30.12.2020 Aufrufe

Leichtathletik INFORMationen 04/2020

Inhalt: Online-Treffen des Vorstands + Nova Kienast – Sie wirft bereits in einer anderen Liga + Als Zuschauer unterwegs + Leuchtturm-Projekt und Late Season + „FREUNDE“-Camp Gehen

Inhalt: Online-Treffen des Vorstands + Nova Kienast – Sie wirft bereits in einer anderen Liga + Als Zuschauer unterwegs + Leuchtturm-Projekt und Late Season + „FREUNDE“-Camp Gehen

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Heft 4/<strong>2020</strong><br />

<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong><br />

FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e. V. – Wir fördern die <strong>Leichtathletik</strong>-Jugend


Wir trauern um<br />

Liebe Mitglieder, liebe FREUNDE<br />

ein für uns alle ungewohntes Jahr geht zu Ende. Normalerweise blicken wir an<br />

dieser Stelle auf das abgelaufene Jahr zurück. Wir erfreuen uns nochmals rückblickend<br />

an den erzielten Erfolgen unserer Leichtathleten, <strong>2020</strong> für eventuelle Olympiasieger*innen<br />

in Tokio oder Europameister*innen in Paris. Hat beides, wie vieles<br />

mehr, nicht stattgefunden. Dementsprechend fielen auch die Wettkampfreisen<br />

unserer treuesten <strong>Leichtathletik</strong>fans ins Wasser. Kleiner Trost, dass somit die Reisekasse<br />

geschont wurde.<br />

Massive Einschränkungen im privaten und beruflichen Bereich, aber auch im<br />

Sport- und Freizeitverhalten haben uns alle getroffen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Alfred Maasz<br />

Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt<br />

Telefon: 0 93 53 / 9 98 86, Fax / 99888<br />

E-mail: geschaeftsstelle@fdlsport.de<br />

Internet: www.fdlsport.de<br />

FB: www.facebook.com/freundederleichtathletik<br />

Instagram: www.instagram.com/fdlsport<br />

Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />

Die Anzeigenpreisliste finden Sie online.<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Mainfranken<br />

IBAN: DE25 7905 0000 0<strong>04</strong>7 4317 21<br />

Erscheint viermal jährlich. Der Bezug dieser<br />

Zeitung ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Oliver Frenkel<br />

Rapunzelweg 15, 44339 Dortmund<br />

Telefon: 02 31 / 13 47 88 11<br />

E-mail: redaktion-team@fdlsport.de<br />

Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge sind die Verfasser verantwortlich.<br />

Gestaltung und Layout:<br />

Oliver Frenkel Medienservice<br />

Rapunzelweg 15, 44339 Dortmund<br />

Telefon: 02 31 / 13 47 88 11<br />

E-mail: info@pmedien-dortmund.de<br />

FB: www.facebook.com/OF.Medienservice<br />

Druck und Weiterverarbeitung:<br />

color-offset-wälter GmbH & Co. KG<br />

Oberste-Wilms-Straße 18, 44309 Dortmund<br />

Telefon: 02 31 / 97 67 64 - 0<br />

E-mail: kontakt@color-offset-waelter.de<br />

Internet: www.color-offset-waelter.de<br />

Titelseite:<br />

Sinnbild, nicht nur für das <strong>Leichtathletik</strong>-Jahr<br />

<strong>2020</strong>.<br />

Titelfotos:<br />

Peter Busse<br />

Zum 2.11. und nochmals zum 25.11. wurden durch die Regierungen des Bundes<br />

und der Länder Verordnungen erlassen, die voraussichtlich beim Erscheinen unserer<br />

„<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>“ schon nicht mehr aktuell sind. Die derzeit verhängten<br />

Verordnungen sind auch an uns FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> nicht spurlos<br />

vorübergegangen. Die für Ende November terminierte FdL-Vorstandssitzung<br />

musste aus den zuvor genannten Gründen seitens der Tagungsstätte abgesagt<br />

werden. Wir konnten aber die Sitzung online abhalten (auch ein Novum für uns)<br />

und somit unserem Auftrag gerecht werden, so dass von unserem Förderverein<br />

aus für die Antragssteller, vornehmlich DLV Nachwuchs, Planungssicherheit besteht,<br />

jedenfalls was das Finanzielle betrifft. Fast alle Projekte in <strong>2020</strong> konnten Corona-bedingt<br />

nicht stattfinden. Wir hoffen für alle Athleten, Athletinnen, Betreuer<br />

und Vereine, dass bald so etwas wie Normalität eintritt. Es wird uns allen derzeit<br />

viel abverlangt, ist aber leider nicht zu ändern. Näheres zu unserer Vorstandssitzung<br />

finden Sie auf Seite 3 in dieser Zeitschrift.<br />

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei allen Mitgliedern, die durch<br />

ihre Beiträge und Spenden uns diese Fördermaßnahmen ermöglichen.<br />

Auch auf unsere Live Veranstaltungen mussten wir <strong>2020</strong> verzichten. Ich selbst war<br />

in diesem Jahr nur auf einer als Zuschauer anwesend. Bei der zweiten durfte ich in<br />

Vaterstetten die Ehrung für Niklas Kaul zum Leichtathleten des Jahres durchführen,<br />

ohne Kulisse, aber wenigsten übertragen vom ZDF, so dass der Zehnkampfweltmeister<br />

von 2019 wenigstens diese Bühne bekam.<br />

Es lässt sich derzeit auch keinen Ausblick erstellen über Hallenveranstaltungen sowie<br />

mögliche Reisen zu nationalen internationalen Veranstaltungen. Zum Beispiel<br />

auch in Karlsruhe, da hat der Veranstalter schon frühzeitig mitgeteilt, das IAAF Hallenmeeting<br />

stattfinden zu lassen, aber ohne Zuschauer. In vorangegangenen Jahren<br />

hätten wir unsere Reiseunterlagen und Tickets zur HEM in Torun/Polen schon<br />

längst in der Tasche. Hier bleibt mir, auch wie zur DHM, auf die aktuellen Mitteilungen<br />

im Internet zu verweisen. Aus derzeitiger Sicht (Ende November) sieht es<br />

nicht danach aus, dass wir in Dortmund oder Torun als Zuschauer dabei sein dürfen.<br />

Wir werden auf unserer Homepage www.fdlsport.de Euch hier auf dem Laufenden<br />

halten. Sobald International etwas stattfindet, wird Wilfried Walter online<br />

informieren, siehe hierzu auch Seite 5.<br />

Ich wünsche allen FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong> und Ihren Familien ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr 2021. Auch unseren Athleten<br />

wünsche ich für die anstehende Saison alles Gute und viel Erfolg. Ob dieses<br />

Jahr olympisch wird, werden die nächsten Monate zeigen. Blicken wir optimistisch<br />

in die Zukunft.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Roland Frey<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2


Online-Treffen des Vorstands<br />

Traditionell findet die Herbstklausur des FREUNDE-Vorstands im November statt. Normalerweise<br />

eine Präsenzveranstaltung, die oftmals im SportCentrum Kaiserau – oder wie im November<br />

des vergangenen Jahres in Kienbaum – stattfand. Auch hier hat uns Corona in diesem<br />

Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da aber für 2021 Pläne ausgearbeitet<br />

werden mussten und auch die Antragsteller in finanzieller Hinsicht Planungssicherheit benötigen,<br />

kam es zu einer Premiere, der ersten Online-Sitzung des FREUNDE-Vorstands.<br />

Über 60.000 Euro an Förderungen für 2021<br />

In seiner Herbstklausur beschäftigt sich der Vorstand mit den<br />

eingereichten Projekt- und Förderanträgen. Auch für 2021 gab<br />

es wieder zahlreiche Anträge, über die der Vorstand beraten<br />

durfte. Am Ende wurden Maßnahmen, Projekte und Ehrungen<br />

mit einem Gesamtvolumen von über 60.000 Euro für das Jahr<br />

2021 beschlossen.<br />

Zu den von den FREUNDEN 2021 geförderten Projekten zählen:<br />

das FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> Fair-Play-Camp, das Jugendlager,<br />

das Stabhochsprung-Camp U16, das FREUNDE der<br />

<strong>Leichtathletik</strong> Talent-Camp Gehen (dazu findet sich für <strong>2020</strong><br />

auf den Seiten 14/15 ein Bericht), der FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Talent-Cup Hammerwurf, der Mehrsprung-Cup und das<br />

FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> Hochsprung Talent-Camp.<br />

Diese Projekte wurden bereits <strong>2020</strong> durch die FREUNDE gefördert.<br />

