marclayerfindet hier

eine Form, die sich über die Definitionen und Werkzeuge musikalischer Komposition hinwegsetzt.

Samuel Gross

Freier Kurator, Genf

Miriam Cahn

60

Miriam Cahn (*1949), Tier (6.7.1995), Ölauf Leinwand, 50×36cm

61

Christian Marclay

206

Christian Marclay (*1955), Actions: Splat Splooch Whap Blub Squich (2014),

Siebdrucktinte und handgemaltes Acryl auf Papier, 213,5 ×148,2 cm

207

Ausweitung

und Vielfalt–

Gedanken

zur aktuellen

Schweizer

Kunstszene

248 249

Klodin Erb (*1963), Schafspelz (2008), Ölauf Leinwand, 150 ×200 cm 89

Eine herausragende

Unternehmenssammlung mit

Schweizer Kunst im Fokus

Marc-Antoine Fehr (*1953), La pièce d’eau et faisanderie àPressy (1999),

Gouache auf Papier, 15 ×50cm 93

Camillo Paravicini (*1987), Untitled Portraits (2014),

Silbergelatine-Print auf Barytpapier, 9-teilig (Detail), je 18 ×24cm, Edition von 5 268

Nicolas Party (*1980), Still Life (2014), Kreide auf Leinwand, 120 ×100 cm

269

Marion Tampon-Lajarriette (*1982), Camera 1, Plan 8(2008),

3D-Videoanimation, Loop, 5’ 20’’, Edition von 8+2 AP 368

André Thomkins (1930–1985), G’heuet (1985), Ölauf Leinwand, 61×61cm

369

130 131


Herausgegeben von Barbara

Staubli und Barbara Hatebur

Mit Beiträgen von Alexandra

Blättler, Giovanni Carmine, Samuel

Gross, Barbara Hatebur, Daniel

Morgenthaler, Hans Rudolf Reust,

Kristin Schmidt, Barbara Staubli,

Nadine Wietlisbach und Isabel

Zürcher

Gestaltet von Bonbon

Gebunden

404 Seiten, 333 farbige und

25 sw Abbildungen

22 × 29 cm

978-3-85881-694-8 Deutsch

978-3-85881-874-4 Englisch

sFr. 99.– | € 97.–

Ein Überblick der Julius Bär Kunstsammlung

und ihrer Entstehungsgeschichte

Eine dynamische Mischung aus

Kunstwerken etablierter Schweizer

Kunstschaffender und von

Nachwuchstalenten spiegelt die

Sammelleidenschaft der Bank Julius

Bär der vergangenen 40 Jahre bis

heute

In konzisen und illustrierten Texten

werden 35 Künstlerinnen und

Künstler vorgestellt, u.a. John M

Armleder, Silvia Bächli, Miriam

Cahn, Lutz & Guggisberg, Markus

Raetz, Shirana Shahbazi und

Roman Signer

Erscheint im Januar 2021

ISBN 978-3-85881-694-8

Deutsch

ISBN 978-3-85881-874-4

Englisch

9 783858 816948

9 783858 818744

Umgeben von Kunst

Die Julius Bär Kunstsammlung

Die Kunstsammlung der Bank Julius Bär umfasst eine grosse Auswahl zeitgenössischer

Schweizer Kunst. Mehr als 5000 Kunstwerke in verschiedensten Medien – darunter

Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Videos und Zeichnungen – prägen heute die

Sitzungsräume, Personalrestaurants, Büros, Foyers und Gänge der Bank an all ihren

Standorten weltweit. Seit ihrer Gründung 1981 durch Hans J. Bär (1927–2011) ist die

Sammlung Ausdruck der tiefen Überzeugung, dass Kunst am Arbeitsplatz die Gesprächskultur

fördert.

Dieses Buch präsentiert eine umfassende Übersicht über die Werke aus der Sammlung

und bietet Einblicke in deren Entstehung und Entwicklung über die letzten vier Jahrzehnte.

