Kurier_01-21
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
Einfluss auf die Planungen. Die beteiligten
Architekten erlebten ein solches Maximum
an Verantwortung und weitreichenden
Kompetenzen, verbunden mit der Befreiung
von einengenden Bindungen und einem
Kostenrahmen, der nach oben fast keine
Grenze kannte, dass es möglich war, solche
Projekte in so kurzer Zeit zu verwirklichen.
Gleichzeitig sollte das elitäre Selbstverständnis
der neuen Truppengattung Luftwaffe,
die es bis dahin nicht gab, ausreichend zur
Geltung kommen. Das bedeutete Schmuckformen
und Stilelemente, die diesem engen
Zeitplan völlig zuwiderliefen. In jedem Gebäude
mindestens ein Rundfenster, steinerne
Fenster- und Türlaibungen, hölzerne Balkone
an den Offiziersunterkünften und Arkadenund
Laubengänge, die eher an die Toskana
als den nüchternen Zweckbau einer Kaserne
erinnern.
Arkadengang im „Klosterhof“ mit Kreuzgradgewölbe und
auf der rechten Seite die Rundfenster.
Foto: Andreas Wening
Dazu kam erstmals, dass sich die Luftwaffenführung
vom bis dahin gültigen Kaser-
nenbau – möglichst viele Soldaten in einem
Gebäude unterzubringen entfernte und die
kleinste militärische Einheit, die mit 120 –
150 Soldaten ausgestattete Kompanie, als
Maßstab für die Größe der Unterkunftsgebäude
nahm.
Unterkunftsgebäude für Offiziere mit angebautem Balkon.
Im Hintergrund das Gebäude des „Offizierskasinos“.
Foto: Andreas Wening
Gleichzeitig wurde von Anfang an darauf
geachtet, dass auch die Forderungen nach
aktivem und passivem Luftschutz schon in
der Bauphase verwirklicht wurden. Das führte
zu einer raumgreifenden Bauweise, bei der
sich zu Gruppen verbundene Häuser locker
auf einer grünen, baumbestandenen Fläche
verteilen. Größere Gebäude wurden nicht in
die Höhe gebaut, sondern weit in die Länge
gezogen. Die so entstehenden langen Flure
der Unterkunftsgebäude wurden gebogen,
um mehr an eine Wandelhalle, denn an eine
Kaserne zu erinnern.
Die dadurch entstehenden langen Häuserfronten
wurden durch „Treppentürme“ gegliedert,
in denen sich das um ca. einen Meter
nach außen versetzte Treppenhaus befand.
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