Leider konnte mit Ausnahme des erwähnten FREUNDE<br />

der <strong>Leichtathletik</strong> Talent-Camp Gehen kein anderes Förderprojekt<br />

durchgeführt werden. Eine Folge der mit Corona verbundenen<br />

Unwägbarkeiten. Für 2021 wünschen sich die FREUNDE<br />

die Möglichkeit der Durchführung aller Förder-Projekte.<br />

3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Nach den zuletzt doch optimistisch stimmenden Neuigkeiten<br />

bzgl. eines Corona-Impfstoffs gehen die FREUNDE davon<br />

aus, dass es 2021 eine weitgehend normale Freiluft-Saison geben<br />

wird. Die für <strong>2020</strong> entfallenen Wahlen zur Leichtathletin/<br />

Jugend-Leichtathletin und des Leichtathleten/Jugend-Leichtathleten<br />

des Jahres sollten dann auch wieder stattfinden. Die<br />

FREUNDE werden diese in derselben Höhe wie in der Vergangenheit<br />

unterstützen.<br />

Insgesamt ist Corona auch an den FREUNDEN nicht ganz spurlos<br />

vorbeigegangen. So ist die Zahl der Mitglieder leicht gesunken.<br />

Ein Umstand der auf die entfallenen oder ohne Zuschauer<br />

stattgefundenen Meisterschaften zurückzuführen<br />

sein dürfte. Schließlich war daher der FREUNDE-Stand nicht so<br />

umfangreich wie in den vergangenen Jahren im Einsatz und<br />

konnte keine neuen Mitglieder gewinnen.<br />

Aus diesem Grunde gab es dort auch entsprechend weniger<br />

Spenden und unsere Merchandise-Artikel wurden ebenfalls<br />

nicht so umfangreich wie in der Vergangenheit verkauft.<br />

Mindestspende von 5,00 Euro eine Corona-Maske an (siehe<br />

Seite 13). Nach Auskunft unser Geschäftsstelle liegt die durchschnittliche<br />

Spende derzeit bei 9,50 Euro.<br />

Auch das Medien-Team der FREUNDE hat mit den Corona-Auswirkungen<br />

zu kämpfen. Letztlich lag wegen der fehlenden<br />

leichtathletischen Aktivitäten nicht genug Material vor, um<br />

alle Kanäle der FREUNDE (Zeitschrift, Website, Facebook und<br />

Instagram) ausreichend zu versorgen (siehe bzgl. der Zeitschrift<br />

auch untenstehenden Hinweis).<br />

Der Ausblick auf 2021 ist zumindest für die Hallensaison sehr<br />

zurückhaltend (siehe auch Bericht auf Seite 5). Auch eine Einschätzung<br />

der internationalen Veranstaltungen zur Freiluft-Saison<br />

wäre reine Spekulation, da es dann auch immer auf<br />

die Lage in dem jeweiligen Land oder der Region ankommt.<br />

Oliver Frenkel<br />

Corona-Maske der FREUNDE<br />

Unsere 2. Vorsitzende Christiane Offel war diesbezüglich aber<br />

innovativ. Daher bieten die FREUNDE jetzt auch gegen eine<br />

Hinweis in eigener Sache<br />

Leider können wir zum jetzigen Zeitpunkt (28.11.<strong>2020</strong>) nicht abschätzen, wie es mit der <strong>Leichtathletik</strong> und unseren<br />

Förderprojekten Anfang 2021 (Januar/Februar) weitergeht. Aus diesem Grunde hat die Redaktion in Abstimmung<br />

mit dem FREUNDE-Vorstand entschieden, dass die Ausgabe 01/2021 (regulärer Erscheinungstermin Ende März 2021)<br />

als Einzelexemplar entfallen wird – sofern wir wegen fehlender leichtathletischer Aktivitäten nicht genug Material<br />

vorliegen haben sollten. Die Ausgaben 01 und 02/2021 würden dann als erweiterte Doppelausgabe herausgegeben<br />

(Mai 2021) – so wie bereits die Ausgaben 02-03/<strong>2020</strong>.<br />

Aus diesem Grunde sind die Geburtstagstermine für die Monate April bis Juni 2021 bereits in diesem Heft auf Seite 17<br />

abgedruckt.<br />

Auf unserer Website und Facebook werden wir rechtzeitig über die nächste Ausgabe informieren.<br />

Wir bitten um Verständnis und wünschen trotz der schwierigen Situation frohe Feiertage und alles Gute für 2021.<br />

Oliver Frenkel<br />

Koordinator Redaktion, V.i.S.d.P.<br />

Bei den FREUNDEN Mitglied werden<br />

Mitglied werden ist wirklich leicht:<br />

1.) Antrag downloaden – https://fdlsport.de/formulare/FdL_Antrag-Mitgliedschaft.pdf.<br />

2.) den Antrag ausfüllen, dabei den von Ihnen gewünschten Jahresbeitrag festlegen (für Personen, Vereine und Firmen liegt<br />

der jährliche Mindestbeitrag bei 60 € – ab einem Betrag von 100 € werden Firmen oder Vereine auf unserer Website als unser Partner<br />

genannt –; Partner von Mitgliedern zahlen fest 20 € jährlich und Neumitglieder bis zum 27. Lebensjahr 2 € im Monat).<br />

3.) den ausgefüllten Antrag an unsere Geschäftsstelle senden.<br />

Wichtig: Den oberen Teil des Antrags bitte unbedingt vollständig ausfüllen, da sonst keine Mitgliedschaft erfolgen kann.<br />

Schön wäre es, wenn wir Sie telefonisch oder per Mail kontaktieren dürften, zum Beispiel bei Rückfragen.<br />

Falls wir auch Fotos oder Videos, auf denen Sie abgebildet sind, veröffentlichen dürfen, füllen Sie bitte auch den unteren Teil<br />

mit der Einverständniserklärung aus.<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4


Hallen-EM in Torun gefährdet<br />

Die Austragung der Halleneuropameisterschaften im polnischen<br />

Torun (geplant 4. – 7. März 2021 ) ist auf Grund der<br />

Corona-Pandemie offenbar nicht gesichert. Zum jetzigen<br />

Zeitpunkt (Mitte November) lässt sich nicht sagen, ob die Europameisterschaften<br />

überhaupt stattfinden, und wenn, unter<br />

welchen Bedingungen (ohne Zuschauer? Begrenzte Zahl von<br />

Zuschauern? Maskenpflicht? Quarantäne?). Selbst eine Einreise<br />

nach Polen und auch die Unterbringung in Hotels unterliegen<br />

derzeit starken Einschränkungen.<br />

Polen ist seit dem 24. Oktober <strong>2020</strong> gemäß RKI Risikogebiet,<br />

so dass auch die Quarantänebestimmungen Deutschlands bei<br />

der Rückreise zu berücksichtigen sind.<br />

In Polen hat am 7. November <strong>2020</strong> die Zahl der täglichen Neuinfektionen<br />

mit dem Coronavirus zum dritten Mal in Folge die<br />

Marke von 27.000 überschritten, zu diesem Zeitpunkt gab es<br />

in Polen bereits 8.<strong>04</strong>5 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion.<br />

Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Zum<br />

Vergleich: In Deutschland mit seinen 83 Millionen Einwohnern<br />

wurde am 7. November <strong>2020</strong> ein täglicher Neuanstieg an Infektionen<br />

von knapp 23.400 Fällen gemeldet, die Zahl der Todesfälle<br />

lag bei etwa 11.000.<br />

Angesichts dieses massiven Anstiegs der Zahl der Corona-Neuinfektionen<br />

hat Polen deutliche Beschränkungen des öffentlichen<br />

Lebens eingeführt (Teil-Lockdown, u. a. Sportveranstaltungen<br />

ohne Zuschauer, alle Restaurants geschlossen, Hotels<br />

dürfen nur Geschäftsreisende beherbergen). Die Einschränkungen<br />

sollen bis zum 29.11.<strong>2020</strong> gelten. Wenn sich die Situation<br />

bis Ende November nicht gebessert hat, sollen eine landesweite<br />

Quarantäne und ein kompletter Lockdown verhängt werden.<br />

Auf der Webseite der Veranstaltung www.torun2021.pl/en<br />

wurde der Start des Ticketvorverkaufs zunächst in den<br />

November, und mittlerweile in den Januar verschoben. Ob die<br />

Veranstaltung überhaupt stattfinden kann, und wenn, unter<br />

welchen Bedingungen, ist eine Entscheidung der polnischen<br />

Gesundheitsbehörden. Die EAA<br />

arbeitet intensiv an einem entsprechenden<br />

Konzept, hat aber<br />

kaum Einflussmöglichkeiten,<br />

wie die EAA mitteilte (“European<br />

Athletics has no control neither<br />

influence on the governmental<br />

decisions. EA and the organizers<br />

will have to follow the regulations/restrictions<br />

decided by the<br />

Polish authorities.”)<br />

Wilfried Walter<br />

5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Nova Kienast<br />

Sie wirft bereits in einer anderen Liga<br />

Das Hammerwerfen zählt in der <strong>Leichtathletik</strong> zu den anspruchsvollsten Disziplinen. Die<br />

Hammerwurfbewegung mit den Schwüngen und den mehrfachen Drehungen bis zum Abwurf<br />

kommen in der sportlichen Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen nicht vor.<br />

Daher ist es wichtig, dass Anfängerinnen und Anfänger von<br />

einem erfahrenen Trainer angeleitet werden, damit der Wurfspaß<br />

nicht nur von kurzer Dauer ist. Schließlich sind viele<br />

Schwünge und Drehungen erforderlich, um die anspruchsvolle<br />

Wettkampf-Technik mit der hohen Abwurfgeschwindigkeit<br />

entwickeln zu können.<br />

Nova Kienast (SV Preußen Berlin) beherrscht inzwischen die<br />

anspruchsvolle Technik, und sie ist erst seit anderthalb Jahren<br />

dabei. Die 13-jährige Berlinerin beförderte in diesem Jahr<br />

den 2 kg schweren Hammer auf erstklassige 57,33 Meter und<br />

die 3 kg schwere Eisenkugel auf phantastische 47,89 Meter. Die<br />

Weite mit dem 2-kg-Hammer bedeutete einen neuen Berliner<br />

Landesrekord. Dass die hoffnungsvolle Wurfspezialistin in ihrer<br />

Altersklasse in einer anderen Liga wirft, zeigt ein Blick in<br />

die <strong>Leichtathletik</strong>-Datenbank. So rangiert sie in der deutschen<br />