35 künstlerische Positionen, u. a. von John M Armleder, Silvia Bächli, Miriam

Cahn, Lutz & Guggisberg, Markus Raetz, Shirana Shahbazi und Roman Signer, werden

in ausführlichen Werkgruppen illustriert und von einem Kurztext begleitet.

Barbara Staubli ist Kunsthistorikerin und Kuratorin

der Julius Bär Kunstsammlung.

Barbara Hatebur ist Kunsthistorikerin und wissenschaftliche

Mitarbeiterin der Julius Bär Kunstsammlung.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 35


Von Schanghai

nach Zürich:

ein ungewöhnliches

Künstlerinnenleben

im Kontext

seiner Zeit

Weiterhin lieferbar:

Eugen Früh und seine Brüder

Auf den Spuren einer

Künstlerfamilie in Zürich

978-3-85881-421-0 Deutsch

ISBN 978-3-85881-421-0

sFr. 49.– | € 48.–

9 783858 814210


Herausgegeben von der Eugen

und Yoshida Früh-Stiftung

Mit Texten von Matthias Fischer

und Annelise Zwez sowie mit einem

Vorwort von Bettina Gockel

Gestaltet von Guido Widmer

Gebunden

ca. 256 Seiten, ca. 200 farbige

und sw Abbildungen

22 × 28 cm

978-3-03942-005-6 Deutsch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erste Monografie über Erna Yoshida

Blenk anlässlich ihres 25. Todestages

am 9. Juli 2021

Bietet reiches und grösstenteils

exklusives Material wie Fotos,

Dokumente und Werkabbildungen

Zeigt kaum bekannte Aufnahmen

von Galerien und Kunstorten

sowie Kunstschaffenden im Zürich

der 1930er- bis 1970er-Jahre

Erscheint im März 2021

ISBN 978-3-03942-005-6

9 783039 420056

Erna Yoshida Blenk

Ein Künstlerinnenleben

Erstmals wird mit dieser Monografie das Leben und Werk der Zürcher Malerin und

Illustratorin Erna Yoshida Blenk (1913–1996) umfassend dargestellt. Als Kind eines

Schweizer Vaters und einer japanischen Mutter in Schanghai geboren, absolviert die

junge Frau den Vorkurs der Kunstgewerbeschule Zürich bei Otto Meyer-Amden und

Ernst Gubler. Sie beginnt ihre Laufbahn als Illustratorin für bekannte Verlage und

macht sich bald auch mit ihrer Malerei einen Namen. Ihre Werke, darunter viele Stillleben,

weisen oft ostasiatische Motive und Themen auf. Die Kraft ihres Werks liegt in

der ihr eigenen Position zwischen Impressionismus und weiteren Stilrichtungen der

Moderne.

Erna Yoshida Blenk verkörpert in gewisser Weise exemplarisch das weibliche Kunstschaffen

in der Schweiz und in der Zürcher Szene der 1930er- bis 1970er-Jahre. Das

Buch illustriert dies anhand zahlreicher, bislang unveröffentlichter Fotografien und

Dokumente aus dem Archiv der von ihr in die Wege geleiteten Eugen und Yoshida

Früh-Stiftung. Zusammen mit den Erinnerungen von Zeitzeuginnen bietet die Publikation

erhellende Einblicke und Facetten einer vergangenen, heute kaum noch bekannten

Kunstwelt.

Die Eugen und Yoshida Früh-Stiftung in Zürich, gegründet 1997,

bewahrt den künstlerischen Nachlass des Ehepaars Früh-Blenk.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 37


Ein Dialog

zwischen

Naturwissenschaften

und

Malerei


Mit Beiträgen von Laura Corman

und Nadine Olonetzky

Gestaltet von Katarina Lang und

Rebecca de Bautista

Gebunden

ca. 128 Seiten, ca. 90 farbige

Abbildungen

24 × 34 cm

978-3-03942-007-0

Deutsch / Englisch

ca. sFr. 49.– | € 48.–

Erste grosse Monografie zur

Schweizer Malerin Barbara Ellmerer

Präsentiert Ellmerers Schaffen

der letzten zehn Jahre

Zahlreiche grossformatige und

Detailabbildungen, die Ellmerers

Wiedergabe wissenschaftlicher

Prozesse in ihrer Malerei erlebbar

machen

Erscheint im April 2021

ISBN 978-3-03942-007-0

9 783039 420070

Barbara Ellmerer – Sense of Science

Paintings

Fällt ein Apfel zu Boden, sehen wir die Wirkung der Schwerkraft. Doch nicht alle

Naturgesetze sind so offensichtlich. Die Malerin Barbara Ellmerer nimmt unsichtbare

