Das Thema „LUFT“ im Chemieunterricht - ChidS
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5. „Luft zum Atmen“ – Der molekulare Sauerstoff<br />
Hierbei beobachten die Schüler, dass die blauen Blasen nach unten sinken, aber direkt<br />
wieder aufsteigen, da sich um sie eine „Dampfhaut“ gasförmigen Disauerstoffs bildet.<br />
Weiterhin entstehen weiße Nebel an der Wasseroberfläche.<br />
Führt man <strong>im</strong> Vergleich dazu denselben Versuch mit flüssigem, molekularem<br />
Stickstoff durch, erkennt man, dass dieser, <strong>im</strong> Gegensatz zum flüssigen Disauerstoff,<br />
auf der Wasseroberfläche schw<strong>im</strong>mt. Es bildet sich ebenfalls Nebel aus. Zusätzlich<br />
entsteht noch Eis an der Wasseroberfläche.<br />
<strong>Das</strong> Absinken zeigt, dass der flüssige Disauerstoff eine höhere Dichte, nämlich<br />
1,140 g/cm 3 (Siedepunkt), besitzt als Wasser, dessen Dichte bei 1 g/cm 3 liegt.<br />
Die Ausbildung der „Dampfhaut“ sorgt allerdings für Auftrieb, weshalb die blauen<br />
Blasen direkt wieder nach oben sprudeln.<br />
Der flüssige Distickstoff hingegen besitzt eine geringere Dichte von 0,8076 g/cm 3 ,<br />
[16] weshalb er auf dem Wasser schw<strong>im</strong>mt.<br />
Weiterhin zeigt der Versuch den Schülern, dass Stoffe be<strong>im</strong> Verdampfen Energie<br />
benötigen und diese ihrer Umgebung entziehen (vgl. Exkurs in Kap. 10. „Drei-<br />
Minuten-Ei oder Fünf-Minuten-Ei?“).<br />
Be<strong>im</strong> Verdampfen des molekularen Stickstoffs wird deshalb an der Wasseroberfläche<br />
Eis gebildet. Be<strong>im</strong> Verdampfen des Disauerstoffs entsteht allerdings <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zur Beschreibung in [37] kein Eis.<br />
Erklären kann man dies dadurch, dass der Disauerstoff <strong>im</strong> Standzylinder <strong>im</strong>mer<br />
wieder seine Position wechselt. Da er abwechselnd absinkt und aufsteigt, entzieht er<br />
nicht an einer festen Stelle dem Wasser so viel Energie, dass es dort zu Eis erstarren<br />
könnte.<br />
Der gebildete Nebel ist fein verteiltes Eis in der Luft, wie es z.B. auch be<strong>im</strong><br />
Kondensstreifen von Flugzeugen am H<strong>im</strong>mel zu beobachten ist.<br />
Mit dem <strong>im</strong> Versuch 5 hergestellten flüssigen Disauerstoff kann man weiterhin<br />
zeigen, dass die Oxidationskraft von molekularem, flüssigem Sauerstoff (vgl.<br />
Versuch 5.3 „Achtung: Explosiv!“) die des gasförmigen Disauerstoffes, welche in<br />
Versuch 4.2 „Die Gl<strong>im</strong>mspanprobe“ demonstriert wird, noch deutlich übersteigt.<br />
Hierzu wird ein wenig flüssiger Disauerstoff auf ein Stück Watte gegeben und<br />
entzündet. In Abwandlung der Versuchsvorschrift [12] wird kein Kohlepulver dazu<br />
gegeben, da die Reaktion auch ohne dieses sehr heftig abläuft.<br />
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