Bestenliste der Klasse W 13 mit ihrer Superweite klar an erster<br />

Stelle vor Nadjela Wepiwe (TSG Wehrheim, 33,15 m).<br />

Per Zufall kam Nova Kienast zur <strong>Leichtathletik</strong>. Vor zweieinhalb<br />

Jahren fanden beim Ajax Eichwalde zur Weihnachtszeit Teamspiele<br />

statt. Da bei einem Team ein Mädchen ausgefallen war,<br />

sprang Nova kurzfristig ein und machte bei dem spielerischen<br />

Wettbewerb bereits auf ihre große Bewegungs-Begabung aufmerksam.<br />

Eichwaldes Trainer Thomas Voelzke sprach mit seinem<br />

geschulten Blick die junge Dame an, die er nicht zweimal<br />

zu bitten brauchte. „Ich habe vorher schon immer gerne Sport<br />

gemacht, sodass keine großen Überredungs künste bei mir erforderlich<br />

waren. Wodurch ich aufgefallen bin, weiß ich nicht<br />

– wahrscheinlich durch meine Schnelligkeit, denn geworfen<br />

wurde bei der Veranstaltung nicht“, vermutet die sportliche<br />

junge Dame. Es kann aber auch ihre enorme Beweglichkeit<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6


gewesen sein, denn bevor sie Gefallen an der <strong>Leichtathletik</strong><br />

fand, hat sie geturnt, Ballett ausprobiert, Rhythmische Sportgymnastik<br />

gemacht und Karate betrieben.<br />

„Bei allen Sportarten spielt die Koordination eine wichtige<br />

Rolle. Daher bin ich froh, dass ich früher die unterschiedlichen<br />

Bewegungsangebote wahrgenommen habe. Von dieser Vielfalt<br />

profitiere ich nun auch beim Hammerwerfen“, betont die<br />

aktuelle DLV-Ranglisten-Erste in der Klasse W 13.<br />

Gefallen am Hammerwerfen fand die damals Elfjährige anlässlich<br />

des DLV-Camps 2018 in Berlin, wo sie erstmals Bekanntschaft<br />

mit der Eisenkugel machte und sie sofort in ihr Herz<br />

schloss. Nova Kienast wurde bei dem Sommercamp, das von<br />

den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong> unterstützt wurde, gesichtet<br />

von Vanessa Pfeiffer, bei der sie auch im ersten Jahr trainierte.<br />

Vanessa Pfeiffer betreut zusammen mit Ron Hermann<br />

Hütcher und Thomas Brack die Hammerwerferinnen und<br />

Hammerwerfer am Stützpunkt Berlin.<br />

Nova Kienast fasziniert beim Hammerwerfen vor allem die<br />

Drehgeschwindigkeit und die Komplexität der Technik. Seit<br />

Jahresbeginn dreht sie sich bereits viermal um ihre Körperachse.<br />

Mit zunehmender Geschwindigkeit erhöhen sich die<br />

Fliehkräfte, mit denen der Hammer um den Körper der jungen<br />

Athletin fliegt. Diese Fliehkräfte können das Dreifache<br />

des Körpergewichts einer Werferin bzw. eines Werfers erreichen.<br />

Gerade für eine Anfängerin oder einen Anfänger ist es<br />

nicht einfach, immer in dieselbe Richtung zu werfen und dabei<br />

eine möglichst große Weite zu erzielen. „Perfekt werfe ich<br />

natürlich noch nicht, und es wird sicherlich einige Zeit dauern,<br />

bis der Prozess abgeschlossen ist. Ganz fehlerfrei werde<br />

ich bei dem schnellen Bewegungsablauf wahrscheinlich nie<br />

sein, denn es gibt immer etwas zu verbessern“, vermutet die<br />

ehrgeizige Hammerwurf-Debütantin. Um bei den schnellen<br />

Drehungen Fehler zu entdecken, werden bei ihr Video-Aufnahmen<br />

angefertigt. Eine anschließende Zeitlupenanalyse<br />

lässt viele Dinge erkennen, die das menschliche Augen nicht<br />

mehr wahrnimmt.<br />

Nova Kienast verfügt mit ihren 13 Jahren über eine Körpergröße<br />

von 1,80 Meter. Ausgewachsen ist sie noch nicht. Voraussichtlich<br />

kommen bei ihr noch vier Zentimeter hinzu.<br />

Andere Sportarten würden sich wahrscheinlich brennend interessieren<br />

für eine Athletin mit solch einem Gardemaß, doch<br />

bei der hoffnungsvollen Nachwuchswerferin hätten sie mit ihren<br />

Anwerbungsversuchen keine Chance, denn sie ist inzwischen<br />

mit Haut und Haaren begeisterte Hammerwerferin.<br />

Vor der Corona-Pause hat sich Nova Kienast noch in anderen<br />

leichtathletischen Disziplinen versucht. Dabei kam sie unter<br />

anderem auf 5,<strong>04</strong> Meter im Weitsprung und 2:46,50 Minuten<br />

über 800 Meter. Doch diese Ambitionen verfolgt sie nicht<br />

mehr, weil sie aufgrund ihrer bisherigen Entwicklung ihre<br />

größten Perspektiven im Hammerwerfen sieht.<br />

Nova besucht seit der 7. Klasse das Schul- und Leistungssportzentrum<br />

Berlin (SLZB). Der Wechsel an die Sportschule war<br />

ihre eigene Entscheidung – genauso wie der Besuch des angeschlossenen<br />

Internats. Dadurch, dass sie dort wohnen kann,<br />

erspart sie sich täglich drei Stunden Fahrzeit. Diese Zeit kann<br />

sie anderweitig wesentlich besser verwenden.<br />

Die hoffnungsvolle Hammerwerferin zählt nicht nur im Sport,<br />

sondern auch in der Schule zu den Besten. So übersprang sie<br />

die zweite Klasse, wechselte bereits als Viertklässlerin zum<br />

Gymnasium und empfahl sich dort für die Leistungs- und Begabtenklasse.<br />

Für ihre weitere schulische und sportliche Entwicklung verfügt<br />

Nova Kienast über optimale Rahmenbedingungen. Zu Beginn<br />

jeder Woche erhält sie einen Plan, damit sie genau weiß, wann<br />

sie Training hat. Während der Schulzeit absolviert sie vor- und<br />

nachmittags jeweils eine Einheit und kommt dabei auf insgesamt<br />

vier Stunden. Auch während der Ferien läuft das Training<br />

teilweise für sie weiter. Allerdings kommt sie dann pro Tag nur<br />

auf eine zweistündige Einheit. In der heimischen Garage befinden<br />

sich Fitness-Geräte, sodass sie auch zu Hause verschiedene<br />

Übungen durchführen kann.<br />

Auch während der Coronapause hat Nova Kienast ihr Training<br />

weiter eifrig durchgezogen. Sie hat von ihrem Trainer Thomas<br />

Brack einen Plan per WhatsApp zugeschickt bekommen, den<br />

sie täglich akkurat erfüllt hat. Die jeweils vorgegebenen Übungen<br />

hat sie gefilmt, so dass ihr Coach immer eine Rückmeldung<br />

hatte.<br />

Thomas Brack arbeitet eng zusammen mit Nachwuchsbundestrainer<br />

Ron Hermann Hütcher, sodass Nova Kienast fachlich<br />

bestens angeleitet wird. Unterstützt wird die hoffnungsvolle<br />

Hammerwerferin auch von ihren Eltern Dennis und Camilla<br />

Kienast. Ihre Mutter arbeitet am Institut für extreme Umwelten<br />

und Weltraummedizin an der Universität der Charité in<br />

Berlin. Als Ärztin betreut sie in ihrem Team auch Forschungsprojekte<br />

mit Astronauten, sodass sich Nova inzwischen sehr<br />

viel Wissen über den Weltraum angeeignet hat und schon als<br />

kleines Kind Astronautin werden wollte.<br />

Ihre Lieblingsfächer in der Schule sind Mathematik, Biologie<br />

und Kunst. Ihre Berufsvorstellungen haben in letzter Zeit des<br />

Öfteren gewechselt. Zurzeit möchte sie gerne nach dem Abitur<br />

im wissenschaftlichen Bereich arbeiten.<br />

Nova, deren fünf Jahre jüngere Schwester ebenfalls schon Gefallen<br />

an der <strong>Leichtathletik</strong> gefunden hat, möchte in diesem<br />

Jahr mit dem 2-kg-Hammer noch die 60 m-Marke knacken. Mit<br />

dem 3 kg schweren Wurfgerät sollen im kommenden Jahr die<br />

50 Meter fallen.<br />

Aufgrund ihrer optimalen Förderung durch Eltern, Trainer<br />

und Schule müsste sie diese Ziele auf jeden Fall erreichen.<br />

Man sollte ihre weitere sportliche Entwicklung aufmerksam<br />

beobachten. Bis zur Erwachsenenklasse ist es aber noch ein<br />

weiter Weg.<br />

Peter Middel<br />

7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Als Zuschauer unterwegs<br />

Wie denn das in Corona-Zeiten? Zumal der gemeine <strong>Leichtathletik</strong>anhänger dieser Tage<br />

meist gleich mehrere Kriterien erfüllt, um als gefährdet zu gelten. Es war nicht immer einfach,<br />

aber auch nicht unmöglich. Anfangs lediglich beim Training, später dann aber auch auf<br />