Prinzipien aus Physik, Biologie und Kosmologie als Ausgangspunkt, um sie in Bilder

zu übertragen. Sie schickt uns in ein Reich aus Farbe und Formen, in dem Kräfte,

Bewegungen und Prozesse aus der Natur sinnverwandt umgesetzt und nachfühlbar

werden. So erfasst sie auch etwas Unerklärliches, das uns daran erinnert, wie sehr die

Welt noch immer ein Wunder ist.

Barbara Ellmerer – Sense of Science. Paintings präsentiert eine Auswahl von Ölbildern

und Arbeiten auf Papier aus der Schaffensperiode von 2010 bis 2020. Ellmerers

teils grossformatige Bilder werden nicht nur vollständig, sondern auch in Detailvergrösserungen

gezeigt: So werden Pinselspuren, Farbqualitäten, Oberflächen, Tiefen,

Bewegungen und Gewichte sinnlich erfahrbar und der Wechsel der Medien – von der

Malerei über die Fotografie zur Reproduktion im Buch – fruchtbar eingesetzt. Die

Quantenphysikerin Laura Corman knüpft in ihrem Text an ein mit der Künstlerin

geführtes Galeriegespräch an und erläutert die Verbindungen von Ellmerers Werk zur

Naturwissenschaft. Die Kulturjournalistin und Fotoexpertin Nadine Olonetzky beschreibt

die Möglichkeiten der Kunst, unsichtbare Prozesse nachvollziehbar zu machen.

Barbara Ellmerer, geboren 1956 in Meiringen, studierte an der F+F Schule

für Kunst und Design, Zürich, und an der Universität der Künste, Berlin.

Nach längeren Aufenthalten in Spanien, Italien, New York und Delhi lebt

sie in Zürich.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 39


Herausgegeben von

Christoph Vögele

Mit Beiträgen von Diana Blome,

Robin Byland, Larissa Ullmann und

Christoph Vögele

In Zusammenarbeit mit dem

Kunstmuseum Solothurn

Gestaltet von Guido Widmer

Gebunden

192 Seiten, 139 farbige und

3 sw Abbildungen

22,5 × 28,5 cm

978-3-03942-001-8 Deutsch

sFr. 49.– | € 48.–

Lieferbar

ISBN 978-3-03942-001-8

Albert Trachsel ist ein wichtiger

Vertreter des Symbolismus und der

frühen Moderne in der Schweiz,

dessen Werk auch international

Beachtung findet

Erste umfassende Monografie

zu dem Künstler seit mehr als

30 Jahren

Zeigt zahlreiche öffentlich kaum

zugängliche Werke aus Privatsammlungen

und Faksimiles von

Originalblättern aus dem

Album Les Fêtes réelles

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung im Kunstmuseum

Solothurn (bis 7. Februar

2021)

9 783039 420018

Architektur-Visionär

und wichtiger

Künstler zwischen

Symbolismus und

früher Moderne

Albert Trachsel (1863–1929)

Eine Retrospektive

Der Genfer Maler, Zeichner und Aquarellist Albert Trachsel (1863–1929) zählt zu den

wichtigsten und eigenwilligsten Gesamtkünstlern um 1900. Nach einem Studium der

Architektur reist er nach Paris, wo er sich mit den Symbolisten austauscht und neben

Ferdinand Hodler und Félix Vallotton 1892 beim ersten Salon de la Rose-Croix aquarellierte

Zeichnungen kühner Fantasiearchitekturen aus seinem Album Les Fêtes réelles

ausstellt. Zurück in Genf wendet sich Trachsel ab 1902 autodidaktisch der Ölmalerei

zu. Ab 1904 entsteht sein symbolistisches Hauptwerk, die Traumlandschaften, die

sich durch ein strahlendes Kolorit sowie eine auffällige Abstraktion auszeichnen.