Plätzen und in Stadien.<br />

Im Frühjahr, als alles ausgebremst worden war, träumte man<br />

noch von Olympischen Spielen und einer EM in Paris. Vor Ort<br />

allerdings tat sich überhaupt nichts mehr. Da waren zunächst<br />

die Athleten und ihre Trainer gefragt – darüber, wie engagiert<br />

und erfindungsreich reagiert wurde, haben wir in unserer letzten<br />

Ausgabe berichtet.<br />

Was aber tun, wenn alle Wettkämpfe nach und nach abgesagt<br />

werden und man die <strong>Leichtathletik</strong> zu vermissen beginnt?<br />

Recht bald habe ich mich dafür interessiert, wie die Betroffenen<br />

mit der Situation umgehen, habe beliebte Laufstrecken<br />

aufgesucht und Sportanlagen in der Region. Da bewegte sich<br />

durchaus etwas, und als die Stadien sehr vorsichtig wieder geöffnet<br />

worden waren, wurde ich auch schon mal nach vorheriger<br />

Anmeldung als Aktiver in einer Kleingruppe mit auf der<br />

notwendigen Liste geführt. Mein Eindruck: Alle freuten sich,<br />

dass sich jemand blicken ließ – natürlich bei Einhaltung aller<br />

gebotenen Abstandsregelungen. Etwas später wusste ich<br />

dann, wie man einen Platz auf der Tribüne einnehmen konnte,<br />

und musste nicht, wie anfangs manche Athleten, über Zäune<br />

klettern.<br />

Der Sommer brachte dann vereinzelt Wettkämpfe, bei denen<br />

wieder Zuschauer dabei sein konnten. Für mich ein absoluter<br />

Höhepunkt: Ein Springen in Leichlingen für den Nachwuchs<br />

im Stabhochsprung, organisiert vom örtlichen TV mit<br />

Unterstützung von Marvin Caspari (Leverkusen) und dem OSP<br />

Rheinland. Gemeinsam mit einem weiteren FREUNDE-Mitglied<br />

machte ich mich früh auf den Weg und wir wollten etwas verspätet<br />

zum Mittagessen wieder zurück sein. Dazu kam es aber<br />

nicht. Das Essen wurde nämlich telefonisch abgeblasen und<br />

wir schoben lieber Kohldampf – bis zum Abend. Wieso das?<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8


Wegen der famosen Athleten! Es war einfach ein zu seltenes<br />

Vergnügen für den <strong>Leichtathletik</strong>fan in diesen Zeiten! So wurden<br />

es mehr als 9 Stunden Talentefliegen bei einer Top-Organisation,<br />

bei der Zuschauer unter Corona-Regeln herzlich willkommen<br />

waren. So lange wollten wir durchaus nicht bleiben<br />

– aber gibt es etwas Schöneres?<br />

Zum sogenannten Deutschland-Cup in Leichlingen waren<br />

nach den Bestenlisten der U16 bis U20 rund 50 Springerinnen<br />

und Springer eingeladen worden. Für die Nachwuchs-Bundestrainer<br />

Stephan Munz und Alexander Gakstädter war es deshalb<br />

eine wichtige Standortbestimmung. Überraschend überragende<br />

Athletin war Janne Sophie Ohrt (Jg. 03) des MTSV<br />

Hohenwestedt (Holstein), die ihre PB von 3,90 m auf 4,10 m<br />

steigerte und damit sogar höher als die Potsdamerinnen Leni<br />

Freyja Wildgrube und Moana-Lou Kleiner (beide U20 mit einer<br />

PB von 4,30 m) sprang. Ihren ungemein flüssigen und dynamischen<br />

Sprüngen zuzuschauen, wäre allein ein Eintrittsgeld<br />

wert gewesen. In Heilbronn wurde das Multi-Talent dann auch<br />

Deutsche Meisterin mit dem Stab; letztes Jahr hatte sie den<br />

Titel im Weitsprung gewonnen. Bei der männlichen Jugend<br />

sprang der U18-Sieger Luke Zenker (TSV Bayer <strong>04</strong> Leverkusen)<br />

mit 5,00 m ebenfalls höher als sein Vereinskollege Finn Jakob<br />

Torbohm, der sich bei der U20 mit 4,90 m klar gegen seine<br />

Konkurrenz durchsetzte.<br />

Erfreulich war zudem, unter den Trainern mit Kai und Finn<br />

Atzbacher (LG Olympia Dortmund), Wolfgang Mohr (USC Bochum),<br />

Leszek Klima (Bayer Leverkusen) und Olaf Hilker (LG<br />

Lippe Süd) auf etliche FREUNDE-Mitglieder zu treffen. Olaf, zugleich<br />

auch als Landestrainer Westfalen im Einsatz: „Derartige<br />

Wettkämpfe brauchen wir unbedingt häufiger – zumindest<br />

für einzelne Altersklassen. Es ist wichtig, die Athleten zusammenzubringen.<br />

Zudem ist es überaus zielführend, dass sehr<br />

viele Heimtrainer, inklusive Bundestrainer, anwesend waren.<br />

Vielleicht schafft man es nach diesem Erfolg, den Deutschland-Cup<br />

wieder fest im Nachwuchs-Wettkampfkalender zu<br />

installieren.“<br />

Sportlich hochkarätiger war im Manforter Stadion das Bayer<br />

Classics mit einem feinen Sprung über 5,81 m von Bo Kanda<br />

Litha Baehre – eine Höhe, die ebenfalls Sam Kendricks überquerte.<br />

Aber auch Nadine Visser über die Hürden und die<br />

Sprinter Deniz Almas und Julian Reus überzeugten. Alle waren<br />

froh über diese Startgelegenheit. Für viele war es eine Ermutigung<br />

oder Bestätigung, manche waren sicher auch enttäuscht,<br />

dass es noch nicht wieder läuft. Johannes Vetter war<br />

jedoch trotz geworfener 84 m sauer, weil sich in Leverkusen<br />

der Belag für Speerwerfer in der Abwurfregion als ungeeignet<br />

erwies. Er wusste offenbar, dass <strong>2020</strong> für ihn deutlich mehr<br />

möglich sein könnte.<br />

Leider ging dann zum Jahresende wegen der erneut steigenden<br />

Infektionszahlen wieder fast nichts mehr – schade!<br />

Peter Busse<br />

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Bild: Dirk Gantenberg<br />

Leuchtturm-Projekt und Late Season<br />

Der DLV macht das Beste aus der Saison <strong>2020</strong>. Wie<br />

aber geht Corona mit der nächsten um?<br />

„Es war ein Jahr wie keines war, mit noch nie dagewesenen Umwälzungen und Veränderungen.“<br />

So dramatisch, als wären die Pferde der apokalyptischen Reiter vom Zügel gelassen<br />

worden, hat Dina Asher-Smith das <strong>Leichtathletik</strong>-Jahr <strong>2020</strong> beschrieben. In dem wollte der<br />

Weltsport eigentlich ein Olympiafest in Tokio feiern und Europas <strong>Leichtathletik</strong> danach noch<br />

eine EM in Paris.<br />

Nun, die erst 25 Jahre alte britische 200-m-Weltmeisterin kann<br />

keine Vorstellung davon haben, wie 1946/47 Sport getrieben<br />

wurde: auf den Trümmern, die ein barbarischer Krieg hinterlassen<br />

hatte. Dass aber auch anno Zwanzig viel zu Bruch gegangen<br />

ist durch die Olympiaabsage, ist nicht zu übersehen:<br />

Der Weltelite ein Teil ihrer Karriereplanung und den Verbänden<br />

Stützen am Finanzgerüst ihrer Organisationen. Das Virus Covid-19<br />

kannte kein Pardon. Und kennt es bis auf weiteres nicht.<br />

Wie sich die deutsche <strong>Leichtathletik</strong> allerdings in der Phase<br />

des Stillstands im Sporttreiben im März bis zu seiner zaghaften<br />

Wiederaufnahme im Juli dem zerstörerischen Werk der<br />

Pandemie entgegengestemmt und was sie gelernt und umgesetzt<br />

hat in den wenigen Wochen bei dem, was die Politik<br />

und die Gesundheitsämter von der Olympiasaison übrig gelassen<br />

haben für den Wettkampfbetrieb, ist bemerkenswert.<br />

„Herausforderungen annehmen und über den Tellerrand<br />

schauen“, so die Empfehlung von DLV-„General“ Idriss Gonschinska.<br />

Schlüsselworte, die mit auf den Weg gegeben wurden,<br />

waren: Hygienekonzept, Leuchtturmprojekt, Late Season.<br />

Ein allseits gelobter Plan des DLV zum Gesundheitsschutz seiner<br />

Athleten*innen und deren Betreuerstäbe in einem Umfeld<br />

(„Blase“) frei von Viren und deren Überträgern, brachte die im<br />

Juni abgesagte und auf Anfang August verschobene Deutsche<br />

Meisterschaft in Braunschweig tatsächlich zum Leuchten.<br />

So hatten sie sich das im Verband vorgestellt: Erst ein Championat<br />

nach dunklen Wochen und Monaten als Leuchtturm des<br />

Olympiasports im Seuchenjahr <strong>2020</strong> und anschließend noch<br />

ein paar gut ausgeleuchtete bunte Wettkampftupfer bis in<br />

den Herbst hinein: Late Season.<br />

Mehrwert falsch berechnet<br />

Dass das Braunschweig-Projekt, eine Meisterschaft ohne Zuschauer,<br />

gelingen würde, war nicht selbstverständlich; auch<br />

dem Autor wollte sich zunächst „die Sinnhaftigkeit einer synthetischen<br />

Meisterschaft als Pseudohöhepunkt einer infizier-<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10


ten Saison nicht erschließen“ („<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>“<br />

Heft 2/3 <strong>2020</strong>). Skeptiker hatten den Mehrwert einer solchen<br />