Mehr als 30 Jahre nach der letzten grossen Einzelausstellung zeigt das Kunstmuseum

Solothurn nun eine umfassende Retrospektive zu Albert Trachsel. Reich bebildert,

bietet die vorliegende Monografie einen detaillierten Überblick seines Schaffens und

gibt Aufschluss über die Rezeptionsgeschichte sowie über die bedeutenden Schweizer

Sammler seines Werks, Oscar Miller, Josef und Gertrud Müller und Richard Kisling.

Zudem wirft der Band neues Licht auf die einflussreiche Künstlerfreundschaft mit

Ferdinand Hodler. Er betont ausserdem die Essenz des Geistigen in der beginnenden

Moderne, das sich auf einzigartige Weise mit Trachsels symbolistischer Grundhaltung

verbindet.

Christoph Vögele ist Kunsthistoriker und seit 1998 Konservator des

Kunstmuseums Solothurn. Autor zahlreicher Publikationen und Kurator

vieler Ausstellungen zur Schweizer Gegenwartskunst.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 40


Herausgegeben von Carla Burani

und Beat Wismer

Mit Beiträgen von Carla Burani,

Demosthenes Davvetas, Rolf

Winnewisser und Beat Wismer

sowie einem Gedicht von Martin

Disler

In Zusammenarbeit mit dem

Kirchner Museum Davos

Gestaltet von Anne Hoffmann

Broschur

ca. 128 Seiten, ca. 70 farbige und

25 sw Abbildungen

20,5 × 27,5 cm

978-3-85881-699-3

Deutsch / Englisch

sFr. 35.– | € 29.–

Erscheint im März 2021

ISBN 978-3-85881-699-3

9 783858 816993

Martin Disler zählt zu den herausragenden

Figuren der Schweizer

Kunst des ausgehenden 20. Jahrhunderts,

seine Malerei fand in

den achtziger Jahren auch international

grosse Beachtung

Erstmals konzentriert sich diese

Monografie auf Dislers reiches

und bislang zu wenig beachtetes

Schaffen der späten Jahre

Enthält ein bisher unveröffentlichtes

Gedicht Dislers, das die

grossen, sein gesamtes Werk

durchziehenden Themen reflektiert

Erscheint anlässlich der gleichnamigen

Ausstellung im Kirchner

Museum Davos (bis 18. April 2021)

Ein Künstler des

grossen Formats:

Martin Dislers bislang

wenig beachtete

späte Schaffensjahre

Theater des Überlebens

Martin Disler – die späten Jahre

Martin Disler (1949–1996) war in den 1980er-Jahren der wohl bekannteste junge

Schweizer Künstler überhaupt. Zuerst vor allem als Zeichner beachtet, wurde er nach

1980 zum international gefeierten Maler. In seinem letzten Lebensjahrzehnt, das er in

weitgehender Abgeschiedenheit verbrachte, wandte er sich auch der Plastik zu. Seit

seiner Jugend und bis zuletzt arbeitete er auch als Dichter und literarischer Autor. In

allen Disziplinen war er Autodidakt, immer ringend um eine ganz eigene Bildsprache,

aber auch um die ganz grossen Themen, die sein gesamtes vielfältiges Werk durchziehen:

Liebe und Sex, Zorn und Zärtlichkeit ebenso wie Krieg und Gewalt, Krankheit

und Tod. Galt er zur Zeit seiner grössten Erfolge als Vertreter einer wilden oder

neo-expressiven Malerei, so war er doch immer ein gänzlich unabhängiger Einzelgänger.

Diese Monografie widmet sich erstmals den verschiedenen Disziplinen in Dislers spätem

Schaffen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Bedeutung des Körpers

gelegt und auf dessen Rolle im kreativen Akt, also auf Körpersprache, Tanz, Bewegung,

Gestik, Ausdruck, Abstraktion und Figuration.