DM falsch berechnet: Sie sollte nicht zuvorderst Impulsgeber<br />

zur Aufstockung der Jahresbestenliste sein, sondern Highlight<br />

fürs Gemüt von Athleten und Athletinnen. Und: Vorbeugende<br />

Maßnahme gegen den Verlust der „Perspektive für eine leistungssportliche<br />

Ausrichtung ihres Wettkampfsports junger,<br />

leistungsfähiger Sportler und Sportlerinnen“ (Landessportbundchef<br />

in NRW Christoph Niessen in der FAZ). Ein nicht unerheblicher<br />

Teil war frustriert ohne Ziel und Motivation durch<br />

den Sommer geirrlichtert.<br />

Tatsächlich wurde kaum Anstoß genommen an Athletenabsagen<br />

und den gegenüber 2019 schwächeren Ergebnissen nahezu<br />

aller neuen Meisterinnen (bei den Männern war das Verhältnis<br />

2019:<strong>2020</strong> ziemlich ausgeglichen). Nein, vielmehr stach<br />

der Vorstoß zur Spitze von Nachwuchskräften wie Deniz Almas<br />

(100 m), Mohamed Mohumed (5000 m) und Corinna Schwab<br />

(400 m) ins Auge. Und zu Ohren kamen Athleten-Kommentare<br />

zu dieser DM ziemlich gleichlautenden Wortlauts: „Genau die<br />

haben wir jetzt gebraucht“.<br />

Die Late Season (eine Begriffsschöpfung, die es womöglich<br />

ohne Corona nicht ins Rampenlicht geschafft hätte) im Anschluss<br />

an die DM „hat sich gelohnt, in vielerlei Hinsicht“. So<br />

beurteilte die <strong>2020</strong> zur Chefin aller Bundestrainer aufgestiegene<br />

Anett Stein den Abgang der deutschen <strong>Leichtathletik</strong><br />

aus einem Sportjahr ohnegleichen.<br />

„Vielerlei Hinsicht“, Anmerkung Nummer eins: Idealistische<br />

Veranstalter in Leverkusen, Offenburg, Dessau und Berlin waren<br />

mutig genug, trotz pandemiebedingter ökonomischer<br />

und organisatorischer Zwänge (Einnahmeausfall, Hygienevorschrift)<br />

Meetings auf die Beine zu stellen, mit dem Ziel, die Vermarktung<br />

der Sportart bis in den Herbst auf Temperatur zu<br />

halten und den Athleten*innen bis dahin vorenthaltene Startund<br />

Verdienstmöglichkeiten zu ermöglichen. Frank Lebert,<br />

Chef der Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Marketing, erleichtert: „Wir<br />

haben uns hervorragend durch die Krise manövriert.“<br />

DLV auf der sicheren Seite?<br />

Der DLV hatte nicht zu jenen Verbänden gezählt, die nach dem<br />

„Stillstand in Sportdeutschland“ (SZ) während der ersten Jahreshälfte<br />

lauthals über Existenzsorgen klagten. 67 Prozent der<br />

Verbände, so das Ergebnis einer Umfrage des Dachverbands<br />

DOSB, seien ernsthaft bedroht und Ertragsrückgänge von 148<br />

bis 162 Millionen Euro zu befürchten – bei Einsparungen bis<br />

124 Millionen (Großevents, Personal- und Reisekosten, Fördermaßnahmen).<br />

Auf der sicheren Seite nur ein Drittel der Spitzenverbände.<br />

Wirklich auch der DLV? Seine Bilanzzahlen kennt<br />

die Öffentlichkeit nicht, die seines Weltverbands neuerdings<br />

schon: World Athletics (WA, früher IAAF) ließ sich in diesem<br />

Jahr – Achtung: Transparenz! – erstmals in die Bücher schauen,<br />

veröffentlichte für 2019: 17 Millionen Dollar Verlust. Im Coronajahr<br />

fehlen wegen der Verschiebung der Spiele auf 2021 die<br />

Überweisungen des IOC. Zirka 40 Millionen, eher weniger.<br />

Anmerkung Nr. zwei: Athleten*innen haben sich erkenntlich<br />

gezeigt mit Leistungen, die für ihre „Motivation Gold wert<br />

sind“ (Stein). Und nicht minder für den DLV. So hat der Speerwurf-Weltmeister<br />

Johannes Vetter mit seinem deutschen Rekordwurf<br />

von 97,76 m nahe an Jan Zeleznys 24 Jahren altem<br />

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Abschlussarbeit schreiben müssen? Nun kommt Ihr Text auf die Zielgerade,<br />

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von einem Abschlusstraining.<br />

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Weltrekord (98,48 m) sowie neun Siegen in Serie die <strong>Leichtathletik</strong><br />

hierzulande bis in den Herbst hinein in den Schlagzeilen<br />

halten können, gegen die Konkurrenz von Fußball, Tennis, Formel<br />

1. Ohne Corona wäre der nur einmal besiegte Vetter (bei<br />

einem Wettkampf ohne gültigen Versuch gleich zu Saisonbeginn)<br />

vielleicht Olympiasieger geworden und erster Anwärter<br />

auf den deutschen Titel „Leichtathlet des Jahres“. Die von DLV<br />

und dem FREUNDE-Verein organisierte Wahl jedoch fällt dem<br />

Virus zum Opfer. Und das ist gut so: Eine Zweieinhalb-Monate-Saison<br />

taugt nicht für ein überzeugendes Wählervotum.<br />

Was selbstverständlich nicht im Fall Vetter gegolten hätte.<br />

Und auch nicht, ginge es um Malaika Mihambo. Wie der Speerwerfer<br />

war die Weitsprung-Weltmeisterin weltweit die Nummer<br />

eins und einzige Siebenmeter-Athletin. In einem schwierigen<br />

Jahr wie diesem, da auch der Sport seine Aktivitäten<br />

drosseln muss und Athletenleistungen zwangsläufig der Relativierung<br />

unterliegen, Haltung indes als Wert besonderes Augenmerk<br />

verdient, zeigt sich die Erhabenheit der Malaika Mihambo.<br />

Ihr souveräner Auftritt jenseits der Weitsprunggrube,<br />

ihr reflektiert-fundierter Umgang mit der Öffentlichkeit – ein<br />

Glücksfall für die <strong>Leichtathletik</strong>: „Loslassen von dem, an das<br />

wir sicher geglaubt und worauf wir uns gefreut haben“, sagt<br />

sie, „das ist etwas, das wir alle aus der Krise lernen dürfen. Es<br />

sind jetzt andere Zeiten, und damit müssen wir klarkommen“.<br />

Ein Zugewinn auch Melat Kejeta, die in Äthiopien geborene<br />

Ausdauerläuferin aus Kassel. Aber musste ihr unvorhersehbar<br />

gewesener zweiter Platz in Rekordzeit bei der Halbmarathon-WM<br />

im Oktober gleich zur „Sternstunde für die deutsche<br />

<strong>Leichtathletik</strong>, Märchen aus 1001 Nacht“ (Fachzeitschrift<br />

<strong>Leichtathletik</strong>) überhöht werden? Derlei verträgt sich schlecht<br />

mit dem Geraune in der Szene. Anlass ist eine auffällige, vom<br />

Einsatz verbesserten, nicht unumstrittenen Schuhwerks gestützte<br />

Weltrekordserie auf den langen Distanzen zum Ausklang<br />

einer Saison, in deren Portfolio Höchstleistungen dieses<br />

Ausmaßes eigentlich nicht vorgesehen waren.<br />

Anmerkung Nr. drei: Steins Goldwert-Prädikat passt für das<br />

Folgende nur auf den ersten Blick nicht zur passablen Spätsaison.<br />

Gemeint ist die Absenz von Promis in Mannschaftsstärke,<br />

bedingt durch Verletzungen, mentale Erschöpfung und freiwilligen<br />

Wettkampfverzicht zugunsten eines „Sabbaticals“ für<br />

Körper und Geist, Konzentration auf Kinderbetreuung und Berufsausbildung.<br />

Das ging zu Lasten einer schärferen Kontur im<br />

Leistungsbild. Bei genauerer Betrachtung muss nun aber gefragt<br />

werden: Kam das verflixte C-Jahr zur Behebung dieser<br />

Nöte nicht gerade recht? Wie hätte die Szene reagiert, wenn<br />

sich die Verletzten und Erschöpften erst 2021 bemerkbar gemacht<br />

hätten, Koko Klosterhalfen mit dem lädierten Beckenbereich,<br />

Niklas Kaul mit defektem Ellbogen und Gesa Krause<br />

mit der körperlichen und mentalen Überforderung?<br />

Hallo, die drei sind schließlich Medaillenkandidaten für Tokio!<br />

Dass die Verletzungsfolgen <strong>2020</strong> behoben werden können,<br />

auch die von weiteren Klasseleuten wie Kristin Gierisch, Marie-Laurence<br />

Jungfleisch, Pamela Dutkiewicz, Gregor Traber,<br />

Andreas Hofmann und Julian Weber, die genesenen Max Heß<br />

und David Storl zudem ihr Comeback in diesem Herbst ohne<br />

Normendruck anpacken konnten, all das ist den – pardon –<br />

„Freiheiten“ zu verdanken, die das C-Virus gewährte. Das mag<br />

zynisch sein, aber ist es nicht so?<br />

Fragezeichen hinter Tokio 21<br />

Zu den Lehren, die der DLV bislang gezogen hat, gehört ein<br />

quasi dekretierter Rat aus der Führungsetage: Den Blick nicht<br />

zurück, sondern nach vorn richten. An dieser Stelle und in Anbetracht<br />

der Bund-Länder-Verfügung eines neuerlichen Lockdowns<br />

mit seinen unscharfen Regeln für den Leistungssport<br />

(Stand zum Redaktionsschluss 14.11.) wird es nun aber kompliziert.<br />

Denn: Die Saison ‘20 ist zwar vorbei, der Stress für Olympiasportler<br />

aber noch lange nicht. Die zweite Coronawelle<br />

schürt neue Verunsicherung und die Sorge, der zweite Anlauf<br />

auf Tokio könnte wieder nur Stückwerk werden. Die erste<br />

Grauzone hatte sich im März abgezeichnet, jetzt versinkt nicht<br />

nur Sportdeutschland schon seit November im Grau-in-grau.<br />

Die Wartezeit auf grünes oder rotes Licht aus Tokio, Bestätigung<br />

oder finale Absage der Spiele, sie wird sich wieder in die<br />

Länge ziehen.<br />

Wie umgehen mit der Situation? Wie Mihambo, unaufgeregt-abgeklärt?<br />

„Ich versuche, die Dinge, die ich nicht steuern<br />

kann und auf die ich nur wenig Einfluss habe, nicht so nah an<br />

mich heranzulassen; ich weiß ja nicht, welche Entscheidungen<br />

getroffen werden“ (in der „ZEIT“). Wie Thomas Röhler, realistisch-verantwortungsvoll:<br />

„Wenn ich die Lage als zu gefährlich<br />

einschätze, dann kann ich aus rein menschlicher Sicht nicht<br />

teilnehmen“ (in „<strong>Leichtathletik</strong>“)? Wie Vetter, ungeduldig-fordernd?<br />

„Die Leute vom IOC werden kein schlechtes Gehalt beziehen<br />

und sollen sich für uns Sportler und die Spiele einsetzen.<br />

Jetzt hat das IOC viel Zeit, Konzepte zu entwickeln“ (in der<br />

„Sächsischen Zeitung“). Gutverdiener Thomas Bach wählte in<br />

direkter Antwort auf den Speerwerfer das Einerseits und Andererseits:<br />

„Können sehr zuversichtlich sein.“ Und: „Man kann<br />

nicht von uns erwarten, dass wir jetzt schon sagen können,<br />

was in zehn Monaten sein wird.“<br />

In Tokio selbst, heißt es, sei eine Mehrheit der Japaner jetzt<br />

eher gegen die Spiele. Organisationschef Yoshiro Mori dagegen<br />

posaunt: „Was immer passiert, wir werden die Spiele stattfinden<br />

lassen“. Was also tun, Sportler dieser Welt? Sich weiter<br />

schicksalsergeben mit Corona arrangieren? Wie Langlauf-Bundestrainer<br />

André Höhne den Blick „in die große Glaskugel“<br />

richten? Oder jetzt doch Hoffnung schöpfen aus den erfreulich<br />

vorangekommenen Bemühungen der deutsch-amerikanischen<br />

Unternehmen Biontech/Pfizer um einen Impfstoff gegen<br />

Covid-19 von „robuster Effektivität“ (New York Times)?<br />

Das IOC hat begriffen<br />

Spitzensport ist heutzutage ein schnelllebiges Geschäft, zwei<br />

Jahre ohne den Höhepunkt einer globalen Meisterschaft können<br />

Karrieren beenden. Immerhin das hat man beim IOC begriffen:<br />

„Es wäre einfach zu sagen, es ist nicht möglich (Spiele<br />

21 in Tokio/ Anm. des Autors), aber wir teilen die Ansicht, dass<br />

es möglich sein muss, weil wir keine Generation von Sportlern<br />

vernachlässigen können“, hat John Coates gesagt, Vorsitzender<br />

der IOC-Koordinierungskommission für Olympia 20/21.<br />

Schön, wenn auch das Virus der Meinung des Australiers wäre.<br />

Michael Gernandt<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12


Mit FREUNDE-Maske<br />

gegen Corona<br />

Die momentane Corona-Lage greift in unseren Alltag ein und schränkt uns sicherlich<br />

auch an vielen Stellen ein. An immer mehr Orten und zum Schutz für sich und<br />

andere ist eine Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht und ratsam. Gerne können Sie in<br />

diesen schwierigen Zeiten aber Flagge zeigen und mit einer FREUNDE-Maske sich<br />

und andere schützen.<br />

Die Maske kann gegen eine Mindestspende von 5,00 Euro, es darf auch gerne<br />

mehr sein, bei unserer 2. Vorsitzenden Christane Offel bestellt werden. Bitte senden<br />

Sie dazu Christiane Offel eine E-Mail (chris.14@email.de). Den Spendenbetrag<br />

überweisen Sie bitte anschließend auf das Konto der FREUNDE und geben dort als<br />

Betreff: „Masken-Kauf, Anzahl, Name“ an. Die Bankverbindung wird Ihnen mit der<br />

Lieferung der bestellten Maske(n) übermittelt.


„FREUNDE“-Camp Gehen<br />

Ein Motivationsschub<br />

Noch vor der erneuten Schließung von Sportstätten und den weiteren Einschränkungen bei<br />

unter anderem Versammlungen und Zusammenkünften konnte ein von den FREUNDEN gefördertes<br />

Projekt durchgeführt werden.<br />

Vom 18. bis 20. September trafen sich einige der besten deutschen<br />

Nachwuchsgeher und -geherinen im Olympischen und<br />

Paralympischen Trainingszentrum für Deutschland im brandenburgischen<br />

Kienbaum. Die Bundesnachwuchstrainerin<br />

Manja Berger lud ins „FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>“-Talente-Camp<br />

Gehen ein.<br />

Auf Grund mangelnder Wettkampfmöglichkeiten im Gehen in<br />

diesem Jahr war es das erste Aufeinandertreffen im Jahr <strong>2020</strong>.<br />

So sorgten das 3-tägige Camp und das gemeinsame Trainieren<br />

für einen Motivationsschub bei allen Beteiligten für die<br />

kommenden Trainingswochen.<br />

Das Hauptaugenmerk lag auf dem gemeinsamen Trainieren.<br />

So begann das Camp mit einigen Staffelspielen. Aufgeteilt in<br />

drei Teams, traten die Nachwuchsathleten in Disziplinen wie<br />

Hindernissprintstaffel und Weitsprungstaffel an. Am Ende<br />

ging es völlig ausgepowert und mit zwei Siegerteams zum<br />

verdienten reichhaltigen Abendessen.<br />

Den Abschluss fand der erste Trainingstag mit einer umfangreichen<br />

Athletikeinheit in der <strong>Leichtathletik</strong>halle des Trainingszentrums.<br />

Dabei wurden die verschiedenen Muskelgruppen<br />

angesprochen und einigen die individuellen Schwachpunkte<br />

aufgezeigt. Müde fielen alle pünktlich zur Nachtruhe in ihre<br />

Betten.<br />

Das sportliche Gehen war der Schwerpunkt des Samstages.<br />

Vom Frühstück gestärkt ging es auf die asphaltierte Trainingsrunde.<br />

Nach einem kurzen Fußballspiel zum Aufwärmen stand<br />

eine Ausdauereinheit auf dem Plan. Bis zu 10 km wurden dabei<br />

absolviert. Die große Gruppe motivierte dabei teilweise zu<br />

neuen Kilometerrekorden.<br />

Am Nachmittag wurde die Gruppe geteilt. Für einen Teil war<br />

die Schwimmhalle die erste Anlaufstation. Hier wurde der Körper<br />

bei der Aquafitness gefordert. Der andere Teil traf sich<br />

auf der <strong>Leichtathletik</strong>bahn zum Techniktraining. Mit verschiedensten<br />

Übungen des Geher- ABC wurde weiter an der Aus-<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14


ildung der individuellen Gehtechnik gearbeitet. Neben dem<br />

Verinnerlichen eben dieser konnten auch neue Inhalte für das<br />

tägliche Training mitgenommen werden.<br />

Den Abschluss fand der Tag beim gemeinsamen Kegeln. Vier<br />

Teams traten gegeneinander an, mit dem Ziel, in möglichst<br />

wenig Würfen 200 Kegel abzuräumen. Dies gelang den „kleinen<br />

Mädchen“ am besten.<br />

Schon traditionell steht zum Abschluss des Nachwuchscamps<br />

ein Test auf dem Programm. Dabei wird die Ausdauerfähigkeit<br />

der Athleten im Coopertest ermittelt. Aber auch Eigenschaften<br />

wie Ehrgeiz, Kampfgeist und Durchhaltevermögen kommen<br />

zum Vorschein. Ausgestattet mit Startnummern legten<br />

sich alle mächtig ins Zeug, um in den 12 Minuten möglichst<br />

viele Meter zurückzulegen.<br />

So ging es nach einem anstrengenden Wochenende wieder<br />

nach Hause. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten viel<br />

Spaß beim gemeinsamen Trainieren und Beisammensein und<br />

gehen mit neuer Motivation in die anstehende Wintersaison,<br />

in der Hoffnung, möglichst bald ihr Vermögen auch wieder im<br />

Wettkampf präsentieren zu können.<br />

Unterstützt wurde das Camp auch durch die Bundeskaderathleten<br />

Teresa Zurek (U20-Vizeeuropameisterin 2017) und Hagen<br />

Pohle (Olympiateilnehmer 2016), die jeweils eine Trainingseinheit<br />

leiteten. Ein großer Dank gilt dem Förderverein FREUNDE<br />

der <strong>Leichtathletik</strong>, der durch seine Unterstützung das Talente-Camp<br />