Carla Burani ist Kunsthistorikerin und Direktorin des Kirchner Museum Davos.

Beat Wismer ist Kunsthistoriker. Als Direktor des Aargauer Kunsthauses,

Aarau (1985–2007) organisierte er 2007 die erste posthume Retrospektive des

Malers Martin Disler.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 41


Herausgegeben von Irma Städtler

und Werner Ignaz Jans

Erste Monografie zum Schaffen

der Bildhauerin Irma Städtler

Mit einem Text von

Dorothe Freiburghaus

Gestaltet von Guido Widmer

Gebunden

136 Seiten, 66 farbige und

94 sw Abbildungen

19 × 27 cm

978-3-85881-698-6 Deutsch

sFr. 49.– | € 48.–

Erscheint im Januar 2021

ISBN 978-3-85881-698-6

9 783858 816986

Aus Stein geformte

Darstellungen

urmenschlicher

Gefühle

Irma Städtler – Steine

Irma Städtlers Figuren schälen sich aus dem Gestein in einem Ringen um Sichtbarkeit

und Schutz. Wuchtige Hände stemmen sich aus Alabaster und Kalkstein, suchen Halt

und klammern sich fest. Sie umschlingen die gewundenen Körper, die aus Städtlers

Plastiken wachsen. Die 1956 geborene Schweizer Bildhauerin lässt mit ihren Skulpturen

gedrungene Körperwelten entstehen, steinerne Gehäuse, in die sie für die ihnen

innewohnenden Gestalten Öffnungen bricht.

Das Buch zeigt die Vielfalt und Entwicklung von Städtlers Werken, die zwischen 1986

und 2019 entstanden sind. Ein Panoptikum von Türmen, Stelen, Trögen, Zellen und

Figurengruppen, die urmenschlichen Gefühlen und Bedürfnissen Form geben.

Irma Städtler, geboren 1956, erwarb ihre künstlerische Ausbildung

1977–1980 an der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich (heute Zürcher

Hochschule der Künste ZHdK). Sie lebt und arbeitet in Riet bei Winterthur

und in Bistagno, Piemont.

Werner Ignaz Jans, geboren 1941, studierte nach einer Grafikerlehre

von 1961 bis 1965 an der Kunstakademie Düsseldorf. Von 1970 bis 1990

war er Lehrer an der Schule für Gestaltung, Zürich. Seit 1965 arbeitet er

als freier Bildhauer.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 42


Mit Beiträgen von Paul Harris

und Johan Myburg und einem

Gespräch mit Angus Taylor

von Johan Thom

Gestaltet von Sabine Hahn

Gebunden

ca. 224 Seiten, ca. 150 farbige

Abbildungen

24 × 30 cm

978-3-85881-870-6 Englisch

ca. sFr. 65.– | € 58.–

Erste Monografie über den südafrikanischen

Bildhauer Angus Taylor

Diskutiert Taylors Schaffen im

Kontext seiner Biografie und der

gesellschaftlichen Situation Südafrikas

Betrachtet seine Methoden,

Praktiken und Philosophie

Erscheint im Mai 2021

ISBN 978-3-85881-870-6

9 783858 818706

Monumentale

Skulpturen zwischen

traditionellem

südafrikanischem

Kunsthandwerk und

zeitgenössischer Kunst

Angus Taylor

Mind Through Materials

Der südafrikanische Bildhauer Angus Taylor, 1970 in Johannesburg geboren und

Alumnus der University of Pretoria, ist vor allem bekannt für seine monumentalen

Arbeiten, die er neben dem klassischen Medium Bronze aus einer besonderen Auswahl

an Materialien seiner unmittelbaren Umgebung fertigt – schwarzer Granit, roter Jaspis,

Stroh oder die rote Erde der Umgebung Pretorias. Aus der Symbiose dieser Materialien

mit einer traditionell künstlerischen Handwerkstechnik entstehen so Werke

von zeitgemässer Unverkennbarkeit, die den Künstler wegweisend in der figurativen

landmark sculpture positionieren.