Gehen seit vielen Jahren ermöglicht.<br />

Hagen Pohle<br />

Ein Ergebnis war die Erkenntnis, dass nicht nur die Art, sondern<br />

auch der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle für die individuelle<br />

Leistungsfähigkeit darstellt.<br />

15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Wir über uns – Geburtstage<br />

Januar 2021<br />

Februar 2021<br />

März 2021<br />

Willkommen als neue Mitglieder!<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16


Wir über uns – Geburtstage<br />

April 2021<br />

Mai 2021<br />

Juni 2021<br />

Für Spenden danken wir herzlich!<br />

17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


→ Mit uns beginnt Begeisterung.<br />

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Lesestoff für <strong>Leichtathletik</strong>freunde<br />

Die fleißigen Männer der Deutschen Gesellschaft für<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Dokumentation haben sich erneut mit<br />

der Herausgabe der DGLD-Bulletins 86 und 87 Denkmäler<br />

gesetzt. Der erste Band beschäftigt sich mit<br />

der <strong>Leichtathletik</strong> in Deutschland in den Jahren von<br />

1910 bis 1918 und lässt uns vielfach staunen. Nur so<br />

viel dazu aus dem Vorwort der beiden Herausgeber<br />

Wilhelm Böhning und Henner Möhlmann: Unsere<br />

große Hochachtung gilt den mutigen <strong>Leichtathletik</strong>pionieren<br />

der Gründerjahre, die trotz primitivster<br />

technischer Möglichkeiten und Voraussetzungen leidenschaftlich<br />

die „leichte Athletik“ betrieben haben.<br />

Zusätzlich sorgte die ablehnende Ignoranz des Besitz-<br />

und Bildungsbürgertums gegenüber den leichtathletischen<br />

Sportlern in hohem Maße dafür, dass<br />

viele nur unter einem Pseudonym an den Start gehen<br />

konnten.<br />

Meldungen<br />

Die Deutschen Meisterschaften des DLV fanden 1951<br />

in Düsseldorf statt, die DDR-Meisterschaften in Erfurt.<br />

Im Vorjahr der Olympischen Spielen 1952 waren<br />

die Deutschen international wieder in den Kreis der<br />

Leichtathleten aufgenommen worden. Überragender Athlet des Jahres war Herbert Schade, der nationale Bestzeiten von 3.000 m bis 10.000 m<br />

aufstellte und damit zu den weltbesten Langstrecklern zählte.<br />

Hermann Salomon †<br />

Er war mehrfacher Olympia-Starter, Spitzen-Leichtathlet und Professor<br />

an der Mainzer Gutenberg-Universität. Nun ist Hermann Salomon<br />

im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Am Bett<br />

seine Frau Anneli – das wäre ein paar Tage vorher wegen Corona noch<br />

nicht möglich gewesen.<br />

Der geborene Danziger kam 1946 nach Rotenburg an der Wümme in<br />

Niedersachsen, wo er bis 1959 lebte. In diese Jahre fiel seine Entscheidung<br />

für die <strong>Leichtathletik</strong>, im speziellen für den Mehrkampf und den<br />

Speerwurf. Schon 1958 wurde er Deutscher Jugendmeister im Speerwerfen<br />

und im leichtathletischen Fünfkampf. Mit 23 Jahren wechselte<br />

er dann nach Mainz, wo er dem USC bis zuletzt angehörte und fast 60<br />

Jahre dort die <strong>Leichtathletik</strong> prägte.<br />

Fünf Deutsche Meistertitel errang er im 5-Kampf, sechs im Speerwurf,<br />

seinen deutschen Rekord von 83,48 m übertraf erst Klaus Wolfermann.<br />

In Rom 1960, Tokio 1964 und Mexiko-City 1968 nahm er an Olympischen<br />

Auf der Suche nach den besten <strong>Leichtathletik</strong>-Initiativen <strong>2020</strong><br />

Die FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>, DLV, DLM und die Zeitschrift<br />

“<strong>Leichtathletik</strong>“ ehren im Jahr <strong>2020</strong> Initiativen, die während der Corona-Pandemie<br />

auf großer oder kleiner Bühne mit neuen Konzepten<br />

den <strong>Leichtathletik</strong>-Betrieb aufrechterhalten haben.<br />

Bis zum 15.11.<strong>2020</strong> konnten dazu online Vorschläge gemacht und<br />

Bewerbungen eingereicht werden. 97 Vereine, Verbände und Initiativen<br />

haben sich in den vergangenen Wochen für die Auszeichnung<br />

beworben! Eine achtköpfige Experten-Jury mit Vertretern<br />

verschiedener DLV-Referate, der DLM, der Zeitschrift<br />

“<strong>Leichtathletik</strong>” und der FREUNDE hatte nun die schwere Aufgabe,<br />

aus den Bewerbungen die Top Sechs auszuwählen, deren Reihenfolge<br />

ab dem 7. Dezember im Rahmen einer Publikumswahl unter<br />

https://www.leichtathletik.de/corona-initiativen-<strong>2020</strong>/abstimmung<br />

bestimmt wird. Abstimmungsende ist am 23.12.<strong>2020</strong>.<br />

Zur Abstimmung stehen Altes, neu entdecken. Einsatz zur Schaffung<br />

einer bewussten Normalität (LAC Essingen), Jump the Hole (LK Weiche-Flensburg),<br />

Laufer Waldzehnkampf (LG Lauf Pegnitzgrund), NLV<br />

Digital Reload (Niedersächsischer LV), Nord Berlin Runners (SC Tegeler<br />

Forst), Sportprojekt FIT – Förderung, Inklusion, Training<br />

(SV Salamander Kornwestheim mit 46PLUS Down-Syndrom Stuttgart).<br />

Spielen teil. 1971 mit Beendigung seiner aktiven Karriere wurde er mit<br />

dem Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis ausgezeichnet.<br />

Er arbeitete als Studienrat für Englisch und Sport und wechselte danach<br />

als Professor für angewandte Sportpädagogik an den Fachbereich<br />

Sport bzw. das Institut für Sportwissenschaft der Johannes<br />

Gutenberg-Universität Mainz. Generationen von Sportstudenten besuchten<br />

seine Vorlesungen und machten unter Salomon ihren Abschluss.<br />

Größte Verdienste errang er mit seiner Tätigkeit an der von<br />

Berno Wischmann gegründeten Auslandstrainerschule, heute Internationale<br />

DLV-Akademie, die er Jahrzehnte lang prägte. Diese leitete er<br />

elf Jahre und gab bis 2015 noch selbst Unterricht. Einige der über 400<br />

Trainer aus 90 Nationen sind heute sehr erfolgreich in ihrer Arbeit in<br />

Entwicklungsländern, sogar ein Olympiasieger wird von einem erfolgreichen<br />

Absolventen trainiert. Ebenso unterstützte Hermann Salomon<br />

junge Athleten wie Kai Kazmirek und Julian Weber und war noch bis<br />

zu seiner Krankheit aktiver Volleyballer und half fleißig als Golfspieler<br />

seinem Nachfolger Wolfermann bei dessen Arbeit für die KiO-Kinderhilfe<br />

Organtransplantation.<br />

Als großer Athlet, als prägender Lehrer und Professor, als hervorragender<br />

Trainer und als liebenswerter Mensch wird Hermann Salomon allen,<br />

die ihn kannten, in bester Erinnerung bleiben!<br />

Friederike Wolfermann<br />

19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Hans-Jürgen Hornen<br />

Starter seit mehr als 50 Jahren<br />

Wer in den letzten Jahren häufiger als Aktiver, Trainer, Betreuer oder Zuschauer bei <strong>Leichtathletik</strong>-Veranstaltungen<br />

auf Kreis-, Landesverbands- oder nationaler Ebene dabei war, hat<br />

ihn bestimmt schon mal bei seiner Tätigkeit gesehen – FREUNDE-Mitglied Hans-Jürgen Hornen<br />