Mit dieser Monografie wird erstmals ein umfassender Einblick in Angus Taylors

künstlerisches Schaffen vorgelegt. Sie illustriert und diskutiert Schlüsselwerke seiner

Karriere, die seit der Gründung seines Ateliers Dionysus Sculpture Works im Jahr

1997 bis heute entstanden sind, und geht auf Taylors Methoden, Praktiken und persönliche

Philosophien ein. Dadurch wird sein Werk sowohl persönlich-biografisch als

auch gesellschaftlich kontextualisiert. Das Buch bietet somit eine fundierte Einführung

in das innovative und charakteristische Werk des Künstlers.

Paul Harris ist Kunstsammler und Besitzer der Ellerman House Wine

Gallery in Kapstadt, an deren Ausstattung Angus Taylor beteiligt war.

Johan Myburg ist Kunstpublizist und Kurator und als wissenschaftlicher

Mitarbeiter am Institut für Bildende Künste an der North-West University

in Johannesburg tätig.

Johan Thom ist bildender Künstler, der sich zwischen Video, Installation,

Performance und Skulptur positioniert. Zurzeit ist er Dozent am Institut

für Bildende Künste an der University of Pretoria.

Scheidegger & Spiess

Frühjahr 2021 43


Die unbekannte Schwester: Ottilia

Giacometti verewigt von ihrem Vater

Giovanni und ihrem Bruder Alberto

Ottilia Giacometti – Ein Porträt

Werke von Giovanni und

Alberto Giacometti

978-3-85881-672-6 Deutsch

sFr. 25.– | € 25.–

Erlesene Landschaftsmalerei

aus vier Jahrhunderten

Landschaften – Orte der Malerei

978-3-85881-691-7 Deutsch

sFr. 29.– | € 29.–

Neue Technologien und klassische

Referenzen: Der Videokünstler

Jean Otth

Jean Otth

Works 1964–2013

978-3-85881-855-3

Englisch / Französisch

sFr. 39.– | € 38.–

Wo und wann immer Varlin unterwegs

ist, zeichnet er Menschen: blitzschnell,

überaus pointiert und schonungslos

Ulrich Binder

Varlin als Zeichner

978-3-85881-664-1 Deutsch

sFr. 39.– | € 38.–

Auf den Spuren Jean-Jacques

Rousseaus: eine fotografische

Erkundung der Flora

des Kantons Neuenburg

Olga Cafiero – Flora Neocomensis

Fotografische Ermittlung

Neuenburg 2019

978-3-85881-683-2

Deutsch / Französisch

sFr. 49.– | € 48.–

Von Verführung und Vergänglichkeit:

Anna Halm Schudels Blumen-Bilder

Blossom

978-3-85881-621-4

Deutsch / Englisch

sFr. 59.– | € 48.–

Die Monografie über das Fotografenpaar

Michael und Luzzi Wolgensinger,

ausgezeichnet mit dem Deutschen

Fotobuchpreis 2020/21 in Gold

Mit vier Augen

Das Fotoatelier Luzzi und

Michael Wolgensinger

978-3-85881-479-1 Deutsch

sFr. 65.– | € 58.–

Ein Spaziergang durch Bern, zur

Architektur der 1930er-Jahre

ausserhalb der berühmten Altstadt

Bern modern

Wohnbauten der 1920er- und

1930er-Jahre in den Berner Quartieren

978-3-85881-635-1 Deutsch

sFr. 29.– | € 29.–

Scheidegger & Spiess

Backlist 44


Wie Mensch und Natur sich

verbünden: Ein inspirierender Reader

zu Ökologie und Posthumanismus

in der Kunst

Potential Worlds

Planetary Memories & Eco-Fictions

978-3-85881-864-5 Englisch

sFr. 39.– | € 38.–

Künstlerische und wissenschaftliche

Antworten auf existenzielle globale

Herausforderungen

The Glacier’s Essence

Grönland – Glarus:

Kunst, Klima, Wissenschaft

978-3-85881-665-8

Deutsch / Englisch / Kalaallisut

sFr. 65.– | € 58.–

Eine hochaktuelle Analyse der sich auflösenden

Globalisierung in fesselnder

Kombination aus Bild und Text

Charlie Koolhaas

City Lust

London Guangzhou Lagos

Dubai Houston

978-3-85881-804-1 Englisch

sFr. 59.– | € 58.–

Von keiner realen öffentlichen Figur

gibt es mehr fiktionale Repräsenta

tionen als vom amerikanischen

Präsidenten

Lea N. Michel

The President of the United States

on Screen

164 Presidents, 1877 Illustrations,

240 Categories

978-3-85881-858-4 Englisch

sFr. 39.– | € 38.–

Burri komplett: Erstmals wird sein

gesamtes Werk zusammengeführt, mit

zahlreichen bisher unveröffentlichten

Arbeiten

René Burri – Explosion des Sehens

978-3-85881-661-0 Deutsch

978-3-85881-845-4 Englisch

sFr. 49.– | € 48.–

Vom Konstruktivismus über Art déco

zurück zu Avantgarde und zum

Bauhaus: Sowjetische Innenarchitektur

und Möbel

Soviet Design

From Constructivism to Modernism

1920–1980

978-3-85881-846-1 Englisch

sFr. 99.– | € 77.–

Die schwierige Verteidigung des

Bauhauses gegen seine Anbeter –

«Für Kunst-, Design- und Architektur-

Interessierte ein Muss!»

Bücherrundschau

Philipp Oswalt

Marke Bauhaus 1919–2019

Der Sieg der ikonischen Form

über den Gebrauch

978-3-85881-620-7 Deutsch

978-3-85881-856-0 Englisch

sFr. 39.– | € 38.–

Eine intellektuelle Autobiografie

und Reflexion des Schweizer

Architekten Marcel Meili über

die Entwicklung des Engadins im

20. Jahrhundert

Marcel Meili

Steiners Postauto

Eine Bildgeschichte

978-3-85881-675-7 Deutsch

sFr. 39.– | € 38.–

Scheidegger & Spiess

Backlist 45


Kaum öffentlich zu sehen:

Albert Anker als Zeichner und

Aquarellmaler

Albert Anker

Zeichnungen und Aquarelle

978-3-85881-660-3 Deutsch

sFr. 39.– | € 38.–

Reliefs und monumentale Skulpturen:

Das erste Buch zu Hans Arps Werken

im Zusammenhang mit Architektur

Public Arp

Hans Arp – Architekturbezogene

Arbeiten

978-3-85881-652-8 Deutsch

sFr. 39.– | € 38.–

Die Neuausgabe einer massgeblichen

Monografie über Max Bill

Max Bill: ohne Anfang, ohne Ende

978-3-85881-578-1 Deutsch / Englisch

sFr. 49.– | € 48.–

Eine Einführung in Schaffen, Wirkung

und Nachlass des bedeutenden

Kunsthistoriker-Paars

Die Welt der Giedions

Sigfried Giedion und

Carola Giedion-Welcker im Dialog

978-3-85881-610-8 Deutsch

978-3-85881-819-5 Englisch

sFr. 99.– | € 97.–

Porträts, Flaniermeilen und Fabrikhallen:

Vincenzo Vicari als Chronist

des Tessins

Vincenzo Vicari Fotograf

Das Tessin im Wandel der Zeit

978-3-85881-692-4 Deutsch

sFr. 44.– | € 44.–

Auf der Suche nach einer neuen

Moderne: das grosse Schweizer

Architekten- und Designer-Paar

Trix und Robert Haussmann

Protagonisten der Schweizer

Wohnkultur

978-3-85881-561-3 Deutsch

sFr. 65.– | € 58.–

Sieben Jahre in der Sowjetunion:

Eine akribische Recherche über eine

besondere Phase im Leben des

Architekten Hans Schmidt

Jürg Düblin

In Stalins Reich

Die Moskauer Jahre des Architekten

und Städteplaners Hans Schmidt

1930–1937

978-3-85881-653-5 Deutsch

sFr. 49.– | € 48.–

Ein Jahrhundert Elefantentradition

im Schweizer National-Circus Knie

100 Jahre Knie-Elefanten

Geschichte und Perspektiven der

Elefantenhaltung in Wort und Bild

978-3-85881-677-1 Deutsch

978-3-85881-869-0 Französisch

sFr. 39.– | € 38.–

Scheidegger & Spiess

Backlist 46


Strukturen und Dynamiken im Werk

dieser Schlüsselfigur der Performance-

Kunst

Psychoanalytikerin trifft

Marina Abramovic´

Künstlerin trifft Jeannette Fischer

978-3-85881-546-0 Deutsch

978-3-85881-794-5 Englisch

sFr. 19.– | € 19.–

Westliche und afrikanische

Imagination: Kunst, Fotografie und

Text aus dem Kongo neu gedacht

Fiktion Kongo

Kunstwelten zwischen Geschichte

und Gegenwart

978-3-85881-643-6 Deutsch

978-3-85881-835-5 Englisch

sFr. 49.– | € 48.–

Umfassende Darstellung von Leben

und Werk Giovanni Segantinis anhand

von 60 ausgewählten und kommentierten

Hauptwerken

Giovanni Segantini

978-3-85881-522-4 Deutsch

978-3-85881-783-9 Englisch

978-3-85881-784-6 Italienisch

sFr. 49.– | € 48.–

Eine herausragende Fotokünstlerin,

experimentierfreudig und sorgfältig

komponierend

Jan Groover, Photographer

Laboratory of Forms

978-3-85881-838-6 Englisch

sFr. 49.– | € 48.–

Fotografische Experimentierlust:

Simone Kappelers Amerika-Roadtrip

als Akt der Befreiung

Simone Kappeler – America 1981

978-3-85881-679-5

Deutsch / Englisch

sFr. 69.– | € 68.–

Radikale Positionen: 35 aufstrebende

internationale Fotografinnen und

Fotografen im Fokus

reGeneration 4

The Challenges for Photography

and Its Museum of Tomorrow

978-3-85881-857-7

Englisch / Französisch

sFr. 59.– | € 58.–

«Eyes That Saw steht mindestens in

einer Reihe mit Marshall MacLuhans

Publikationen oder S, M, L, XL.»

Textem

Eyes That Saw

Architecture after Las Vegas

978-3-85881-820-1 Englisch

sFr. 49.– | € 48.–

Die erste umfassende Darstellung

von Produktion und Kultur modernen

Designs in einer grenzübergreifenden

dynamischen Region des Alpenraums

Design from the Alps

1920–2020

Tirol Südtirol Trentino

978-3-85881-649-8

Deutsch / Englisch / Italienisch

sFr. 49.– | € 48.–

Scheidegger & Spiess

Backlist 47


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Der Verlag Scheidegger & Spiess

wird vom Bundesamt für Kultur mit

einem Strukturbeitrag für die Jahre

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Stand Dezember 2020

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Umschlagbild:

Schmuckdesign von Vanessa Schindler.

Foto © Chaumont-Zaerpour. Aus dem Buch:

Wild Thing – Modeszene Schweiz, siehe S. 7.

Aenne Biermann

Fotografin

Herausgegeben von Simone Förster und Thomas Seelig

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek

der Moderne, München, und dem Museum Folkwang Essen

Broschur

184 Seiten, 68 farbige und 35 sw Abbildungen

21 × 28 cm

978-3-85881-673-3 Deutsch

sFr. ISBN 978-3-85881-673-3 39.– | € 38.–

9 783858 816733

Aenne Biermann (1898–1933) zählt zu den festen Grössen der

Fotografie der 1920er- und 1930er-Jahre. Diese mit dem Deutschen

Fotobuchpreis 2020/21 in Gold ausgezeichnete Monografie

präsentiert ihr Werk als Beispiel für Moderneströmungen

jenseits der Zentren der Avantgarde und thematisiert die

Verflechtungen von Laienkunst und Avantgardefotografie in den

1920er-Jahren wie auch das Selbstverständnis bürgerlicher

Frauen in Bezug auf künstlerische Produktion und individuelle

Entwicklungen.

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