(Jahrgang 1946) ist seit mehr als 50 Jahren Starter.<br />

Selbst seit 1960 und auch aktuell noch als Leichtathlet aktiv,<br />

hat er 1969 als Starter angefangen. Nach der Bundeswehrzeit,<br />

bei der „Schießen“ gar nicht „sein Ding“ war, wurde er<br />

von dem damaligen Starter im Kreis Bochum, Wilhelm Schumacher,<br />

gefragt, ob er Interesse hätte, bei örtlichen Veranstaltungen<br />

als Starter tätig zu sein. Da er dies bestätigte, erfolgten<br />

noch im selben Jahr seine ersten Einsätze. Ebenfalls im selben<br />

Jahr nahm er in Kaiserau an einer Starterausbildung unter<br />

dem legendären Franz „Bubi“ Buthe-Pieper teil. 1970 folgten<br />

eine weitere Starterausbildung, dieses Mal schon für Fortgeschrittene,<br />

auch unter Franz Buthe-Pieper, und erste Einsätze<br />

außerhalb des Kreises Bochum, z. B. in Gelsenkirchen. Da 1972<br />

die Olympischen Spiele in München anstanden, für die Franz<br />

Buthe-Pieper seinerzeit als DLV-Starter-Obmann für die Zusammenstellung<br />

des Starterteams zuständig war, sollten ihm<br />

die Teilnehmer der Lehrgänge einen Personalbogen mit ihren<br />

Bewerbungsdaten geben. Ein Einsatz dort kam zwar noch zu<br />

früh, aber bereits 1975 war Hans-Jürgen Hornen bei den Deutschen<br />

Meisterschaften der Männer und Frauen im Gelsenkirchener<br />

Parkstadion im Starterteam dabei. Vorher war er bereits<br />

1974 bei mehreren Westfälischen Meisterschaften als<br />

Starter im Einsatz gewesen.<br />

Neben den Einsätzen auf Kreis- und westfälischer Ebene folgten<br />

weitere Einsätze auf deutscher Ebene, z. B. 1977 beim Länderkampf<br />

gegen die USA im Gelsenkirchener Parkstadion,<br />

1978 und 1979 jeweils bei den DLV-DJMM-/DSMM-Endkämpfen<br />

im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid sowie 1981<br />

erneut bei den Deutschen Meisterschaften der Männer und<br />

Frauen im Gelsenkirchener Parkstadion.<br />

Nachdem er in den 1970er Jahren und Anfang 1980 noch an<br />

mehreren Starter-Lehrgängen teilgenommen hatte, wurde er<br />

1981 in der Starter-Ausbildung in Westfalen bereits als Helfer<br />

eingesetzt. Für die zwischenzeitlich verstorbenen Franz Buthe-Pieper<br />

und Walter Förster hatte inzwischen Hans G. Schulz<br />

in Westfalen die Funktion des Starter-Obmanns übernommen<br />

und war für die Starterausbildung zuständig.<br />

Seit Mitte der 1990er Jahre war Hans-Jürgen Hornen dann zunächst<br />

als Co-Referent zusammen mit Hans-G. Schulz, Fritz<br />

Hellmann, Heinz Wolf und/oder Axel Offel an der Starter-Ausbildung<br />

in Westfalen beteiligt. Seit 1999 bis heute ist er der<br />

Starter-Referent in Westfalen und für die Starter-Ausbildung<br />

zuständig.<br />

Aber nicht nur in der Ausbildung, sondern auch als Starter<br />

war und ist er in den Jahren tätig gewesen, gerade auch bei<br />

örtlichen und regionalen Veranstaltungen, so zuletzt noch<br />

in diesem Jahr am 30. August bei einem Schüler-Trainings-<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20


wettkampf des TV Wattenscheid 01 im Lohrheidestadion, am<br />

19. September bei den Kreismeisterschaften in Herne, am 20.<br />

September bei den Offenen Vereinsmeisterschaften in Witten<br />

und am 4. Oktober beim Kehraus in Lüdenscheid.<br />

Ab Mitte der 1990er Jahre kamen immer mehr Einsätze bei<br />

DLV-Veranstaltungen dazu, so zum Beispiel bei rund 100 Deutschen<br />

Meisterschaften und bei 14 von insgesamt 16 DLV-Meetings<br />

bzw. DLV-<strong>Leichtathletik</strong>-Galas, wie sie später hießen,<br />

meist in Dortmund und Bochum-Wattenscheid, aber auch in<br />

Duisburg, Erfurt und Nürnberg. Inzwischen erfolgte der Einsatz<br />

hauptsächlich als Starter-Obmann bzw. Startkoordinator,<br />

wie die Funktion ab 20<strong>04</strong> genannt wurde. Zu den Aufgaben<br />

des Startkoordinators gehört im Vorfeld auch die konkrete<br />

Planung, wer aus dem Starterteam bei welchen Wettbewerben<br />

welche Aufgabe übernimmt: Starter, Rückstarter, Startordner.<br />

Beim DLV-Meeting 2000 in Dortmund wurde er dann vom damaligen<br />

DLV-Kampfrichterwart Klaus Schneider gefragt, ob<br />

er sich vorstellen könne, diese Funktion auch bei den Europameisterschaften<br />

2002 in München zu übernehmen.<br />

Nach dem Europa-Cup der Mehrkämpfer(innen) 1996 in Lage,<br />

wo Frank Busemann, der im selben Jahr bei den Olympischen<br />

Spielen in Atlanta/USA die Silbermedaille gewann, seinen ersten<br />

Zehnkampf mit mehr als 8500 Punkten absolvierte, waren<br />

die Europameisterschaften 2002 in München für Hans-Jürgen<br />

Hornen ein weiterer Einsatz bei internationalen Meisterschaften<br />

in Deutschland. Es folgten 2005 die U23-Europameisterschaften<br />

in Erfurt, 2007 der Europapokal der Nationalteams in<br />

München und als absoluter Höhepunkt 2009 die Weltmeisterschaften<br />

in Berlin – jeweils in der Funktion als Startkoordinator.<br />

Seit 2002 in die Starter-Ausbildung eingebunden<br />

Auch beim DLV war er seit 2002 in die Starter-Ausbildung<br />

involviert. Dazu gehörte es auch, zusammen mit dem<br />

DLV-Kampfrichterwart Klaus Schneider und dem zweiten<br />

DLV-Starter-Referenten Wilfried Fittko das Starterteam für die<br />

Weltmeisterschaften 2009 in Berlin zusammenzustellen. Neben<br />

Hans-Jürgen Hornen als Startkoordinator und fünf deutschen<br />

Startern, davon eine Frau, war dort erstmalig bei einer<br />

internationalen Meisterschaft in Deutschland auch ein sogenannter<br />

„Internationaler Starter“ im Einsatz, der Engländer<br />

Alan Bell. Er hat unter anderem auch den Weltrekordlauf gestartet.<br />

Mit Alan Bell besteht noch immer ein freundschaftlicher<br />

Kontakt, denn das Starterteam von Berlin trifft sich – immer<br />

von einem anderen Mitglied organisiert – regelmäßig<br />

einmal im Jahr an verschiedenen Orten – 2015 sogar von Alan<br />

Bell organisiert in Newcastle/GBR. Nur in diesem Jahr wird das<br />

Treffen Corona-bedingt ausfallen und wurde auf das nächste<br />

Jahr verschoben.<br />

Auf nationaler Ebene hat Hans-Jürgen Hornen 2012 in Bochum-Wattenscheid<br />

symbolisch seinen letzten Schuss in der<br />

Funktion als Startkoordinator bei Deutschen Meisterschaften<br />

abgegeben. Seitdem war er bei Deutschen Meisterschaften<br />

und bei der Team-Europameisterschaft 2014 in Braunschweig<br />

als Schiedsrichter Bahn/Start im Einsatz. Bei den Deutschen<br />

Meisterschaften 2016 in Kassel – mit immerhin 70 Jahren –<br />

hatte er auf DLV-Ebene auch in dieser Funktion seinen letzten<br />

Einsatz. Auf westfälischer Ebene übernimmt er die Funktion<br />

als Schiedsrichter Bahn/Start aber noch weiterhin, zuletzt bei<br />

den FLVW-Jugendmeisterschaften U18/U16 am 12./13. September<br />

<strong>2020</strong> in Hagen.<br />

Bei über 900 Veranstaltungen im Einsatz<br />

Insgesamt kommt er bei über 900 teils mehrtägigen Veranstaltungen<br />

auf über 1100 Einsatztage. In manchen Jahren kam er<br />

auf 30 bis 40 Einsätze.<br />

Im Laufe der Jahre hat sich natürlich auch die Bekleidung der<br />

Starter geändert. Während in den Anfangsjahren die Starter<br />

eine rote Jacke, ein weißes Hemd mit Krawatte, eine weiße<br />

Hose, weiße Schuhe und einen weißen Hut getragen haben,<br />

sind sie heutzutage wie alle anderen Kampfrichter gekleidet:<br />

ein weißes (helles) Polohemd, dazu je nach Witterung ein weißes<br />

oder graues Sweatshirt, eine dunkle (blaue) Hose oder<br />

Jeans und Sportschuhe. Dazu insbesondere als Sonnenschutz<br />

eine Schirmmütze.<br />

Hans-Jürgen Hornen ist aber nicht nur im Stadion aktiv, sondern<br />

hat 2013 im Kreis Bochum auch den Posten als Kampfrichter-Lehrwart<br />

(bis 2019) und 2016 zusätzlich als Kampfrichterwart<br />

(gewählt bis 2022) übernommen. Als Lehrwart war<br />

er für die Kampfrichter-Ausbildung im Kreis Bochum und als<br />

Kampfrichterwart ist er für die Einsatzplanung der Kampfrichter<br />

bei Veranstaltungen des Kreises und höher zuständig.<br />

An Ehrungen erhielt er bisher die DLV-Ehrennadel in Silber<br />

und Gold, die FLVW-Kampfrichtermedaille in Silber und Gold<br />

sowie die FLVW-Ehrennadel in Silber für den Einsatz bei der<br />

WM 2009 in Berlin.<br />

Unser FREUNDE-Mitglied und langjähriger Kassenprüfer hofft,<br />

noch einige Jahre der <strong>Leichtathletik</strong> in den verschiedenen Bereichen<br />

zur Verfügung zu stehen – soweit es die Gesundheit<br />

zulässt.<br />

Peter Middel<br />

21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Impression (vor Corona und dem Shutdown)<br />

Bilder: Torben Flatemersch<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22


Gegensätze<br />

Bild: Dirk Gantenberg<br />

Weil Niklas Kaul während der Deutschen Hallenmeisterschaften im Trainingslager weilte, konnte<br />

er – im Gegensatz zu Malaika Mihambo – den Preis in Leipzig nicht entgegennehmen. Deshalb war<br />

seine Ehrung zum „Leichtathleten des Jahres“ beim Mehrkampfmeeting in Ratingen vor Zuschauern<br />

vorgesehen und nicht, wie dann erfolgt, bei der Mehrkampf-DM in Vaterstetten. Corona sorgte für<br />

diesen optischen Unterschied.<br />

23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Kann man<br />

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